Samstag, 23. Januar 2021

Wien Museum,

Wien Museum

Das Wien Museum ist ein urbanes Universalmuseum mit einem breiten Spektrum von Sammlungen und Ausstellungen – von Stadtgeschichte über Kunst bis zu Mode und Alltagskultur, von den Anfängen der Besiedelung bis zur Gegenwart. Am Beispiel der Stadt Wien werden übergreifende gesellschaftliche, kulturelle und urbane Veränderungen im Vergleich mit anderen Großstädten thematisiert. Das Museum ist an mehreren Orten der Stadt präsent.

Das Wien Museum verfügt über umfangreiche Sammlungen von archäologischen Funden, Sach- und Bildzeugnissen zur Kultur-, Politik-, Sozial-, Wirtschafts- und Alltagsgeschichte aus der Zeit von 1500 bis zur Gegenwart, Porträts und Erinnerungsgegenstände von Wiener Persönlichkeiten, Fotografien, Grafiken, Pläne und Modelle zur topografischen Entwicklung der Stadt sowie eine reichhaltige Kunst- und Modesammlung.

Zu den wichtigsten Exponaten der Dauerausstellung zählen unter anderem Überreste aus dem römischen Legionslager, die mittelalterlichen Glasfenster und Fürstenfiguren aus dem Stephansdom, gotische Tafelmalereien und Skulpturen, Waffen und Rüstungen des 15. bis 17. Jahrhunderts aus dem Bürgerlichen Zeughaus, die "Türkenbeute" der Zweiten Türkenbelagerung (1683) sowie die Gemälde der Barockzeit. Zu nennen sind weiters das Grillparzer- und das Loos-Zimmer und die beiden historischen Stadtmodelle.

Für die mehrmals im Jahr wechselnden Sonderausstellungen stehen drei Räume zur Verfügung. Neben den fast 400 Sonderausstellungen (bis 2014), die größtenteils im Haus am Karlsplatz gezeigt wurden, veranstaltete das Museum im Wiener Künstlerhaus die Großausstellungen "Die Türken vor Wien – Europa und die Entscheidung an der Donau" (1983), "Traum und Wirklichkeit – Wien 1870-1930" (1985, mit 622.000 BesucherInnen), "Bürgersinn und Aufbegehren – Biedermeier und Vormärz in Wien" (1987), "Alt-Wien – Die Stadt die niemals war" (2004) und "Kampf um die Stadt – Politik, Kunst und Alltag um 1930" (2009).

1874 wurde das aus dem Bürgerlichen Zeughaus hervorgegangene Waffenmuseum der Stadt Wien durch Personalunion des Leiters mit der Magistratsabteilung 8, Wiener Stadt- und Landesarchiv, vereinigt, am 20. Mai 1887 das Historische Museum der Stadt Wien begründet. Nach Übersiedlung des Waffenmuseums ins Neue Rathaus wurde dort die gemeinsame Schausammlung am 26. Juni 1888 eröffnet. Hier verblieben die Bestände bis zur Fertigstellung des Neubaus am Karlsplatz 1959. Administrativ bildeten die "Städtischen Sammlungen", in denen Museum, Stadtbibliothek und Stadtarchiv zusammengefasst wurden, ein Hilfsamt des Magistrats. Am 25. Juni 1889 wurde das Stadtarchiv selbstständig (heute Wiener Stadt- und Landesarchiv). Am 12. Juli 1904 wurden Historisches Museum und Magistratsabteilung 9 - Wienbibliothek im Rathaus, Stadtbibliothek in einer eigenen Abteilung zusammengefasst.

Am 5. Dezember 1939 wurde die Stadtbibliothek von den Städtischen Sammlungen getrennt - heute Wienbibliothek im Rathaus). Nach dem Zweiten Weltkrieg bildeten die Städtischen Sammlungen ab 14. Februar 1946 (bei gleichzeitiger Zuordnung zur Geschäftsgruppe III - Kultur) die Magistratsabteilung 10; ab 1949 galt die Bezeichnung "Historisches Museum der Stadt Wien und angeschlossene Sammlungen", von 1955 bis 2003 lautete der Sachtitel Museen der Stadt Wien. Im Jahr 1979 wurde die Hermesvilla als Außenstelle des Historischen Museums eingerichtet.
2002 wurden die Museen der Stadt Wien aus der Magistratsverwaltung ausgegliedert und als wissenschaftliche Anstalt öffentlichen Rechts konstituiert. Seit 2003 treten sie unter dem Namen Wien Museum auf. Seit 1. Juli 2008 ist auch die Stadtarchäologie Wien dem Wien Museum angegliedert.

