Sonntag, 27. März 2016

»Auferstehung Christi« des »Isenheimer Altars« von Matthias Grünewald

Auferstehung Christi des Isenheimer Altars

Die »Auferstehung Christi« bildet den rechten Flügel des »Isenheimer Altars« von Matthias Grünewald. Als »Isenheimer Altar« wird der Wandelaltar aus dem Antoniterkloster in Isenheim bezeichnet, der im »Museum Unterlinden« in Colmar in drei Teilen getrennt ausgestellt wird. Matthias Grünewald hat die Gemäldetafeln als Trytichon vor 500 Jahren erschaffen.

Isenheimer Altar

Der gewaltige Altar, 1512–1516 für das Antoniterkloster im elsässischen Isenheim gemalt und heute in Colmar ausgestellt, zeigte geschlossen die Kreuzigung, links und rechts davon die Bilder der Heiligen Sebastian und Antonius sowie die Beweinung Christi.

Zu den bekanntesten und eindringlichsten Darstellungen des Isenheimer Altars von Matthias Grünewald gehört neben der Kreuzigungs-Szene ohne Zweifel die »Auferstehung Christi«.

Das Bild ist ein Rausch der Farben - es ist im Rausch als Gegenenwurf zur Kreuzigung entstanden. Grünewald hat für das Bild der Auferstehung Farben und Formen gewählt, die den inhaltlichen Gegenpol zum Kreuzestod unterstreichen.

Christus schwebt mit ausgebreiteten Armen aus seinem Grab. Hinter ihm beherrscht ein riesiger Sonnenball das Bild, der zugleich Gloriole ist. Trägt er auf dem Kreuzigungsbild noch ein zerrissenes und schmutziges Lendentuch, ist er jetzt in ein leuchtendes Gewand gekleidet.

Weblink:

Sein Angesicht leuchtete wie die Sonne – Matthias Grünewalds „Auferstehung Christi“ - syndrome-de-stendhal.blogspot.de

Samstag, 26. März 2016

»Chagall bis Malewitsch. Die russischen Avantgarden« in der Albertina

Marc Chagall Spaziergang


Die russische Avantgarde war ein Prozess der Umwälzung und Erneuerung in allen Bereichen der Kunst Russlands. Die Russische Avantgarde zählt mit ihrer ungebrochenen Kraft zu den vielseitigsten und radikalsten Kapiteln der Moderne. Zu keinem anderen Zeitpunkt der Kunstgeschichte werden Schulen und Künstlervereinigungen mit so atemloser Hast gegründet wie in Russland zwischen 1910 und 1920. Jede Gruppe ist ein Programm, jedes Programm eine Kampfansage - an die Vergangenheit wie auch an die konkurrierende Gegenwart.

Die Albertina widmet der Vielfalt der Kunst dieser Epoche eine großangelegte Schau: 130 Meisterwerke von Michail Larionow, Natalia Gontscharowa, Kasimir Malewitsch, Wassily Kandinsky oder Marc Chagall illustrieren die grundverschiedenen Stile, ihre dynamische Entwicklung vom Primitivismus über Kubo-Futurismus bis zum Suprematismus sowie die zeitlichen Parallelen von gegenständlichem Expressionismus und reiner Abstraktion.

In elf Kapiteln zeichnet die Ausstellung »Chagall bis Malewitsch« die kurze Epoche der Russischen Avantgarde als sich zuspitzendes Drama der Vielfalt einander diametral gegenüberstehender Avantgarden nach. Die visuellen Spannungen dieser heroischen Phase russischer Kunst dabei sicht- und erlebbar zu machen ist das erklärte Ziel der Ausstellung.



Russische Avantgarde wendete sich gegen ein Gesellschaftsmodell, das unmittelbar aus dem zaristischen Russland heraus resultiert. Was die russische Avantgarde wohl vor allem ausmachte, ist der radikale Einfluss, den sie auf das alltägliche Leben des gesamten russischen Volkes ausübte.

In die Zeitspanne fällt freilich auch die zunehmende Gleichschaltung der verschiedenen künstlerischen Gruppierungen und der Missbrauch derselben zu Agitations- und Propagandazwecken unter den Bedingungen einer totalitären Diktatur. Bereits ab 1921 nahm die sozialistische Ideologie zunehmend Einfluss auf Kunst und Kultur. Die fließende Entwicklung bis hin zu Gängelung, Verbot und Hinrichtung unbequemer Künstler wird daher ebenfalls ausführlich beschrieben und historisch nachvollzogen.


