Samstag, 6. November 2021

»GOYA« in der Fondation Beyeler

»GOYA« in der Fondation Beyeler

Die Fondation Beyeler zeigt eine umfassende Retrospektive des spanischen Malers Francisco de Goya, die Francisco de Goyas malerisches Welttheater mit Dutzenden von Werken aus spanischen Museen in Szene setzt. .

Die Fondation Beyeler widmet Francisco de Goya (1746–1828) eine der bisher bedeutendsten Ausstellungen. Goya war einer der letzten grossen Hofkünstler und der erste Wegbereiter der modernen Kunst. Er ist sowohl als Maler eindrücklicher Porträts als auch Erfinder rätselhafter persönlicher Bildwelten bekannt geworden. Gerade aus dieser unauflösbaren Widersprüchlichkeit bezieht Goyas Kunst ihre magische Faszination.

Goyas mehr als 60 Jahre währender Schaffensprozess umfasst den Zeitraum vom Rokoko bis zur Romantik. Der Künstler stellte Heilige und Verbrecher, Hexen und Dämonen dar, um das Tor zu Welten aufzustossen, in denen die Grenzen zwischen Realität und Fantasie verschwimmen. Goya ist in seiner Kunst der scharfsinnige Beobachter des Dramas von Vernunft und Unvernunft, von Träumen und Albträumen.

»GOYA« in der Fondation Beyeler Es ist gelungen, für die Ausstellung rund 70 Gemälde und über 100 meisterhafte Zeichnungen und Druckgrafiken zu versammeln. Diese laden die Besuchenden zu einer Begegnung mit dem Schönen wie auch dem Unfassbaren ein. Selten gezeigte Gemälde aus spanischem Privatbesitz werden in der Fondation Beyeler erstmals mit Schlüsselwerken aus den renommiertesten europäischen und amerikanischen Museen und Privatsammlungen vereint.

Die dem spanischen Hofmaler gewidmete Ausstellung wird von der Fondation Beyeler in Zusammenarbeit mit dem »Museo Nacional del Prado« in Madrid organisiert.

Die Ausstellung dauert vom 10. Oktober 2021 bis 23. Januar 2022.

Samstag, 30. Oktober 2021

»Wieder zurück in Gotha! – Die verlorenen Meisterwerke« Schloss Friedenstein zeigt verlorene und zurückgekehrte Meisterwerke

Gemälde Alter Meister

Es ist ein bewegender Moment, wenn ein Museum seine gestohlenen Meisterwerke wieder zurückbekommen hat und wieder an alter Stelle ausstellen kann.

Schloss Friedenstein bei Gotha hat fünf seiner verlorenen und zurückgekehrte Meisterwerke wieder, die 1979 aus dem Schloß gestohlen wurden. Es war der spektakulärste und größte Kunstraub der DDR. Im Dezember 1979 wurden aus Schloss Friedenstein bei Gotha bei fünf wertvolle Gemälde Alter Meister gestohlen.

Zu den gestohlenen Meisterwerken gehören "Bildnis eines alten Mannes", "Brustbild eines unbekannten Herrn mit Hut" von Franz Hals, "Heilige Katharina" Hans Holbein der Ältere, "Selbstbildnis mit Sonnenblume" von Anthonis van Dyck, "Landstraße mit Bauernwagen und Kühen" Jan Brueghel der Ältere.

Mehr als 40 Jahre später kehrten die Bilder nun in das Museum zurück. Ausgehend von diesem Verbrechen erzählt die Sonderausstellung »Wieder zurück in Gotha! – Die verlorenen Meisterwerke« vom Aufstieg, Fall und der Wiederentdeckung der Sammlung auf Schloss Friedenstein.

Erstmals nach 29 Jahren werden die gestohlenen und nun restaurierten Gemälde gezeigt. Eine Schattengalerie präsentiert zudem nicht wiedergekehrte Bilder. Neben den fünf frisch restaurierten, wertvollen Altmeistergemälden zeigt die Ausstellung außerdem schmerzhafte "Leerstellen", in einer Art Schattengalerie mit bilderlosen Rahmen. Einem Verlustkatalog zufolge, den die Gothaer nach jahrelangen Recherchen bis 2011 erstellten, gingen rund 120 Bilder kriegsbedingt verloren.

Die Ausstellung eröffnet am 24. Oktober 2021 und ist bis zum 22. August 2022 zu sehen.

»Einsamer Baum« von Caspar David Friedrich

Einsamer Baum


»Dorflandschaft bei Morgenbeleuchtung« - auch »Einsamer Baum«, »Eine grüne Ebene« oder »Harzlandschaft« genannt, ist ein 1822 entstandenes Gemälde von Caspar David Friedrich, in dem die dunklen Töne der Spätromantik dominieren.

Das Gemälde in Öl auf Leinwand im Format 55 cm x 71 cm befindet sich in der Berliner Nationalgalerie - dort als »Der einsame Baum« bezeichnet, zusammen mit seinem Pendant »Mondaufgang am Meer«.

Das Gemälde könnte auch im Harzvorland gemalt worden sein.

Samstag, 23. Oktober 2021

Neues Munch-Museum in Oslo eröffnet

Neues Munch-Museum in Oslo eröffnet

Eine ambitionierte Stadt krönt die Kunst und das Werk eines Malers durch ein Museum, in der alle Bilder einen würdigen Rahmen finden. Am Freitag ist das neue Munch-Museum nach mehrmaligem Aufschub und mit einem Jahr Verspätung in Oslo eröffnet worden. Das moderne Hochhaus mit dem berühmten Knick ist nach einem Entwurf des deutschen Architekten Jens Richter gestaltet worden.

Das neue Munch-Museum, das am 22. Oktober in Oslo nach fünf Jahren Bauzeit eröffnet, beherbergt mehr als 26.000 Werke (Gemälde, Skulpturen, Fotografien, Skizzen und Notizbücher), die der berühmte norwegische Maler und Grafiker Edvard Munch (1863–1944) der Stadt Oslo im Jahr 1944 vermacht hat.

Mit einem Jahr Verspätung wurde in Oslo das langersehnte neue Munch-Museum eröffnet. Im schlicht mit »Munch« betitelten Haus erwarte die Gäste „mehr als Kunst“, schwärmte Stein Olav Henrichsen, Direktor des neuen Munch-Museums.

Angesiedelt im Viertel um den Hauptbahnhof ragt das Munch mit seinen 58 Meter Höhe nun wie ein Leuchtturm heraus. Museumsdirektor Henrichsen spricht von einem Ausrufungszeichen für die Bedeutung des Künstlers, „ein ziemlich solider, fast brutaler architektonischer Ausdruck, der sehr gut zu unserem Künstler Edvard Munch passt, der auch ein monumentaler und kraftvoller Künstler ist“.

In dem neuen Gebäude direkt neben der spektakulären Oper von Oslo gibt es Platz genug: 13 Etagen und eine Bruttofläche von 26.000 Quadratmetern. Sieben Stockwerke sind der Kunst vorbehalten, daneben stehen Orte für Konzerte, Vorträge, Debatten und Aufführungen, ein Kino, eine Forschungsbibliothek sowie Restaurants und Cafes zur Verfügung.

Das neue Museum ist dem expressionistischen Maler Edvard Munch, weltberühmt vor allem für sein Motiv »Der Schrei« gewidmet. Munch hat während des Krieges rund 27.000 Kunstwerke der Stadt Oslo vermacht. Liebe, Tod, Angst und Einsamkeit waren die wichtigsten Themen von Munchs Werken. Von vielen Motiven gibt es mehrere Ausführungen.

Insgesamt verwaltet das Munch-Museum in Oslo eine Sammlung von 42.000 Objekten, darunter auch Papierarbeiten, Aquarelle, Zeichnungen, Drucke, Skulpturen und Fotografien. Im alten Museum im Stadtteile Toyen konnte nur ein Bruchteil von dem gezeigt werden, denn das Gebäude war viel zu klein. Der größte Teil fristete sein Dasein im Depot.

»Riesengebirge« von Caspar David Friedrich

Riesengebirge Caspar David Friedrich


»Riesengebirge« von Caspar David Friedrich, entstanden um 1830 bis 1835 ist ein typisches Landschaftsbild der Romantik.

1810 hatte Friedrich mit seinem Freund Kersting eine Wanderung durch das Riesengebirge unternommen und zahlreiche Skizzen angefertigt, die ihm spöter bis ins Alter als Vorlagen dienten. Vermutlich ist auf dem Gemälde der Blick vom Koppenplan nach Südwesten zum Ziegenrücken dargestellt.

Das Gemälde zeigt einen perspektivischen Blick aus den Niederungen vom Rand in das Gebirge hinein. Die sanften Abstufungen der Hügel bilden eine Muldenform, die sich am Himmel in den übereinanderliegenden Wolkenschichten spiegelt. Erde und Himmel scheinen in dieser Ellipse zu verschmelzen, deren Zentrum eine in zartes Violett getauchte Bergkette in der Ferne bildet.

Im Vordergrund, sich kaum von der umgebenden Natur abhebend, sitzt auf einer Anhöhe ein Hirt oder Wanderer, dessen Blick sich in der Weite der Bergwelt verliert.

