Sonntag, 13. Dezember 2020

»Alexej Jawlensky und Marianne Werefkin - Compagni di vita« Ausstellung in Ascona


In Ascona findet die dritte Station der Ausstellung statt, die aus einer Idee von Roman Zieglgänsberger, Kustos am Museum Wiesbaden, hervorgegangen ist und gemeinsam mit Annegret Hoberg, Sammlungsleiterin in der Städtischen Galerie im Lenbachhaus München, erarbeitet wurde, mit dem wesentlichen Beitrag des Alexej von Jawlensky Archivs in Muralto und der Marianne Werefkin Stiftung in Ascona.

Die Ausstellung beleuchtet zum ersten Mal die Beziehung zwischen Alexej von Jawlensky (1864–1941) und Marianne von Werefkin (1860–1938), die einzeln und als Paar einen grundlegenden Beitrag zur Entwicklung der Kunst zu Beginn des 20. Jahrhunderts geleistet haben.

Alexej von Jawlensky und Marianne von Werefkin

Die beiden waren viel mehr als ein herkömmliches Künstlerpaar, das emotional tief miteinander verbunden war. Sie schienen voneinander abhängig, ‘Lebensmenschen’, verbunden in einer “erotisch platonischen Liebesbeziehung” (wie Lily, die Frau von Paul Klee, betonte), die in Wirklichkeit das Unbehagen einer Frau verbarg, die, um sich in einer Männerwelt zu behaupten, beschloss, ihre Weiblichkeit zu verdrängen im Namen einer Kunst, die zu ihrer Mission wurde.

Das »Museo Comunale d'Arte Moderna« in Ascona zeigt die Ausstellung »Alexej Jawlensky und Marianne Werefkin - Compagni di vita«. Zum ersten Mal werden die beiden russischen Künstler, die beide aus Russland stammten und in einer Haßliebe miteinander verbunden waren, mit mehr als 100 ihrer bedeutendsten Werke, die Zeugnis von 30 Jahren gemeinsamen Lebens ablegen, in einer derart erschöpfenden Weise gemeinsam präsentiert.

Die von Mara Folini, Direktorin des Gemeindemuseums von Ascona, kuratierte Ausstellung zeichnet anhand von 100 Werken den Werdegang der beiden Künstler nach und beleuchtet die äusserst komplexe Beziehung, die sich zwischen 1892 und 1921 entwickelte, von ihren Anfängen in St. Petersburg bis nach München (1896), einer Stadt, in der das Paar als Mitbegründer der Neuen Künstlervereinigung München (1909) im Zentrum des internationalen künstlerischen Milieus jener Zeit stand und wo es die Entstehung des Blauen Reiters (1910), sowie die Entwicklung der revolutionären abstrakten Kunst ihres Künstlerfreundes und Landsmannes Wassily Kandinsky miterlebte. Nach dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges zog das Paar in die Schweiz und verweilte insbesondere im Dorf Ascona, wo Werefkin sehr aktiv im kulturellen Bereich tätig war, indem sie an der Gründung des Gemeindemuseums (1922) und des Künstlervereins Der Grosse Bär (1924) mitwirkte.

Als Ergebnis einer erfolgreichen Zusammenarbeit mit den beiden großen deutschen Institutionen für expressionistische Kunst, der Städtischen Galerie im Lenbachhaus in München und dem Museum Wiesbaden, beleuchtet die Ausstellung alle Phasen der beiden Künstler, beginnend mit den noch realistischen Werken in Russland, zu den zunehmend expressionistisch ausgerichteten Werke in München bis hin zu den späten Jahren des Exils in der Schweiz, die von Jawlenskys Hinwendung zur Abstraktion, die er in Wiesbaden drastisch vertiefen wird, und Werefkins zunehmend visionären, intensiven und anekdotischen Weg in Ascona, ihrer letzten Wahlheimat, zeugen.

Die Ausstellung wird dank eines Komitees außergewöhnlicher Spezialisten von einem umfangreichen Katalog in drei Sprachen (D/I/GB) für die Münchner Prestel-Ausgaben begleitet.

Die Ausstellung in Lugano dauert vom 20.09.2020 bis 10.01.2021.

Weblinks:

Alexej von Jawlensky und Marianne von Werefkin Lebensmenschen - https://www.museoascona.ch

Alexej Jawlensky und Marianne Werefkin - Compagni di vita - (ital.) https://www.museoascona.ch

Alexej Jawlensky und Marianne Werefkin - Compagni di vita - www.ticino.ch

Blog-Artikel:

»Lebensmenschen. Alexej von Jawlensky und Marianne von Werefkin«-Ausstellung - Museumswelt-Blog

Literatur:

Lebensmenschen. Alexej von Jawlensky und Marianne von Werefkin Lebensmenschen. Alexej von Jawlensky und Marianne von Werefkin von Roman Zieglgänsberger und Annegret Hoberg

Samstag, 14. November 2020

Claude Monet war ein impressionistischer Maler

Claude Monet

Claude Monet war ein bedeutender französischer Maler, dessen mittlere Schaffensperiode der Stilrichtung des Impressionismus zugeordnet wird.

Die Kunst von Claude Monet ist der Inbegriff des Impressionismus. Während seines langen Malerlebens war er unermüdlich auf der Suche nach Möglichkeiten, die Veränderlichkeit des Lichtes und der Farben in vielen atmosphärischen Varianten und zu verschiedenen Tageszeiten darzustellen.

Claude Monet war ein grosser Pionier der Malerei, der den Schlüssel zum geheimnisvollen Garten der modernen Malerei gefunden und allen die Augen für ein neues Sehen der Welt geöffnet hat.

Claude Monet

Monet war ein impressionistischer Maler, der mit Licht und Schatten arbeitete. Der Künstler experimentierte in seinen Bildern mit wechselnden Licht- und Farbenspielen im Verlauf der Tages- und Jahreszeiten. Mit Spiegelungen und Schatten gelang es Monet, magische Stimmungen zu erzeugen.

Zu sehen sind seine Landschaften am Mittelmeer, wilde Atlantikküsten, die Flussläufe der Seine, Blumenwiesen, Heuhaufen, Seerosen, Kathedralen und Brücken im Nebel. Oft malte er das gleiche Motiv mehrfach und zu verschiedenen Jahreszeiten.

Monet zog von Paris nach Giverny und legte dort im Garten einen Seerosenteich an. Im hohen Alter stand er an seinem Seerosenteich in seinem Garten in Giverny und malte diesen immer wieder. Kein Bild glich dem anderen.

Der Künstler mietete das Haus im Mai 1883 und legte dahinter zunächst den genannten Ziergarten an, den er mit einer wuchernden Blumenpracht überzog. Im November 1890 war es dem Maler möglich, das Haus und das Grundstück zu kaufen.
Monet war dieser Garten geheimer Rückzugsort, Inspirationsquelle, Heim und Freiluftatelier.

1893 erweiterte Monet den Garten, den mittlerweile sechs Gärtner pflegten, um ein Stückchen Land an der Epte. Dort entstand in den folgenden Jahren der sogenannte Jardin d’eau oder Wassergarten mit dem von einer Brücke nach japanischem Vorbild überspannten Seerosenteich, welcher in seiner Schönheit der gärtnerischen Anlage Monet sehr häufig als Motiv dienen sollte.

Literatur:

Die Gärten der Künstler
Gärten der Künstler
von Jackie Bennett, Richard Hanson

Samstag, 24. Oktober 2020

Monet bis Picasso - Die Sammlung Batliner

Monet bis Picasso

Die Kunstsammlung von Herbert und Rita Batliner ist eine der größten und bedeutsamsten Privatsammlungen Europas. Die Sammlung umfasst insgesamt ca. 500 Kunstobjekte und reicht von wichtigen Werken des Impressionismus und Fauvismus über den deutschen Expressionismus und das Bauhaus bis zur russischen Avantgarde, von Pablo Picasso bis zu Werken der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts.

Die Albertina in Wien besitzt mit der »Sammlung Batliner« eine der bedeutendsten Kollektionen zur Malerei der Klassischen Moderne in Europa. Die »Sammlung Batliner« ist eine eigene Dauerausstelllung in der Wiener Albertina gewidmet.

