Der Museumswelt-Blog gewährt museale Einblicke in die Welt der Kunst und Museen und informiert über aktuelle Ausstellungen.
Aufgabe der Kunst ist es, Antworten auf die wichtigen Fragen des Lebens und der Zeit zu finden.
»Die Kunst ist eine Tochter der Freiheit.« Schiller
Schwerpunkte dieses Museums-Blogs sind Kunst, Malerei, Museen und Ausstellungen.
Das Kunstmuseum in Den Haag beherbergt die größte Mondrian-Sammlung der Welt. In der spektakulären permanenten Ausstellung Mondriaan & De Stijl zeigt das Museum, wie Mondrian sich von einem talentierten Landschaftsmaler zu einem Pionier der abstrakten Kunst entwickelte. Das Kunstmuseum besitzt mit über 300 Objekten die größte Mondrian-Sammlung der Welt.
Anlässlich des 150. Jubiläums-Jahres des Künstlers Piet Mondrian zeigt das »Kunstmuseum Den Haag« ab dem 2. April die Retrospektive »Mondrian Moves«, in der Mondrians Weg in die Abstraktion nachgezeichnet wird. Ein klassisches Werk von Piet Mondrian: Komposition mit großer roter Fläche
Benno Tempel und Kurator Caro Verbeek haben eine Ausstellung kuratiert, die Mondrians Beziehung zu seinen Zeitgenossen sowie seine Kunst als Quelle der Inspiration für eine jüngere Künstlergeneration zeigen soll.
Ergänzt wird die Schau durch zeitgenössische Positionen wie etwa Bridget Riley, Fred Sandback, Rob van Koningsbruggen, Bob Bonies, Isa Genzken, Remy Jungerman und Patricia Kaersenhout. Neben visuellen Positionen wird den Besucher*innen auch für weitere Sinne Stimulation geboten: Die Musiker Steven Brunsmann und Marco Spaventi haben ein Techno-Musikstück für die Ausstellung komponiert, das auf Mondrians Ideen basiert, während Birgit Sijsbrands und Anh Ngo einen Duft entwickelt haben, der vom letzten Werk des Künstlers »Victory Boogie Woogie« inspiriert ist.
1942 war Mondrian aus London aus Angst vor den Nazis nach New York emigriert. Noch einmal genoss er das Leben in einer weiteren Metropole und dort schuf er sein letztes großes Meisterwerk. »Victory Boogie Woogie« stand unvollendet auf der Staffelei in seinem Atelier, als Mondrian 1944 starb.
Die Mondrian-Ausstellung im »Kunstmuseum Den Haag« dauert vom 2. April
Kandinsky, Kirchner, Klee, aber auch Marc, Nolde, Schmidt-Rottluff – nur wenige andere Künstler sind von so großer Bedeutung für die Entwicklung der modernen Kunst in Deutschland. Sie gehörten mit ihren Künstlerfreund:innen den beiden wichtigsten Künstlergruppen der frühen Moderne an: »Brücke« und »Blauer Reiter«.
Die »Brücke« war eine Künstlergruppe, die 1905 gegründet wurde und als Begründer des Expressionismus gilt.
Die Maler wandten sich von der Kunst des 19. Jahrhunderts ab und stellten auch Themen dar, die sonst “verboten” waren. Sie wollten die Menschen aufrütteln. Kandinsky, Kirchner, Klee, aber auch Marc, Nolde, Schmidt-Rottluff – nur wenige andere Künstler sind von so großer Bedeutung für die Entwicklung der modernen Kunst in Deutschland. Sie gehörten mit ihren Künstlerfreund/innen den beiden wichtigsten Künstlergruppen der frühen Moderne an: »Brücke« und »Blauer Reiter«.
Die »Brücke« war eine Künstlergruppe, die 1905 gegründet wurde und als Begründer des Expressionismus gilt. Die Maler wandten sich von der Kunst des 19. Jahrhunderts ab und stellten auch Themen dar, die sonst “verboten” waren. Sie wollten die Menschen aufrütteln.
Die beiden Künstlergruppen »Brücke« und »Blauer Reiter« - Dresden, Berlin und der Norden vs. München - mit Alpenvorlanddominierten die Epoche der Klassischen Moderne in den Jahren 1905 bis 1914. Kandinsky, Kirchner, Klee, aber auch Marc, Nolde, Schmidt-Rottluff – nur wenige andere Künstler sind von so großer Bedeutung für die Entwicklung der modernen Kunst in Deutschland. Sie gehörten mit ihren Künstlerfreund:innen den beiden wichtigsten Künstlergruppen der frühen Moderne an: »Brücke« und »Blauer Reiter«.