Frühromantisches Denken und Religiosität fließen in diesem Landschaftsbild zusammen, das die innere Zerrissenheit des aufgeklärten Menschen anspricht, der sich angesichts der Erhabenheit der Natur und des ewigen Zyklus’ der Sonne seiner Einsamkeit bewußt wird und doch in andächtiger Betrachtung eins zu werden sucht mit dem Kosmos.

Mittwoch, 13. Oktober 2021

Kunsthaus Zürich eröffnet

Kunsthaus Zürich

Wer als aufstrebendes Museum etwas auf sich hält, der setzt auf einen modernen Erweiterungsbau - am besten von einem Edelarchitekten gestaltet.

Am 9. Oktober 2021 nimmt das erweiterte Kunsthaus Zürich den Betrieb auf. Die von David Chipperfield Architects gestaltete Erweiterung macht das Ensemble zum grössten Kunstmuseum der Schweiz.

Mit dem Erweiterungsbau leistet das Kunsthaus einen wichtigen kulturellen Beitrag zur Positionierung Zürichs innerhalb der Metropolen dieser Welt. Das neue Kunsthaus bietet einen Mehrwert für Kunst und Publikum beiderseits des Heimplatzes.

Nach rund 5-jähriger Bauzeit ist im Dezember 2020 der Erweiterungsbau am Heimplatz vollendet worden. Der Entwurf stammt von David Chipperfield Architects. Mit der Erneuerung entsteht zusammen mit dem Bestandesbau das grösste Kunstmuseum der Schweiz.

Mit dem von David Chipperfield entworfenen, lichtdurchfluteten Neubau gewinnt die Idee der Zürcher Kunstgesellschaft, ein Museum des 21. Jahrhunderts zu sein, an Bedeutung. Der moderne Erweiterungsbau des Kunsthauses Zürich sieht aus wie eine Bank. Der Neubau kommuniziert aber nach außen zu wenig, dass er den Künsten dient.

Das Kunsthaus Zürich hat den Erweiterungsbau in Auftrag gegeben, damit künftig mehr Gemälde und Skulpturen der wertvollen Bührle-Sammlung gezeigt werden können. Auch entsteht Raum für mittelgrosse Wechselausstellungen.

Mit dem markanten Erweiterungsbau von David Chipperfield und Team kann das Kunsthaus seinen Besuchenden nicht nur eine zeitgemässe Infrastruktur bieten, sondern auch den ausgestellten Sammlungsbestand verdoppeln. Das Kunsthaus wird grösser, moderner, flexibler und attraktiver.

Im Zentrum des Konzepts steht eine vernetztere Bespielung der eigenen Sammlung von Kunst ab den 1960er Jahren. Dauerhaft gezeigt werden die Sammlungen Merzbacher und Looser sowie die Sammlung E.G. Bührle. Diese bildet zusammen mit der Sammlung des Kunsthauses einen sehr attraktiven Schwerpunkt französischer Malerei und des Impressionismus.

Samstag, 9. Oktober 2021

Willi Sitte Retrospektive im Kunstmuseum Moritzburg in Halle

Willi Sitte


Willi Sitte wurde vor 100 Jahren im tschechischen Kratzau geboren. 2013 starb er in seiner Wahlheimat Halle. Er war der bekannteste Staatsmaler und der mächtigste Kunstfunktionär der DDR. Wie kaum ein anderer Künstler hat Sitte bereits zu DDR-Zeiten mit seiner unbedingten Staatstreue, aber auch mit seinen Bildern polarisiert.

Zu seinem 100. Geburtstag ist im Kunstmuseum Moritzburg in Halle eine umfassende Retrospektive unter dem Titel »Sittes Welt« zu seinem Leben und Schaffen zu sehen.

Das Kunstmuseum Moritzburg in Halle zeigt mit »Sittes Welt« mehr als 250 Werke aus allen Lebensphasen Willi Sittes. Es ist die erste umfassende Sitte-Schau seit rund 35 Jahren in diesem Umfang. Nach dem Mauerfall war Willi Sitte als überzeugter Kommunist und bis zuletzt Verfechter des DDR-Systems zu einer Art rotem Tuch in der deutschen Museumslandschaft geworden.

Die Schau ist als eine Art Parcours angelegt, der weitgehend dem Leben und Werk von Sitte folgt: Es beginnt mit seiner Herkunft und Familie, gefolgt von der Zeit des Zweiten Weltkriegs und schließlich geht es um seine politische und künstlerische Entwicklung in der DDR. Zum ersten Mal bekommt man auch einen umfassenden Einblick in sein Schaffen nach 1989 bis ins Jahr 2005.

Samstag, 2. Oktober 2021

»Viva Frida Kahlo – Immersive Experience« Lichthalle MAAG in Zürich

»Viva Frida Kahlo – Immersive Experience«


Die neue Lichthalle MAAG eröffnet mit einer Weltpremiere: «Viva Frida Kahlo – Immersive Experience». Noch nie waren die Werke der mexikanischen Künstlerin in einer Lichtausstellung zu sehen.

Die Bilder und das Leben der expressiven Malerin sind Vorlage für die immersive Inszenierung, die mittels Videoprojektionen, Licht- und akustischen Effekten präsentiert wird. Dank der 360 Grad Rundumprojektion haben die Besucherinnen und Besucher das Gefühl, sich mitten in den Gemälden und dem Leben der Künstlerin zu befinden.

Noch nie waren die Werke der mexikanischen Künstlerin in einer Lichtausstellung zu sehen. Die Werke der expressiven Malerin mit ihrer zugänglichen Symbolik und den bunten exotischen Pflanzen und Tieren ebenso wie die ausdrucksstarken Portraits.

Die neue Lichthalle MAAG ist das erste permanente Museum für immersive Ausstellungen in Zürich - visuelle Ausstellungen. Werke grosser Künstlerinnen und Künstler werden in der Lichthalle illuminiert, animiert, vertont und auf Wände, Decken und Böden projiziert, um in visueller Form Inhalte dem Zuschauer nahezubringen.

Ein Beamer-Test in der ehemaligen Tonhalle Maag in Zürich zeigt, was es mit der immersiven Kunst auf sich hat. Ab 22. September sollen dort die Besucher in Frida Kahlos Bildwelten herumspazieren.

Die Ausstellung in der Lichthalle MAAG Zürich vom 22. September 2021 bis 2. Januar 2022.

Weblink:

Viva Frida Kahlo - https://lichthallemaag.ch

Samstag, 25. September 2021

Modigliani-Ausstellung in der Albertina

Porträt eines jungen Mannes mit Mütze

Die Albertina in Wien zeigt von 17. September 2021 bis 9. Januar 2022 erstmals in Mitteleuropa eine große Ausstellung des italienischen Künstlers Amedeo Modigliani, mit seiner Vorliebe für Akte, einem Außenseiter der Moderne. Zeitlebens wenig erfolgreich, erzielen seine Werke heute dreistellige Millionenbeträge. Das Spannungsfeld seiner Kunst zwischen Avantgarde und Archaik ist auch Sinnbild seines eigenen, dramatischen Lebens.

Amedeo Modigliani (1884-1920) war zeitlebens von Armut, Schicksalsschlägen, Drogenexzessen und schwerer Krankheit gezeichnet, konnte nur mit seiner Kunst für Miete und das Nötigste zum Überleben aufkommen. Heute zählt der 1920 im Alter von nur 35 Jahren verstorbene Künstler aus Livorno, Amedeo Modigliani, zu den teuersten Künstlern der Geschichte, dessen Bilder dreistellige Millionenbeträge erzielen.

Die Wiener Albertina würdigt Amedeo Modigliani anlässlich seines 100. Todestages mit einer spektakulären, ca. 130 Objekte aus drei Kontinenten umfassenden Retrospektive »Revolution des Primitivimus«. Die ursprünglich für das Jubiläumsjahr 2020 geplante Schau wurde aufgrund der Pandemie verschoben: Nun wird dieser faszinierende, unverkennbare Künstler erstmals auch in Österreich gezeigt. Die Ausstellung vereint Hauptwerke aus den renommiertesten Museen und Privatsammlungen von den USA bis Singapur, von Großbritannien bis Russland mit größeren Leihgaben aus dem Musée Picasso-Paris und der Sammlung Jonas Netter, der ein großer Förderer Modiglianis zu seinen Lebzeiten war. Sie soll den außergewöhnlichen Künstler innerhalb eines einzigartigen Kreises von Avantgarde-Malern verorten.

Das Leben Modiglianis, des früh gescheiterten Bildhauers, lässt sich an Dramatik kaum überbieten: Bereits im Alter von von elf Jahren litt Modigliani an einer schweren Rippenfellentzündung. Mit 14 Jahren erkrankte er an Typhus, einer seinerzeit als tödlich geltenden Krankheit. Später litt er an chronischer Tuberkulose, die den nur 35-Jährigen im Januar 1920 letztlich das Leben kostete. Zwei Tage später nahm sich seine im achten Monat schwangere Verlobte, Jeanne Hébuterne, das Leben.

Die Ausstellung in der Albertina dauert bis zum 9. Januar.

Samstag, 18. September 2021

»Johannes Vermeer. Vom Innehalten« Vermeer-Ausstellung im Dresdner Zwinger

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Die weltweit einmalige Ausstellung »Johannes Vermeer. Vom Innehalten« im Dresdner Zwinger der Staatlichen Kunstsammlungen versammelt dieses und zehn weitere Gemälde von Vermeer – die nur 35 Bilder des Malers sind über die ganze Welt verteilt. Zur Eröffnung in Dresden kamen auch Bundeskanzlerin Angela Merkel und der niederländische Ministerpräsident Mark Rutte.