Erst nach dem Zweiten Weltkrieg wurde vom Gemeinderat am 24. April 1953 ein Neubau auf dem ursprünglich vorgesehenen Standort am Karlsplatz beschlossen. Zu dem von Oswald Haerdtl entworfenen zweistöckigen Museumsgebäude wurde am 2. Oktober 1954 der Grundstein gelegt; die feierliche Eröffnung erfolgte am 23. April 1959. Im Jahr 1998 kam es nach Plänen von Dimitris Manikas zur Aufstockung des Bürotrakts an der Maderstraße und zur Überdachung des Innenhofs, der bis dahin in erster Linie als Skulpturengarten diente. Nachdem sich das bestehende Gebäude am Karlsplatz für ein modernes Stadtmuseum von seiner Größe und Struktur her immer weniger tauglich erwies, setzten unter Direktor Wolfgang Kos bald Bemühungen ein, an einem zentralen Standort der Stadt einen adäquaten Museumsneubau zu schaffen. Nach mehrjähriger Standortsuche gemeinsam mit der Stadt Wien fiel 2013 die Entscheidung, die Neugestaltung des Wien Museums am Karlsplatz vorzunehmen. Dort soll in den nächsten Jahren ein moderner zukunftsweisender Neubau unter Einbeziehung des Haerdtl-Gebäudes realisiert werden.

Im März 2015 wurde ein internationaler, anonymer, zweistufiger Architekturwettbewerb zur Erweiterung und Sanierung des Wien Museums ausgelobt. Bis Ende Mai 2015 langten Vorschläge von 274 Architekturbüros aus insgesamt 26 Ländern ein, davon 117 aus Österreich.

Mit der Realisierung steht dem Museum in Zukunft eine Nettonutzfläche von rund 12.000 m2 zur Verfügung (bislang 6.900 m2). Im Zuge der Detailplanung wurden die räumliche Nutzungen bereits im Wesentlichen festgelegt. Im Altbestand werden die erweiterte Dauerausstellung und die Büroflächen untergebracht, der überwölbte Baukörper bietet ausreichend Platz und Flexibilität für Wechselausstellungen.

Weblink:

Wien Museum - www.geschichtewiki.wien.gv.at

Samstag, 16. Januar 2021

Pieter Breughels Jahreszeitenbilder


Bruegel war ein Künstler, der sich mutig mit seiner Zeit auseinandersetzte und durch eigene Denkansätze zu neuen Bildfindungen und Lösungen gelangte. Anstatt die Realität zu verklären, thematisierte er die Grausamkeit der Religionskriege und zeigte sich auch kritisch gegenüber der Kirche. Geschickt verbarg Bruegel seine politischen und religiösen Ansichten hinter einer anspielungsreichen Bildsprache, die den Betrachter bis heute dazu anreizt, hinter den scheinbar harmlosen Alltagsszenen versteckte, hintergründige Botschaften zu entdecken.

Im Jahre 1565 begann Pieter Bruegel d.Ä. mit der Ausführung meisterhafter Jahreszeitenbilder für den Antwerpener Händler und Sammler Nicolaes Jonghelinck.

Fünf Werke dieser Serie haben die Jahrhunderte durchquert und sind uns erhalten geblieben: »Der düstere Tag«, »Die Heimkehr der Herde und »Die Jäger im Schnee« (alle drei gehören zur Sammlung des Kunsthistorischen Museums Wien), »Die Kornernte« (»Métropolitan Museum« New York) und »Die Heuernte« (Nostitz-Kollektion). Jedes dieser Gemälde symbolisiert und beschreibt eine Jahreszeit.

Die Jäger im Schnee

Den Betrachter verblüfft hier insbesondere die in dieser Zeit eher ungewöhnliche Aufmerksamkeit, die der nicht idealisierten Natur ohne Bezug auf eine religiöse oder andere Ikonologie geschenkt wird. Diese Serie, eine Metapher der Vergänglichkeit, prägt einen Wendepunkt in der westlichen Kunstgeschichte.

