Samstag, 17. August 2024

Die Kunstbewegung »Der Blaue Reiter«


Die Kunstbewegung »Der Blaue Reiter« stellte eine Revolution in der Kunst durch Farbe und Form dar.

Es steckte sehr viel Zeitkritik in ihren Werken und Schriften. Sie kritisierten den Materialismus des 19. Jahrhunderts als Folge der Industrialisierung und bemängelten auch den zunehmenden Nationalismus am Vorabend des Ersten Weltkriegs 1914. Seltsam ist, warum Franz Marc, 1880 als Sohn einer Elsässerin geboren, den Ersten Weltkrieg als notwendig erachtete und gegen die Franzosen kämpfte. Im Alter von nur 27 Jahren starb er in Verdun.

Während sich Wassily Kandinsky in seinen Kompositionen und Improvisationen im Laufe der Jahre komplett vom Gegenständlichen löste, hielt Marc mit seinen schlafenden Pferden oder Hunden noch an einer Körperlichkeit fest.

»Je tiefer das Blau wird, desto mehr es ruft den Menschen in die Unendlichkeit.«
Wassily Kandinsky

Diese neue Bewegung in der Kunst war ein Kind ihrer Zeit.

Am Neujahrstag 1911 fand ein historisches Treffen statt, das später die Kunstgeschichte verändern sollte: Wassily Kandinsky hielt sich - wie so oft - in der Atelierwohnung der russischen Künstlerin Marianne von Werefkin in München auf, die in ihrem Salon regelmäßig Maler der Avantgarde empfing. Erstmals tauchte auch Franz Marc als Gast auf. Er verstand sich auf Anhieb mit Wassily Kandinsky. Die beiden verbrachten gleich den ganzen Tag miteinander und besuchten am Abend noch ein Konzert von Arnold Schönberg.

Aus dieser Begegnung entwickelte sich eine intensive Freundschaft, in der die Maler sich intensiv über die Reform der Kunst
austauschten. Sie schrieben sich Briefe und Postkarten, und sie schenkten sich Kunstwerke: 1911 schickte Wassily Kandinsky seinem Freund das Gemälde "Improvisation 12", ein paar Monate später bedankte sich Franz Marc, indem er dem Russen ein Hinterglasgemälde mit einem Porträt des Franzosen Henri Rousseau vermachte. 1912 schließlich formulierten die seelenverwandten Künstler im Almanach "Der Blaue Reiter" gemeinsam ihre Ideen von der "Neuen Kunst". Er wurde zum Synonym für den Aufbruch in künstlerisches Neuland.

Der Erste Weltkrieg beendete den für die moderne Malerei des 20. Jahrhunderts prägenden Aufbruch des Blauen Reiters. Nicht nur Marc, sondern auch sein Künstlerkollege August Macke fiel an der Front. Wassily Kandinsky hielt nichts in Deutschland. Im Gegenteil, er musste das Land verlassen, nachdem Deutschland Russland den Krieg erklärt hatte. Gemeinsam mit seiner damaligen Lebensgefährtin Gabriele Münter floh er in die Schweiz und reiste von dort allein nach Moskau weiter.


Das Lenbachhaus in München besitzt die weltweit größte Sammlung zur Kunst des »Blauen Reiter«, einer der bedeutendsten Künstlergruppen der Avantgarde zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Diesen Umstand verdankt das Museum in erster Linie der großzügigen Stiftung von Gabriele Münter, der Malerin und Lebensgefährtin von Wassily Kandinsky bis 1914. Anlässlich ihres 80. Geburtstags 1957 machte sie dem Lenbachhaus über 1000 Werke des »Blauen Reiter« zum Geschenk.

Samstag, 10. August 2024

»Franz Marc-Museum« in Kochel am See

Blaue Pferde

Im »Franz Marc-Museum« in Kochel am See kann man den weitläufigen Garten mit dem Ausblick auf den Seen und die Landschaft in den verschiedensten Blautönen wahrnehmen. "Franz Marc war magisch angezogen von dieser Landschaft", weiß Cathrin Klingsöhr-Leroy, Direktorin des Franz Marc Museums.

Die oberbayrische Landschaft hat die beiden Maler, die hier auf Motivsuche waren, inspiriert. Bedeutende Anregungen empfingen die Maler  zeitlebens aus dieser Landschaft Das von Franz Marc und Wassily Kandinsky so genannten "Blaue Land", die Region um Murnau, könnte seinen Namen vom türkisblauen Kochelsee haben, mit dem Herzogstand im Hintergrund. Schon seit seiner Kindheit waren Franz Marc Seen, Moore, Hügel und Berghänge, die Gerüche und Farben, vertraut. Als Student der Kunstakademie in München zog es ihn immer wieder hinaus aufs Land. Hier malte er, inspiriert und meist in sich gekehrt, auf der Suche nach dem Wesen der Landschaften, Menschen und Tiere. 

