Samstag, 21. September 2019

Albrecht Dürer-Ausstellung in der Albertina

Feldhase (Albrecht Dürer)

Die Albertina ist prädestierniert für eine Ausstellung des Malers Albrecht Dürer (1471–1528), denn mit nahezu 140 Arbeiten besitzt die Albertina den weltweit größten und bedeutendsten Bestand an Zeichnungen, des deutschen Künstler der Spätrenaissance.

Seit Jahrzehnten war das Werk Albrecht Dürers nicht in dieser Fülle zu erleben. Die um wertvolle internationale Leihgaben ergänzte Ausstellung präsentiert im Herbst 2019 mit über 200 Exponaten Dürers zeichnerische, druckgrafische und malerische Werke. Die Albertina in Wien ist Heimat zahlreicher weltweit berühmter Ikonen der Zeichnung, darunter der Feldhase, die Betenden Hände und das Große Rasenstück.

Die um wertvolle internationale Leihgaben ergänzte Ausstellung präsentiert Dürers zeichnerische, druckgrafische und malerische Werke als einander ebenbürtige künstlerische Leistungen. Mit ihren wertvollen Exponaten bietet sie Einblicke in neueste wissenschaftliche Erkenntnisse.

Albrecht Dürers Œuvre in der Albertina ist sammlungsgeschichtlich von besonderem Interesse: Die Provenienz lässt sich lückenlos bis ins Todesjahr des Künstlers zurückverfolgen. Damit besitzt die Alberrtina ein seit fast 500 Jahren geschlossen erhaltenes Konvolut aus Dürers eigener Werkstatt. Schwerpunkte sind die Familienbildnisse, die berühmten Tier- und Pflanzenstudien sowie die Kopf-, Hand- und Gewandstudien auf gefärbten Papieren. Die Dürer-Sammlung der Albertina bildet sowohl den idealen Ausgangspunkt für die Rekonstruktion seines Werkstattbetriebs als auch für eine Annäherung an Dürers persönliche, vom Gedankengut des frühen Humanismus geprägte Kunstauffassung.

Der Feldhase ist das prominenteste Objekt der Albertina. In der Dauerausstellung ist eine Kopie zu sehen. Das Original wird nach Übereinkunft mit dem Denkmalamt alle fünf Jahre nur zwei Mal ausgestellt.

Für die Jahrhundertausstellung konnte die Albertina bedeutende internationale Leihgaben gewinnen: Die Anbetung der Könige aus den Uffizien, das erschütternde und schonungslose Selbstbildnis des nackten Albrecht Dürer aus Weimar, Die Marter der Zehntausend aus dem Kunsthistorischen Museum Wien, Jesus unter den Schriftgelehrten aus dem Museum Thyssen-Bornemisza und aus dem benachbarten Prado Dürers wohl schönstes Männerporträt. Sein malerisches Spätwerk der letzten niederländischen Reise, den Heiligen Hieronymus, präsentiert die Albertina mit allen dazugehörigen Studien.

Die Ausstellung ist vom 20. September 2019 bis zum 6. Januar 2020 zu sehen.

Samstag, 14. September 2019

Das letzte "Messner Mountain Museum"


Messners sechstes "Mountain Museum" steht auf dem Gipfelplateau des Kronplatzes im Pustertal auf 2.275 Metern Höhe am Rande des großartigsten Aussichtsplateaus Südtirols. Der Kronplatz in den Dolomiten bietet eine beeindruckende Kulisse für das Museum über den traditionellen Alpinismus.

Es ist das sechste - und Reinhold Messners letztes "Messner Mountain Museum" zum Thema "Berg". Im "Corones" geht es um den traditionellen Alpinismus, der und den Reinhold Messner entscheidend geprägt hat. Hier wird Alpingeschichte erzählt sowie der einmalige Blick auf die großen Wände der Dolomiten und Alpen in die Ausstellung miteinbezogen. Jährlich wechselnde Filmvorführungen.

