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Samstag, 17. Juni 2023

Schiller-Museum in Bauerbach

Die weinumrankte Giebelseite des Schiller-Museums
Schiller-Museum in Bauerbach


Im Jahr 1782 erteilte Herzog Carl Eugen Schiller das Verbot, sich dichterisch zu betätigen. Daraufhin flüchtete Schiller 1783 nach Bauerbach, wo ihm Henriette von Wolzogen Unterschlupf gewährte.

„Endlich bin ich hier, glücklich und vergnügt […] keine Bedürfnisse ängstigen mich mehr“

Schiller am 8. Dezember 1782 aus Bauerbach an seinen Jugendfreund Andreas Streicher

Nach der Flucht aus Stuttgart traf Friedrich Schiller Anfang Dezember 1782 in Bauerbach bei Meiningen ein: Henriette von Wolzogen, die Mutter eines früheren Studienkollegen, gewährte dem Dichter Asyl.

Hier in Bauerbach schrieb er das später „Kabale und Liebe“ genannte Trauerspiel „Louise Millerin“, dessen einzig erhaltene Niederschrift in der Ausstellung zu sehen ist.


Weblinks:

Schiller-Museum in Bauerbach - www.klassik-stiftung.de

Schiller in Bauerbach - www.literaturland-thueringen.de


Schiller-Weblinks:

Friedrich Schiller-Biografie - Biografien-Portal - www.die-biografien.de

Friedrich Schiller-Zitate - Zitate-Portal - www.die-zitate.de

Samstag, 4. März 2023

»Bruegel. Das Zeichnen der Welt« Albertina Wien

Bruegel. Das Zeichnen der Welt « Albertina Wien

Pieter Bruegel der Ältere ist der bedeutendste niederländische Zeichner des 16. Jahrhunderts. In einer Epoche der politischen, sozialen und religiösen Umbrüche entwirft Bruegel eine komplexe Bildwelt: Humorvoll und volksnah, scharfsinnig und zutiefst kritisch reflektiert er die gesellschaftlichen Verhältnisse und thematisiert die Tragik und Größe, die Lächerlichkeit und Schwäche des Menschseins.

Die Ausstellung »Bruegel. Das Zeichnen der Welt« in der Albertina Wien zeigt die Vielfalt der niederländischen Zeichenkunst im 16. Jahrhundert aus einer Zeit im Umbruch. Mit 90 Werken präsentiert die Albertina das gesamte Spektrum von Bruegels zeichnerischem und druckgrafischem Schaffen und beleuchtet seine künstlerischen Ursprünge anhand der Gegenüberstellung mit hochkarätigen Werken bedeutender Vorläufer wie Bosch oder Dürer.

Die Ausstellung zeigt rund 20 der schönsten Handzeichnungen des Niederländers aus dem hauseigenen, umfangreichen Bestand sowie aus internationalen Sammlungen und führt dabei sogar zwei seiner letzten Zeichnungen, den Frühling und den Sommer, erstmals seit Langem zusammen. Zahlreiche druckgrafische Schätze – in mehrjähriger Forschungsarbeit in der Albertina aufgespürt und aufwendig restauriert – können außerdem zum ersten Mal gezeigt werden.

Die Ausstellung »Bruegel. Das Zeichnen der Welt« in der Albertina Wien wird noch bis zum 24. Mai gezeigt.

Samstag, 4. Februar 2023

Kunsthaus Apolda zeigt Pop-Art-Plakate von Lichtenstein und Rauschenberg

Ausstellungen - Apolda - Kunsthaus Apolda zeigt Pop-Art-Plakate

Das Kunsthaus Apolda widmet seine neue Ausstellung der amerikanischen Pop-Art der 1960er-Jahre. In einer Sonderschau werden Kunstplakate von Roy Lichtenstein und Robert Rauschenberg gezeigt, die zu den wichtigsten Vertretern des Genres gehören.