Eine junge Frau steht an einem Tisch und blickt in einen Spiegel, um sich eine Kette anzulegen

Insgesamt zehn der siebenunddreißig Bilder Vermeers können in der Ausstellung »Johannes Vermeer. Vom Innehalten« im Zwinger betrachtet werden, auch dank großzügiger Leihgeber. Die Kunstwerke sind nicht etwa aufgereiht wie auf einer Perlenschnur. Vielmehr wird das Publikum durch einen Parcours geschickt, dessen Stationen sich jeweils einem Thema widmen, das für Vermeer ebenso bedeutsam war, wie auch für andere Maler seiner Zeit.

Als Höhepunkt der Ausstellung und Finale wird das zum Dresdner Bestand gehörende »Brieflesende Mädchen am offenen Fenster« regelrecht zelebriert.

Nach dem von einer internationalen Expertenkommission begleiteten mehrjährigen Restaurierungsprozess ist es nun wieder so zu sehen, wie es wahrscheinlich das Atelier des 26-jährigen Malers verlassen hat: mit einer Bild-im-Bild-Darstellung, die den Kopf des schönen Mädchens hinterfängt und einen Liebesgott zeigt.

Mittwoch, 15. September 2021

Deutsches Romantik-Museum wird eröffnet

Deutsches Romantik-Museum


Lange wurde darum gerungen, nun öffnet das Deutsche Romantik-Museum in Frankfurt, das einzige seiner Art in Deutschland. Über die Epoche der Romantik (etwa 1790 bis 1850) gibt es weltweit kein einziges Museum. "Zum jetzigen Zeitpunkt ist die Eröffnung für die zweite Jahreshälfte 2021 vorgesehen", sagte Anne Bohnenkamp-Renken, die Direktorin des Freien Deutschen Hochstifts.

Direkt neben Goethes Geburtshaus gelegen, soll es ein internationaler Besuchermagnet werden. Das Goethehaus zählt jährlich rund 100.000 Gäste. 2012 zog der Börsenverein des Deutschen Buchhandels aus dem Nachbarhaus aus. Die Stadt Frankfurt stellt das Grundstück dem Hochstift zur Verfügung.

Für das neue Gebäude und die Dauerausstellung einschließlich der Museumstechnik wurde vorab eine Summe von 16 Millionen Euro kalkuliert. "Der für den Bau vorgesehene Kostenrahmen von zwölf Millionen Euro wurde eingehalten", sagte Bohnenkamp-Renken. "Weitere Spenden werden für besondere Akzente in der Gestaltung sowie für kommende Ausstellungen und Vermittlungsaufgaben eingeworben." Unter anderem werden Patenschaften für Räume oder Objekte vergeben.

Vorgesehen ist eine Ausstellungsflächen von rund 400 Quadratmetern sowie weitere 400 Quadratmeter für Wechselausstellungen. Zu den Exponaten zählen etwa Handschriften des Autors Joseph von Eichendorff, Noten des Komponisten Robert Schumann oder Bilder des Malers Philipp Otto Runge. Das Museum will "die Zeit der Romantik als deutsche und europäische Schlüsselepoche erfahrbar machen", wie die Direktorin sagte.

Das Deutsche Romantik-Museum präsentiert einzigartige Originale mit multimedialen Ausstellungsformen, die die Zeit der Romantik als deutsche und europäische Schlüsselepoche erfahrbar machen wollen.

Im Dialog mit dem benachbarten Goethe-Haus und der Gemäldegalerie der Goethe-Zeit sind Manuskripte, Graphik, Gemälde und Gebrauchsgegenstände zu sehen. Goethe wird dabei in ein neues Licht gesetzt. Die Sammlung umfasst umfangreiche Bestände von Novalis über die Geschwister Brentano bis zu Joseph von Eichendorff.

Das Manuskript von 1835 ist ein besonders faszinierendes Blatt der Handschriftensammlung. Eichendorff entwirft hier eines der meistzitierten Gedichte der deutschen Romantik: „Wünschelrute“.

Wer die Romantik mit allen Sinnen sehen, fühlen und erfahren will, der ist in diesem Museum richtig. Grundlage ist die weltweit größte Sammlung zur Literatur der deutschen Romantik, die seit rund 100 Jahren vom Hochstift zusammengetragen wird, bisher aber im Archiv schlummert. Neben der Literatur sollen auch Kunst, Musik und Naturwissenschaften eine Rolle spielen. "Auch Goethe selbst wird dabei in ein neues Licht gerückt."

Weblink:

Deutsches Romantik-Museum

Samstag, 11. September 2021

Lentos Kunstmuseum für moderne und klassische Kunst in Linz


Das Lentos Kunstmuseum Linz ist ein Museum der Avantgarde in Linz. Als Nachfolgeinstitution der Neuen Galerie der Stadt Linz zählt es zu den wichtigsten Museen moderner und zeitgenössischer Kunst in Österreich. Das 130 Meter lange, international beachtete Bauwerk verfügt über rund 8.000 m² Nutzfläche und liegt direkt an der Donau zwischen Nibelungenbrücke und Brucknerhaus. Sein Erscheinungsbild wird weithin durch eine transparente, nachts beleuchtete Glashülle geprägt.

Das Lentos Kunstmuseum Linz zählt mit seiner stetig erweiternden Sammlung zu den bedeutendsten Museen moderner und zeitgenössischer Kunst in Österreich, von Meisterwerken der europäischen Malerei der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts bis hin zu Grafiksammlungen und Fotografiebeständen. Lentos spannt den Bogen zwischen der klassisch-historischen Kunst des frühen 20. Jahrhunderts bis hin zu aktuellsten Kunst unserer Gegenwart.

Lentos Kunstmuseum Linz


Das Lentos-Museum für moderne und klassische Kunst an der Donaulände wurde 2003 eröffnet. Wegen der klaren Architektur in der Bevölkerung nicht unumstritten. Das von den Zürcher Architekten Weber & Hofer geschaffene Museum ist mit der nächtlichen Beleuchtung seiner Glashülle bereits zum Linzer Wahrzeichen geworden.

Lentos Kunstmuseum

In unmittelbarer Nähe zur Donau, zwischen Nibelungenbrücke und Brucknerhaus, liegt es nur wenige Gehminuten vom Hauptplatz entfernt und bietet zugleich Erholung im weitläufigen, grünen Uferbereich.

Großdimensionierte Räume im Obergeschoß gewährleisten einen tageslichtreichen Ausstellungsplatz, so auch die Ausstellungshalle, der gleichzeitig der größte Museumsraum Österreichs ist. Im Untergeschoß ist Grafik und Medienkunst untergebracht, ebenso wie Foyer, Shop, ein Auditorium mit 250 Sitzplätzen, ein flexibel gestaltbarer Raum für Kunstvermittlung sowie die Bibliothek ergänzen wichtige öffentliche Bereiche, zu denen auch das beliebte Café-Restaurant mit seiner Donau-Panoramaterrasse zählt.

Kunst als Medium zum Verständnis der Welt, Kunst als Katalysator der Erfahrung der individuellen Lebensrealität, Kunst aber auch als Mittel zur Erprobung sozialer Möglichkeiten: Dies sind Schlüsselbegriffe, die die Konzeption und die Vermittlung des Ausstellungs- und des darüber hinaus greifenden Veranstaltungsprogramms des Kunstmuseums bestimmen.

Samstag, 4. September 2021

»Impressionismus in Russland. Aufbruch zur Avantgarde« im Museum Barberini

Im Kornfeld

Die Ausstellung »Impressionismus in Russland. Aufbruch zur Avantgarde« im Museum Barberini stellt eine Verbindung von Impressionismus und Russland her, einem Land, in dem der Impressionismus nie wirklich Fuß konnte und daher nur von wenigen Malern vertreten wurde. Sie widmet sich der bislang kaum erforschten Rezeption französischer Lichtmalerei in Russland und zeigt anhand von über 80 Werken – von Ilja Repin bis Kasimir Malewitsch – die Internationalität der Bildsprache um 1900 und beleuchtet ein spannendes, bislang kaum beachtetes Kapitel des Impressionismus.

Die Pandemie hat in die Ausstellungsplanung der Museen tiefe Lücken gerissen. Besonders heftig traf es das Museum Barberini in Potsdam, das im November eine Ausstellung zum Russischen Impressionismus eröffnen wollte. Die Gemälde waren bereits gehängt, als der zweite Lockdown verfügt wurde. Im – gleichfalls privaten – Museum Frieder Burda in Baden-Baden, das als zweite Station vorgesehen war, konnte die Ausstellung seit Ende März gezeigt werden. Von dort ist sie jetzt nach Potsdam zurückgekehrt. Dank der Großzügigkeit der russischen Leihgeber ist die Ausstellung ab Sonnabend zu sehen, so, wie sie von Anfang an geplant war.

Der Impressionismus setzte zeitlich verspätet in Russland ein. Die zeitliche Verschiebung steht sinnbildlich für die Kunst selbst. Denn der Impressionismus, in Frankreich in den 1870er Jahren an die Öffentlichkeit getreten und anfangs verlacht und bekämpft, verbreitete sich mit erheblicher Verzögerung in Europa und bis in die USA. Es dauerte an die zwanzig Jahre, bis die typischen Merkmale des Impressionismus, die hellen Farben, die lockere Pinselführung, das Malen en plein air als Errungenschaften anerkannt waren. Wenn auch nicht von allen, gegen die leichthändige Malerei leisteten die Akademien, die den offiziellen Kunstbetrieb bestimmten, erbitterten Widerstand.