Diese Periode (zwischen 1562 und 1566) war in den Niederlanden von der Kleinen Eiszeit gekennzeichnet, die mehrere besonders harte und lang andauernde Winter hervorbrachte und die Gemüter auch von Künstlern wie Bruegel dem Älteren nachhaltig beeinflusste.

Die Mehrzahl seiner verschneiten Landschaften geht nach dem Vorbild dieser Anbetung der Könige im Schnee, wo der Maler obendrein die vom Himmel fallenden Schneeflocken darstellt, auf die Zeit um 1565 zurück.

Der Winter kann als eine kalte Jahreszeit betrachtet werden, der Schlaf und Tod bringt, was sicher seine Berechtigung hat, wenn man die auf der Winterjagd erfolglosen Jäger nur mit einem Fuchs nach Huase kommen sieht und auch wenn man sich die Härte des Lebens im Winter damals vor Augen führt. Man muss sich nur die kalten Häuser der Dorfbewohner vorstellen, aber dennoch gibt es auch die Eistänzer, die Eisrutscher, Eisgleiter, die damaligen Schlittschuhläufer, die ausgelassene Winterfeude ebenso vermitteln wie das Weiß des kalten Schnees.

Literatur:

Bruegel: Die Hand des Meisters Bruegel: Die Hand des Meisters von Sabine Pénot und Elke Oberthaler

Weblinks:

Der Winter nach Bruegel - Royal Museums of Fine Arts of Belgium

Die Jäger im Schnee - Wikipedia

Die Anbetung der Könige im Schnee

Literatur:

Bruegel
Bruegel
von Emile Michel und Victoria Charles

Bruegel. Sämtliche Gemälde – 40th Anniversary Edition von Jürgen Müller

»Die Jäger im Schnee« von Pieter Bruegel dem Älteren

Die Jäger im Schnee

»Die Jäger im Schnee« ist ein 1565 entstandenes 117 × 162 cm großes Jahreszeitenbild von Pieter Bruegel dem Älteren und das erste bekannte europäische Großgemälde mit Schnee bzw. als erstes Winterbild der Kunstgeschichte. Es gehört zur Sammlung des »Wiener Kunsthistorischen Museums« und ist auch bekannt als »Heimkehr der Jäger«.

Ein Bild des tiefen Winters: Die Landschaft ist tief verschneit, die Sonne ist offenbar untergegangen oder durch Wolken verdeckt. Die in dunklen Erdfarben gehaltenen Jäger mit ihren Hunden wenden dem Betrachter den Rücken zu, die Figuren werfen keine Schatten.

Der Winter kann als eine kalte Jahreszeit betrachtet werden, der Schlaf und Tod bringt, was sicher seine Berechtigung hat, wenn man die auf der Winterjagd erfolglosen Jäger nur mit einem Fuchs nach Huase kommen sieht und auch wenn man sich die Härte des Lebens im Winter damals vor Augen führt. Man muss sich nur die kalten Häuser der Dorfbewohner vorstellen, aber dennoch gibt es auch die Eistänzer, die Eisrutscher, Eisgleiter, die damaligen Schlittschuhläufer, die ausgelassene Winterfeude ebenso vermitteln wie das Weiß des kalten Schnees.

Den Betrachter verblüfft hier insbesondere die in dieser Zeit eher ungewöhnliche Aufmerksamkeit, die der nicht idealisierten Natur ohne Bezug auf eine religiöse oder andere Ikonologie geschenkt wird.
Diese Serie, eine Metapher der Vergänglichkeit, prägt einen Wendepunkt in der westlichen Kunstgeschichte.

Ein Gemälde mit einer speziellen Komposition: Die Baumreihe, die die Jäger und Hunde entlangstapfen, markiert den Beginn einer Diagonale bis zu den schroffen Bergen an der rechten oberen Ecke, an deren Fuß eine Burg steht. In der rechten unteren Ecke stehen eine Wassermühle mit eingefrorenem Rad und eine Brücke, die von einer Reisigsammlerin überquert wird. Ganz links vor einem Wirtshaus haben Bauern ein Feuer entfacht, um ein Schwein zu sengen.