Roy Lichtenstein und Robert Rauschenberg gehören zu den wichtigsten Vertretern der amerikanischen Pop-Art der 1960er-Jahre. Das Kunsthaus Apolda widmet dem Schaffen beider Künstler nun eine Sonderausstellung. Zu sehen sind dem Museum zufolge mehr als 100 Kunstplakate, die den Zeitgeist der amerikanischen Gesellschaft in dieser Zeit widerspiegeln und zeigen, wie die Pop-Art-Künstler Kunst und alltägliches Leben miteinander verbanden und auf die an Konsumgütern und Werbung immer mehr angereicherte Lebenswelt Bezug nahmen.

Das Kunstplakat ist Gegensatz zum heutigen Massenprodukt "Poster" ein anspruchsvolles, vom Künstler entworfenes Werk, das in kleiner Auflage, oftmals signiert und nummeriert, zu bestimmten Anlässen entstand. Während es in Europa längst zum festen Bestandteil in der Kunst gehörte, fand es in den USA erstmals in den 1960er-Jahren seine Ausprägung.

Ausgangspunkt des Genres waren Faltblätter mit Ausstellungsankündigungen, die New Yorker Galerien bei Künstlern beauftragt hatten, sogenannte Announcements. Mit der Zeit entwickelten sich großformatigere Künstlerplakate, die sowohl politische als auch gesellschaftsrelevante und kulturelle Themen zum Inhalt hatten: Plakate zur Unterstützung von Senatoren- und Präsidentschaftskandidaten, gegen Apartheid, für Umweltschutz und Aids-Organisationen, Festivals, UN-Konferenzen sowie Rechte von Kunstschaffenden.

Die Sonderschau im Kunsthaus Apolda dauert für Besucherinnen und Besucher vom Sonntag, 29. Januar, bis Juni zu sehen. Die Werke Roy Lichtensteins und Robert Rauschenbergs sind bis Juni im Kunsthaus Apolda zu sehen. Die Ausstellung entstand in Kooperation mit dem Museum für Kunst und Gewerbe in Hamburg, das durch eine Schenkung des Sammlers Claus van der Osten über eine bedeutende Sammlung von Plakaten beider Künstler verfügt.

Samstag, 14. Januar 2023

»nolde / kritik / documenta« in Kassel

Installationsansicht aus dem documenta-Archiv in Kassel

Emil Nolde (1867 – 1956) zählt zu den bekanntesten Künstlern der klassischen Moderne. Nolde war ein lange Zeit verklärter Mythos. Seine heutige Wahrnehmung ist durch historische Mythenbildung und deren Dekonstruktion geprägt. Nolde verstand es meisterhaft, seine Haltung im Dritten Reich den Nazis gegenüber im Nachhinein zu verklären.


Emil Nolde

Während der Herrschaft der Nationalsozialisten wurde seine Kunst als "entartet" gebrandmarkt und er wurde mit Malverbot belegt. 1937 wurden über 1.000 Bilder von den Nationalsozialisten beschlagnahmt. In dieser Zeit schuf er seine "ungemalten Bilder", etwa 1.300 Aquarelle.

Nolde verstand sich als deutscher Nationalist, er entwickelte aber seinen eigenen Malstil. Es traf ihn, dass seine Bilder von den Nazis als "entartete Kunst" abgelehnt wurden. Nachdem er 1941 Malverbot erteilt bekam, zog er sich nach Sebüll zurück.

Emil Nolde. Mein Leben
Emil Nolde. Mein Leben

Nach dem Krieg stilisierte sich Nolde als stiller Widerständler, der von den Nationalsozialisten mit Malverbot belegt wurde und der nur Skizzen zeichnen durfte. Nach dem Zweiten Weltkrieg lancierte der Maler selbst und die zeitgenössische Kunstgeschichtsschreibung das Bild des verfemten Malers. Erst in jüngster Zeit sind Noldes antisemitische Haltung und sein unverhohlener Opportunismus gegenüber dem Nazi-Regime wieder ins Bewusstsein gerückt.

Das forschungsbasierte Ausstellungsprojekt »nolde / kritik / documenta« beleuchtet die Verschränkung von Werk und Biografie und fragt nach den Widersprüchlichkeiten der Moderne, die in der Künstlerfigur Emil Nolde exemplarisch hervortreten. Der Ausgangspunkt der Ausstellung im Friderizianum ist die Inszenierung der Gemälde Noldes im Rahmen der documenta I-III (1955, 1959, 1964), die den „Mythos Nolde“ entscheidend geprägt hat.

