Samstag, 12. April 2003

Lucas Cranach »Glaube, Mythologie und Moderne«


Das »Bucerius Kunst Forum« in Hamburg erinnert mit der Ausstellung »Glaube, Mythologie und Moderne« an das 450. Todesjahr Lucas Cranachs d. Ä., des großen deutschen Malers der Reformation und des Humanismus. Nördlich der Alpen hat sich kein anderer Künstler der Epoche intensiver den mythologischen Darstellungen zugewandt als Lucas Cranach.

Der Maler hat viele Variationen von Nymphen, Liebesgöttinnen und Lucretien hinterlassen, die nun zum ersten Mal schwerpunktmäßig in einer Ausstellung gezeigt werden. Dr. Werner Schade, Berlin, einer der besten Kenner von Cranachs Werk, hat als Kurator die Auswahl der 60 Gemälde und 20 graphischen Blätter getroffen. Er stellt den mythologischen Themen religiöse Werke und Portraits gegenüber, u.a. von Martin Luther, Kaiser Karl V. und dem sächsischen Kurfürsten Friedrich dem Weisen.

Der aus dem fränkischen Kronach stammende und in Wien ausgebildete Cranach war für den Kurfürsten am Wittenberger Hof tätig. Seine Werkstatt wurde zu einem wichtigen Zentrum der europäischen Kunst, er selbst avancierte zu einer angesehenen Persönlichkeit. So wurde er 1537 Bürgermeister von Wittenberg. Diese Stadt war nicht nur ein Zentrum der Reformation, sondern auch des Humanismus. Luther und Melanchthon gaben dem Maler entscheidende Anregungen und Cranach verstand es, die Forderungen des Glaubens mit der Sinnlichkeit der Renaissance zu verbinden.

Lucas Cranach der Ältere wusste mit seiner Kunst ein breites Publikum zu erreichen. Als er sich in Wittenberg an der Elbe, 1505 nicht größer als ein Dorf, niederließ, war die Zeit reif für ihn.

Neben berühmten Bildern - vertreten sind u. a. Leihgaben aus dem Statens Museum for Kunst, Kopenhagen, den Staatlichen Museen zu Berlin, der Staatlichen Eremitage in St. Petersburg, der National Gallery in London, dem Frankfurter Städel, der Wiener Akademie der Bildenden Künste – werden wenig bekannte Werke ausgestellt und einige Gemälde aus privaten Sammlungen erstmalig öffentlich gezeigt. Darunter das jetzt entdeckte letzte Bildnis von Kurfürst Johann Friedrich dem Großmütigen.

Künstler des 20. Jahrhunderts haben die mythologischen Bilder Cranachs für sich entdeckt. Die ausgestellten Arbeiten von Ernst Ludwig Kirchner, Erich Heckel, Pablo Picasso, Alberto Giacometti und Paul Wunderlich belegen die ungebrochene Faszination von Cranachs Kunst - vom frühen 20. Jahrhundert bis zur Gegenwart.

Die Ausstellung seines Spätwerks aus der Zeit von 1506 bis kurz vor seinem Tod sachkundig vor Augen.

Die Ausstellung »Glaube, Mythologie und Moderne« im »Bucerius Kunst Forum« dauert vom 6. April bis zum 13. Juli 2003.

Literatur:

Lucas Cranach: Glaube, Mythologie und Moderne
Lucas Cranach: Glaube, Mythologie und Moderne
von Heinz Spielmann

Samstag, 15. März 2003

Wiedereröffnung der Albertina 2003

Albertina

Nach aufwändigen und liebevollen Restaurierungsmaßnahmen wurde die Albertina, der »Prado von Wien«, wieder eröffnet. Die neue Albertina bietet ein modernes Museum und auch eine Art Kunsthallenbetrieb mit Gegenwartsanschluss. Von 1996 bis 2003 war die Albertina für die Öffentlichkeit gesperrt und wurde komplett umgestaltet.

Nun erstrahlen die 1.822 gestalteten Prunkräume wieder in ihrer klassizistischen Pracht. Im Zentrum der Albertina liegt sich der Ballsaal, in dem das Hauptwerk klassizistischer Bildhauerkunst, Apollo und die neun Musen von Josef Klieber, ausgestellt ist.

In den Museumsräumen und den neu geschaffenen Schaubereichen finden regelmäßig zwei bis drei Großausstellungen eines einheitlichen Themas statt. In der Basteihalle liegt der thematische Schwerpunkt auf der Fotografie und der Gegenwartskunst.

Mit der Neugestaltung des Entreés wurde Hans Hollein beauftragt. Besonders der so genannte „Soravia Wing“, ein auffallendes Flugdach, stand dabei im Zentrum kontroversieller und mehrheitlich eher kritischer Medienaufmerksamkeit.

Gleichzeitig wurde während der Restaurierung auch ein Tiefspeicher mit 5.000 Kubikmeter errichtet, der das Stadtbild nicht beeinträchtigt.

Weblinks:

Albertina Museum Wien - www.albertina.at
Die Albertina: Der Prado von Wien! - Falkensteiner-Blog - http://blog.falkensteiner.com
Albertina, Wien -www.wien.citysam.de
Dürers Hase - neu interpretiert: Die alte Albertina eröffnet - NZZ- www.nzz.ch