Die neue Kunst aus Frankreich kam im Zarenreich verspätet an. In Russland freilich gab es einen doppelten Konflikt. Denn auch die gegen Ende des 19. Jahrhunderts tonangebenden, anti-akademischen Maler der „Wanderer“, wie die Mitglieder der „Genossenschaft zur Veranstaltung von Wanderausstellungen“ genannt wurden, lehnten in ihrer Suche nach einer nicht-westlichen Kunst den Import aus Frankreich ab. Freilich verwischten sich die Grenzziehungen, je mehr Künstler den freieren Malstil für sich entdeckten, ohne darum spezifisch russische Sujets zu verleugnen.

Es macht nicht zuletzt den Reiz der mit rund 80 Werken überwiegend aus der Tretjakow-Galerie, dem Staatsmuseum russischer Kunst in Moskau bestückten Zusammenstellung aus, diese mehrfachen Verschränkungen nachzuverfolgen. In Frankreich blieb der Impressionismus mit einer spezifischen Themenwahl verbunden, mit Sujets, die das Pariser Bürgertum für sich reklamierte, wie die Freizeitvergnügen an der Seine, der Besuch von Cafés, die Sommerfrische an der See; im Ganzen das Leben der Metropole. Das ahmten die russischen Maler nach, die wie Konstantin Korowin nach Paris gingen und gleichfalls Cafés im Schein nächtlicher Beleuchtung malten. Zuhause aber warteten andere Aufgaben: Ilja Repin malt das „Swjatogorsker Mariä-Himmelfahrts-Kloster“, Valentin Serow „Tartarinnen am Fluss“, wie es die Peredwischniki, die „Wanderer“, als Aufgabe der Kunst forderten.

Paris wurde zum Sehnsuchtsort der jungen Maler. Auch deren Protagonisten hatten zum Teil in Paris gelernt, allen voran Ilja Repin, der zur überragenden Figur des Realismus heranwuchs. Er ging, wie auch der später als Lehrer einflussreiche Wassili Polenow, wohlgemerkt als Stipendiat der Akademie nach Frankreich. Die Seine-Metropole behielt auch auf Jüngere ihre Anziehungskraft, und der Vollblutimpressionist Konstantin Korowin malte sie ein Leben lang in gleichwohl eher expressivem Farbrausch.

Davon zeugt der erste Raum der Potsdamer Ausstellung mit einer ganzen Reihe russischer Paris-Ansichten. „Im Glanz, in den Farben kann man vieles erreichen“, wird mahnend der Maler Alexander Kisseljow im Katalog zitiert, „aber der Ideengehalt ist eine tiefere Angelegenheit: Er liegt im Abbild des Lebens, im Alltag, in den Gedanken und Sehnsüchten des Volkes.“

Der Satz drückt vielleicht am prägnantesten aus, worum es den russischen Künstlern zu tun war. Sie sind im Kontext der sozialen und politischen Erschütterungen der späten Zarenzeit zu verstehen. Die „Wanderer“ nahmen sie wahr, die Impressionisten hingegen wollten sich nichts anmerken lassen. Mehr als in Frankreich ist der Impressionismus in Russland auch eine Rückzugsbewegung; etwa aufs Landgut des Mäzens Sawwa Mamontow, wo Valentin Serow bereits in den 1880er Jahren reüssierte. Er blieb bei Sujets wie „Im Sommer“ von 1895, einem zartfarbigen Bildnis inmitten duftiger Landschaft.

Russische Kunst hat ohnehin selten Eingang in den Ausstellungskalender gefunden. Unvergessen ist die Retrospektive, die die Berliner Nationalgalerie 2003 für Ilja Repin ausrichtete. Um so höher ist zu bewerten, dass das Museum Barberini sich an die Darstellung einer Kunstlandschaft macht, die nicht auf Vorkenntnis der Besucher rechnen kann.

Ilja Repin

Ilja Jefimowitsch Repin wurde vor 175 Jahren am 24. Juli 1844 in Tschugujew im Gouvernement Charkow geboren. Ilja Repin war ein russischer Maler und. gilt als der bedeutendste Vertreter der russischen Realisten.

Ilja Repin gehörte zu der Künstlergruppe der »Perewischniki«. Diese Avantgarde-Bewegung rebellierte gegen Formalismus und Tradition der »Russischen Akademie der Schönen Künste« und erklärte Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit zu ihren Idealen.

Ilja Repin

Ilja Repin war einer der führenden Vertreter der russischen Peredwischniki-Bewegung, einer Wanderausstellungen organisierenden Gruppe von Malern des Realismus. Sie waren Vorreiter einer neuen Strömung in der Kunst, die sich gegen die Tradition der St. Petersburger Akademie der bildenden Künste auflehnte und sich für das Ideal einer ur-russischen Kunst einsetzte.


Repins ausdrucksvolle Werke vermitteln psychologische Tiefe und veranschaulichen die gesellschaftlichen Probleme und Spannungsfelder seiner Zeit. Dieses Buch lädt dazu ein, die prächtigsten Kunstwerke des progressiven Realisten zu entdecken, dessen Arbeit letztendlich nicht nur viele sozial orientierte Kunstbewegungen beeinflusst hat.

Im Kornfeld Die stilistische Entwicklung des russischen Malers Ilja Repin hat angefangen mit seinem detailreichen Realismus der frühen Jahre, über seine atmosphärischen Studien im Sinne des Impressionismus bis hin zu den politischen Bildern seines Spätwerks. Brennpunkte seiner Kunst waren die Metropolen Moskau und St. Petersburg. Seine monumentalen Schilderungen des russischen Alltagslebens, seine Gesellschaftsszenarien, seine Historienbilder und Porträts fügen sich zu einem facettenreichen Epochengemälde zwischen Tradition und Aufbruch in eine neue Zeit.

Die Abgrenzung zu besagten „Wanderern“ wie überhaupt zum Realismus ist eine Leitlinie der Ausstellung. Es leuchtet hier ein Impressionismus kräftiger Farben, wie auf Nikolai Tarkhoffs „Beim Frühstück“ von 1906 oder Abram Archipows „Im Norden“ von 1910, und selbst in Igor Grabars „Verlöschendem Tag“ von 1904 verlöschen die Farben nicht. Isaak Lewitan, unter russischen Sammlern mehr denn je geschätzt, ist mit einem für ihn ungewohnt schmissigen „Frühling auf der Krim“ aus seinem Todesjahr 1900 zu sehen. Genau das charakterisiert die Künstler der ausgehenden Zarenzeit: Sie sind in ihrer Mehrzahl nicht auf eine Malweise festgelegt.

Im wie Katalog heißt es zutreffend, dass der russische Impressionismus „sich organisch mit Elementen des Jugendstils, des Symbolismus und des Expressionismus verband“. Und schließlich ganz über sich hinausging, um in der erhitzten Avantgarde vor dem Ersten Weltkrieg aufzugehen, die wiederum in parallele Richtungen zerfällt, in den Neoprimitivismus eines Michail Larionow und einer Natalja Gontscharowa und in den Suprematismus eines Kasimir Malewitsch.



Ähnlich wie in Deutschland ist der Impressionismus in Russland nicht wirklich heimisch geworden. Die Entdeckung der Landschaft als Bildthema macht das Dilemma deutlich: Den russischen Künstlern, heißt es im Katalog, „ging es (…) nicht um die Wiedergabe der atmosphärischen Phänomene, sondern sie suchten in der Landschaft das Gefühl“.

Im Museum Barberini sind überraschend viele der jungen Wilden zu sehen, Gontscharowa, Larionow, die Gebrüder Burljuk. Da ist der Impressionismus nicht nur vorbei, sondern regelrecht erledigt. In St. Petersburg, zu Petrograd umfirmiert, bricht 1917 die Revolution los. Doch nicht die Avantgardisten, sondern Ilja Repins Realismus wurde zur ästhetischen Richtschnur der Sowjetmacht. Die Ära des gepflegten Landlebens war unwiederbringlich vorbei.

--> Die Ausstellung im Museum Barberini dauert vom 28. August 2021 bis 9. Januar 2022.

Blog-Artikel:

Ilja Repin 175. Geburtstag - Kulturwelt-Blog

Samstag, 14. August 2021

KunstHausWien mit Hundertwasser-Museum

KunstHaus Wien

Das KunstHausWien ist eine ehemalige Möbelfabrik, die der Künstler vor 30 Jahren um 1990 als "Heimat für seine Werke" zu einem Museum umbauen ließ.

Im Jahr 1991 wurde das KunstHausWien fertiggestellt und das Hundertwasser-Museum im KunstHausWien eröffnet. Im Kunsthaus Wien ist die weltweit einzige permanente Ausstellung der Werke von Friedensreich Hundertwasser zu sehen.

Das KunstHausWien ist ein von Friedensreich Hundertwasser gestaltetes Museum und befindet sich in der Unteren Weißgerberstraße 13 im 3. Wiener Gemeindebezirk Landstraße. Es ist ein komplettes Haus in seinem Stil mit wellenartigen Böden.

