Samstag, 16. März 2024

Gedanken zur Kunst

Kunst ist heute mit Kommerz eng verwoben. In der elitären Kunst ist gute Kunst selten geworden. Das Elitäre dominiert über das Seltene.

Abgesehen davon, dass gute Kunst selten geworden ist, fällt aber immer noch auf, wie elitär die Kunst geworden ist. Wer gut verkauft, das wird nicht mehr durch Qualität allein entschieden, sondern durch Connections und nicht selten Ellenbogen. Die Kunst wird sich davon nicht kurieren, solange das Geld herrschendes Prinzip in der Welt bleibt.

Etliche Künstler um 1900 beschworen den Zusammenhang zwischen Kunst und Leben. Damals eine Sache der Architektur vor allem (und neuer Baustoffe). Hat man heute völlig verworfen. Wie man sich in einem Haus fühlt ist unwichtig. Wichtig ist, dass der Bauherr günstig bauen und gut absahnen kann.

»Der Schrei« von Edward Munch

Der Schrei

Das Museum enthält Edward Munchs berühmtes Gemälde »Der Schrei«. »Der Schrei« von Edvard Munch ist das Bild über die Angst schlechthin. Der Künstler suchte Halt in der Religion, fand ihn aber nicht. Und so begleitete den 1863 geborenen Norweger die Lebensangst, seit er denken konnte. Sein Leben und sein Werk spiegeln das Grundgefühl der Moderne.

Der aufgerissene Mund klafft wie ein riesiges Loch. Die beiden Hände halten rechts und links einer Zange gleich den übergroßen Schädel zusammen. Starr liegen die Pupillen in ihren kreisrunden Höhlen. Die schmächtige Gestalt besitzt wenig Kontur, kaum Festigkeit, so als hätte sie ihre ganze Kraft in diesen großen Schrei hineingetrieben.

30 Jahre alt ist Edvard Munch, als er 1893 sein berühmtestes Bild malt – „Der Schrei“. Das auf Karton in Öl, Tempera und Pastell gehaltene Gemälde wurde zum Inbild für das Grundgefühl der Moderne – die Angst. Für den Künstler etwas, was er seit frühester Jugend kennt:

„Die Lebensangst hat mich begleitet, seit ich denken konnte.“

So ist es auch an jenem Abend. Er ist mit zwei Freunden unterwegs, ein Stück außerhalb der Stadt Christiania, dem späteren Oslo, wo er seit einigen Jahren lebt:

„Dann ging die Sonne unter, der Himmel wurde plötzlich blutrot. Ich hielt an, lehnte mich todmüde an das Geländer. Über dem blauschwarzen Fjord und der Stadt lag der Himmel wie Blut und Feuerzungen. Meine Freunde gingen weiter, und ich stand allein, zitternd vor Angst. Mir war, als ging ein mächtiger, unendlicher Schrei durch die Natur.“

Entsetzlich ist dieser Schrei. Längst ist er durch den klaffenden Mund hinaus in die Welt entwichen und hat alles erfasst – den tiefdunklen Fjord, den blutigroten Himmel. Die Welt hat diesen Schrei aufgenommen und wirft ihn nun tausendfach auf den von Angst Gequälten zurück.

Weblink:

https://www.deutschlandfunk.de/angst-in-der-moderne-entlang-einer-bodenlosen-tiefe.2540.de.html?dram:article_id=398147
„Entlang einer bodenlosen Tiefe“

Samstag, 27. Januar 2024

»Dorf im Winter« von Joos de Momper



»Dorf im Winter« von Joos de Momper Öl auf Eichenholz Abmessungen 44 x 73 cm Hamburger Kunsthalle


Joos de Momper gilt als einer der einflussreichsten flämischen Landschaftsmaler. Man rechnet ihm den Übergang von den Manieristen zu den Naturalisten in der holländischen Landschaftsmalerei zu. Auch sein Vater, sein Opa und Uropa hatten schon diesen Beruf gewählt. Insofern war es kaum verwunderlich, dass der junge Joos schon im Alter von 17 Jahren als Meister in die Antwerpener Lukasgilde aufgenommen wurde. Seine Fantasielandschaften malte er häufig von einem erhöhten Standpunkt aus.

Joos de Momper hinterließ mehr als 60 Winterbilder. De Momper liebte offenbar die kalte Jahreszeit, denn er hat mehr als 60 Winterbilder („Wintertjes“) hinterlassen.

Dabei machten Kritiker einige Vorlieben für bestimmte Farben aus. Im Vordergrund malte er gern in Grün und Braun, den Hintergrund hielt er gern in Blautönen. Bei einem Winterbild wie diesem galten natürlich andere Prämissen.

Samstag, 9. Dezember 2023

Weihnachtsmarkt in Rothenburg ob der Tauber



Das Weihnachtsmuseum in liegt in Herzen der malerischen Stadt Rothenburg ob der Tauber und bieter eine Reise zurück zu den Weihnachtsfesten längst vergangener Tage, wo Bilder nostalgischer Weihnachtsfeiern aus Urgroßmutters Zeiten fast zum Leben erwachen.

Das Museum befindet sich in der ersten Etage des weltbekannten „Weihnachtsdorfs“ von Käthe Wohlfahrt mit ca. 30.000 Weihnachtsartikeln, einem 5,70 Meter großen Weihnachtsbaum, 5 Meter hoher Weihnachtspyramide und 3,5 Meter großem Nussknacker – ein „Museumsshop“, den man unbedingt gesehen haben muss!