Ein Beispiel hierfür ist die nach 1945 entstandene Legende der »Ungemalten Bilder« – jener kleinformatigen Aquarelle, die Nolde während des Zweiten Weltkriegs in angeblicher Isolation in Seebüll geschafffen hat. Einige der damals auf der documenta gezeigten Werke kehren nun im Rahmen der Ausstellung erstmals nach Kassel zurück.

Die Ausstellung im Friderizianum in Kassel dauert bis zum 19. Feburar 2023.

Blog-Artikel:

150 Jahre Emil Nolde - Meisterwerke" Ausstellung in Seebüll - Museumswelt-Blog - museums-welt.blogspot.de


Literatur:

Emil Nolde. Mein Leben
Emil Nolde. Mein Leben
von der Nolde Stiftung Seebüll

Mein Leben
Mein Leben
von Emil Nolde

Samstag, 17. Dezember 2022

»Guido Reni«-Ausstellung im Städel

Guido Reni Selbstportrait un 1635


Guido Reni gehört zu den einflussreichsten Malern der Kunstgeschichte. Er orientierte sich in seiner Malerei an dem klassischen Vorbild von Raffael, das er in Kombination mit den vor- und frühbarocken Einflüssen durch die Carracci, Cavalier d’Arpino, und zeitweise sogar von Caravaggios Tenebrismus, zu einem eigenen idealistischen Stil entwickelte, der zunächst noch ganz barock und bewegt ist, aber nach 1620 immer mehr in einen puren Klassizismus mündete.

Zu seiner Zeit war Reni einer der erfolgreichsten und gefeiertsten Maler Europas, begehrt bei den bedeutendsten Auftraggebern, zu denen etwa der Borghese-Papst Paul V., der Herzog von Mantua oder die englische Königin zählten.

Im 19. Jahrhundert aufgrund anderer ästhetischer Vorlieben kaum geschätzt und später durch die einseitige Konzentration auf seinen zeitweisen Rivalen Caravaggio in die zweite Reihe verdrängt udn dann in Veressnheit geraten, hat der Kusntmaler heute im allgemeinen Bewusstsein nicht mehr den Platz, den er verdient.

Das Städel Museum widmet Guido Reni eine umfangreiche Werkschau. Erstmals seit über 30 Jahren führt das Städel Museum in Zusammenarbeit mit dem »Museo Nacional del Prado« in Madrid rund 130 seiner faszinierenden Gemälde, Zeichnungen und Druckgrafiken zusammen und eröffnet einen neuen Blick auf Guido Reni.

Der Maler war zutiefst religiös und zugleich abergläubisch, sagenhaft erfolgreich und hoffnungslos spielsüchtig, wie eine zeitgenössische Biografie mitteilt.

Den ehrenvollen Beinamen »Il divino« (»Der Göttliche«) erhielt Reni schon zu Lebzeiten – dieser bezieht sich auf seinen Ruhm als Künstler, der sich im Wissen um sein Können gelegentlich auch divenhaft verhielt.

»Der Göttliche« verweist aber auch auf seine Themen: Reni ist der Maler des Göttlichen. Mit seiner Kunst prägte er die europäische Bilderwelt tiefgreifend und übersetzte wie kein anderer die Schönheit des Göttlichen in Malerei – gleich ob es sich um den christlichen Himmel oder die antike Götterwelt handelte.

Die enorme Wirkung seines Schaffens zeigt sich etwa in den unzähligen Varianten seiner Darstellungen des Hauptes Christi und Mariens mit zum Himmel gewandtem Blick, deren Reproduktionen sich noch heute als Einlegeblätter in katholischen Gebetsbüchern finden.

Diese beispiellose Rezeptionsgeschichte hat Renis Image lange negativ geprägt und die eigentlichen Qualitäten sowie andere faszinierende Aspekte seiner Kunst aus dem Bewusstsein verdrängt. Auch das Göttliche seiner Malerei konnte nicht verhindern, daß der Maler in Vergessenheit geriet.

Die »Guido Reni«-Austellung im Städel dauert vom 23. November bis zum 5. März 2023.

