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Montag, 5. Januar 2015

Bonner Bundeskunsthalle feiert Renaissance-Künstler aus Florenz

Die Bonner Bundeskunsthalle feiert die Renaissance-Künstler aus Florenz mit einer an Höhepunkten reichen Schau. Sie umfasst über 350 Kunstwerke, Gemälde, Prachtbände, Objekte aus den Sammlungen der Medici und Dokumente der Stadtgeschichte vom späten Mittelalter bis ins 19. Jahrhundert.

Florenz weist ein reiches kulturelles Erbe auf. Hervorgebracht wurde dieses Erbe von Botticelli und Verrocchio, Michelangelo und Leonardo da Vinci, Dante, Vasari und vielen anderen Malern, Bildhauern, Architekten, Ingenieuren und Schriftstellern. Diese prächtige Vergangenheit von Florenz wird in einer Ausstellung gefeiert.

Die größte Dichte an Glanzstücken weist die Schau in den der Renaissance gewidmeten Abteilungen auf. Die Renaissance war eine Epoche der Wiederentdeckung und Orientierung an der griechisch-römischen Antike in Philosophie, Wissenschaft und Kunst.

Eine lebensecht wirkende Büste stellt uns einen der bedeutendsten Förderer dieser Bewegung vor: Lorenzo den Prächtigen (1449-1492) aus der Familie der Medici. Durch Handel und Bankgeschäfte reich geworden, bestimmten die Medici die Geschicke von Florenz und stiegen zu Großherzögen der Toskana auf. Zu Lorenzos Schützlingen gehörten Michelangelo sowie der Universalgelehrte Leonardo da Vinci, die mit Zeichnungen vertreten sind.

Zu den absoluten Höhepunkten der Schau gehört sein Gemälde „Minerva und der Kentaur“. Es zeigt eine Frau, die einen wilden Pferdemenschen mit einem fast sanft anmutenden Griff ins Haupthaar zähmt. Auch mit religiösen Gemälden weiß Botticelli zu fesseln, wie die „Madonna mit dem Kind und fünf Engeln“ (um 1470) beweist.

Zu Botticellis Gemälden gesellen sich Meisterwerke seiner Vorgänger, Zeitgenossen und Nachfolger. Masaccio ist mit dem „San-Giovenale-Triptychon“ (1422) vertreten. Auf dem von zwei Tafeln mit Heiligendarstellungen flankierten Mittelbild thront die den Jesusknaben präsentierende Maria. Von Fra Angelico werden Bildtafeln (1450-1452) mit ausdrucksvollen Darstellungen aus der Kindheitsgeschichte Jesu gezeigt.

Auch die Bildhauer warten mit beeindruckenden Werken auf: etwa Andrea del Verrocchio mit der überlebensgroßen Bronzegruppe „Christus und der ungläubige Thomas“ (1467-1483). Christus fordert Thomas auf, die entblößte Seitenwunde zu prüfen. Der tritt beherzt heran - und zögert: die vorgestreckten Finger verharren über der Wunde.

Der Erste, der den Ruhm dieser Künstler verbreitete, war der Maler, Architekt und Schriftsteller Giorgio Vasari. Ausgestellt ist eine Erstausgabe seiner 1550 in Florenz veröffentlichten „Lebensbeschreibungen der herausragenden Architekten, Maler und Bildhauer Italiens“.

Damit wurde der am Medici-Hof ausgebildete Vasari zum Begründer der Kunstwissenschaft. Von Michelangelo soll Vasari allerdings als „Schwätzer“ abgetan worden sein. Dabei hatte der ihn doch zum „Göttlichen Michelangelo“ verklärt.

Die kunstsinnige Ausstellung in der Bonner Bundeskunsthalle dauert noch bis zum 9. März 2014.

Weblink:

Bundeskunsthalle - www.bundeskunsthalle.de
Die Kunst der italienischen Renaissance: Architektur - Skulptur - Malerei - Zeichnung
Die Kunst der italienischen Renaissance: Architektur - Skulptur - Malerei - Zeichnung
von Rolf Toman

Samstag, 12. April 2014

»Kasimir Malewitsch und die russische Avantgarde« in der Bundeskunsthalle Bonn


Kasimir Malewitsch (1879–1935) gehört zu den prägendsten Künstlerpersönlichkeiten des 20. Jahrhunderts. Der progressive Künstler, Theoretiker und Lehrer ist im Westen vor allem als Begründer des Suprematismus – der reinen gegenstandslosen Kunst – bekannt. Doch sein künstlerisches Gesamtwerk wurzelt im Spannungsfeld zwischen den beiden Polen Abstraktion und Figuration, zwischen einer universalen Idee vom Menschsein und dem erklärten Willen, mit künstlerischen Mitteln eine neue Welt zu gestalten.