Allerdings existieren auch rein äußerliche Unterscheidungsmerkmale. Vom »Blauen Reiter« gibt es weitaus mehr theoretische Äußerungen, während die »Brücke«-Mitglieder über all die Jahre ziemlich zurückhaltend und etwas mundfaul geblieben sind, wie Ausstellungsmacher Roland Mönig sagt. Zur „Brücke“ scheint sich die kunstgeschichtliche Etikettierung „Expressionismus“ im landläufigen Sinne eher zu fügen als zum divergierenden »Blauen Reiter«.
Heute stehen sie gleichbedeutend für den Expressionismus in Deutschland. Ihre Namen stehen heute für die expressionistischen Avantgarden vor dem Ersten Weltkrieg, für Freiheit und Aufbruch. Zum ersten Mal seit über 25 Jahren in Deutschland werden sie in ihrer Gruppendynamik mit Meisterwerken der Moderne umfassend ausgestellt.
August Macke: »Mädchen mit Fischglas« (1914), Öl auf Leinwand, 81 x 100,5 cm (Von der Heydt-Museum, Wuppertal
In der Doppel-Ausstellung »Brücke und Blauer Reiter«-Ausstellung in Chemnitz werden Hauptwerke der beiden Gruppierungen aus den bedeutenden Sammlungen des »Buchheim Museum« in Bernried, des »Von der Heydt-Museum« in Wuppertal und der Kunstsammlungen Chemnitz, die durch wichtige Exponate von nationalen und internationalen Leihgebern ergänzt werden, vereinen sich zu einer intensiven dialogischen Schau.
In der Schau werden Gemälde und Papierarbeiten der zentralen Künstlerinnen und Künstler beider Gruppen gezeigt: Für die »Brücke« Ernst Ludwig Kirchner, Karl Schmidt-Rottluff, Max Pechstein, Erich Heckel, Emil Nolde, Fritz Bleyl und Otto Mueller, für den »Blauen Reiter« Gabriele Münter, Marianne von Werefkin, Alexej von Jawlensky, Wassily Kandinsky, Franz Marc, August Macke und Paul Klee. Ergänzt werden die Sammlungsbestände der drei Museen um ausgewählte nationale und internationale Leihgaben aus privaten und öffentlichen Sammlungen.
Die Stadt Chemnitz als authentischer Ort und Keimzelle des Expressionismus ist für diese Ausstellung von besonderer Bedeutung. Die Brücke-Gründer Schmidt-Rottluff, Kirchner und Heckel wurden hier geboren oder sind in der Stadt aufgewachsen.
Die Kunstsammlungen Chemnitz am Theaterplatz beherbergen vor allem durch die Initiative des Gründungsdirektors Friedrich Schreiber-Weigand und seiner frühen Förderung zeitgenössischer Kunst eine historisch gewachsene kommunale Expressionismus-Sammlung, deren Bestand im Nationalsozialismus stark dezimiert wurde.
Die Ausstellung in den Kunstsammlungen Chemnitz am Theaterplatz dauert vom 27. März bis zum 26. Juni 2022. Bis Ende Juni ist Chemnitz für die Dauer der Ausstellung wieder die Hauptstadt des Expressionimus.
Edvard Munch (1863–1944) war ein Maler, der durch seinen experimenteller Umgang mit Malerei und Drucktechniken, seine einzigartige Farbenwelt, seine Pigmente und Strichführung, die die Geschichte der Malerei geprägt hat – und immer noch prägt. Dieser Stil macht Munch zum modernsten Künstler der Moderne, um nicht zu sagen, zu einem zeitgenössischen Künstler der Moderne.
Munch war aber auch ein Maler der Melancholie, der mit seiner düstere ausdrucksstarke Malerei spätere Generationen von anderen Künstlern beeinflußt hat. Der Einfluss Munchs auf die Nachwelt hat aber auch etwas mit seiner melancholischen Weltanschauung zu tun.