Es ist eine Landschaft, die geprägt ist von einer großen Farb-Intensität durch die Berge, die vielen Seen, durch das Licht bei Sonnenaufgängen. Wenn man hier lebt, nimmt man wahr, dass die Farbe Blau sehr präsent ist, wie eine Art Schleier, der sich über alles legt. Man kann verstehen, dass es den Begriff 'Blaues Land' gibt.

Franz Marc verband ein besonderes Verhältnis mit der Farbe Blau, brachte er diese Farbe doch in seinen Bilder besonders zur Geltung.

Die Farbe Blau spielte in den expressionistischen Werken und im Leben von Franz Marc eine besondere Rolle und taucht in seinen Gemälden immer wieder auf. 1912 veröffentlichte Franz Marc zusammen mit Wassily Kandinsky seine kunsttheoretischen Ansichten in dem Almanach "Der Blaue Reiter". Entstanden sind die Ansichten im "Blauen Land", wie die Künstler die liebliche Region rund um Murnau in Oberbayern genannt haben. Beide Künstler haben in Kochel am See eine zeitlang gelebt und gemalt.

"Das Auge wird durch Schönheit und andere Eigenschaften der Farbe bezaubert", beschrieb Wassily Kandinsky in dem Traktat "Über das Geistige in der Kunst" die Wirkung von Farben. Und er ging davon aus, dass Farben eine "seelische Vibration" im Betrachter auslösen können. Blau, schreibt er, könne als etwas Glattes, Samtartiges empfunden werden, sodass man die Farbe gern streicheln würde.

Musée Fesch in Ajaccio

Musée Fesch in Ajaccio

Das Musée Fesch in Ajaccio ist das zentrale Kunstmuseum  auf Korsika. Es befindet sich im geschlossenen Palais Fesch im Stadtteil Borgu d'Ajaccio. Es wurde von Napoleons Onkel, Kardinal Joseph Fesch, in Feschs Geburtsort gegründet.

1837 errichtete Napoleon Bonapartes Onkel das Palais Fesch und machte es zu einem der größten Museen in ganz Frankreich und zum größten auf Korsika. Das Museum wurde im 21. Jahrhundert intensiv renoviert und eröffnete erst im Juni 2010 Besuchern wieder seine Pforten. Durch die zwei Jahre andauernde Renovierung sollen die Kunstwerke jetzt noch besser geschützt sein, da das korsische Klima für die wertvollen Gemälde alles andere als optimal ist. Wie es auch in anderen großen Museen üblich ist, werden die Gemälde streng überwacht, damit nicht nur Diebstahl, sondern auch kleine Dinge wie Luftfeuchtigkeit und Temperatur genau dokumentiert werden können.

Seine Bestände unterteilen sich in drei Themen: Italienische Malerei, die napoleonische Sammlung und die korsischen Maler. Bekannt ist es jedoch vor allem für die Sammlung italienischer Gemälde, denn diese ist die zweitgrößte nach dem Louvre.

Unter anderem findet man hier Kunstwerke von berühmten Malern wie Botticelli, Veronese, Poussin, Tizian, des Barons Gérard und noch vielen anderen. Eines der berühmtesten Gemälde, das sich in diesem Museum findet, ist die "Jungfrau mit Kind" von Sandro Botticelli. Außerdem hat das Museum auch eine erstaunlich große Sammlung an Porträts der Familie Bonaparte. Durch das neue Hängesystem wird dieser Teil des Museums deutlich in den Vordergrund gerückt. Auch der Name des Museums wurde nach der Renovierung geändert, denn es trägt in Zukunft den Namen "Museum der bildenden Künste" oder auf Französisch "Musée des Beaux-Arts".

»Frau mit Sonnenschirm in einem Garten« von Auguste Renoir


Beim Malen in der freien Natur entwickelte Renoir seine einzigartige Malweise, mit der er das Gesehene unmittelbar auf die Leinwand bannte. Seine Werke strahlen Wärme und Sanftheit aus und sind von wundersamen Motiven des Glücks, der Ruhe und Verbundenheit geprägt.

Literatur:

Die Gärten der Künstler
Gärten der Künstler
von Jackie Bennett, Richard Hanson

»Bildnis eines jungen Mannes« von Filippino Lippi

Filippino Lippi, Bildnis eines jungen Mannes, um 1480/85

»Bildnis eines jungen Mannes«, Filippino Lippi, um 1480/85.

Holz, 52,1 x 36,5 cm, Washington, National Gallery of Art, Andrew W. Mellon Collection.

Samstag, 3. August 2024

»Kreidefelsen auf Rügen« Caspar David Friedrich


Kreidefelsen auf Rügen



Caspar David Friedrich (1774-1840),

»Kreidefelsen auf Rügen« (ca. 1818)

Öl auf Leinwand, 90.5 × 71 cm

Museum Oskar Reinhart, Winterthur