Samstag, 3. Dezember 2022

»Ways of Freedom Jackson Pollock bis Maria Lassnig« »Albertina Modern«


Die Herbstausstellung der »Albertina Modern« widmet sich in der Kunstschau »Ways of Freedom Jackson Pollock bis Maria Lassnig« dem Abstrakten Expressionismus der »New York School«, der nach 1945 einen fulminanten Siegeszug in Europa feierte.

KünstlerInnen wie Jackson Pollock, Lee Krasner, Franz Kline und Joan Mitchell fanden im Action-Painting eine intersubjektive Ausdrucksform. Zudem schufen großformatige, flächige Farbfeldmalereien etwa von Mark Rothko, Barnett Newman, Robert Motherwell und Clyfford Still einen meditativen Raum zur Auseinandersetzung mit den Grundfragen menschlicher Existenz.

Die Ausstellung untersucht das kreative Wechselspiel zwischen Abstraktem Expressionismus und informeller Malerei im transatlantischen Dialog ab Mitte der 1940er-Jahre. Entgegen der NS-Kunst und dem sozialistischen Realismus wird die US-Abstraktion unwillkürlich Teil des ideologischen Wettstreits über die Frage wer die bessere Gesellschaft repräsentiert: die völlige Freiheit mit einer Enthaltsamkeit gegenüber der Realität der Amerikaner oder die Wirklichkeitsnähe wie man sie in der Kunst der kommunistischen Länder und der Sowjetunion findet.

Einen Schwerpunkt der Schau bilden die Werke von abstrakt-expressiv arbeitenden Künstlerinnen wie Elaine de Kooning, Grace Hartigan, Joan Mitchell, Helen Frankenthaler, Maria Lassnig, Judit Reigl und andere. Sie alle wirkten sowohl an der Ost- und Westküste der USA in der ersten und zweiten Generation des Abstrakten Expressionismus und bestimmten das Geschehen maßgeblich mit. Damit lieferten sie auch in Europa wichtige Beiträge zur Kunstgeschichte.

Die Ausstellung »Ways of Freedom Jackson Pollock bis Maria Lassnig« in der »Albertina Modern« dauert noch bis zum 22. Januar 2023.

Samstag, 30. Juli 2022

»Die Zeit der Staufer« - Ausstellung über die Staufer in Stuttgart 1977

Staufer Kaiser Friedrich I. Barbarossa

»Die Zeit der Staufer« hiess eine vielabeachete Ausstellung über die Staufer, welche vor 40 Jahren im Juni 1977 im Württembergischen Landesmuseum in Stuttgart gezeigt wurde.

Die Staufer-Ausstellung im Alten Schlosse löste einen wahren Besuchersturm aus, mit dem die Austtellungsmacher nicht gerechnet hatten. Die Stuttgarter Staufer-Ausstellung war mit rund 770.000 Besuchern ein großer Erfolg.



Die Abbildung auf einer Briefmarke trug zur großen Bekanntheit der Staufer-Aiusstellung und des Barbarossakopfes bei.





Weblinks:

Warum, wurden die Staufer zum Superhit?: Die Lust nach Herkunft ... - www.zeit.de

Besuchersturm auf Staufer-Ausstellung - DER SPIEGEL 23/1977


Literatur [ >> ]:

Die Zeit der Staufer. Ausstellung Stuttgart 1977. 5 Bände
Die Zeit der Staufer. Ausstellung Stuttgart 1977. 5 Bände
von

Samstag, 2. Juli 2022

Museum Oskar Reinhart in Winterthur



Das Museum Oskar Reinhart ist ein Kunstmuseum in Winterthur im Schweizer Kanton Zürich. Das Museum Oskar Reinhart befindet sich in einem Gebäude des 19. Jahrhunderts, das vom Zürcher Architekten Leonhard Zeugheer (1812–1866) von 1838 bis 1842 im Stile der Neorenaissance als Knabenschule der Stadt Winterthur erbaut worden ist.