KunstHaus Wien
Bunte Flächen, unregelmäßige Formen, vielfach mit wucherndem Grün bewachsen: So hat der Maler Friedensreich Hundertwasser nicht nur Wiens Architektur neue Impulse gegeben, sondern auch ein Ausstellungszentrum geschaffen, das eine Hundertwasser-Werkschau sowie wechselnde Ausstellungen spannender Gegenwartskunst bietet.

Im KunstHaus Wien ist die weltweit einzige permanente Ausstellung der Werke von Friedensreich Hundertwasser zu sehen, darüber hinaus werden regelmäßig Wechselausstellungen von Werken anderer Künstler gezeigt. Die Ausstellungsfläche beträgt rund 1.600 m².

Zwei Stockwerke beherbergen eine ständige Hundertwasser-Werkschau, zwei weitere sind wechselnden Ausstellungen gewidmet. Im Parterre befinden sich das Tian Bistro und der Museumshop.

Weblink:

KunstHausWien

Samstag, 7. August 2021

Karikaturmuseum Krems sein 20-jähriges Bestehen

Karikaturmuseum Krems


Das Karikaturmuseum Krems - Österreichs einziges Museum für Karikatur, Bildsatire, Comic und Cartoon - lockt jährlich tausende Besucher in die Wachau. Direkt an der Donau, am Schnittpunkt zwischen historischen Sehenswürdigkeiten gelegen, eignet sich das Museum hervorragend als Ausflugsziel für die ganze Familie.

Im Jahr 2021 feiert das Karikaturmuseum Krems sein 20-jähriges Bestehen. Als einziges Museum für satirische Kunst nimmt es in Österreich eine Sonderstellung in der Museumslandschaft ein.

Als „neues Juwel in der niederösterreichischen Architektur- und Kulturlandschaft“ bezeichnete Landeshauptmann Dr. Erwin Pröll das Karikaturmuseum in Krems bei seinerEinweihung, das am Samstag, dem 29. September 2001, offiziell eröffnet wurde.

Mit der Schau „Schätze aus 20 Jahren“ zeigt es ab 21. Februar ein Best-of politischer Karikaturen und Bildgeschichten des Landes Niederösterreich, das seit 2001 – also ebenso seit 20 Jahren – schwerpunktmäßig bedeutende Bildsatiren und Illustrationen sammelt.

Neben der Dauerpräsentation des österreichischen Altmeisters der Karikatur Manfred Deix „Für immer Deix!“ zeigt es wechselnde Ausstellungen heimischer und international renommierter Karikaturisten und Zeichner.

Das Karikaturmuseum Krems & die Kunsthalle Krems garantieren spannende und humorvolle Kunsterlebnisse. Die Öffnungszeiten und Ausstellungsprogramm finden Besucher unter www.kunsthalle.at und www.karikaturmuseum.at.

Samstag, 24. Juli 2021

Berliner Humboldt Forum - Leuchtturm der deutschen Kulturpolitik

Berliner Stadtschloss


Das Berliner Humboldt Forum gilt als Leuchtturm der deutschen Kulturpolitik. Umstritten war das Projekt von Anfang an. Nun ist der knapp 680 Millionen Euro teure Bau in Teilen eröffnet worden. Er soll ein Ort für Kultur und gesellschaftliche Debatten werden.

Das Berliner Humboldt Forum in Berlin hat seine Tore für die Öffentlichkeit geöffnet. Seit dem 20. Juli sind sechs Ausstellung für Besucherinnen und Besucher zugänglich. Weitere werden folgen.

Die »Stiftung Preußischer Kulturbesitz«, Herrin über die Staatlichen Museen zu Berlin, wird die Hauptnutzerin des rekonstruierten Berliner Schlosses sein. Allerdings sei das Humboldt-Forum "vom Grundgedanken her kein Museum im herkömmlichen Sinne", wie Stiftungspräsident Hermann Parzinger erklärt. Das Humboldt-Forum werde "ein Kunst- und Kulturzentrum über die Welt, in der wir leben".

Zuvor hatte es viele Diskussionen um das Humboldt Forum gegeben. Und die Debatte ist noch längst nicht zu Ende. Wie das Forum angenommen wird, ob und wie es das hochgesteckte Ziel, ein Ort für Kunst, Wissenschaft und Kultur zu sein, umsetzen kann, muss sich erst noch zeigen.

Das Humboldt Forum steht gegenüber dem Berliner Dom und am ehemaligen Standort des DDR-Prestigebaus „Palast der Republik“, der asbestverseucht war und bis 2008 abgerissen wurde. Nach der Wiedervereinigung war zunächst keine Berliner Stimme zu vernehmen, die die Rekonstruktion des Stadtschlosses gefordert hätte. Es war der Hamburger Landmaschinenhändler Wilhelm von Boddien, der sich an die Spitze einer Bewegung für einen Wiederaufbau setzte und der bis heute mit seinem Förderverein 100 Millionen Euro an Spenden eingesammelt hat.

Die Entscheidung zum Bau des Ausstellungs- und Veranstaltungsortes im historischen Zentrum Berlin traf der Bundestag 2002. Das Gebäude ist eine Teil-Rekonstruktion des 1950 gesprengten Hohenzollern-Schlosses – mit dessen barocken Außenfassaden und auch mit dessen Ausmaßen.

Ende März 2021 startete bereits der Regelbetrieb mit einem sich erweiternden Veranstaltungs- und Vermittlungsprogramm. Neben den täglich angebotenen Führungen zum Humboldt Forum sowie zur Geschichte und Architektur des Ortes beginnen unterschiedliche Veranstaltungsreihen. Darüber hinaus sind erste künstlerische Eigenproduktionen und Kooperationsprojekte, ein generationenübergreifendes Familienprogramm sowie mit den Sammlungen und Ausstellungen assoziierte Produktionen und Programme geplant. Diskursive Formate, künstlerische Interventionen, Tanz und Film erweitern das Programm.


Blog-Artikel:

Humboldt Forum wird eröffnet - Kulturwelt-Blog

Berlins Schloss zur Welt: Das Humboldt-Forum feiert Richtfest - Kulturwelt-Blog

Samstag, 17. Juli 2021

Alberto Giacometti-Ausstellung in Monaco

Alberto Giacometti-Ausstellung in Monaco


Alberto Giacometti gehört zu den bedeutendsten Bildhauern des 20. Jahrhunderts. Sein Werk ist vom Kubismus, Surrealismus und den philosophischen Fragen um die condition humaine sowie vom Existentialismus und von der Phänomenologie beeinflusst. Um 1935 gab er die surrealistischen Arbeiten auf, um sich den »Kompositionen mit Figuren« zu widmen.

In Monte Carlo wird eine herausragende Ausstellung mit Werken des Schweizer Künstlers Alberto Giacometti gezeigt.

Ausstellung mit mehr als 230 Exponaten, darunter viele, die noch nie gezeigt wurden, und die der Öffentlichkeit präsentiert werden. Dabei wird die ganze schöpferische Entwicklung des Künstlers gezeigt, heißt es – angefangen von seinen Aquarellen als 14-Jähriger bis hin zu seinen Ölgemälden aus den Jahren 1964/1965. Die Exponate sind Leihgaben der »Fondation Giacometti«, die mit rund 10.000 Werken die größte Sammlung besitzt.

Alberto Giacometti arbeitete auch als Bildhauer. Nach einer kubistischen Periode (1925-1928) wurde er ab 1929 einer der führenden Künstler für surrealistische Plastiken.

Samstag, 10. Juli 2021

Bode-Museum auf der Museumsinsel in Berlin

Bode-Museum auf der Museumsinsel in Berlin

Das Bode-Museum, 1904 als Kaiser-Friedrich-Museum eröffnet, gehört zum Ensemble der Museumsinsel in Berlin und damit zum Weltkulturerbe der UNESCO. Das Museum beherbergt die Skulpturensammlung und Museum für Byzantinische Kunst und das Münzkabinett. Am 17. Oktober 2006 wurde es nach knapp sechsjähriger Renovierung wiedereröffnet und am 19. Oktober der Öffentlichkeit übergeben.

Der Gedanke, ein Kunstmuseum zu bauen, entstand um 1871 am kaiserlichen Hof in Berlin, im Umfeld des langjährigen Kronprinzen, des späteren „99-Tage-Kaisers“ Friedrich III. Konkrete Vorschläge dazu kamen von dem Kunsthistoriker Wilhelm von Bode. Der Hofarchitekt Ernst von Ihne mit Bauleiter Max Hasak errichtete den Museumsbau zwischen 1897 und 1904 für die von Bode aufgebaute Skulpturen- und Gemäldesammlung, deren Anfangsbestände auf die Kunstkammern der Kurfürsten von Brandenburg zurückgehen.

Am 18. Oktober 1904, am Geburtstag Friedrichs III., der 1888 gestorben war, eröffnete das Kunstmuseum. Zur Erinnerung an Friedrich III. wurde das Haus Kaiser-Friedrich-Museum genannt.

»Getreidefeld mit Zypressen« von Vincent van Gogh


»Getreidefeld mit Zypressen« ist ein im Jahr 1889 in Arles entstandenes Gemälde des niederländischen Malers Vincent van Gogh.

Das Original entstand im Format 73 × 92 cm und ist heute in der Londoner »Tate Gallery« zu bewundern.