Nun ist in der Bundeskunsthalle in Bonn die Ausstellung »Kasimir Malewitsch und die russische Avantgarde« zu sehen. Die Ausstellung präsentiert mit über 300 Werken aus den Bereichen Malerei, Grafik und Skulptur die zentralen Schaffensphasen Malewitschs und zeigt die große Vielfalt seines Œuvres. Es reicht von den symbolistischen Anfängen über die frühen abstrakten Bildfindungen bis zu den figürlichen Darstellungen der späteren Jahre.

Kasimir Malewitsch und die russische Avantgarde: mit einer Auswahl aus den Sammlungen Chardschijew und Costakis
Kasimir Malewitsch und die russische Avantgarde:
mit einer Auswahl aus den Sammlungen Chardschijew und Costakis


»In meinem verzweifelten Bemühen, die Kunst vom Ballast der gegenständlichen Welt zu befreien, floh ich zur Form des Quadrats.»Kasimir Malewitsch, 1913
Obwohl Kasimir Malewitsch vor allem für die gegenstandslose Kunst des Suprematismus steht, war er doch von verschiedenen Kunstbewegungen seiner Zeit beeinflusst, darunter dem Impressionismus, Symbolismus, Fauvismus und Kubismus. Seine Bildsprache entwickelte sich aber auch in einer lebendigen Auseinandersetzung mit der altrussischen Ikonenmalerei und traditioneller Volkskunst. Die Ausstellung konfrontiert zudem Malewitschs Arbeiten punktuell mit Werken seiner Zeitgenossen, wie El Lissitzky, Michail Larionow, Wladimir Tatlin, Ilja Tschaschnik, Gustav Kluzis, Michail Matjuschin und Olga Rosanova u.a.

An der Ausstellung sind zahlreiche internationale Leihgeber beteiligt, darunter das »Staatliche Russische Museum« in St. Petersburg, die »Staatliche Tretjakow-Galerie« in Moskau, das »Centre Pompidou« in Paris, das »Museum of Modern Art« in New York, das »Moderna Museet« in Stockholm, das »State Museum of Contemporary Art« - »Costakis Collection in Thessaloniki sowie das »Stedelijk Museum Amsterdam« und die »Chardschijew-Stiftung« in Amsterdam. Erstmalig werden umfangreiche Werkgruppen aus den Sammlungen von Nikolaj Chardschijew und George Costakis in einer Ausstellung zusammengeführt. Beide waren Pioniere im Sammeln von Kunst der russischen Avantgarde und schufen bemerkenswerte Kollektionen zu einer Zeit, in der abstrakte Kunst in der damaligen Sowjetunion verboten war.

»Kasimir Malewitsch und die russische Avantgarde« dauert vom 8. März bis 22. Juni 2014 ist eine Ausstellung der Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland, Bonn, in Kooperation mit dem »Stedelijk Museum Amsterdam« und der »Tate Modern«, London.

Die große Malewitsch-Schau der Bundeskunsthalle ist Teil zwei einer Tournee, die im Amsterdamer »Stedelijk Museum« gestartet ist - 280.000 Besucher - und nach Bonn in der Londoner »Tate Modern« gezeigt wird. Die rund 300 Werke von Malewitsch und einigen Kollegen umfassende und von Ort zu Ort modifizierte Ausstellung speist sich aus den üppigen Beständen des Stedelijk, Leihgaben aus aller Welt, schließlich aus den Sammlungen Chardschijew und Costakis.

Weblink:

»Kasimir Malewitsch und die russische Avantgarde in der Bundeskunsthalle Bonn


Literatur:

Kasimir Malewitsch und die russische Avantgarde: mit einer Auswahl aus den Sammlungen Chardschijew und Costakis
Kasimir Malewitsch und die russische Avantgarde: mit einer Auswahl aus den Sammlungen Chardschijew und Costakis
von Linda S. Boersma