Kasimir Malewitsch war Maler und Hauptvertreter der Russischen Avantgarde, Wegbereiter des Konstruktivismus und Begründer des Suprematismus. Beeinflusst wurde er von den französischen Spätimpressionisten, Fauves und Kubisten.



Die der russischen Avantgarde gewidmete Ausstellung ist eine Kooperation der Albertina, Wien und dem Staatlichen Russischen Museum, Sankt Petersburg. Ausstellung »Chagall bis Malewitsch. Die russischen Avantgarden« vom 26. Februar bis 26. Juni in der Albertina in Wien.

Weblink:

Chagall bis Malewitsch. Die russischen Avantgarden - www.albertina.at

Russische Avantgarde 1910-1934
Die Russische Avantgarde 1910-1934: Mit voller Kraft
von Wilhelm Hornbostel und Karlheinz Kopanski

Samstag, 19. März 2016

»Monet bis Picasso - Die Sammlung Batliner« in der Albertina

Monet bis Picasso

Die Albertina in Wien besitzt mit der »Sammlung Batliner« eine der bedeutendsten Kollektionen Europas zur Malerei der Klassischen Moderne. Die Kunstsammlung von Herbert und Rita Batliner ist eine der größten und bedeutsamsten Privatsammlungen Europas.

Den Ausgangspunkt der permanenten Aufstellung bilden die Künstler des Impressionismus und des Postimpressionismus wie Monet, Renoir, Degas, Cézanne, Toulouse-Lautrec und Signac.

Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf dem Deutschen Expressionismus mit den Künstlergruppen Die Brücke und Der Blaue Reiter sowie auf den herausragenden Werken von Oskar Kokoschka, Rudolf Wacker und Herbert Boeckl.


Eine große Auswahl der Werkgruppe der Russischen Avantgarde ist derzeit in der Ausstellung Chagall bis Malewitsch gesondert zu sehen.

Den krönenden Abschluss stellen zahlreiche Werke Picassos dar: Von seinen frühen kubistischen Bildern über die reifen Werke der 1940er Jahre bis hin zu seinem experimentellen Spätwerk sind Meisterwerke zu sehen.

Weblink:

»Monet bis Picasso - Die Sammlung Batliner« - www.albertina.at

Literatur:

Von Monet bis Picasso. Aus der Sammlung Batliner - Albertina Wien
Von Monet bis Picasso. Aus der Sammlung Batliner - Albertina Wien
von Friedemann Malsch

Samstag, 12. März 2016

Joaquin Sorolla Retrospektive in der Kunsthalle München

Joaquin Sorolla


Joaquin Sorolla war ein spanischer Maler und Grafiker des Impressionismus. Sorolla gilt als der bedeutendste spanische Künstler um 1900 - doch in Deutschland ist er weitgehend unbekannt. Eine umfangreiche Retrospektive in der Kunsthalle München wird das nun ändern.


Die Kunsthalle München zeigt erstmals in Deutschland eine umfangreiche Retrospektive des spanischen Malers Joaquín Sorolla (1863–1923). Joaquin Sorolla gilt als Spaniens  »Meister des Lichts«. Der in Valencia geborene Künstler hat es wie kein anderer seiner Zeit verstanden, das Licht des Südens in Farbe zu fassen. Seine sonnendurchfluteten Bilder haben selbst Zeitgenossen wie Claude Monet tief beeindruckt.


Die Ausstellung zeigt 120 Werke aus allen Schaffensphasen des Künstlers, von seinen Anfängen in Paris, die deutlich von den französischen Impressionisten geprägt sind, bis hin zu seinen unverwechselbaren, zu ganz eigenem Stil gereiften Werken, die in Europa und den USA gefeiert wurden. Neben der spanischen Landschaft und Strandszenen sind einfühlsame Porträts immer wiederkehrende Motive. Ein besonderer Fokus der Ausstellung liegt zudem auf den großformatigen Gemälden, mit denen er im Pariser Salon Aufmerksamkeit erregte.

In Deutschland ist das Werk dieses bedeutenden Malers seiner Epoche überraschenderweise bis heute weitgehend unbekannt. Somit wird es höchste Zeit, diesen »Meister des Lichts« hiezulande neu zu entdecken. Die Kunsthalle München bietet in der Retrospektive die Gelegenheit dazu.

Weblinks:

Joaquín Sorolla – Kunsthalle München - www.kunsthalle-muc.de

Spaniens Meister des Lichts - www.br.de/mediathek

Samstag, 5. März 2016

Franz Marc-Jahr 2016 - 100. Todestag des Malers

Franz Marc

Am 4. März 2016 jährt sich der Todestag des Malers Franz Marc zum 100. Mal. Der Münchner Maler starb im Alter von nur 36 Jahren vor Verdun. Mit zahlreichen Veranstaltungen und drei wichtigen Ausstellungen feiert das Franz Marc Museum die Erinnerung an den Maler, der zu den bedeutendsten Künstlern des deutschen Expressionismus gehört.