Van Goghs Gemälde schafft es, den Beobachter von der Kraft und dem Leben erahnen zu lassen, die der Natur innewohnen.

Samstag, 3. Juli 2021

»Stadt und Land. Zwischen Traum & Realität« in der Albertina



Die Albertina Wien öffnet für diese größte Überblicksausstellung über die Geschichte der Landschaftsdarstellung ihre Schatzkammer und zeigt bekannteste Werke neben einzigartigen Arbeiten, die jahrzehntelang nicht gezeigt worden sind. Die BesucherInnen erwartet ein abwechslungsreicher Spaziergang durch über 170 Landschaftsbilder aus 450 Jahren. Zu sehen sind spektakuläre Hauptwerke von Dürer, Rembrandt, Canaletto, Boucher, Caspar David Friedrich, Menzel, Jakob Alt, Rudolf von Alt, Cézanne, Emil Nolde oder Paul Klee.

Von den Anfängen des autonomen Landschaftsbildes und seiner Bahnbrecher, allen voran Albrecht Dürer, spannt sich der Bogen über Bruegel, Rembrandt und das holländische Goldene Zeitalter, von Stadtpanoramen der Renaissance zu nahsichtigen Veduten, von utopischen Entwürfen arkadischer Landschaften bis zum illusionslosen, realistischen Naturbild im Zeitalter der Industrialisierung, von den Bildern der Erhabenheit und des Sublimen bei Caspar David Friedrich über die Schreckensvisionen und Dystopien bei Alfred Kubin bis zu den Kinderträumen verspielter Natur bei Paul Klee. Schlüsselwerke der romantischen Landschaft und österreichische Aquarellkunst des 19. Jahrhunderts wie Jakob und Rudolf von Alts Wien-Ansichten runden die Ausstellung ab.

Der Großteil der gezeigten Werke wurde vom Sammlungsgründer der Akbertina, Herzog Albert von Sachsen-Teschen (1738-1822) erworben, der sich insbesondere für bildhaft ausgeführte, großformatige Landschaftszeichnungen des späten 18. und frühen 19. Jahrhunderts interessierte: Landschaften von Adrian Zingg und dessen Schülern sammelte er sowohl ihrer künstlerischen Qualität wegen als auch in Erinnerung an seine alte Heimat Sachsen. Vor allem in seinen letzten Lebensjahren konzentrierte sich Herzog Albert auf den Erwerb von Landschaften, von denen nun eine hochkarätige Auswahl präsentiert wird.

Die Ausstellung in der Albertina ist von 26. März bis 8. August 2021 zu sehen.

Samstag, 26. Juni 2021

Die Geraer Dix-Sammlung

Otto-Dix-Haus in Gera

Das Otto-Dix-Haus in Gera ist das Geburtshaus des Malers Otto Dix, es steht am Mohrenplatz 4. Das denkmalgeschützte Haus wurde 1991, zum 100. Geburtstag von Otto Dix, ein Kunstmuseum, das auf zwei Etagen ausstellt.

Die Kunstsammlung Gera beherbergt 400 Arbeiten auf Papier und Gemälde von Otto Dix. Darunter befinden sich Hauptwerke aus allen Schaffensphasen: von den impressionistischen Anfängen des Volksschülers in der Thüringer Landschaft bis zum letzten Selbstporträt mit Enkelin Marcella aus dem Todesjahr 1969.

Blick auf Untermhaus, 1907, Öl auf Leinwand

Das Otto-Dix-Haus präsentiert neben den eigenen Beständen auch hochrangige Dauerleihgaben der Otto-Dix-Stiftung Vaduz. Die grafische Sammlung umfasst Skizzenbücher aus der Jugendzeit, Aquarelle und Zeichnungen der 20er- und 30er-Jahre sowie das Meisterwerk des Kriegszyklus mit 50 Radierungen (1924) und späte Farblithografien. Einzigartig sind 48 gezeichnete Feldpostkarten aus dem Ersten Weltkrieg.

Die Geraer Dix-Sammlung ermöglicht einen charakteristischen und zugleich spezifischen Überblick über die Werke von Otto Dix.


Weblinks:

Kunstsammlung Gera / Otto-Dix-Haus - www.gera.de

Otto Dix 125. Geburtstag - www.gera.de

Literatur:

Otto Dix: Der unerschrockene Blick. Eine Biographie

Otto Dix: Der unerschrockene Blick. Eine Biographie
von Olaf Peters

Otto Dix: 1891 - 1969. Leben und Werk
Otto Dix: 1891 - 1969. Leben und Werk
von Ingo F. Walther und Eva Karcher

Otto Dix: 1891 - 1969. Leben und Werk

Otto Dix. Zum 100. Geburtstag, 1891-1991
von Wulf Herzogenrath

Samstag, 19. Juni 2021

Otto Dix in der Dresdener Galerie

Otto Dix (1891 – 1969) hat wie kaum ein anderer Maler das Gesicht der Weimarer Republik geprägt. Seine Bilder der Neuen Sachlichkeit wirken wie Ikonen einer so schillernden wie bedrückenden Zeit. Im Dunstkreis der Dresdener Kunstakademie wurde Dix zur Leitfigur der Bewegung. Der einstige Student und spätere Professor, den die Nazis 1933 aus dem Amt warfen, malte Gesellschaftsbilder, in denen er das verdorbene Großstadtleben in böser, zugleich genussvoller Bildschärfe zeigte.

Im Nationalsozialismus als »entartet« geächtet, lebte er zurückgezogen am Bodensee und wandte sich unverfänglichen, z.T. christlichen Themen und der Landschaft zu. Nach 1945 setzte er seine Karriere trotz der vorherrschenden Abstraktion fort, erfuhr in beiden deutschen Staaten Anerkennung, ließ sich aber von keiner Strömung und Kulturpolitik vereinnahmen.

Eine neue, kompakte Darstellung von Leben und Werk des Künstlers ist längst überfällig, gibt es doch seit Anfang der 90er Jahre keine neue, den Forschungsstand berücksichtigende Gesamtdarstellung in dieser Form mehr. Olaf Peters verarbeitet zeitgenössische Quellen und Publikationen sowie den privaten Nachlass des Künstlers. Er stellt die Dix-Rezeption und die künstlerischen Strategien des Malers dar und ihm gelingt eine neue Analyse von Hauptwerken. Das Ergebnis ist eine fundierte, epochenübergreifende Gesamtdarstellung des von Brüchen gekennzeichneten Lebenswerks.

Zu seiner Zeit als Bürgerschreck verschrien, gilt Dix heute mit seinen realistischen Arbeiten über Krieg, Großstadt und Prostitution als eine der faszinierendsten und schillerndsten Persönlichkeiten der Kunst der Moderne.


Otto Dix in der Dresdener Galerie
Otto Dix in der Dresdener Galerie


Die Reihe »In der Dresdener Galerie« stellt die Sammlung der Galerie Neue Meister« der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden in ausgewählten Bestandsgruppen vor. Sie bringt in Form von kurz gefassten, optisch attraktiven Bildheften jeweils Teilbereiche der Galerie einem breiten Publikum nahe. Es handelt sich, insbesondere auch in den Bildtexten und Verzeichnissen, um wissenschaftlich fundierte, aber an einen größeren Leserkreis gewandte Publikationen, die für den Besucher der Galerie ebenso wie für den an einzelnen Künstlern oder Themen speziell interessierten Leser attraktiv sind.

Otto Dix hatte in Dresden studiert und war 1926 zum Professor an die Dresdner Kunstakademie berufen worden. Landschaftsgemälde sowohl aus der Studienzeit als auch den Jahren nach seiner Vertreibung aus Dresden 1933 geben einen Überblick über das vielseitige Werk. Das großformatige Triptychon »Der Krieg« (1929/32) ist in seiner künstlerischen und politischen Bedeutung wiederholt mit Picassos »Guernica« (1937) verglichen worden. Subtil beobachtete Porträtgemälde sind ein weiterer Höhepunkt der Dresdner Dix-Sammlung.

Literatur:

Otto Dix in der Dresdener Galerie
Otto Dix in der Dresdener Galerie


Otto Dix: Der unerschrockene Blick. Eine Biographie
Otto Dix: Der unerschrockene Blick. Eine Biographie
von Olaf Peters

Otto Dix: 1891 - 1969. Leben und Werk
Otto Dix: 1891 - 1969. Leben und Werk
von Ingo F. Walther und Eva Karcher

Otto Dix: 1891 - 1969. Leben und Werk
Otto Dix. Zum 100. Geburtstag, 1891-1991
von Wulf Herzogenrath

Samstag, 12. Juni 2021

Hundertwasser-Ausstellung im Kunsthaus Apolda

Hundertwasser-Ausstellung im Kunsthaus Apolda


Das kleine, aber feine Kunsthaus Apolda macht immer wieder durch besondere Ausstellungen auf sich aufmerksam und wartet nun mit einer Ausstellung von Friedensreich Hundertwasser auf.

Friedensreich Hundertwasser zählt zu den international bekanntesten Künstlern des 20. Jahrhunderts. Als Maler, aber auch als Architekt, ökologischer Aktivist und Philosoph ist er auch heute noch einer der faszinierendsten Künstler der heutigen Zeit, dessen Beiträge zum Umweltschutz und zu einer natur- und menschengerechteren Architektur von ungebrochener Aktualität sind. Gemäß seiner Erkenntnis, dass Schönheit ein Allheilmittel ist.

