Samstag, 23. Oktober 2021

»Riesengebirge« von Caspar David Friedrich

Riesengebirge Caspar David Friedrich


»Riesengebirge« von Caspar David Friedrich, entstanden um 1830 bis 1835 ist ein typisches Landschaftsbild der Romantik.

1810 hatte Friedrich mit seinem Freund Kersting eine Wanderung durch das Riesengebirge unternommen und zahlreiche Skizzen angefertigt, die ihm spöter bis ins Alter als Vorlagen dienten. Vermutlich ist auf dem Gemälde der Blick vom Koppenplan nach Südwesten zum Ziegenrücken dargestellt.

Das Gemälde zeigt einen perspektivischen Blick aus den Niederungen vom Rand in das Gebirge hinein. Die sanften Abstufungen der Hügel bilden eine Muldenform, die sich am Himmel in den übereinanderliegenden Wolkenschichten spiegelt. Erde und Himmel scheinen in dieser Ellipse zu verschmelzen, deren Zentrum eine in zartes Violett getauchte Bergkette in der Ferne bildet.

Im Vordergrund, sich kaum von der umgebenden Natur abhebend, sitzt auf einer Anhöhe ein Hirt oder Wanderer, dessen Blick sich in der Weite der Bergwelt verliert.

Frühromantisches Denken und Religiosität fließen in diesem Landschaftsbild zusammen, das die innere Zerrissenheit des aufgeklärten Menschen anspricht, der sich angesichts der Erhabenheit der Natur und des ewigen Zyklus’ der Sonne seiner Einsamkeit bewußt wird und doch in andächtiger Betrachtung eins zu werden sucht mit dem Kosmos.

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