Den Ausgangspunkt der permanenten Aufstellung bilden die Künstler des Impressionismus und des Post-Impressionismus wie Monet, Renoir, Degas, Cézanne, Toulouse-Lautrec und Gauguin. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf dem Deutschen Expressionismus mit den Künstlergruppen »Die Brücke« und »Der Blaue Reiter« sowie auf der Neuen Sachlichkeit mit Werken von Wacker, Sedlacek und Hofer.

Die Avantgarde-Kunst Österreichs wird durch Werke von Kokoschka sowie Gemälde von Egger-Lienz verdeutlicht.


Die Vielfalt der russischen Avantgarde illustrieren Gemälde von Gontscharowa, Malewitsch und Chagall. Zahlreiche Werke Picassos bilden den krönenden Abschluss: Von seinen frühen kubistischen Bildern über die reifen Werke der 1940er Jahre und hervorragende, bislang nicht ausgestellte Druckgrafiken bis hin zu seinem experimentellen Spätwerk sind Meisterwerke zu sehen.

Von Monet bis Picasso. Aus der Sammlung Batliner - Albertina Wien
Von Monet bis Picasso. Aus der Sammlung Batliner - Albertina Wien


Wie wäre es mit einer erfrischenden Pause am Ufer von Monets Seerosenteich? Besser ist sicher gleich der Besuch des Original in der Dauerausstellung.

Und nicht zu vergessen, der »Der Seerosenteich« von Claude Monet.

Weblink:

Monet bis Picasso - Die Sammlung Batliner - www.albertina.at

Literatur:

Von Monet bis Picasso. Aus der Sammlung Batliner - Albertina Wien
Von Monet bis Picasso. Aus der Sammlung Batliner - Albertina Wien
von Friedemann Malsch

Samstag, 10. Oktober 2020

Wassily Kandinsky und seine Malerei

Wassily Kandinsky

Wassily Kandinsky wurde am 4. Dezember 1866 als Sohn eines wohlhabenden Teehändlers in Moskau geboren. Wassily Kandinsky war ein russischer Maler, Grafiker und Kunsttheoretiker, der auch in Deutschland und Frankreich lebte und wirkte. Wassily Kandinsky gilt als einer der bedeutendsten Kunstmaler der Moderne.

Kandinsky war ein Künstler des Expressionismus und einer der Wegbereiter der abstrakten Kunst. Er wird häufig nach eigenen Angaben als Schöpfer des ersten abstrakten Bildes der Welt genannt, das aber möglicherweise mit der Angabe des Jahres 1910 statt 1913 vordatiert ist. Kandinsky hat als Maler, Grafiker und Kunsttheoretiker zu einer Revolution in der Kunst beigetragen - der Loslösung vom Gegenstand. Farben und Formen sollten befreit werden, so als folgten sie einer Dynamisierung und Rhythmisierung wie in der Musik. Das war selbst einigen Kunstfreunde zu fortschrittlich.


Er war ein vielseitiger und experimenteller Künstler. Er gründete zusammen mit Franz Marc die einflussreiche Künstlergruppe »Der Blaue Reiter«, unterrichtete am Bauhaus und produzierte neben seinem schillernden visuellen Werk auch maßgebliche theoretische Abhandlungen wie »Über das Geistige in der Kunst«. Zusammen mit Franz Marc war er Mitbegründer der Redaktionsgemeinschaft »Der Blaue Reiter«, die am 18. Dezember 1911 ihre erste Ausstellung in München eröffnete. »Der Blaue Reiter« ging aus der 1909 gegründeten »Neuen Künstlervereinigung München« hervor, in der er zeitweise Vorsitzender war.

Kandinsky hat, wie kein zweiter, das "Alphabet der Kunst des 20. Jahrhunderts" geschrieben. In seiner abstrakten Malerei brachte er die ursprüngliche Kraft von Farbe und Komposition ohne Ablenkung durch Abbildung von Objekthaftem zur Wirkung. Vor allem als Lehrer am Bauhaus (1922 - 1933) für „Abstrakte Formelemente“ und „Analytisches Zeichnen" vertiefte er die Lehre von Farb- und Formsprache.

Die Kunstbewegung »Der Blaue Reiter« stellte eine Revolution durch Farbe und Form dar.
Es steckte sehr viel Zeitkritik in ihren Werken und Schriften. Sie kritisierten den Materialismus des 19. Jahrhunderts als Folge der Industrialisierung und bemängelten auch den zunehmenden Nationalismus am Vorabend des Ersten Weltkriegs 1914. Seltsam ist, warum Franz Marc, 1880 als Sohn einer Elsässerin geboren, den Ersten Weltkrieg als notwendig erachtete und gegen die Franzosen kämpfte. Im Alter von nur 27 Jahren starb er in Verdun.

Während sich Wassily Kandinsky in seinen Kompositionen und Improvisationen im Laufe der Jahre komplett vom Gegenständlichen löste, hielt Marc mit seinen schlafenden Pferden oder Hunden noch an einer Körperlichkeit fest.

»Je tiefer das Blau wird, desto mehr es ruft den Menschen in die Unendlichkeit.«
Wassily Kandinsky

Am Neujahrstag 1911 fand ein historisches Treffen statt, das später die Kunstgeschichte verändern sollte: Wassily Kandinsky hielt sich - wie so oft - in der Atelierwohnung der russischen Künstlerin Marianne von Werefkin in München auf, die in ihrem Salon regelmäßig Maler der Avantgarde empfing. Erstmals tauchte auch Franz Marc als Gast auf. Er verstand sich auf Anhieb mit Wassily Kandinsky. Die beiden verbrachten gleich den ganzen Tag miteinander und besuchten am Abend noch ein Konzert von Arnold Schönberg.

Aus dieser Begegnung entwickelte sich eine intensive Freundschaft, in der die Maler sich intensiv über die Reform der Kunst austauschten. Sie schrieben sich Briefe und Postkarten, und sie schenkten sich Kunstwerke: 1911 schickte Wassily Kandinsky seinem Freund das Gemälde "Improvisation 12", ein paar Monate später bedankte sich Franz Marc, indem er dem Russen ein Hinterglasgemälde mit einem Porträt des Franzosen Henri Rousseau vermachte. 1912 schließlich formulierten die seelenverwandten Künstler im Almanach "Der Blaue Reiter" gemeinsam ihre Ideen von der "Neuen Kunst". Er wurde zum Synonym für den Aufbruch in künstlerisches Neuland.

Der Erste Weltkrieg beendete den für die moderne Malerei des 20. Jahrhunderts prägenden Aufbruch des Blauen Reiters. Nicht nur Marc, sondern auch sein Künstlerkollege August Macke fiel an der Front. Wassily Kandinsky hielt nichts in Deutschland. Im Gegenteil, er musste das Land verlassen, nachdem Deutschland Russland den Krieg erklärt hatte. Gemeinsam mit seiner damaligen Lebensgefährtin Gabriele Münter floh er in die Schweiz und reiste von dort allein nach Moskau weiter.

Samstag, 3. Oktober 2020

»Schaulust Niederländische Zeichenkunst des 18. Jahrhunderts« im Städel Museum


»Schaulust Niederländische Zeichenkunst des 18. Jahrhunderts« im Städel Museum. Das Städel Museum verfügt mit annähernd 600 Blättern über eine der umfangreichsten und künstlerisch bedeutendsten Sammlungen niederländischer Zeichnungen des 18. Jahrhunderts außerhalb der Niederlande.

Vom 1. Oktober 2020 bis 10. Januar 2021 widmet das Städel diesem wertvollen Bestand erstmals eine eigene Ausstellung. Präsentiert werden 80 repräsentative Zeichnungen von heute kaum mehr bekannten, in ihrer Zeit aber oft sehr erfolgreichen Künstlern und auf hohem Niveau zeichnenden, kunstliebenden Amateuren. In der Ausstellung sind Entwürfe für großformatige Wand- und Deckendekorationen von Jacob de Wit, Buchillustrationen von Bernard Picart, niederländische Topografien von Cornelis Pronk, Paulus Constantijn la Fargue oder Hendrik Schepper, stimmungsvoll komponierte Landschaftszeichnungen von Jacob Cats, den Brüdern Jacob und Abraham van Strij oder von Franciscus Andreas Milatz, dekorative Blumen- und Früchtestillleben von Jan van Huysum und dessen zahlreichen Nachfolgern sowie Darstellungen exotischer Tiere von Aert Schouman oder satirische Genreszenen von Cornelis Troost und Jacobus Buys versammelt.