Oskar Reinhart (1885–1965) war einer der bedeutendsten Kunstsammler der Schweiz und Spross einer Winterthurer Handelsdynastie. Oskar Reinhart wuchs in einer wohlhabenden und kunstsinnigen Kaufmannsfamilie in Winterthur auf. Sein Vater Theodor Reinhart unterstützte Künstler wie Ferdinand Hodler, Karl Hofer und Hermann Haller, während sein Bruder Georg europäische und asiatische Kunst sammelte.

1930 kam Reinhart mit der Stadt Winterthur ins Gespräch, um für die Sammlung mit Werken deutschsprachiger Künstler ein geeignetes Museum zu finden. Bedingt durch den Zweiten Weltkrieg konnte jedoch erst 1951 das 1842 erbaute einstige Knabenschulgebäude und spätere Gymnasium als Museum eingeweiht werden. Damit ist es das älteste Sammlermuseum der Schweiz, errichtet nach den Vorbildern der Wallace Collection in London, der Hirschsprung Samling in Kopenhagen und der Frick Collection in New York.

Die zweite Sammlung mit Werken von Gerard David bis Pablo Picasso gelangte nach dem Tod des Sammlers in den Besitz der Schweizerischen Eidgenossenschaft und wurde 1970 als Sammlung Oskar Reinhart «Am Römerholz» im Wohnhaus des Sammlers dem Publikum geöffnet.

Seit 2009 laufen Bemühungen, das von der Stiftung getragene Museum Oskar Reinhart in den Kunstverein Winterthur zu überführen und mit öffentlichen Betriebsmitteln zu alimentieren, was 2016 realisiert wird.

Weblinks:

Ausstellungen: Museum Oskar Reinhart - www.museumoskarreinhart.ch

Der Sammler

Samstag, 18. Juni 2022

documenta 15 offnet ihre Pforten

documenta 15

Die documenta 15 öffnet am 18. Juni ihre Türen. Die documenta 15 ist die fünfzehnte Ausgabe der documenta, die als weltweit bedeutendste Reihe von Ausstellungen für zeitgenössische Kunst gilt.

Die Weltkunstausstellung der hundert Tage findet an 32 Standorten in Kassel Mitte, Fulda, Nordstadt und Bettenhausen verteilt statt, die von 10 bis 20 Uhr geöffnet sind.

Erstmals kuratiert ein Künstlerkollektiv die documenta, welches die documenta als Weltkunstausstellung erstmals mit Schwerpunkt des globalen Südens betont. Ruangrupa heißt das die documenta 15 kuratierende 10-köpfige indonesische Künstlerkollektiv aus Jakarta, gegründet im Jahr 2000. Im Selbstverständnis der Non-Profit-Organisation sollen künstlerische Ideen stets kollektiv in einem breiten Kontext von Ausstellungen, Festivals, Workshops und Forschung gefördert und entwickelt werden. Der Begriff ruangrupa stammt aus dem indonesischen Sprache und bedeutet etwa Raum der Kunst bzw. Raum-Form.

Das Künstlerkollektiv Ruangrupa stammt aus Indonesien und hat für die documenta in Anlehnung an die indonesische lumbung-Architektur - eigentlich ländliche Reisscheune - für die Lagerung von kollektiv verwalteten Lebensmitteln als tragende Idee entwickelt.

Dies dient dem langfristigen Wohl der Gemeinschaft durch gemeinsame Nutzung von Ressourcen und gegenseitige Fürsorge. lumbung baut auf bestimmten gemeinsamen Werten, kollektiven Ritualen und Organisationsprinzipien auf. Diese Idee wird als Organisationsprinzip aufgegriffen. Hierfür wurden im Juni 2020 und im Februar 2021 eine Reihe von Initiativen und Organisationen als lumbung-member ausgewählt, den Entstehungsprozess der documenta 15 zu begleiten.

Außerdem hat Ruangrupa viele Künstler und Künstlergruppen aus aller Welt auf die documenta nach Kassel eingeladen. Bei der documenta arbeiten diesmal viele gemeinschaftlich arbeitende Künstlerkollektive an ihren gezeigten Werken in der Stadt.

Die documenta 15 dauert hundert Tage vom 18. Juni und endet am 25. September 2022.