Querschnitt des MMM Corones

Das Museum ist spektakulär in den Berg eingelassen. Darin erzählt Messner zum Abschluss vom traditionellen Alpinismus. Die Königsdisziplin des Bergsteigens und die großen Wände sind die zentralen Themen des Museums, veranschaulicht anhand von einzigartigen Sammlungen, Bildern und verschiedenen Gegenständen, die Reinhold Messner in seinem Leben als Grenzgänger gesammelt hat.

„Das Besondere an diesem Museum ist die Kombination aus Lage, Aussicht und Architektur“, so Reinhold Messner selbst. Mit der Realisierung dieses Museums wird er das Projekt "Messner Mountain Museum" abschließen, das er als seinen "fünfzehnten Achttausender" bezeichnet.

Der spektakuläre Bau von Star-Architektin Zaha Hadid namens "Corones" wurde Anfang Juli 2015 eröffnet. Bei der Einweihung war der Eingang ganz in blaues Loden gehüllt. Für den Drei-Millionen-Euro-Bau hat die irakische Architektin Zaha Hadid den Berg aushöhlen lassen. Von außen sind drei schräge Würfel zu sehen, die auch als Aussichtspunkte dienen - sowie der Eingang. Der Beton und die geschwungenen Linien, typische Stilmittel der irakischen Architektin, setzen einen starken Kontrast zu der felsigen und schroffen Bergwelt.

Das MMM Corones ist vom ersten Sonntag im Juni bis zum zweiten Sonntag im Oktober und von Ende November bis Mitte April (entsprechend der Öffnungszeiten der Seilbahnen) von 10 bis 16 Uhr geöffnet. Letzter Einlass um 15.30 Uhr.

Weblinks:

Corones - Messner Mountain Museum - www.messner-mountain-museum.it

MMM Corones - 6. Messner Mountain Museum auf dem Gipfel desKronplatz - www.kronplatz.com

»Neue Sachlichkeit« in der Kunst

Bertolt Brecht

Die »Neue Sachlichkeit« ist eine Kunstrichtung der Weimarer Republik. Im Dunstkreis der Dresdener Kunstakademie wurde Dix zur Leitfigur der Bewegung. Der einstige Student und spätere Professor, den die Nazis 1933 aus dem Amt warfen, malte Gesellschaftsbilder, in denen er das verdorbene Großstadtleben in böser, zugleich genussvoller Bildschärfe zeigte.

Im Unterschied zu Namen wie »Der Blaue Reiter« oder »Die Brücke« ist die Bezeichnung »Neue Sachlichkeit« kein von einer Künstlergruppe gewählter Ausdruck eines künstlerischen Konzepts, sondern beschreibt ein von Kunsthistorikern und Kritikern in der zeitgenössischen Malerei erkanntes Charakteristikum. Dieser Begriff wurde von Gustav Friedrich Hartlaub, dem Direktor der Mannheimer Kunsthalle, für seine gleichnamige Ausstellung 1925 in Mannheim geprägt. Er fasste unter diesem Programmwort verschiedene Richtungen der deutschen Kunst nach dem Ersten Weltkrieg zusammen.

Gemeinsam war den Künstlern der Neuen Sachlichkeit eine erneute Hinwendung zur nüchtern-realistischen Wiedergabe der Wirklichkeit, die bei den meisten zugleich eine kritische Distanzierung zum vorausgegangenen Expressionismus enthielt.

Eine Ikone der 1920er Jahre stellt Schlichters Porträt seines Freundes Bertolt Brecht dar. Kantige Formen und ein kühler Farbklang geben dem Bildnis einen Ausdruck distanzierter Spannung. Der Dichter, ein Liebhaber von Zigarren und schnellen Autos – Autoteile dienen als Hintergrundfolie – wird hier als technikbegeisterter, moderner Mensch dargestellt.

Weblinks:

Neue Sachlichkeit Schonungslos durchs welke Fleisch - www.berliner-zeitung.de/kultur/

Einführung in Die Sammlung ›Neue Sachlichkeit‹ - www.lenbachhaus.de/sammlung