Die ausgewählten Werke verdeutlichen eindrucksvoll die Aufwertung und Emanzipation der Handzeichnung in den Niederlanden des 18. Jahrhunderts ebenso wie die Vorliebe für bildmäßig ausgeführte, kolorierte Blätter und die immer wieder gesuchte Auseinandersetzung mit der Kunst des 17. Jahrhunderts, dem niederländischen Goldenen Zeitalter. Mit der Ausstellung und dem begleitenden Bestandskatalog werden das Spektrum und die Qualität des Bestands der niederländischen Zeichnungen des 18. Jahrhunderts im Städel Museum eindrücklich veranschaulicht.

Die Ausstellung deuaert vom 1.10.2020 bis zum 10.1.2021.

Samstag, 26. September 2020

»Die Lebensstufen« von Caspar David Friedrich

Lebensstufen Casar David Friedrich

»Die Lebensstufen« von Caspar David Friedrich entstand in der Spätphase seines künstlerischen Schaffens um 1835.

Das Gemälde zeigt ein Ufer an der Ostseeküste in der Abenddämmerung. Auf dem Meer sind drei Segelschiffe im Heimkehren begriffen. Auf dem größten Schiff im Vordergrund wurde bereits damit begonnen, die Segel zu reffen. Zwei kleinere Segelboote noch voll aufgetakelt sind in Ufernähe. Auf der Böschung befindet sich eine Gruppe von fünf Menschen, die an ihrer Kleidung als Stadtleute auszumachen sind.

In ihrer Mitte sitzt ein Junge, der ein schwedisches Fähnchen hochhält, während ein Mädchen danach greift. Rechts neben ihnen sitzt eine Frau, die sich den beiden Kindern zuneigt und die rechte Hand zu einer Gebärde erhoben hat.

Die Gruppe bildet einen Halbkreis, auf dessen äußerster Stelle sich die Kinder befinden; links und rechts von ihnen ein jüngerer Mann und eine junge Frau. Ganz links steht ein alter Mann, der sich etwas Abseits des Kreises befindet.

Frau und Kinder sind sommerlich gekleidet, während der alte Mann einen Mantel und eine Pelzmütze trägt. Dieser ältere Mann wendet dem Betrachter den Rücken zu und erinnert so an andere Werke des Künstlers. Fünf Menschen sind am Strand und fünf Schiffe auf dem Meer. Das Schiff, das den Künstler repräsentiert, ist schon fast wieder am Ufer und somit am Ende des Lebens angelangt, wohingegen die anderen Schiffe sich vom Ufer wegbewegen – die „jüngeren“ Schiffe spiegeln die Kinder wider und die Schiffe in der Ferne die Eltern.

Samstag, 19. September 2020

Die wilden 20er – Nach(t)leben einer Epoche«-Ausstellung in Berlin


Die Kunst der 1920er-Jahre wurde bestimmt durch Neue Sachlichkeit und Magischen Realismus. Wie diese Epoche das künstlerische Schaffen späterer Generationen bis in die Gegenwart beeinflusst hat, zeigt die Präsentation im Kunstforum der Berliner Volksbank mit Werken aus der Kunstsammlung der Berliner Volksbank und ausgewählten Leihgaben.

Zum einhundertjährigen Jubiläum einer faszinierenden Epoche zeigt die Ausstellung »Die wilden 20er – Nach(t)leben einer Epoche« in Berlin wichtige Kunstwerke der wilden 20er.

Die Ausstellung «Die wilden 20er – Nach(t)leben» einer Epoche zeigt Werke von Gudrun Brüne, Albrecht Gehse, Hubertus Giebe, Otto Gleichmann, Clemens Gröszer, Hartmut Neumann, Roland Nicolaus, Wolfgang Peuker, Bernhard Schultze, Volker Stelzmann, Christian Thoelke und Britta von Willert. Ergänzt werden die Kunstwerke durch Schwarz Weiß-Fotografien im Stil der 20er Jahre von Modeschöpfer, Designer und Fotograf Karl Lagerfeld.

Die Ausstllung dauert 27. August 2020 bis zum 13. Dezember 2020.

Samstag, 12. September 2020

Erste eigene Dauerausstellung im Potsdamer Museum Barberini

Ein Mann betrachtet während des Rundgangs zur Eröffnung der neuen Ausstellung «Impressionismus. Die Sammlung Hasso Plattner» im Museum Barberini das Gemälde «Der Strand von Sainte-Adresse» (1906) von Raoul Dufy

Vor einer Woche wurde im Potsdamer Museum Barberini die erste eigene Dauerausstellung: »Impressionismus öffnet. Die Sammlung Hasso Plattner«. In Potsdam werden ab dem 5. September 2020 dauerhaft etwa 100 Werke von Malern des Impressionismus und Nachimpressionismus ausgestellt. Das Kunstmuseum erhält die Bilder als Dauerleihgabe von Museumsgründer Plattner. Mit der Leihgabe führt der Kunstmäzen das Museum seiner eigentlichen Bestimmung zu.


Eröffnung des Museum Barberini Potsdam


Neben so beeindruckenden Bildern wie einem frühen Picasso, Monets flirrendem Getreideschober oder seinem Blick auf den nächtlichen Hafen von Le Havre, ist die Wahl der Themenräume das Besondere an dieser Ausstellung. Wie schon bei der Monet-Retrospektive ist der empfohlene Rundgang nicht chronologisch aufgebaut, sondern thematisch. Vorbei an "Künstlergärten" mit Monets Seerosen oder üppigen Bauerngärten von Camille Pissarro streifen die Besucherinnen hin zu "Paris und die Peripherie", wo Picasso mit dem "Boulevard de Clichy" von 1901 vertreten ist.

Seine Leidenschaft für die meist sanften Motive der (hauptsächlich) französischen Impressionisten komme, so der 76-Jährige, auch daher, dass die Gemälde den Betrachter unmittelbar miteinbeziehen: "Wir spüren den Wind auf der Haut und die Temperatur des Wassers, wenn wir Monets Segelbooten auf der Seine zusehen. Das schafft keine andere Kunst. Die Impressionisten sind Kommunikationsgenies."

20 Jahre lang sammelte der SAP-Mitbegründer und Kunst-Mäzen Bilder von Impressionisten - ohne Berater, wie Museumsdirektorin Ortrud Westheider betont: "Ich kenne keine andere Sammlung dieses Umfangs und dieser Qualität, die von einem einzigen Privatmann zusammengestellt wurde." Vor dreieinhalb Jahren sei das Museum "für diesen Moment gebaut worden".

Bislang besaß das Barberini keine eigene Sammlung. Das ändert sich nun mit Plattners 103 Gemälden. Damit verfolge er ein klares Ziel, erklärt Westheider: "Er wollte diese Sammlung in die neuen Länder bringen, um die Risse und Wunden zu heilen, die durch zwei Diktaturen hier entstanden sind. Es ist auch ein Zeichen der deutsch-französischen Freundschaft, denn die Bilder in ihrer Zeit waren im kaiserlichen Deutschland weniger gut gelitten."

Weblink:

"Das Museum wurde für diesen Moment gebaut" - www.rbb24.de/kultur

Museum Barberini | Kunstmuseum in Potsdam - www.museum-barberini.com

Sonntag, 6. September 2020

Wiedereröffnung des Metropolitan Museums

Menschen vor dem Haupteingang des Metropolitan Museum of Art in New York City

Nach monatelanger Schließung wegen der Coronapandemie hat das berühmte »Metropolitan Museum of Art« in New York feierlich wiedereröffnet. Hunderte Besucher standen am Samstag an den Eingängen zu dem Museum Schlange, das eines der Wahrzeichen der US-Metropole ist.

Aus Infektionsschutzgründen galt eine Maskenpflicht. Besuchern wurde zudem die Temperatur gemessen. Während europäische Museen wie der Pariser Louvre bereits vor Wochen wiedereröffneten, musste das »Met« lange auf die Wiedereröffnung warten. Die New Yorker sind dankbar, denn sie haben ihre Kunst wieder. Die Tickets sind an bestimmte Zeitfenster geknüpft.