Blog-Artikel:

Fridericianum Kassel documenta 1955


60 Jahre documenta in Kassel

documenta-Werke:

Eine Männerfigur, von den Kasseler Bürgern als "Himmelsstürmer" bezeichnet, schreitet zügig und entschlossen auf einem Stahlrohr gen Himmel.
Diese documenta-Werke prägen Kassels Stadtbild

Samstag, 11. Juni 2022

»Die Form der Freiheit. Internationale Abstraktion nach 1945«


Das Museum Barberini zeigt ab dem 4. Juni die Ausstellung »Die Form der Freiheit. Internationale Abstraktion nach 1945«. Sie widmet sich den beiden wichtigsten Strömungen der Abstraktion nach Ende des Zweiten Weltkriegs: dem Abstrakten Expressionismus in den USA und der informellen Malerei in Westeuropa.

Die Schau der Moderne nach 1945 untersucht das kreative Wechselspiel zwischen Abstraktem Expressionismus und informeller Malerei im transatlantischen Austausch und Dialog von Mitte der 1940er Jahre bis zum Ende des Kalten Krieg.

Gezeigt werden mehr als 90 Werke von etwa 50 Künstlerinnen und Künstlern, darunter Mark Rothko, Sam Francis, Helen Frankenthaler, K. O. Götz, Lee Krasner, Georges Mathieu, Joan Mitchell, Ernst-Wilhelm Nay, Barnett Newman, Jackson Pollock, Judit Reigl und Clyfford Still.

Die Ausstellung zeigt Themen aus der gesamten Kunstgeschichte mit dem Schwerpunkt Impressionismus. Die Ausstellung dauert vom 4. Juni bis 25. September 2022.

Samstag, 7. Mai 2022

»Bekenntnisse einer gequälten Seele« Alfred Kubin-Ausstellung im »Leopold-Museum« Wien

Alfred Kubin Zeichnung

Der österreichische Grafiker, Schriftsteller und Buchillustrator Alfred Kubin löst den Betrachter durch seine Werke aus dem Alltäglichen und entführt ihn in Traumlandschaften und Phantasiewelten. Die Tuschfederzeichnung ist das bevorzugte Ausdrucksmittel des Künstlers, dessen faszinierender Bilderkosmos das Publikum in seinen Bann zieht. Sein Werk ist heute in internationalen Sammlungen und Museen, wie der »Graphischen Sammlung Albertina« in Wien, vertreten.

Der düster-melancholischen Kunst des großen Zeichners, Illustrators und Verfassers des Romans »Die andere Seite«, Alfred Kubin, ist eine Ausstellung »Bekenntnisse einer gequälten Seele« im Wiener »Leopold-Musuem« gewidmet.

Alfred Kubins scheint aktueller denn je: Gewalt, kriegerische Zerstörung, Seuchen, Naturkatastrophen, Manipulation der Massen und andere Abgründe des menschlichen Seins prägten seine stark erzählerisch orientierten Arbeiten. Das Werk dieses fantastischen Schöpfers konfrontiert uns mit pessimistischen Visionen, die – frei nach Schopenhauer – die schlechteste aller denkbaren Welten skizzieren.

Nach einer von Scheitern und Depression geprägten Kindheit, übersiedelte Kubin 1898 nach München, wo er ein Kunststudium aufnahm. Kubins erster Besuch in der Alten Pinakothek hinterließ ihn „aufgelöst vor Seligkeit und Erstaunen“. Die Betrachtung von Max Klingers Radierungen beschrieb er als „Sturz von Visionen schwarz-weißer Bilder“. In der Folge lernte er, wie in seinen autobiografischen Notizen vermerkt, „das gesamte zeichnerische Werk von Klinger, Goya, de Groux, Rops, Munch, Ensor, Redon und ähnlicher Künstler kennen.“ Aus dieser Vielfalt von Impressionen und künstlerischen Positionen, vor allem aber aus den eigenen Erfahrungs- und Empfindungswelten und seiner überbordenden Einbildungskraft schuf Kubin ein unvergleichliches, geheimnisvoll-fantastisches Werk.

