Samstag, 25. September 2021

Modigliani-Ausstellung in der Albertina

Porträt eines jungen Mannes mit Mütze

Die Albertina in Wien zeigt von 17. September 2021 bis 9. Januar 2022 erstmals in Mitteleuropa eine große Ausstellung des italienischen Künstlers Amedeo Modigliani, mit seiner Vorliebe für Akte, einem Außenseiter der Moderne. Zeitlebens wenig erfolgreich, erzielen seine Werke heute dreistellige Millionenbeträge. Das Spannungsfeld seiner Kunst zwischen Avantgarde und Archaik ist auch Sinnbild seines eigenen, dramatischen Lebens.

Amedeo Modigliani (1884-1920) war zeitlebens von Armut, Schicksalsschlägen, Drogenexzessen und schwerer Krankheit gezeichnet, konnte nur mit seiner Kunst für Miete und das Nötigste zum Überleben aufkommen. Heute zählt der 1920 im Alter von nur 35 Jahren verstorbene Künstler aus Livorno, Amedeo Modigliani, zu den teuersten Künstlern der Geschichte, dessen Bilder dreistellige Millionenbeträge erzielen.

Die Wiener Albertina würdigt Amedeo Modigliani anlässlich seines 100. Todestages mit einer spektakulären, ca. 130 Objekte aus drei Kontinenten umfassenden Retrospektive »Revolution des Primitivimus«. Die ursprünglich für das Jubiläumsjahr 2020 geplante Schau wurde aufgrund der Pandemie verschoben: Nun wird dieser faszinierende, unverkennbare Künstler erstmals auch in Österreich gezeigt. Die Ausstellung vereint Hauptwerke aus den renommiertesten Museen und Privatsammlungen von den USA bis Singapur, von Großbritannien bis Russland mit größeren Leihgaben aus dem Musée Picasso-Paris und der Sammlung Jonas Netter, der ein großer Förderer Modiglianis zu seinen Lebzeiten war. Sie soll den außergewöhnlichen Künstler innerhalb eines einzigartigen Kreises von Avantgarde-Malern verorten.

Das Leben Modiglianis, des früh gescheiterten Bildhauers, lässt sich an Dramatik kaum überbieten: Bereits im Alter von von elf Jahren litt Modigliani an einer schweren Rippenfellentzündung. Mit 14 Jahren erkrankte er an Typhus, einer seinerzeit als tödlich geltenden Krankheit. Später litt er an chronischer Tuberkulose, die den nur 35-Jährigen im Januar 1920 letztlich das Leben kostete. Zwei Tage später nahm sich seine im achten Monat schwangere Verlobte, Jeanne Hébuterne, das Leben.

Die Ausstellung in der Albertina dauert bis zum 9. Januar.

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