Die »Albertina« in Wien widmet Edvard Munch eine fulminante Frühjahrsausstellung 2022. Es erfordert einigen kuratorischen Mut, im Rahmen einer Ausstellung einen Maler in Dialog mit anderen Künstlern treten zu lassen. Die umfassende Schau ist in mehrerer Hinsicht einzigartig: Über 60 Werke des norwegischen Künstlers zeigen das beeindruckende Œuvre, welches für die moderne und zeitgenössische Kunst wegweisend ist. Dies beweisen sieben bedeutende KünstlerInnen der Gegenwart – allesamt Größen des 20. Jahrhunderts – die mit Munch in Dialog treten: Darunter Georg Baselitz, Andy Warhol, Miriam Cahn, Peter Doig, Marlene Dumas, Tracey Emin und Jasper Johns. Die von den KünstlerInnen selbst ausgesuchten Werkgruppen illustrieren eindrucksvoll den Einfluss Munchs auf die Kunst bis heute. Es sind Werke, die auf Munch Bezug nehmen, von ihm beeinflusst und in der Auseinandersetzung mit ihm entstanden sind.
Im Mittelpunkt der Ausstellung stehen sein experimenteller Umgang mit Malerei und Drucktechniken, seine einzigartige Farbenwelt, seine Pigmente und Strichführung, die die Geschichte der Malerei geprägt hat – und immer noch prägt. Dieser Stil macht Munch zum modernsten Künstler der Moderne um nicht zu sagen, zu einem zeitgenössischen Künstler der Moderne.
Die Zugänge zu Munch sind so unterschiedlich wie die KünstlerInnen selbst: Dazu gehören Georg Baselitz‘ Waldlandschaften und seine zum Teil auch indirekten Porträts des norwegischen Malers, während Andy Warhol einmal mehr Ikonen auf seine Weise nachbildet. Marlene Dumas beschäftigt sich intensiv mit grundlegenden Fragen menschlicher Erfahrungen, rückt Themen wie Liebe, Identität, Rassismus aber auch Tod oder Trauer ins Zentrum ihrer Arbeit und schließt so unmittelbar an die inhaltlichen Schwerpunkte Munchs an.
Auch die Zeitspanne der KünstlerInnen wurde mit Bedacht gewählt wie mit dem Werk der 1980er-Jahre von Georg Baselitz oder jenem Jahrzehnt im Werk von Tracey Emin, in dem sich die Künstlerin intensiv mit Munch auseinandersetzte und dann schließlich auch ihre Neuentwicklung machte.
Die Ausstellung »Munch. Im Dialog« konzentriert sich in erster Linie auf Munchs späteres Werk. Die Schau schließt an die Rekordausstellungen der ALBERTINA zu Munch 2003 und 2015 an und wird vom Munch Museet und dem Nationalen Museum für Kunst, Architektur und Design (Oslo) sowie zahlreichen weiteren internationalen Institutionen und Privatsammlungen unterstützt.
Die Ausstellung ist von 18. Februar bis 19. Juni 2022 zu sehen.
Die Ausstellung »Van Gogh: Selbstportraits« in der Londoner »Courtald Gallery« ist die erste Austellung, die den Selbstportrait von Vicent van Gogh gewidmet ist. Sie zeigt bekannte Gemälde des niederländischen Künstlers mit sechzehn Selbstportraits.
Mit 15 von 35 gemalten Selbstporträts von Van Gogh ist diese Ausstellung in der Londoner Courtauld Gallery – unglaublich – die erste, die sich diesem Aspekt von Van Goghs Kunst widmet. Die Gemälde in London sind in Kunstrichtungen gemalt, die sich abhängig von der jeweiligen Technik, mit der er experimentierte, verändert haben.
In nur drei Jahren vollzog der Maler eine Entwicklung Von der dunklen niederländischen Malerei über die ersten kräftigen, von den Impressionisten beeinflussten, Pinselstrichen in Paris bis hin zu den Gemölden im hellem Licht von Südfrankreich.
Geldmangel führte dazu, daß Vincent van Gogh sich zum Portraitmaler entwickelte und immer wieder Portraits malte. Insgesamt schuf er 35 Sebstportraits. Auf den Portraits unverkennbar: sein rotes Haar, der Bart und die stechend grünen Augen. Mal malte er sich als gut gekleideten Pariser, mal als bescheidenen Maler im Arbeitskittel.
Zu den Selbstprotraits die in der Londoner Courtald Gallery ausgestellt sind, gehören
Es sind mal realistische, mal pointillistische Bilder. Auch im Kunststil, für den er bekannt ist. Sie alle sind Teil der Ausstellung und innerhalb von drei Jahren entstanden. So kann man zeigen, wie vielfältig talentiert er war, aber auch welch Kultfigur er heute noch ist."
Die Ausstellung »Van Gogh: Selbstportraits« dauert vom 3. Februar bis zum 8. Mai in der »Courtauld Gallery« in London.