Die Ausstellung im Leopold Museum unternimmt den erstmaligen Versuch, die Kunst der Kubinschen Traumwelten, die allzu oft in alpdrückend-düstere Sphären vordringt, auch in ihrem Bezug zum Unbewussten, zu den Tiefendimensionen des Psychischen zu erfassen. Der Psychoanalytiker und Psychiater August Ruhs wird sich bei diesem Interpretationsvorhaben an Kubin-Werken orientieren, welche Kurator Hans-Peter Wipplinger themenbezogen ausgewählt hat. Die Werke Kubins werden dabei in einen Dialog mit Arbeiten von Künstlern des 19. Jahrhunderts wie der klassischen Moderne gesetzt, die als Inspirationsquellen für Kubins Schaffen dienten. Kubins dystopische Visualisierungen setzen sich aus realer und imaginärer Wirklichkeit zusammen: eine Synthese, in der das Unheimliche der pessimistischen Weltkonstruktionen auch immer wieder mit Humor, Ironie und Übertreibung versehen ist.

Die Ausstellung »Bekenntnisse einer gequälten Seele« im Leopold-Museum dauert vom 16. April 2022 bis zum 24. Juli 2022.

Sonntag, 1. Mai 2022

Novalis-Museum Schloss Oberwiederstedt

Schloss Oberwiedersedt

Novalis - sein bürgerlicher Name war Georg Philipp Friedrich Freiherr von Hardenberg -
wurde vor 250 Jahren am 2. Mai 1772 auf dem Familiengut Oberwiederstedt (heute Wiederstedt) nahe Hettstedt als Sohn eines Salinendirektors geboren. Friedrich von Hardenberg war das zweite von elf Kindern der Familie.Novalis war ein bedeutender Dichter der Romantik des ausgehenden 18. Jahrhunderts.



Das Novalis-Museum Schloss Oberwiederstedt mit der Forschungsstätte für Frühromantik befindet sich an authentischem Ort, wo 1772 Georg Philipp Friedrich von Hardenberg geboren wurde. Obwohl bereits 1801 verstorben, ist er heute unter dem Namen Novalis einer der bedeutendsten Dichter der Frühromantik, bekannt u. a. durch Gedichte wie die „Hymnen an die Nacht“ oder die Blaue Blume aus dem Roman „Heinrich von Ofterdingen“.

Das Renaissanceschloss ist der Geburtsort des Juristen und Bergbauingenieurs Friedrich von Hardenberg, der sich für sein dichterisches Schaffen das Pseudonym "Novalis" zulegte. Neben Tieck und den Brüdern Schlegel gilt Novalis ("Hymnen an die Nacht", "Heinrich von Ofterdingen") als wichtigster Vertreter der Frühromantik.

Das 1988 durch eine Bürgerinitiave vor dem Abriss bewahrte Schloss beherbergt heute ein Museum, eine Forschungsstätte für Frühromantik und die MuseumsAkademie Novalis. Der Schlosspark mit Lindenallee und Blauem Garten lädt ebenso zum Spazierengehen ein wie die Märchenrosenterrasse.
Schloss Oberwiederstedt ist Sitz der Internationalen Novalis-Gesellschaft e. V. und der Stiftung "Wege wagen mit Novalis" sowie Kultureller Gedächtnisort von nationaler Bedeutung (KGO).

Zu Hardenbergs Freunden gehörten im Jenaer Kreis Tieck, Schelling und die Brüder Schlegel. Als Jurist qualifizierte er sich zum Bergbauingenieur und Salinenspezialisten. In seiner vielseitig interessierten Person verbinden sich an der Wende vom 18. zum 19. Jahrhundert Philosophie, Naturwissenschaft, Technologie und Dichtung in einzigartiger Weise.


Das Schloss in Oberwiederstedt ist ein lebendiges Literaturmuseum, das das geistige Erbe des Dichters pflegt. In der Dauerausstellung begegnet man Novalis und seiner Familie; thematische Ausstellungen führen in seine Ideenwelt. Vorträge, literarische und musikalische Veranstaltungen für Jung und Alt und ein Festival der Märchen gehören ebenso zum Programm wie Workshops und Tagungen der Forschungsstätte. Archiv und Bibliothek stehen allen interessierten Lesern, Schülern, Studenten und Wissenschaftlern offen. Die Internationale Novalis-Gesellschaft sowie die Novalis-Stiftung „Wege wagen mit Novalis“ haben hier ihren Sitz. Der Blaue Garten, Lindenallee und üppige Märchenrosenbeeten laden Besucher aus aller Welt zum Spazieren ein.