Noch einmal ist Feuer zu sehen: In der Diagonale zwischen Jägern und Gebirge (linke obere Bildhälfte) brennt ein Schornstein. Ein gewundener Flusslauf zieht den Blick vorbei an Details, etwa Schlittschuhläufern oder einer Kirche, bis links oben zu einer Stadt an einer Meeresbucht. Nicht nur die Wasserflächen im Dorf sind zugefroren, sondern auch die Bucht, was an der grünlichen Farbe und den Menschen und Fuhrwerken darauf deutlich wird.

Nahe der Bildmitte ist eine Vogelfalle aufgestellt und im Bildvordergrund drückt die Schneelast einen Brombeerstrauch nieder.

Im Jahre 1565 begann Bruegel mit der Ausführung meisterhafter Jahreszeitenbilder für den Antwerpener Händler und Sammler Nicolaes Jonghelinck.

Fünf Werke dieser Serie haben die Jahrhunderte durchquert und sind uns erhalten geblieben: »Der düstere Tag, »Die Heimkehr der Herde und »Die Jäger im Schnee« (alle drei gehören zur Sammlung des Kunsthistorischen Museums Wien), »Die Kornernte« (»Métropolitan Museum« New York) und »Die Heuernte« (Nostitz-Kollektion).

Den Betrachter verblüfft hier insbesondere die in dieser Zeit eher ungewöhnliche Aufmerksamkeit, die der nicht idealisierten Natur ohne Bezug auf eine religiöse oder andere Ikonologie geschenkt wird. Diese Serie, eine Metapher der Vergänglichkeit, prägt einen Wendepunkt in der westlichen Kunstgeschichte.

Diese Periode (zwischen 1562 und 1566) war in den Niederlanden von der Kleinen Eiszeit gekennzeichnet, die mehrere besonders harte und lang andauernde Winter hervorbrachte und die Gemüter auch von Künstlern wie Bruegel dem Älteren nachhaltig beeinflusste.

Die Mehrzahl seiner verschneiten Landschaften geht nach dem Vorbild dieser Anbetung der Könige im Schnee, wo der Maler obendrein die vom Himmel fallenden Schneeflocken darstellt, auf die Zeit um 1565 zurück.

Weblinks:

Die Jäger im Schnee - Wikipedia

Der Winter nach Bruegel - Royal Museums of Fine Arts of Belgium


Video:

Heimkehr der Jäger - Youtube Literatur:

Bruegel
Bruegel
von Emile Michel und Victoria Charles

Bruegel: Die Hand des Meisters Bruegel: Die Hand des Meisters von Sabine Pénot und Elke Oberthaler

»Winterlandschaft mit Eisläufern und Vogelfalle« von Pieter Bruegel

Winterlandschaft mit Eisläufern und Vogelfalle

»Winterlandschaft mit Eisläufern und Vogelfalle« ist ein Gemälde des flämischen Malers Pieter Bruegel der Ältere. Es zeigt eine dörfliche Szene, in der Menschen auf einem zugefrorenen Fluss eislaufen und sich Vögel auf dem schneebedeckten Boden und in kahlen Bäumen um eine Vogelfalle herum versammelt haben.

Das Gemälde zeigt eine ländliche Idylle im Winter. Brueghel zeigt eine Dorfszene im Winter mit zahlreichen auf der Eisfläche eines zugefrorenen Flusses versammelten Menschen. Das anschauliche Gemälde ist eine Einladung, an dem dörflichen Geschehen im Winter teilzunehmen. Wr wollte da nicht auf dem Eis mitlaufen?

Es wurde vermutet, dass der strenge Winter von 1564 bis 1565 der Auslöser für Bruegels zwei Bilder gewesen sein könnte, die sich mit dem Thema einer Winterlandschaft befassten. Die Vogelfalle (rechts) und die Skater erhielten beide eine tiefere sprichwörtliche oder moralisierende Bedeutung (eine Warnung, wachsam zu sein, die Glätte des Lebensverlaufs), obwohl es keine überzeugenden Beweise dafür gibt.


Literatur:

Bruegel: Die Hand des Meisters Bruegel: Die Hand des Meisters von Sabine Pénot und Elke Oberthaler