Durch das neue Corona-Schutzkonzept darf das Museum nur etwa ein Viertel seiner eigentlichen Kapazität an Besuchern aufnehmen. Über einen Zeitraum von 18 Monaten gesehen, werden sich die Verluste deshalb auf voraussichtlich 150 Millionen US-Dollar belaufen. Das Museum musste rund ein Fünftel seines Personals entlassen.

Das »Metropolitan Museum of Art« wurde vor 150 Jahren in New York gegründet. Das im neoklassizistischen Stil erbaute Gebäude am Rande des Central Parks - ein typischer Kunsttempel - beherbergt 5.000 Jahre Kunstgeschichte aus allen Teilen der Welt. Das "Met", wie die New Yorker es nennen, ist ein enzyklopädisches Museum, das das kulturelle Erbe der Menschheit von der Urgeschichte bis in die Gegenwart.

Samstag, 5. September 2020

»Der Triumph des Todes« von Pieter Bruegel dem Älteren

Der Triumph des Todes, c.1562 - c.1563 - Pieter Bruegel der Ältere

»Der Triumph des Todes« ist ein Gemälde des flämischen Malers Pieter Bruegel der Ältere. Es entstand um das Jahr 1562 in Ölfarben auf Holz und ist heute im »Museo del Prado« in Madrid ausgestellt.

»Der Triumph des Todes« ist ein Thema der europäischen Kulturgeschichte seit dem Mittelalter, vor allem in der Bildenden Kunst. Bruegels 117 Zentimeter hohe und 162 Zentimeter breite Darstellung ist eingebettet in ein Landschaftspanorama.

Hier zeigt der Künstler in vielen Einzelheiten das Szenario, in dem der Tod über Irdisches siegt: Der Himmel ist schwarz gefärbt vom Qualm brennender Städte. Im Hintergrund ist ein Teil des Meeres zu sehen; dort schwimmt kein taugliches Schiff mehr, nur halb versunkene Wracks. Überall sind Leichen verstreut. Den wenigen noch Lebenden nähert sich eine

Samstag, 29. August 2020

Musée Fesch in Ajaccio

Musée Fesch in Ajaccio

Das Musée Fesch in Ajaccio ist das zentrale Kunstmuseum auf Korsika. Es befindet sich im geschlossenen Palais Fesch im Stadtteil Borgu d'Ajaccio. Es wurde von Napoleons Onkel, Kardinal Joseph Fesch, in Feschs Geburtsort gegründet.

1837 errichtete Napoleon Bonapartes Onkel das Palais Fesch und machte es zu einem der größten Museen in ganz Frankreich und zum größten auf Korsika. Das Museum wurde im 21. Jahrhundert intensiv renoviert und eröffnete erst im Juni 2010 Besuchern wieder seine Pforten.

Durch die zwei Jahre andauernde Renovierung sollen die Kunstwerke jetzt noch besser geschützt sein, da das korsische Klima für die wertvollen Gemälde alles andere als optimal ist. Wie es auch in anderen großen Museen üblich ist, werden die Gemälde streng überwacht, damit nicht nur Diebstahl, sondern auch kleine Dinge wie Luftfeuchtigkeit und Temperatur genau dokumentiert werden können.



Seine Bestände unterteilen sich in drei Themen: Italienische Malerei, die napoleonische Sammlung und die korsischen Maler. Bekannt ist es jedoch vor allem für die Sammlung italienischer Gemälde, denn diese ist die zweitgrößte nach dem Louvre in Paris.

Unter anderem findet man hier Kunstwerke von berühmten Malern wie Botticelli, Veronese, Poussin, Tizian, des Barons Gérard und noch vielen anderen. Eines der berühmtesten Gemälde, das sich in diesem Museum findet, ist die "Jungfrau mit Kind" von Sandro Botticelli. Außerdem hat das Museum auch eine erstaunlich große Sammlung an Porträts der Familie Bonaparte. Durch das neue Hängesystem wird dieser Teil des Museums deutlich in den Vordergrund gerückt. Auch der Name des Museums wurde nach der Renovierung geändert, denn es trägt in Zukunft den Namen "Museum der bildenden Künste" oder auf Französisch "Musée des Beaux-Arts".

Video:

Visite du musée Fesch d'Ajaccio - Youtube

Blog-Artikel:

Louvre erstes öffentliches Museum

Samstag, 22. August 2020

»Die frühe Radierung. Von Dürer bis Bruegel« in der Albertina


Die Albertina war früher eine Grafiksammlung. Man erinnert sich: Bevor Klaus Albrecht Schröder 1999 die Albertina übernahm, galt das Haus „nur“ als die „größte graphische Sammlung der Welt“. Schröder machte daraus ein Museum mit Beständen aller Kunstgattungen, das sich auch in Ausstellungen keine thematischen Grenzen setzte - und nun auch noch als „Albertina modern“ permanent in das Künstlerhaus expandieren wird. Dennoch ist ein nostalgischer Blick in die Vergangenheit so schön, wie er nur sein kann – ins 16. Jahrhundert, in die Welt der frühen Radierung.

Vielleicht war es der Aufenthalt des hoch geschätzten Albrecht Dürer in ihrem Land, der die Niederländer dazu brachte, sich mit der Radierung auseinander zu setzen. Die Ausstellung zeigt außerdem Beispiele der Italiener (mit Parmigianino als Meister), der Franzosen (ungemein originell die Körperstudien von Juste de Juste), der Niederländer (Lucas van Leyden, der auch Kaiser Maximilian porträtierte), wobei durchaus stilistische Unterschiede festzustellen sind.

Die Ausstellung »Die frühe Radierung. Von Dürer bis Bruegel« in der Albertina Wien widmet sich den ersten 70 Jahren der Radierung: von ihren Anfängen in der Dürerzeit bis in die Epoche Bruegels, als viele berühmte und auch weniger bekannte Künstler in Deutschland, Flandern, Italien und Frankreich in dieser Technik arbeiteten. Rund 125 Radierungen sind neben Zeichnungen, Druckplatten und illustrierten Büchern in der Schau zu sehen.

Die Frühzeit der Druckgrafik ist von mehreren bedeutenden Erfindungen geprägt, so daß bis um 1500 bereits eine Vielzahl an technischen Verfahren entwickelt war. Das Aufkommen der Radierung im späten 15. Jahrhundert und ihre schnelle Verbreitung im frühen 16. Jahrhundert stellen einen der wichtigsten Wendepunkte dar.

Die Grundlagen der Technik entwickelten sich in den Werkstätten von Waffenätzern, bis in den 1490er-Jahren der deutsche Druckgrafiker Daniel Hopfer damit begann, von geätzten, also „radierten“ Metallplatten auch Abzüge auf Papier herzustellen. Dabei ließ sich das Radieren so einfach bewerkstelligen, dass es Künstlern aus verschiedensten Sparten die Anfertigung eigener Drucke ermöglichte. Unter den Pionieren des Mediums waren einige der größten Künstler der Renaissance wie Albrecht Dürer, Parmigianino und Pieter Bruegel der Ältere.

Die Ausstellung entstand in Kooperation mit dem »Metropolitan Museum« in New York und ist von 12. Februar bis 1. November 2020 zu sehen.

Weblinks:

Die frühe Radierung. Von Dürer bis Bruegel - www.albertina.at

Die frühe Radierung. Von Dürer bis Bruegel - onlinemerker.com

Mittwoch, 19. August 2020

»Sommerlandschaft« von Lucas I. van Valckenborch

»Sommerlandschaft«

»Sommerlandschaft« (Juli oder August)

»Sommerlandschaft« von Lucas I. van Valckenborch, datiert um das Jahr 1585, ist in der Gemäldegalerie des Kunsthistorischen Museums Wien ausgestellt.

Weblink:

Sommerlandschaft (Juli oder August)

Samstag, 15. August 2020

Der Landschaftsgarten Wörlitzer Park


Der Wörlitzer Park, auch Wörlitzer Anlagen, ist ein Landschaftsgarten in Wörlitz im Landkreis Wittenberg. Er gehört zur heutigen UNESCO-Welterbestätte Dessau-Wörlitzer Gartenreich, das in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts unter der Regentschaft von Fürst Leopold III. stand.