Franz Marc: Eine Biographie
Franz Marc: Eine Biographie

Drei seiner Hauptwerke werden als Leihgaben aus großen Sammlungen in Europa und USA in das dem Maler gewidmete Museum nach Kochel, und damit in die von Franz Marc besonders geliebte und ihn inspirierende Landschaft (zurück)kommen. Im Dialog mit der bedeutenden Sammlung des Museums wird die auratische Wirkung dieser Bilder am Ort ihrer Entstehung wieder gegenwärtig.

Franz Marc wagte Anfang des vergangenen Jahrhunderts in den beschaulichen oberbayerischen Voralpen des Tölzer Landes den Schritt vom naturalistischen Abbild zum expressionistischen Sinnbild. Gemeinsam mit Weggefährten wie Wassily Kandinsky oder Gabriele Münter revolutionierte er hier mit der Künstlergruppe „Der Blaue Reiter" die bestehende Malerei.


100 Jahre nach seinem Tod, laden zahlreiche Angebote zu neuen Auseinandersetzungen und direkten Vergleichen zwischen Kunst und Natur ein. Im Jubiläumsjahr können Besucher den Avantgardisten außerdem im direkten Spannungsfeld seiner Zeitgenossen und Nachfolger erleben.

Weblinks:

Franz Marc Museum - www.franz-marc-museum.de

Literatur:

Franz Marc: Die Träume und das Leben - Biographie
Franz Marc: Die Träume und das Leben - Biographie
von Brigitte Roßbeck

Franz Marc: Eine Biographie
Franz Marc: Eine Biographie
von Wilfried F. Schoeller

Franz Marc: Leben und Werk
Franz Marc: Leben und Werk
von Claus Pese

Samstag, 27. Februar 2016

»Joan Miró. Wandbilder, Weltenbilder«-Ausstellung in der Kunsthalle Schirn

Joan Miró (1893–1983) bekannte einst, die Male­rei ermor­den zu wollen. Heute gehört er zu den größ­ten Künst­lern des 20. Jahr­hun­derts. Die Frankfurter Schirn bietet dem Publi­kum einen gänz­lich neuen Zugang zu Mirós Kunst.

Die Kunsthalle Schirn präsen­tiert in einer konzen­trier­ten Einzel­aus­stel­lung einen bislang wenig disku­tier­ten Aspekt im Œuvre des Kata­la­nen: Mirós Vorliebe für große Formate und seine Faszi­na­tion für die Wand. Von Beginn an bildet die Wand den Ausgangs­punkt seiner Male­rei – als Objekt, das abge­bil­det wird und das zugleich die physi­sche und hapti­sche Quali­tät seiner Male­rei bestimmt. Von der Wand in die Welt: Die Schirn zeigt die unwiderstehlich direkte und monumentale Malerei von Joan Miró.

Miró löste sich von einer einfa­chen Wieder­gabe der Wirk­lich­keit und setzte die Bild­flä­che mit der Wand gleich. Indem er weiß­grun­dierte Lein­wände, rohe Jute, Faser­plat­ten, Sand­pa­pier oder Teer­pappe verwen­dete, ließ er einma­lige Bild­wel­ten von monu­men­ta­ler Größe und heraus­ra­gen­der Mate­ria­li­tät entste­hen.

Kunst entsteht dadurch, dass man sie betrachtet.
Joan Miro


Die Ausstel­lung umfasst ein halbes Jahr­hun­dert Male­rei, ausge­hend von seinem emble­ma­ti­schen Gemälde "Der Bauern­hof" (1921/22), über seine geschätz­ten Traum­bil­der der 1920er-Jahre, dem Schlüs­sel­werk "Male­rei (Die Magie der Farbe)" (1930), seine auf unkon­ven­tio­nel­len Malgrün­den gear­bei­te­ten Werke und Friese der 1940er- und 1950er-Jahre bis hin zu den fulmi­nan­ten späten Arbei­ten, wie das monu­men­tale Tripty­chon "Blau I-III" (1961) und die außer­ge­wöhn­li­chen Bilder "Male­rei I-III" (1973).