Friedensreich Hundertwasser

Er war Kritiker der ungehemmten Wachstumsdoktrin sowie der Anpassung an einen gesellschaftlichen Konformismus. Gemäß seiner Erkenntnis, dass Schönheit ein Allheilmittel ist – „»Beauty is a Panacea«, wollte Hundertwasser der verborgenen Sehnsucht der Menschen nach Vielfalt und Schönheit in Harmonie mit der Natur zu ihrem Recht verhelfen.

Die Hundertwasser-Ausstellung im Kunsthaus Apolda zeigt mit 80 ausgestellten Gemälden einen repräsentativen Querschnitt der Originalgrafik, Siebdrucke, Lithografien, Radierungen, Japanische Farbholzschnitte und Mischtechniken. Originalposter zeugen von Hundertwassers Unterstützung für internationale Umweltorganisationen. Seinen Einsatz für eine natur- und menschengerechtere Architektur veranschaulichen Fotografien seiner Architekturprojekte.

Die Ausstellung im Kunsthaus Apolda dauert vom 12. Juni 2021 bis zum 19. Dezember 2021.

Weblink:

HUNDERTWASSER-Ausstellung im Kunsthaus Apolda - www.kunsthausapolda.de

Blog-Artikel:

Kunsthauswien mit Hundertwasser-Museum - Museumswelt-Blog

Samstag, 15. Mai 2021

»Xenia Hausner. True Lies« - Albertina Museum Wien

Xenia Hausner. True Lies


Während die Kunstgeschichte über Jahrhunderte vom männlichen Blick geprägt ist, verortet Xenia Hausner ihre Inszenierungen in einer von Frauen dominierten Gegenwelt: Die Themen und Geschichten Hausners werden vorrangig von Frauen verkörpert, die so stellvertretend für alle Genderzugehörigkeiten agieren. Den männlichen Stereotypen, stellt sie starke, widersprüchliche und komplexe Frauenfiguren gegenüber.

Meist in Überlebensgröße, in einer unverwechselbaren, intensiven Farbpalette mit breitem Pinsel, werden die plastisch herausmodellierten Figuren zu Stellvertretern allgemein gültiger Situationen und existenzieller Lebensfragen.

In einer umfassenden Retrospektive zeigt die Albertina in Wien eine Retrospektive der Künstlerin Xenia Hausner – eine der wichtigsten österreichischen Malerinnen der heutigen Zeit.

Die sichtbar gemachte Fiktion spielt im Oeuvre der 1951 geborenen Künstlerin eine entscheidende Rolle. True Lies verweist auf die Bedeutung der Inszenierung als Gestaltungs- und Kompositionsprinzip im Schaffen Xenia Hausners.

Für ihre großformatigen Gemälde konstruiert die Künstlerin vorab aufwendige räumliche Settings: Installationen, die sie als Vorlage für ihre Bilder zunächst fotografiert. Zerschnittene Autos oder Zugabteile aus Karton werden zu einem „Probenraum“, in dem die Figuren, wie Schauspieler Beziehungen ausloten.

Malerei und Fotografie sind im Entstehungsprozess eng verschränkt und treten in ein dialektisches Verhältnis: die farbstarke und flächige Malerei „widerspricht“ gewissermaßen dem zuvor entstandenen Foto. Das malerische Procedere wiederum ist bei Hausner durch filmische und fotografische Methoden geprägt. Die Wahl des Ausschnitts, das Fragmentarische, die Montage, die durch die Farbe gesteuerte Lichtregie – all dies trägt zum intensiv atmosphärischen Charakter der Bilder bei. Die von Xenia Hausner erschaffenen Szenarien bleiben rätselhaft und irritierend. Wie Bruchstücke einer Geschichte – vergleichbar mit Filmstills, denen der Plot abhandengekommen ist – entziehen sie sich einer eindeutigen Lesart.

Die Ausstellung ist von 30. April bis 8. August 2021 zu sehen.

Weblink:

»Xenia Hausner. True Lies« - Albertina Museum Wien

Freitag, 9. April 2021

Dienstag, 16. Februar 2021

»Der Kampf zwischen Karneval und Fasten« von Peter Bruegel d.Ä.

Der Kampf zwischen Karneval und Fasten

Pieter Bruegel der Ältere revolutionierte die Landschafts- und Genremalerei und ist für den Reichtum seiner Bilderwelt sowie seine scharfsinnige Beobachtungsgabe der menschlichen Spezies bekannt.

Das Gemälde »Der Kampf zwischen Karneval und Fasten« ist ein 1559 entstandenes, 118 cm × 164,5 cm großes Ölgemälde Pieter Bruegels des Älteren. Als Kampf zwischen Fasching und Fasten gehört es zur Bruegelsammlung des Kunsthistorischen Museums in Wien im Saal 10.

Bruegel: Die Hand des Meisters

Das Gemälde stellt eine für Bruegel typische Ortszene dar, in der sich Menschen auf einem Dorfplatz versammeln.

Samstag, 13. Februar 2021

»Junger Mann mit Medaillon« von Sandro Botticelli

»Junger Mann mit Medaillon« um 1480 von Sandro Botticelli

Botticelli hat vor allem durch die zu seiner Zeit bahnbrechenden mythologisch-allegorischen Gemälde „Primavera“ und „Geburt der Venus“ Weltruhm erlangt. Beide sind als kulturelles Allgemeingut, und sei es in der Werbung, präsent. Auch seine schönen, elegischen Madonnen trugen zum Klang seines Namens bei. Völlig unbekannt ist das Bild des jungen Mannes nicht, da es seit den 1930er Jahren mehrmals den Besitzer gewechselt hat und in prominenten Museen wie dem Städel in Frankfurt ausgestellt war. Auch in diesem Porträt erweist Botticelli sich als „moderner“ Maler, hat er doch dazu beigetragen, das in Italien zuvor übliche Profilbildnis zugunsten des Frontalansicht aufzugeben. Der portraitierte Jüngling schaut einen an und hält dabei Distanz.

Botticelli griff zu Tempera; die Ölmalerei hatte sich in seiner Heimat noch nicht etabliert. Dass er den »Jungen Mann mit Medaillon« nicht gänzlich frontal gemalt hat, sollte man nicht etwa als zaghaft, vielmehr als psychologisch geschickt werten. Denn so verleiht er dem Blick seines Modells aufmerksame Präsenz; und so nimmt der junge Mann, fast noch ein Jüngling, über rund 550 Jahre hinweg Blickkontakt mit dem Betrachter auf, gibt aber zugleich aus den Augenwinkeln zu verstehen, dass man Distanz wahren soll. Er hat einen aristokratisch schmalen Kopf, ein makelloses Inkarnat und seidiges dunkelblondes Haar, halblang nach der Mode seiner Zeit. Auch das elegante dunkelblaue Gewand mit dem weiß abgesetzten Stehkragen betont seine Stellung. Sie wiederum setzt die Zugehörigkeit zu den humanistischen Kreisen in Florenz voraus. Er schaut ja auch wie ein junger Intellektueller.

Und doch bleibt die Identität sein Geheimnis. Vermuten kann man sie in der Familie Medici oder in ihrem Umkreis, weil Lorenzo de’ Medici, genannt il Magnifico, Botticelli unter den Florentiner Malern bevorzugte. Der noble Unbekannte posiert vor einem dunklen Rahmen. In der Rückschau auf die jüngere Kunstgeschichte könnte dem Betrachter eine Stilverwandtschaft mit der Neuen Sachlichkeit auffallen, und dies wegen der klaren Konturen, der Flächenmalerei mit dem glatten, „unsichtbaren“ Pinselstrich. Überdies repräsentiert dieser junge Gebildete den Typus, den die Nazarener im 19. Jahrhundert – vermittelt durch Raffael – verehrt haben.
In seinen schmalen Händen präsentiert der junge Mann ein Medaillon aus dem 14. Jahrhundert, eigentlich schon mehr ein kleines Tondo, das dem Sieneser Maler Bartolomeo Bulgarini zugeschrieben wird. Erkennen lässt sich das Bild eines bärtigen Heiligen über goldn ornamentiertem Grund. Zum einen wird deutlich, dass Botticelli einen jungen Zeitgenossen darstellt, der sich offenbar zur Glaubenswelt oder der Philosophie dieses Heiligen bekennt. Zum anderen lässt sich das Medaillon als Vanitas-Symbol deuten: als die versteckte Botschaft des Malers Botticelli an sein Modell, dass auch dessen stolze Jugend nicht ewig währt.

Samstag, 23. Januar 2021

Wien Museum,

Wien Museum

Das Wien Museum ist ein urbanes Universalmuseum mit einem breiten Spektrum von Sammlungen und Ausstellungen – von Stadtgeschichte über Kunst bis zu Mode und Alltagskultur, von den Anfängen der Besiedelung bis zur Gegenwart. Am Beispiel der Stadt Wien werden übergreifende gesellschaftliche, kulturelle und urbane Veränderungen im Vergleich mit anderen Großstädten thematisiert. Das Museum ist an mehreren Orten der Stadt präsent.

Das Wien Museum verfügt über umfangreiche Sammlungen von archäologischen Funden, Sach- und Bildzeugnissen zur Kultur-, Politik-, Sozial-, Wirtschafts- und Alltagsgeschichte aus der Zeit von 1500 bis zur Gegenwart, Porträts und Erinnerungsgegenstände von Wiener Persönlichkeiten, Fotografien, Grafiken, Pläne und Modelle zur topografischen Entwicklung der Stadt sowie eine reichhaltige Kunst- und Modesammlung.