Der Wörlitzer Landschaftspark gilt als erster Garten nach englischem Vorbild auf dem europäischen Festland. Der 77,5 ha große Landschaftspark Großkühnau am Kühnauer See ist die letzte große Schöpfung der klassischen Epoche der Dessau-Wörlitzer. Der Wörlitzer Park mit seinen weitläufigen Gärten, zauberhaften Flussläufen und reizvollen Ausblicken zählt seit 2002 zum UNESCO-Weltkulturerbe.

Das gesamte Gartenreich Dessau-Wörlitz führt in die Wörlitzer Anlagen, zu den Schlössern Oranienbaum und Mosigkau, in die Landhäuser Luisium und Georgium, den Sieglitzer und Großkühnauer Park.


Das Gartenreich Dessau-Wörlitz, eine Kulturlandschaft von Weltrang, ist ein Gesamtkunstwerk. Seen, Tempel, das formvollendete klassizistische Schloss, originelle Brücken, Kanäle, Deiche, exotische Gewächse, Blumenbeete, Skulpturen, vielfältige Sichtachsen, majestätische Solitärbäume, fantasievolle Architekturen, Gemälde, Streuobstwiesen und üppige Natur fügen sich zu einer Ideal-Landschaft der deutschen Aufklärung.

Leopold Friedrich Franz schuf in seinem kleinen Fürstentum Anhalt-Dessau in friedlicher Gesinnung erfindungsreich und mit sozialer Verantwortung ab dem Jahr 1764 schon seinen über hundert Hektar großen Park nach englischem Vorbild und reformierte fortan sein gesamtes Territorium.

Dabei ließ er sich leiten vom Ideal der Verbindung des Schönen mit dem Nützlichen. Es entstand das komponierte Panorama einer aufgeklärten Welt, ein harmonisch geordneter Zusammenklang der Elemente, ebenso geheimnis- wie wirkungsvoll, ein Ort wie ein Bilderbuch, eine Einladung zur kontemplativen Aneignung eines in ästhetische Gestaltung übersetzten philosophischen Programms: das ganze Land ein Garten.

Der Wörlitzer Landschaftsgarten ist eine einmalige Verknüpfung von Kunst und Natur. Der Wörlitzer Park war der erste Landschaftsgarten Deutschlands. Hier ließen die Götter einen Traum bauen.(Goethe) Das Gartenreich sollte als ästhetisches Zentrum eines mustergültigen Fürstentums vorgestellt werden. Eindeutiges Vorbild hierfür war der englische Landschaftsgarten.

Die dem Park und seinen Bauten zugrunde liegende Motivation eine Bildungslandschaft zu schaffen, die nicht nur den Fürsten offen stand, war das Signal des Aufbruchs in eine neue Moderne.

Rund eine Millionen Besucher im Jahr durchstreifen per Gondel oder zu Fuß die weitläufige Anlage. Die Gäste finden intensiv gestaltete Gartenbilder und botanischen Reichtum.

Weblinks:

Gartenreich Dessau-Wörlitz - https://tourismus.dessau-rosslau.de

Wörlitz-Information - Wörlitz lädt ein - www.woerlitz-information.de

Gartenreich Dessau-Wörlitz - www.gartenreich.de

Rundgang Wörlitzer Park - Youtube


Literatur:

Das ganze Land ein Garten: Das Gartenreich Dessau-Wörlitz

Das ganze Land ein Garten: Das Gartenreich Dessau-Wörlitz von Janos Stekovics


Das Gartenreich Dessau-Wörlitz: Kulturlandschaft an Elbe und Mulde

Das Gartenreich Dessau-Wörlitz: Kulturlandschaft an Elbe und Mulde von Kulturstiftung Dessau-Wörlitz

»Sixtinische Madonna« von Raffael


Die »Sixtinische Madonna« von Raffael ist eines der berühmtesten Gemälde der italienischen Renaissance. Es befindet sich in der Gemäldegalerie »Alte Meister« in den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, nachdem es 1754 von König August III. aus einem Kloster in Piacenza angekauft worden war. Das Gemälde hatte schon eine wechselvolle Geschichte hinter sich, als es in Dresden angekommen war.

Das Marienbildnis wurde in den Jahren 1512/1513 von Raffaello Santi für den Hochaltar der Klosterkirche San Sisto in Piacenza geschaffen. Es handelt sich um ein von Papst Julius II. in Auftrag gegebenes Werk, welches den Sieg des Papstes über die in Italien eingefallenen Franzosen feiert und aus Anlass der Einverleibung der Stadt Piacenza in den Kirchenstaat (1512) gestiftet wurde.


In der Klosterkirche wurden die Reliquien der Heiligen Barbara und Sixtus II. verwahrt. Beide sind auf dem Gemälde abgebildet; dem heiligen Sixtus wurde das Kloster geweiht. Nach ihm ist letztendlich Raffaels Madonnenbildnis benannt. Zudem hatte sich der Onkel von Papst Julius II., Papst Sixtus IV., einst nach dem heiligen Sixtus benannt und somit war das Werk eine Ehrerweisung innerhalb der Familie Della Rovere, der Neffe und Onkel entstammten.

August III. von Polen-Sachsen, ein großer Kunstsammler, hatte sich bereits im ersten Drittel des 18. Jahrhunderts vergeblich darum bemüht, ein anderes Gemälde Raffaels, die »Madonna von Foligno«, zu erwerben. Als ihm zu Ohren kam, daß die Mönche von San Sisto zur Finanzierung der Renovierung ihres Klosters bereit seien, die »Sixtinische Madonna« zu verkaufen, begannen zweijährige Verhandlungen, deren Ergebnis Papst Benedikt XIV., sowie der Herzog von Parma, Philipp, zustimmten. Als Verkaufspreis wird die damals enorme Summe von 25.000 Scudi vermutet.

Im Januar 1754 wurde das Gemälde von August III. erworben und in seine Sammlung nach Dresden gebracht, wo es am 1. März 1754 ankam und heute immer noch zu besichtigen ist. Im Kloster San Sisto in Piacenza wurde eine bereits 1730 von Pier Antonio Avanzini angefertigte Kopie des Bildes aufgestellt

Die »Sixtinische Madonna« ist eines der besten Marienbildnissen von Raffael Santi, der sich 1512 auf dem Höhepunkt seiner Schaffenskunst befand.

Video:

Raffael - Ein sterblicher Gott - www.arte.tv

Samstag, 8. August 2020

»Kreidefelsen auf Rügen« von Caspar David Friedrich


Kreidefelsen auf Rügen



Caspar David Friedrich (1774-1840),

»Kreidefelsen auf Rügen« (ca. 1818)

Öl auf Leinwand, 90.5 × 71 cm

Museum Oskar Reinhart, Winterthur

Louvre erstes öffentliches Museum Frankreichs

Louvre in Paris

Der Louvre, ein ikonenhaftes Denkmal und zentrales Wahrzeichen von Paris, ist das weltweit größte Museum mit mehr als 35.000 historischen und künstlerischen Objekten.

Die Kusntsammlung des Louvre umfasst ungefähr 380.000 Werke, von denen etwa 35.000 Exponate auf einer Fläche von über 60.000 m² präsentiert werden. Damit ist das Museum, flächenmäßig betrachtet, das drittgrößte Museum der Welt. Besonders hervorzuheben ist die Qualität der griechischen und römischen Antikensammlungen, der Abteilungen der italienischen Renaissancemalerei und der flämischen Malerei des 16. und 17. Jahrhunderts sowie der französischen Malerei des 15. bis 19. Jahrhunderts.


Acht Millionen Menschen besuchen den Louvre jedes Jahr, damit beschäftigt, die Glaspyramide auf dem Hauptplatz, Leonardo da Vincis "Mona Lisa" und Jacques-Louis Davids "Die Krönung von Napoleon" - die endlosen und inspirierende Schätze innerhalb des Museums - zu entdecken und anzusehen.