Mit rund 50 Kunst­wer­ken aus bedeu­ten­den Museen und öffent­li­chen Samm­lun­gen welt­weit, u. a. aus der Natio­nal Gallery of Art, Washing­ton D.C., dem Solo­mon R. Guggen­heim Museum, New York, dem Museo Reina Sofía Madrid und dem Centre Pompi­dou Paris sowie wich­ti­gen Privat­samm­lun­gen, eröff­net die Ausstel­lung der Schirn dem Publi­kum einen gänz­lich neuen Zugang zu Mirós Kunst.

Diese Ausstel­lung wird in Koope­ra­tion mit dem Kunst­haus Zürich durchgeführt.

Die Ausstellung »Joan Miró. Wandbilder, Weltenbilder« in der Kunsthalle Schirn dauert noch bis zum 12. Juni 2016.

Weblink: »Joan Miró. Wandbilder, Weltenbilder« - www.schirn.de

Sonntag, 21. Februar 2016

Hieronymus Bosch-Sonderausstellung in s'Hertogenbosch


Hieronymus Bosch war ein phantastischer Maler der Spätgotik und frühen Renaissance. Seine Werke sind Ausdruck der Groteske und des Absurden. Gegenstand seiner Malerei sind die Hölle und das Infernalische - eine Malerei zwischen Himmel und Hölle. Er hat ein bis heute faszinierendes und nachwirkendes Gesamtwerk hinterlassen, das sich in der Interpretation jeder einfachen Deutung entzieht.

Die Malerei der Spätgotik und frühen Renaissance fand eher Gefallen am Realismus und der Anmut, Bosch hingegen ließ eine groteske Höllenbrut auf den Betrachter los: abscheuliche Hybridwesen aus Mensch und Tier, bucklige Dämonen, Kreaturen mit Vogelleibern und Brillen, seltsame Baummenschen und andere bizarre Gestalten, für die Bosch, wie man heute weiß, kaum auf Vorbilder aus der Mythologie hatte zurückgreifen können.

Sie alle werden losgelassen auf Menschen, die freudlose Orgien in einer Albtraumkulisse feiern. Und doch war Bosch zu seiner Zeit ein angesehener Künstler und hatte Bewunderer in höchsten Kreisen. Philipp der Schöne etwa oder Margarete von Parma, Regentin der Niederlande, waren offenkundig von dieser einzigartigen Bildwelt fasziniert. Seine Gemälde wurden schließlich so häufig kopiert und imitiert, dass die Zahl der Kopien die der Werke, die Bosch tatsächlich zuzuordnen sind, um ein Vielfaches übersteigt.

Im niederländischen sHertogenbosch lebte und arbeitete der Künstler – dort wird nun, 500 Jahre nach seinem Todestag, die bisher größte und wichtigste Ausstellung im Noordbrabants Museum im niederländischen 's-Hertogenbosch präsentiert. Gleich zu Beginn des 500. Todesjahres wartet die niederländische Stadt s'Hertogenbosch mit einer Sonderausstellugn auf. Die niederländische Stadt s'Hertogenbosch kann sich 500 Jahre nach dem Tod ihres berühmten Sohns über eine spektakuläre Ausstellung freuen. Keines der dort gezeigten Werke - es geht um 20 Gemälde und 19 Zeichnungen - hängt normalerweise in 's-Hertogenbosch, sondern in den berühmtesten Museen der Welt, darunter der Prado, das Kunsthistorische Museum in Wien, der Louvre und das Metropolitan Museum of Art.

Die Werke des Hieronymus Bosch sind bevölkert von seltsamen Wesen, von fantastischen Höllenkreaturen - halb Mensch, halb Tier - von paradiesischen Nackten. Vor 500 Jahren starb er in den Niederlanden. Nun kehren zahlreiche Bosch-Werke zu einer Sonderausstellung an ihren Entstehungsort s'Hertogenbosch zurück. Es ist die bisher größte, spektakulärste Bosch-Ausstellung aller Zeiten. "Hieronymus Bosch - Visionen eines Genies" im "Het Noordbrabants Museum" in 's-Hertogenbosch vom 13. Februar bis zum 08. Mai 2016.


Weblinks:

Zwischen Himmel und Hölle Die Kunst des Hieronymus Bosch - 3 Sat Kulturzeit


Literatur:

Hieronymus Bosch. Maler und Zeichner
Hieronymus Bosch. Maler und Zeichner
von Matthijs Ilsink, Jos Koldeweij und Ron Spronk


Hieronymus Bosch
Hieronymus Bosch: Visionen eines Genies
von Matthijs Ilsink, Jos Koldeweij und Ron Spronk


Hieronymus Bosch. Maler und Zeichner
Hieronymus Bosch. Das vollständige Werk
von Stefan Fischer