Für wenige Wochen ermöglicht die »Albertina« in Wien ihren Besuchern
einen Blick in ein Traumarchiv. Vom 30. Januar bis zum 3. Mai 2015
öffnet das »Musée d’Orsay« seine Tresore und überlässt den Augen des
Wiener Publikums 130 Arbeiten seiner grafischen Pretiosen aus dem Archiv
der Träume.
Bedeutende Werke des Realismus finden in der Ausstellung ihren Platz
neben Arbeiten von berühmten impressionistischen Künstlern. Pastelle
von Edgar Degas, Georges Seurat und Odilon Redon, Gouachen von Honoré
Daumier und Gustave Moreau, Aquarelle von Paul Cézanne sowie Arbeiten
von in ihrer Zeit hoch geschätzten Salonkünstlern bilden ein weites
Panorama französischer Zeichenkunst ab.
Magisch suggestive Werke des Symbolismus, wie z.B. die „noirs“ von
Odilon Redon gesellen sich zu den nicht minder dunklen, aber
pointillistischen Kreidezeichnungen von Georges Seurat.
Sonnendurchflutete Landschaften aus dem Süden Frankreichs von Paul
Cézanne finden sich neben den neuen Göttinnen des 19. Jahrhunderts: Aus
verborgenem Winkel beobachtete Prostituierte und Tänzerinnen bei Degas
und in sich ruhende üppige Akte bei Renoir und Maillol wähnen sich
unbeobachtet und geben sich profanen Handlungen des Alltags hin.
Bei Francois Millet und Giovanni Segantini hingegen scheint die
Zeit still zu stehen. Sie ästhetisieren das triste Dasein von
Feldarbeitern mit eingefrorenen Posen ihrer Figuren. Gesellschaftliche
Konflikte der Zeit werden in den Gerichtssälen von Daumier ins
Karikaturhafte verzerrt; Barrikadenkämpfe von Gustave Courbet und Ernest
Meissonier auf Skizzenblättern dokumentieren bedeutende politische
Wendepunkte. Felicien Rops und Gustave Moreau lassen in die Abgründe der
menschlichen Seele blicken.
Der Museumswelt-Blog gewährt museale Einblicke in die Welt der Kunst und Museen und informiert über aktuelle Ausstellungen. Aufgabe der Kunst ist es, Antworten auf die wichtigen Fragen des Lebens und der Zeit zu finden. »Die Kunst ist eine Tochter der Freiheit.« Schiller Schwerpunkte dieses Museums-Blogs sind Kunst, Malerei, Museen und Ausstellungen.
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Samstag, 21. Februar 2015
Dienstag, 4. Juli 2006
»Albertina« Kunstmuseum 1776 gegründet
Die »Albertina« ist ein Kunstmuseum im Palais Erzherzog Albrecht im Stadtzentrum von Wien. Das kunsthistorische Museum beherbergt eine der bedeutendsten grafischen Sammlungen der Welt mit einem Umfang von ungefähr 65.000 Zeichnungen und über einer Million druckgrafischer Blätter. Der Rahmen der ausgestellten und archivierten Exponate reicht von der Spätgotik bis zur zeitgenössischen Kunst.
In mehreren Ausstellungshallen werden spartenübergreifende Kunstausstellungen abgehalten. Der Name »Albertina« stammt vom Begründer der grafischen Sammlung, Herzog Albert Kasimir von Sachsen-Teschen, Schwiegersohn von Kaiserin Maria Theresia.
Herzog Albert von Sachsen-Teschen und seine Gemahlin Erzherzogin Marie Christine legten im Jahr 1776 den bis heute tragenden Grundstein der renommierten und heute nach Albert benannten Grafiksammlung. Ungewöhnlich für die damalige Zeit war die Wertschätzung des Paars von Zeichnungen und Drucken, die sie Gemälden als ebenbürtig erachteten.
Gegen vorherrschende Sammlungskonventionen und traditionelle Gattungshierarchien pflegte das Herzogspaar auch größtes Interesse für die Kunst ihrer Gegenwart. Von der angestrebten enzyklopädischen Vollständigkeit der Sammlung versprach sich Albert eine Förderung zeitgenössischer Künstler.
Die Gründungsurkunde der Kunstsammlung stammt vom 4. Juli 1776. 1795 übernahm Herzog Albert das bis dahin als Palais Taroucca bekannte Gebäude an der Wiener Stadtmauer, das spätere Palais Erzherzog Albrecht, und ließ es seinen Bedürfnissen entsprechend umbauen. 1822, im Todesjahr des Herzogs, wurde die bedeutende Sammlung erstmals der Öffentlichkeit zugängig gemacht.
Weblinks:
Albertina Museum Wien - www.albertina.at
Die Albertina: Der Prado von Wien! - Falkensteiner-Blog - http://blog.falkensteiner.com
Die Gründung der Albertina: Herzog Albert und seine Zeit von Christian Benedik und Cordula Bischoff
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