Von der antiken "Venus von Milo" über die weltberühmte "Mona Lisa" bis hin zu Watteaus "Pierrot" - kein anderes Museum der Welt verfügt über eine solche überwältigende Vielfalt an Kunstwerken aus unterschiedlichsten Epochen und Ländern.


Als der Königshof 1682 mit Ludwig XIV. nach Versailles umzog, verwahrloste der Bau. Die Französische Revolution bescherte dem Louvre eine neue Bedeutung als dem ersten öffentlichen Museum Frankreichs.

Die französische Nationalversammlung legte in einem Dekret vom 26. Mai 1791 fest, dass in diesem Palast auch bedeutende Werke der Wissenschaften und der Kunst gesammelt werden sollten.


Das Museum wurde am 10. August 1793 eröffnet. Hier wurden die Kunstschätze des Königs und des Adels zusammengetragen, sofern sie nicht geplündert oder verkauft worden waren.


Weblink:

Louvre-Museum - www.louvre.fr



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Sonntag, 2. August 2020

»Der Seerosenteich« von Claude Monet

Claude Monet

In dem französischen Dorf Giverny im Département Eure (Normandie) befindet sich das ehemalige Domizil des impressionistischen Malers Claude Monet (1840–1926).

Der Künstler mietete das Haus im Mai 1883 und legte dahinter zunächst den genannten Ziergarten an, den er mit einer wuchernden Blumenpracht überzog. Im November 1890 war es dem Maler möglich, das Haus und das Grundstück zu kaufen.

Monet zog von Paris nach Giverny und legte dort im Garten einen Seerosenteich an. Im hohen Alter stand er an seinem Seerosenteich in seinem Garten in Giverny und malte diesen immer wieder. Der Impressionist Claude Monet hat den Garten in Giverny in Hunderten von herrlichen Gemälden festgehalten und kein Bild glich dem anderen.

Der Seerosenteich

1893 erweiterte Monet den Garten, den mittlerweile sechs Gärtner pflegten, um ein Stückchen Land an der Epte. Dort entstand in den folgenden Jahren der sogenannte Jardin d’eau oder Wassergarten mit dem von einer Brücke nach japanischem Vorbild überspannten Seerosenteich, welcher in seiner Schönheit der gärtnerischen Anlage Monet sehr häufig als Motiv dienen sollte.



Für den Künstler Monet war dieser Garten geheimer Rückzugsort, Inspirationsquelle, Heim und Freiluftatelier. Monet liebte die Gartenkunst, las Fachliteratur und besuchte Gartenausstellungen. Der Garten diente ihm nicht nur zur Erholung, sondern inspirierte ihn auch für seine Gemälde.

Sein berühmtes Gemäle »Der Seerosenteich«, entstanden im Jahr 1899, ist dieser gestalteten Gartenkunst von Giverny entnommen. Das Gemälde markiert den Beginn seines Spätwerkes seiner Kunst

Literatur:

Die Gärten der Künstler
Gärten der Künstler
von Jackie Bennett, Richard Hanson

Samstag, 25. Juli 2020

Künstlerkolonie Worpswede

Der Barkenhoff wurde zum Mittelpunkt der Worpsweder Künstlerbewegung

Die Künstlerkolonie Worpswede ist eine 1889 gegründete Lebens- und Arbeitsgemeinschaft von Künstlern in der Gemeinde Worpswede in Niedersachsen, gelegen im Teufelsmoor, 18 Kilometer nordöstlich von Bremen. Der Ort wurde durch den Zuzug der Kolonie zur Heimat bedeutender Künstler des Jugendstils, Impressionismus und Expressionismus.

Worpswede - vor den Toren Bremens gelegen - ist Ausdruck zur damaligen Zeit unter Künstlern beliebten Stadtflucht hinaus auf das Land. Zur Stadtflucht der Künstler führten neben dem Interesse für Licht, den ländlichen Motiven oder den markanten Landschaften auch romantische Sehnsüchte nach bäuerlicher Idylle und nach einem einfachen, naturnahen Leben.

Die Künstlerkolonie Worpswede hat zahlreiche prominente Künstler angelockt. Mit 22 Jahren kam Paula Modersohn-Becker in die Künstlerkolonie in Worpswede und schloss sich dort zunächst der Schule der sogenannten "Worpsweder Landschaftsmalerei" an. Zum gesellschaftltichen Mittelpunkt der Worpsweder Künstlerbewegung wurde der Barkenhoff. In Worpswede können heute Ausstellungen, Galerien und Werkstätten besucht werden.

"Von Delacroix bis Warhol"-Ausstellung im Schiller-Museum Weimar



Die Ausstellung "Von Delacroix bis Warhol" im Schiller-Museum Weimar hält, was die großen Namen im Titel versprechen. Gezeigt werden ca. 90 Grafiken, Zeichnungen und Gemälde, sie stammen von Andy Warhol, Johann Heinrich Wilhelm Tischbein, aber auch von Literaten wie Victor Hugo, George Sand und sogar von Goethe. Die ausgestellten Kunstwerke sind Schenkungen des Sammlers Wilhelm Winterstein und anderer Stifter.

Das beginnt mit Eugene Delacroix. Viele kennen sein berühmtestes Gemälde "Die Freiheit führt das Volk", bei der eine Frau mit offener Bluse und der Tricolore Revolutionäre anführt.

Delacroix war aber auch ein großer Anhänger von Goethes "Faust". Nachdem er eine Aufführung in London gesehen hatte, entstand 1825 eine der ersten Faust-Illustrationen überhaupt.

»Also, das ist sozusagen der Urfaust von Delacroix, der auf eine Art von – heute würde man sagen 'Musicalfassung' – in London zurückgeht. Der ihn aber optisch auf das Sujet gebracht hat.«

Hermann Mildenberger, Kurator

In der Weimarer Sommer-Ausstellung sind auch Werke von Künstlern zu sehen, die man dort vielleicht nicht erwartet. So von der Schriftstellerin George Sand, bekannt durch ihre Liebesaffäre mit Chopin.

Andy Warhol

Andy Warhol war in den 1970ern der Hofmaler der Schickeria. Marilyn Monroe, James Dean oder Franz Beckenbauer. Als Andy Warhol Anfang der 80er Tischbeins Gemälde "Goethe in der Campagna" in Frankfurt am Main sah, inspirierte ihn das zu einer Porträt-Serie. Zu sehen ist Goethes Kopf mit Schlapphut in unterschiedlichen, grellen Farben.

Die "Von Delacroix bis Warhol"-Sommerausstellung der "Klassik Stiftung Weimar" dauert vom 18. Juli bis 11. Oktober 2020.

Weblink:

Weimar zeigt roße Nmae der Kunstgehichte - www.mdr.de/kultur

Samstag, 18. Juli 2020

»Lebensmenschen. Alexej von Jawlensky und Marianne von Werefkin«-Ausstellung

Alexej von Jawlensky und Marianne von Werefkin

Alexej von Jawlensky und Marianne von Werefkin, diese seltsamen Lebensmenschen, die in einer Haßliebe miteinander verbunden waren, werden zum erstenmal zusammen in einer Ausstellung gezeigt. Die Ausstellung ist aus einer Idee von Roman Zieglgänsberger, Kustos am Museum Wiesbaden, hervorgegangen und wurde gemeinsam mit Annegret Hoberg, Sammlungsleiterin in der Städtischen Galerie im Lenbachhaus München, erarbeitet , mit dem wesentlichen Beitrag des Alexej von Jawlensky Archivs in Muralto und der Marianne Werefkin Stiftung in Ascona.

In der vom Lenbachhaus München und dem Museum Wiesbaden in enger Kooperation konzipierten Ausstellung »Lebensmenschen. Alexej von Jawlensky und Marianne von Werefkin« ist dem Leben der beiden Künstler gewidmet werden. Die individuellen künstlerischen Werdegänge beider Persönlichkeiten verfolgt, zueinander in Beziehung gesetzt und mit ihren ständig in Veränderung begriffenen privaten Verhältnissen in Verbindung gebracht.