Wegen des Weihnachtsmuseums und der Weihnachtsgeschäfte von Käthe Wohlfahrt, die das ganze Jahr über geöffnet sind, ist Rothenburg wohl für viele Menschen die Weihnachts-Stadt schlechthin. Zu sehen und zu kaufen gibt es allerorten Nussknacker und Christbaumschmuck, Laternen und Bratwürste – alles schöne Dinge.


Traumhaft schöner historischer Christbaumschmuck aus Glas, Watte, Pappe, Tragant und leonischer Draht, Christbaumständer, erzgebirgische Pyramiden, Lichterfiguren und Räuchermänner, Adventskalender und vieles
mehr säumen den Rundgang durch die liebevoll gestalteten Museumsräume.

Der Besucher erfährt Wissenswertes und Interessantes über die Geschichte des traditionsreichen Familienfestes und die Entwicklung seiner Dekorationen bis in die 1950er Jahre des 20.Jahrhunderts. Ein besonderer Höhepunkt ist die Präsentation von 150 historischen Weihnachtsmännern - manche grimmig, manche freundlich - die nicht nur Kinderaugen zum Leuchten bringen.

Samstag, 26. August 2023

Caspar David Friedrich - Kunst Museum Winterthur

Mondaufgang am Meer

Caspar David Friedrich gilt als einer der fasznierendsten Maler der Romantik. Bekannt wurde Friedrich durch seine ausdrucksstarken Landschaftsbilder. Kaum ein Künstler der Romantik wurde so vielfältig interpretiert und kontrovers diskutiert wie Caspar David Friedrich – einig war man sich jedoch stets, dass er der grosse Neuerer der Landschaftsmalerei war. Dabei wurde jedoch der Frage, in welchen Traditionen sich Friedrich bewegte, nur wenig Beachtung geschenkt.

»Caspar David Friedrich und die Vorboten der Romantik« im Kunstmuseum Winterthur, das Ausstellungshighlight des Jahres verspricht die umfassende Schau zum bedeutendsten Maler der deutschen Romantik: Caspar David Friedrich (1774–1840). Es ist die erste grosse Museumsausstellung zum Künstler in der Schweiz überhaupt und eines der ambitioniertesten Projekte in der Geschichte des Hauses. Ein Jahr vor dem 250-jährigen Jubiläum des Geburtstag des Künstlers untersucht sie die Einflüsse der Kunst des 17. und 18. Jahrhunderts auf sein epochemachendes Schaffen und präsentiert sich so im doppelten Sinn als Vorbotin auf das Jubiläum.

Diesem bisher wenig berücksichtigten Aspekt der historischen Ursprünge von Friedrichs Malerei und seiner neuartigen Auffassung der Landschaft spürt die Ausstellung nun nach. So werden herausragende Vertreter einer frühen Stimmungsmalerei wie Jacob van Ruisdael und Claude Lorrain mit den Meisterwerken Friedrichs in Dialog treten. Auch die Landschaftsmaler des 18. Jahrhunderts schufen als Vorboten die Grundlagen für Friedrich und seine Zeitgenossen.

Die »Caspar David Friedrich und die Vorboten der Romantik«-Ausstellung dauert vom 26. August bis 19. November 2023.

Samstag, 24. Juni 2023

Hieronymus Bosch - Visionen eines Genies

Hieronymus Bosch
Hieronymus Bosch: Visionen eines Genies

Das Werk von Bosch (1450–1516) mit seiner ausdrucksstarken Formsprache und ausschweifenden Fantasie hat bis heute nichts an seiner Faszination eingebüßt. Monster, Teufel und surreale Wesen bevölkern die Welt seiner Bilder und erregen bereits seit Jahrhunderten die Fantasie der Betrachter.

Im niederländischen sHertogenbosch lebte und arbeitete der Künstler.



Literatur:

Hieronymus Bosch
Hieronymus Bosch: Visionen eines Genies
von Matthijs Ilsink, Jos Koldeweij und Ron Spronk

Hieronymus Bosch. Maler und Zeichner
Hieronymus Bosch. Maler und Zeichner
von Matthijs Ilsink, Jos Koldeweij und Ron Spronk

Hieronymus Bosch. Maler und Zeichner Hieronymus Bosch. Das vollständige Werk von Stefan Fischer

Weblinks:

Zwischen Himmel und Hölle Die Kunst des Hieronymus Bosch - 3 Sat Kulturzeit



Samstag, 17. Juni 2023

Schiller-Museum in Bauerbach

Die weinumrankte Giebelseite des Schiller-Museums
Schiller-Museum in Bauerbach


Im Jahr 1782 erteilte Herzog Carl Eugen Schiller das Verbot, sich dichterisch zu betätigen. Daraufhin flüchtete Schiller 1783 nach Bauerbach, wo ihm Henriette von Wolzogen Unterschlupf gewährte.

„Endlich bin ich hier, glücklich und vergnügt […] keine Bedürfnisse ängstigen mich mehr“

Schiller am 8. Dezember 1782 aus Bauerbach an seinen Jugendfreund Andreas Streicher

Nach der Flucht aus Stuttgart traf Friedrich Schiller Anfang Dezember 1782 in Bauerbach bei Meiningen ein: Henriette von Wolzogen, die Mutter eines früheren Studienkollegen, gewährte dem Dichter Asyl.

Hier in Bauerbach schrieb er das später „Kabale und Liebe“ genannte Trauerspiel „Louise Millerin“, dessen einzig erhaltene Niederschrift in der Ausstellung zu sehen ist.


Weblinks:

Schiller-Museum in Bauerbach - www.klassik-stiftung.de

Schiller in Bauerbach - www.literaturland-thueringen.de


Schiller-Weblinks:

Friedrich Schiller-Biografie - Biografien-Portal - www.die-biografien.de

Friedrich Schiller-Zitate - Zitate-Portal - www.die-zitate.de