Zu den wichtigsten Exponaten der Dauerausstellung zählen unter anderem Überreste aus dem römischen Legionslager, die mittelalterlichen Glasfenster und Fürstenfiguren aus dem Stephansdom, gotische Tafelmalereien und Skulpturen, Waffen und Rüstungen des 15. bis 17. Jahrhunderts aus dem Bürgerlichen Zeughaus, die "Türkenbeute" der Zweiten Türkenbelagerung (1683) sowie die Gemälde der Barockzeit. Zu nennen sind weiters das Grillparzer- und das Loos-Zimmer und die beiden historischen Stadtmodelle.

Für die mehrmals im Jahr wechselnden Sonderausstellungen stehen drei Räume zur Verfügung. Neben den fast 400 Sonderausstellungen (bis 2014), die größtenteils im Haus am Karlsplatz gezeigt wurden, veranstaltete das Museum im Wiener Künstlerhaus die Großausstellungen "Die Türken vor Wien – Europa und die Entscheidung an der Donau" (1983), "Traum und Wirklichkeit – Wien 1870-1930" (1985, mit 622.000 BesucherInnen), "Bürgersinn und Aufbegehren – Biedermeier und Vormärz in Wien" (1987), "Alt-Wien – Die Stadt die niemals war" (2004) und "Kampf um die Stadt – Politik, Kunst und Alltag um 1930" (2009).

1874 wurde das aus dem Bürgerlichen Zeughaus hervorgegangene Waffenmuseum der Stadt Wien durch Personalunion des Leiters mit der Magistratsabteilung 8, Wiener Stadt- und Landesarchiv, vereinigt, am 20. Mai 1887 das Historische Museum der Stadt Wien begründet. Nach Übersiedlung des Waffenmuseums ins Neue Rathaus wurde dort die gemeinsame Schausammlung am 26. Juni 1888 eröffnet. Hier verblieben die Bestände bis zur Fertigstellung des Neubaus am Karlsplatz 1959. Administrativ bildeten die "Städtischen Sammlungen", in denen Museum, Stadtbibliothek und Stadtarchiv zusammengefasst wurden, ein Hilfsamt des Magistrats. Am 25. Juni 1889 wurde das Stadtarchiv selbstständig (heute Wiener Stadt- und Landesarchiv). Am 12. Juli 1904 wurden Historisches Museum und Magistratsabteilung 9 - Wienbibliothek im Rathaus, Stadtbibliothek in einer eigenen Abteilung zusammengefasst.

Am 5. Dezember 1939 wurde die Stadtbibliothek von den Städtischen Sammlungen getrennt - heute Wienbibliothek im Rathaus). Nach dem Zweiten Weltkrieg bildeten die Städtischen Sammlungen ab 14. Februar 1946 (bei gleichzeitiger Zuordnung zur Geschäftsgruppe III - Kultur) die Magistratsabteilung 10; ab 1949 galt die Bezeichnung "Historisches Museum der Stadt Wien und angeschlossene Sammlungen", von 1955 bis 2003 lautete der Sachtitel Museen der Stadt Wien. Im Jahr 1979 wurde die Hermesvilla als Außenstelle des Historischen Museums eingerichtet.
2002 wurden die Museen der Stadt Wien aus der Magistratsverwaltung ausgegliedert und als wissenschaftliche Anstalt öffentlichen Rechts konstituiert. Seit 2003 treten sie unter dem Namen Wien Museum auf. Seit 1. Juli 2008 ist auch die Stadtarchäologie Wien dem Wien Museum angegliedert.

Erst nach dem Zweiten Weltkrieg wurde vom Gemeinderat am 24. April 1953 ein Neubau auf dem ursprünglich vorgesehenen Standort am Karlsplatz beschlossen. Zu dem von Oswald Haerdtl entworfenen zweistöckigen Museumsgebäude wurde am 2. Oktober 1954 der Grundstein gelegt; die feierliche Eröffnung erfolgte am 23. April 1959. Im Jahr 1998 kam es nach Plänen von Dimitris Manikas zur Aufstockung des Bürotrakts an der Maderstraße und zur Überdachung des Innenhofs, der bis dahin in erster Linie als Skulpturengarten diente. Nachdem sich das bestehende Gebäude am Karlsplatz für ein modernes Stadtmuseum von seiner Größe und Struktur her immer weniger tauglich erwies, setzten unter Direktor Wolfgang Kos bald Bemühungen ein, an einem zentralen Standort der Stadt einen adäquaten Museumsneubau zu schaffen. Nach mehrjähriger Standortsuche gemeinsam mit der Stadt Wien fiel 2013 die Entscheidung, die Neugestaltung des Wien Museums am Karlsplatz vorzunehmen. Dort soll in den nächsten Jahren ein moderner zukunftsweisender Neubau unter Einbeziehung des Haerdtl-Gebäudes realisiert werden.

Im März 2015 wurde ein internationaler, anonymer, zweistufiger Architekturwettbewerb zur Erweiterung und Sanierung des Wien Museums ausgelobt. Bis Ende Mai 2015 langten Vorschläge von 274 Architekturbüros aus insgesamt 26 Ländern ein, davon 117 aus Österreich.

Mit der Realisierung steht dem Museum in Zukunft eine Nettonutzfläche von rund 12.000 m2 zur Verfügung (bislang 6.900 m2). Im Zuge der Detailplanung wurden die räumliche Nutzungen bereits im Wesentlichen festgelegt. Im Altbestand werden die erweiterte Dauerausstellung und die Büroflächen untergebracht, der überwölbte Baukörper bietet ausreichend Platz und Flexibilität für Wechselausstellungen.

Weblink:

Wien Museum - www.geschichtewiki.wien.gv.at

Samstag, 16. Januar 2021

Pieter Breughels Jahreszeitenbilder


Bruegel war ein Künstler, der sich mutig mit seiner Zeit auseinandersetzte und durch eigene Denkansätze zu neuen Bildfindungen und Lösungen gelangte. Anstatt die Realität zu verklären, thematisierte er die Grausamkeit der Religionskriege und zeigte sich auch kritisch gegenüber der Kirche. Geschickt verbarg Bruegel seine politischen und religiösen Ansichten hinter einer anspielungsreichen Bildsprache, die den Betrachter bis heute dazu anreizt, hinter den scheinbar harmlosen Alltagsszenen versteckte, hintergründige Botschaften zu entdecken.

Im Jahre 1565 begann Pieter Bruegel d.Ä. mit der Ausführung meisterhafter Jahreszeitenbilder für den Antwerpener Händler und Sammler Nicolaes Jonghelinck.

Fünf Werke dieser Serie haben die Jahrhunderte durchquert und sind uns erhalten geblieben: »Der düstere Tag«, »Die Heimkehr der Herde und »Die Jäger im Schnee« (alle drei gehören zur Sammlung des Kunsthistorischen Museums Wien), »Die Kornernte« (»Métropolitan Museum« New York) und »Die Heuernte« (Nostitz-Kollektion). Jedes dieser Gemälde symbolisiert und beschreibt eine Jahreszeit.

Die Jäger im Schnee

Den Betrachter verblüfft hier insbesondere die in dieser Zeit eher ungewöhnliche Aufmerksamkeit, die der nicht idealisierten Natur ohne Bezug auf eine religiöse oder andere Ikonologie geschenkt wird. Diese Serie, eine Metapher der Vergänglichkeit, prägt einen Wendepunkt in der westlichen Kunstgeschichte.

Diese Periode (zwischen 1562 und 1566) war in den Niederlanden von der Kleinen Eiszeit gekennzeichnet, die mehrere besonders harte und lang andauernde Winter hervorbrachte und die Gemüter auch von Künstlern wie Bruegel dem Älteren nachhaltig beeinflusste.

Die Mehrzahl seiner verschneiten Landschaften geht nach dem Vorbild dieser Anbetung der Könige im Schnee, wo der Maler obendrein die vom Himmel fallenden Schneeflocken darstellt, auf die Zeit um 1565 zurück.

Der Winter kann als eine kalte Jahreszeit betrachtet werden, der Schlaf und Tod bringt, was sicher seine Berechtigung hat, wenn man die auf der Winterjagd erfolglosen Jäger nur mit einem Fuchs nach Huase kommen sieht und auch wenn man sich die Härte des Lebens im Winter damals vor Augen führt. Man muss sich nur die kalten Häuser der Dorfbewohner vorstellen, aber dennoch gibt es auch die Eistänzer, die Eisrutscher, Eisgleiter, die damaligen Schlittschuhläufer, die ausgelassene Winterfeude ebenso vermitteln wie das Weiß des kalten Schnees.

Literatur:

Bruegel: Die Hand des Meisters Bruegel: Die Hand des Meisters von Sabine Pénot und Elke Oberthaler

Weblinks:

Der Winter nach Bruegel - Royal Museums of Fine Arts of Belgium

Die Jäger im Schnee - Wikipedia

Die Anbetung der Könige im Schnee

Literatur:

Bruegel
Bruegel
von Emile Michel und Victoria Charles

Bruegel. Sämtliche Gemälde – 40th Anniversary Edition von Jürgen Müller