Die Ausstellung zeichnet anhand von 100 Werken einfühlsam den Werdegang der beiden Künstler nach und beleuchtet die äusserst komplexe Beziehung, die sich zwischen 1892 und 1921 entwickelte, von ihren Anfängen in St. Petersburg bis nach München (1896), einer Stadt, in der das Paar als Mitbegründer der Neuen Künstlervereinigung München (1909) im Zentrum des internationalen künstlerischen Milieus jener Zeit stand und wo es die Entstehung des Blauen Reiters (1910), sowie die Entwicklung der revolutionären abstrakten Kunst ihres Künstlerfreundes und Landsmannes Wassily Kandinsky miterlebte. Nach dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges zog das Paar in die Schweiz und verweilte insbesondere im Dorf Ascona, wo Werefkin sehr aktiv im kulturellen Bereich tätig war, indem sie an der Gründung des Gemeindemuseums (1922) und des Künstlervereins Der Grosse Bär (1924) mitwirkte.



»Die Bekanntschaft sollte mein Leben ändern. Ich wurde der Freund von ihr, von dieser klugen, genial begabten Frau.«

Alexej von Jawlensky in seinen Lebenserinnerungen an seine erste Begegnung mit Marianne von Werefkin, 1892


Für Werefkin und Jawlensky war München ein wesentlicher Ort des Schaffens und auch Konzipierens – die Gründung der Neuen Künstlervereinigung München im Jahr 1909 als expressionistisches Flammenzeichen –, in Wiesbaden verbrachte Jawlensky die letzten zwanzig Jahre seines Lebens. Hier muss schon jedes Kind den Eindruck gewinnen, Jawlensky sei Wiesbadener gewesen, so imposant ist seine Präsenz in der Sammlung. Gerne vorgezeigt wird sie auch.

In der aktuellen Schau ist darum viel Vertrautes zu erleben, dazu weniger Vertrautes und vor allem die aufregenden Bilderwelten Werefkins, die so grundlegend anders sind, dass gleich offenbar wird: Das Wort vom Lebensmenschen meint das Gegenteil einer Angleichung. Eingangs sieht man die beiden auf einer Fotografie im Atelier, vor Konzentration geradezu entrückt. Daneben hängt Werefkins „Selbstbildnis mit Matrosenbluse“ (1893), das auf dem Foto auf der Staffelei steht. Pinsel in der einen Hand, die andere in die Hüfte gestützt, aber sehr, sehr lässig. Kein junger Künstler hätte sich selbstbewusster präsentieren können, und es ist nicht einfach, diesen Blick mit einer Frau in Verbindung zu bringen, die bald darauf zehn Jahre lang die eigene Arbeit weglegen wird, um sich dem Vorankommen ihres Lebensmenschen Jawlensky zu widmen.

Da war Werefkin vor Kurzem nach dem Tod ihres Vaters endgültig unabhängig geworden, zumal der Zar der unverheirateten Tochter eines hohen Staatsbeamten eine erhebliche Pension zusprach – dies wohl einer der Gründe, weshalb sie Jawlensky nicht heiraten wollte.

Das Paar zieht nach München-Schwabing, als Dienstmädchen ist Helene Nesnakomoff dabei. Werefkin webt in der Kulturmetropole ein Netzwerk der Moderne – „Giselisten“ nennen sich die fortschrittlichen Künstler, die sich bald in der großzügigen Werefkinschen Wohnung in der Giselastraße treffen – , Nesnakomoff bekommt ein Kind von Jawlensky. In Wiesbaden wird Jawlensky sie dann heiraten. Dass Helene Nesnakomoff beiden Modell sitzt, weitet den Blick ins Romanhafte. „Die Liebe ist eine gefährliche Sache“, wird Werefkin in diesem Zusammenhang gern zitiert, „besonders in den Händen Jawlenskys.“ In Wiesbaden kennt man Nesnakomoff unter anderem und besonders markant als „Frau mit Stirnlocke“ (1913), aber auch die hochdramatische „Turandot“ (1912) sieht ihr ähnlich.

Wie das Leben, das sich hier von der Kunst besonders schwer trennen lassen will, ist die Ausstellung chronologisch gebaut: knapp 190 Werke von insgesamt 30 Leihgebern, darunter von beiden auch Arbeiten, so Zieglgänsberger, die noch nie öffentlich zu sehen gewesen seien. Auf die Anfänge in Sankt Petersburg, wo die beiden 1892 durch den Maler Ilja Repin, ihren Lehrer (der ein großartiges Porträt der Künstlerin als junge Frau gemalt hat), vorgestellt werden, folgt 1896 der Umzug nach München. 1906 beginnt die zweite Münchner Phase: Werefkin – vielleicht, so Zieglgänsberger, ein wenig desillusioniert, was ihren Einfluss auf Jawlensky betrifft – beginnt wieder zu malen. Glücklicherweise.

Es folgt die bekanntlich extrem produktive Murnau-Phase mit Wassily Kandinsky und Gabriele Münter, wie man sich Werefkin und Jawlensky ohnehin unter Freunden und in temporären, aber intensiven Zusammenhängen vorstellen muss. Zahlreiche entspannt unbürgerliche Gruppenfotos begleiten die Ausstellung. Nebenbei geben sie Gelegenheit, sich von der genialen sozusagen realistischen Porträtkunst der Expressionisten zu überzeugen, davon nämlich, wie extrem klar sie das Wesen ihres Gegenübers erfasst. Ein spektakuläres Beispiel für die Jawlenskysche, aber auch Werefkinsche Porträtkunst sind die Bildnisse des Tänzers Alexander Sacharoff, beide von 1909. So drastisch Jawlenskys Zuspitzung, so schillernd betont Werefkin die androgyne Seite.

Der Erste Weltkrieg eröffnet das Kapitel des Schweizer Exils, die Trennung 1921 führt Jawlensky und Helene Nesnakomoff schließlich nach Wiesbaden – besonders erfolgreiche Station einer vorangegangenen Ausstellungstour. Werefkin bleibt in Ascona. Als sie stirbt, hat auch Jawlensky bereits sein letztes Bild gemalt.

Die künstlerische Unabhängigkeit durchzieht das gesamte Werk so sehr, daß der nun endgültige Bruch in dieser Hinsicht nicht spürbar wird. Jawlenskys markantes Alterswerk der „Abstrakten Köpfe“ und „Meditationen“ kann in Wiesbaden natürlich besonders ausführlich ausgebreitet werden. Wenn überhaupt, wirkt es eher noch einmal wie eine Annäherung an Werefkins weniger ostentative Farbgebung und Farbauftrag. Schriftlicher Kontakt und gegenwärtige Wertschätzung zwischen den beiden bleiben ohnehin bestehen.

Die Aufteilung auf fünfzehn mittelgroße und kleine Räume ermöglicht in Wiesbaden neben der Chronologie die jeweilige Konzentration auf Themen. Konsequent dabei die fortwährende Verflechtung beider Werke. Dem Publikum bereitet das ohnehin keine Schwierigkeiten, so gut sind sie zu unterscheiden. Er rigoroser, dabei gelegentlich auch erwartbarer, ein Meister des Porträts, des Stilllebens und der Landschaft. Sie feiner und zurückhaltender im Umgang mit Farbe und Pinsel. Auch sie beherrscht Porträts und schaut auf Landschaften, aber vor allem interessiert sie sich für kleine Szenen, für Konstellationen, heimkehrende Arbeiterinnen, Frauen auf einer Landstraße, Bäuerinnen bei der Feldarbeit. Ein Zug ins raffiniert Anerzählte und symbolisch dezent Aufgeladene lockt über die Maßen zwischen Jawlenskys viel stärker ins Abstrakte gehenden Gemälden. Es kann auch zu Titeln wie „Tragische Stimmung“ führen, vorne die gesichtslose Frau mit verschränkten Armen, hinten am Weg vor der Scheune eine zurückgelassene Gestalt.

Prächtig zeigt sich das gemeinsame Interesse, mit dem Konkreten zu experimentieren, im Saal zu „Maskeraden und Theater“ (auf dunkellilafarbenem Grund). Hier Zirkus- und Artistikszenarien, dort Porträts der Protagonisten. Die Zusammengehörigkeit dokumentieren zwei unabhängig voneinander entstandene Selbstporträts, die bei aller Unterschiedlichkeit wie Pendants erscheinen: Werefkin (1910) ernst und doch neugierig als glutäugige Magierin im Farbenwirbel. Jawlensky (1912) ernst und verschlossen bei der radikalen Innenschau.