Dresden feiert Gerhard Richter mit einer Ausstellung zum Jubiläum: Zum 90. Geburtstag des Malers präsentieren die Staatlichen Kunstsammlungen eine sehr persönliche Schau in seiner Heimatstadt, in der er 1932 geboren wurde.
Die Ausstellung zeigt Richter mit drei Formaten in drei Räumen. Die etwa 40 Arbeiten gewähren einen intimen Einblick in das Werk des Künstlers. Richter hat immer wieder Wandlungen in seiner Malerei vollzogen: Von der Fotomalerei hin zu Bildern mit Unschärfen und dann zu großformatigen abstrakten Bildern. Denn Gerhard Richter hat alles selbst konzipiert und kuratiert. Zu sehen sind ausgewählte Kunstwerke, die für dem Maler von besonderer Bedeutung sind: Gemälde seiner Familie, Selbstportraits, abstrakte Bilder sowie besondere Glaskunst.
Wie immer hat Gerhard Richter auch diese Ausstellung am Modell der Räume in seinem Kölner Atelier akribisch selbst vorbereitet, sowohl die Auswahl als auch die Hängung. Die Werke kommen von ihm, aus der unlängst gegründeten Richter-Stiftung, aus Museen und aus Privatbesitz. Porträts, abstrakte Werke und nicht-malerische Objekte sind in drei große Oberlichtsäle des Albertinums eingezogen.
Das Selbstbildnis von Gerhard Richter hängt nicht im Zentrum der Ausstellung, sondern auf einem schmalen Wandstück neben einem Durchgang und wurde als Leihgabe extra aus dem New Yorker MoMA geholt – das nur mittelgroße Bild aus dem Jahr 1996 stammt aus einer Zeit als Gerhard Richter schon als einer der bedeutendsten Künstler der Gegenwart weltweit anerkannt war.
Das Porträt, gemalt nach einem Foto, zeigt ihn nicht in frontaler Präsentation, vielmehr geht sein ernster skeptischer Blick an der Kamera vorbei, auch hier jede Attitude als Malerfürst oder Meistermaler vermeidend. In seinen Landschaftsbildern betont er die Ausgewogenheit und Harmonie der Farben.
Für Karl Ernst Osthaus war Kunst im Leben verankert und als Kunstmäzen er wollte eine Verbesserung des Verhältnisses der Menschen zur Kunst im Ruhrgebiet erreichen und initiieren.
Der erst 24-jährige Bankierssohn Karl Ernst Osthaus, der von seinen Großeltern mütterlicherseits ein bedeutendes Vermögen geerbt hatte, entwickelte um 1898 die Idee für ein eigenes Museum in Hagen und 1902 wurde das Museum Folkwang von dem Mäzen Karl Ernst Osthaus (1874-1921) in Hagen gegründet.
Osthaus wollte eine »Volkshalle der Kunst« einrichten, in welcher die Kunst der Moderne für jedermann zugänglich sein sollte. Der Name »Folkwang« wurde fortan Programm, heißt er aus dem norwegischen übersetzt »Volkshalle«. Der Kunstsammler und Mäzen wollte das Museum der Kunst der Moderne widmen. Osthaus war 1902 der erste Kunstsammler, der das Werk von Vincent von Gogh »Die Ernte« erwarb. Nach dessen Tod wurde das Kunstmuseum 1922 in Essen neu eröffnet.
Das renommierte Museum Folkwang in Essen feiert in dieser Woche mit einer großen Impressionisten-Schau unter dem Motto »Renoir, Monet, Gauguin - Bilder einer fließenden Welt« und einem Festakt mit Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier am 5. Februar seinen 100. Geburtstag. In der Ausstellung werden erstmals Werke der beiden Kunstsammler Osthaus und Matsukata, welche die Leidenschaft fü Impressionisten verband, gemeinsam ausgestellt.
Das Haus mit etwa 50 Mitarbeitern gilt als eines der wichtigsten deutschen Museen der klassischen Moderne mit Werken etwa von Auguste Renoir, Paul Cézanne und Vincent van Gogh sowie der Fotokunst. 2019 wurde es von der deutschen Sektion des Kunstkritikerverbandes Aica als «Museum des Jahres» ausgezeichnet.
Die Impressionisten-Schau unter dem Motto »Renoir, Monet, Gauguin - Bilder einer fließenden Welt« wird vom 6. Februar bis zum 15. Mai gezeigt. Außerdem plant Museumschef Peter Gorschlüter vom 20. August bis zum 8. Januar 2023 noch eine große Expressionisten-Ausstellung unter dem Motto »Expressionisten am Folkwang. Entdeckt - Verfemt - Gefeiert«.