Die Ausstellung erfolgt in weiterer Kooperation mit dem »Alexej von Jawlensky Archiv« in Locarno, Schweiz und der »Fondazione Marianne Werefkin«, Ascona, CH

Die Ausstellung im Museum Wiesbaden dauert bis zum 12. Juli. Der Katalog (Prestel) im Museum für 36 Euro. Der eigens erstellte Dokumentarfilm, der in der Schau gezeigt wird, ist für 15 Euro ebenfalls an der Kasse erhältlich. www.museum-wiesbaden.de


Weblink:

Lebensmenschen - Museum Wiesbaden

Literatur:

Lebensmenschen. Alexej von Jawlensky und Marianne von Werefkin Lebensmenschen. Alexej von Jawlensky und Marianne von Werefkin von Roman Zieglgänsberger und Annegret Hoberg

Sonntag, 12. Juli 2020

Uffizien zählen zu den berühmtesten Kunstsammlungen

Uffzien in Florenz

Die Uffizien - italienisch uffizi: Ämter - sind eine berühmte Galerie in der Innenstadt von Florenz, die eine Sammlung berühmter Gemälde - vor allem italienischer, aber auch niederländischer und deutscher Maler - und antiker Skulpturen beherbergt. Sie zählen mit Werken der Malerei und Plastik, besonders der florentinischen Renaissance, zu den berühmtesten Kunstsammlungen der Welt.

Galerie der Uffizien
Galerie der Uffiziene

Als die Uffizien in Florenz gebaut wurden, waren sie als Bürogebäude für Beamte und Behörden gedacht - "uffici" bedeutet auf Italienisch "Büros". Daran, dass die Galerie im Obergeschoss mit Bildern und Skulpturen von der Antike bis zum Spätbarock einmal eines der bekanntesten Kunstmuseen der Welt sein würde, dachte im 16. Jahrhundert niemand.

Uffzien in Florenz

Die »Galleria degli Uffizi« - wie die Uffizien auch genannt werden - beherbergt die weltberühmte und älteste Gemäldesammlung der Welt, und in den einstigen Amtsräumen sind in 45 Sälem etwa 2.000 Kunstobjekte zu besichtigen. Die Galerie im Obergeschoss mit Werken der Malerei und Bildhauerei von der Antike bis zum Spätbarock gilt als eines der bekanntesten Kunstmuseen der Welt. Weblink: Galerie der Uffizien
Galerie der Uffiziene
von Gloria Fossi

Samstag, 4. Juli 2020

Angelika Kauffmann-Ausstellung in der »Royal Academy of Arts« in London

Angelica Kauffmann by Angelica Kauffmann.jpg

Angelika Kauffmann (1741–1807) war die berühmteste Künstlerin im Zeitalter der Aufklärung und Empfindsamkeit. Kauffmann wirkte in England, besonders als erstes weibliches Mitglied der »Royal Academy of Arts«. Sie gilt als wegweisende Historienmalerin, modemachende Porträtistin und Verfechterin eines neuen Männlichkeitsideals.

Die Ausstellung in der »Royal Academy of Arts« in London widmet Angelika Kauffmann (1741–1807) nun eine große Überblicksausstellung. Unter den etwa 100 Gemälden, Zeichnungen und Skulpturen werden etliche erstmals öffentlich gezeigt. Auch Druckgrafik und Kunsthandwerk nach Motiven Kauffmanns lassen eine Zeit aufleben, in der es hieß: „Die ganze Welt ist verrückt nach Angelika“!

Johann Gottfried von Herder

Die laut Johann Gottfried Herder „vielleicht kultivierteste Frau in Europa“ war eine weltoffene Künstlerin des Klassizismus von europäischem Rang. Bewundert für ihr künstlerisches Talent, ihre umfassende Bildung und ihren vorbildlichen Charakter, durchlief Kauffmann eine für Frauen damals beispiellose Karriere. Sie trat mit bemerkenswerten Frühwerken in Erscheinung, ließ sich in Italien ausbilden und kam in London als Historien- und Bildnismalerin zu Ruhm und Reichtum. Schließlich eröffnete die kluge, sehr gut vernetzte Geschäftsfrau in Rom eines der bestbesuchten Ateliers ihrer Zeit.

Die als Wunderkind gefeierte Schweizerin – die von 1741 bis 1807 lebte – hatte erste Erfolge in London und arbeitete später in Rom. Ihre Werke hatten einen regelrechten Kauffmann-Kult ausgelöst,

Vom englischen Hof gefördert, setzte sie sich früh als Porträtistin und Historienmalerin durch und erhielt Aufträge aus ganz Europa. Leihgeber der Ausstellung sind unter anderem Queen Elizabeth II., das British Museum und das Victoria-and-Albert-Museum in London, die Eremitage in St. Petersburg und die Uffizien in Florenz.


Vom 25. Juni bis 20. September 2020 wird die Ausstellung in der »Royal Academy of Arts« in London, gezeigt. Die Ausstellung war vorher bereits vom 30. Januar bis zum 24. Mai 2020 im Museum Kunstpalast im Ehrenhof 4-5 in Düsseldorf zu sehen.

Weblink:

Angelika Kauffmann. Künstlerin, Powerfrau, Influencerin -

Literatur:

Verrückt nach Angelika Kauffmann
Verrückt nach Angelika Kauffmann
von Bettina Baumgärtel

Samstag, 27. Juni 2020

»Salvador Dalí und Hans Arp - Die Geburt der Erinnerung« im Arp-Museum Bahnhof Rolandseck

Ausstellungsansicht: Porträts von Dalí und Arp

»Salvador Dalí und Hans Arp - Die Geburt der Erinnerung« im Arp Museum im Bahnhof Rolandseck.

Der exzentrische Salvador Dalí ist der bis heute weltweit bekannteste Surrealist. Erstmals zeigt die Ausstellung anhand von hochkarätigen Werken aus internationalen Museen und Sammlungen bisher unbeachtete Parallelen zwischen ihm und dem Vorreiter der Abstraktion in der modernen Kunst – Hans Arp.

Hans Arp war ein deutsch-französischer Maler, Grafiker, Bildhauer und Dichter. Arp beeinflusste mit seinem Werk wichtige europäische Kunstrichtungen des 20. Jahrhunderts. Der Künstler war seit 1911 Mitglied der expressionistischen Künstlervereinigung "Blauer Reiter" und ab 1916 zentrale Figur der "Dada"-Bewegung.



Es gibt interessante autobiografische Parallen im Leben von Salvador Dali und Hans Arp. In Paris trafen 1929 der jüngere Dalí, der mit akademischem Pinselstrich seine surrealen Visionen ins Bild setzte, und der zu dem Zeitpunkt bereits etablierte Lyriker, Maler und Bildhauer Arp aufeinander. Prägend war für beide André Bretons surrealistisches Manifest, das eine Kunst propagiert har, die aus dem Unterbewusstsein gespeist wird und die Grenzen zwischen Traum und Wirklichkeit aufhebt.

Ein Jahrzehnt lang nahmen beide Künstler gemeinsam an zahlreichen Ausstellungen und Aktionen teil. Sowohl Arp als auch Dalí arbeiteten mit den gestalterischen Prinzipien der Metamorphose und der Transformation. Beide fügen Mensch, Natur und Dingwelt zu fantastischen Wesen. Gegenstände werden aus ihrem ursprünglichen Zusammenhang herausgenommen und in neue Kontexte gesetzt.

In dieser Zeit entwickeln sie aber auch ihre jeweils unterschiedliche charakteristische Formensprache. Während Dalí sich der vermeintlich wiedererkennbaren, naturalistischen Darstellung verschrieb, trieb Arp den abstrakten Surrealismus voran. Gleichzeitig verbindet eine rätselhafte Symbolik Arps lyrische Texte mit den Gemälden Dalís, wie die Ausstellung zeigt.

Die Ausstellung »Salvador Dalí und Hans Arp - Die Geburt der Erinnerung« im Bahnhof Rolandseck dauert vom 16. Februar 2020 bis zum 10. Januar 2021.


Weblink:

Salvador Dalí und Hans Arp - arpmuseum.org

Salvador Dalí Biografie - Biografien-Portal

Salvador Dali.org