Weblinks:

Novalis-Biografie - Biografien-Portal - www.die-biografien.de

Novalis-Zitate - Zitate-Portal - www.die-zitate.de

Die grossen Meister der Feder I - www.wissen.de

Novalis-Museum Schloß Oberwiederstedt

Samstag, 2. April 2022

»Brücke und Blauer Reiter«-Ausstellung in Chemnitz


Kandinsky, Kirchner, Klee, aber auch Marc, Nolde, Schmidt-Rottluff – nur wenige andere Künstler sind von so großer Bedeutung für die Entwicklung der modernen Kunst in Deutschland. Sie gehörten mit ihren Künstlerfreund:innen den beiden wichtigsten Künstlergruppen der frühen Moderne an: »Brücke« und »Blauer Reiter«. Die »Brücke« war eine Künstlergruppe, die 1905 gegründet wurde und als Begründer des Expressionismus gilt. 

Die Maler wandten sich von der Kunst des 19. Jahrhunderts ab und stellten auch Themen dar, die sonst “verboten” waren. Sie wollten die Menschen aufrütteln. Kandinsky, Kirchner, Klee, aber auch Marc, Nolde, Schmidt-Rottluff – nur wenige andere Künstler sind von so großer Bedeutung für die Entwicklung der modernen Kunst in Deutschland. Sie gehörten mit ihren Künstlerfreund/innen den beiden wichtigsten Künstlergruppen der frühen Moderne an: »Brücke« und »Blauer Reiter«.

Die »Brücke« war eine Künstlergruppe, die 1905 gegründet wurde und als Begründer des Expressionismus gilt. Die Maler wandten sich von der Kunst des 19. Jahrhunderts ab und stellten auch Themen dar, die sonst “verboten” waren. Sie wollten die Menschen aufrütteln.

Die beiden Künstlergruppen »Brücke« und »Blauer Reiter« - Dresden, Berlin und der Norden vs. München - mit Alpenvorlanddominierten die Epoche der Klassischen Moderne in den Jahren 1905 bis 1914. Kandinsky, Kirchner, Klee, aber auch Marc, Nolde, Schmidt-Rottluff – nur wenige andere Künstler sind von so großer Bedeutung für die Entwicklung der modernen Kunst in Deutschland. Sie gehörten mit ihren Künstlerfreund:innen den beiden wichtigsten Künstlergruppen der frühen Moderne an: »Brücke« und »Blauer Reiter«.

Allerdings existieren auch rein äußerliche Unterscheidungsmerkmale. Vom »Blauen Reiter« gibt es weitaus mehr theoretische Äußerungen, während die »Brücke«-Mitglieder über all die Jahre ziemlich zurückhaltend und etwas mundfaul geblieben sind, wie Ausstellungsmacher Roland Mönig sagt. Zur „Brücke“ scheint sich die kunstgeschichtliche Etikettierung „Expressionismus“ im landläufigen Sinne eher zu fügen als zum divergierenden »Blauen Reiter«.

Heute stehen sie gleichbedeutend für den Expressionismus in Deutschland. Ihre Namen stehen heute für die expressionistischen Avantgarden vor dem Ersten Weltkrieg, für Freiheit und Aufbruch. Zum ersten Mal seit über 25 Jahren in Deutschland werden sie in ihrer Gruppendynamik mit Meisterwerken der Moderne umfassend ausgestellt.

Macke August Mädchenm mit Fischglas August Macke: »Mädchen mit Fischglas« (1914), Öl auf Leinwand, 81 x 100,5 cm (Von der Heydt-Museum, Wuppertal


In der Doppel-Ausstellung »Brücke und Blauer Reiter«-Ausstellung in Chemnitz werden Hauptwerke der beiden Gruppierungen aus den bedeutenden Sammlungen des »Buchheim Museum« in Bernried, des »Von der Heydt-Museum« in Wuppertal und der Kunstsammlungen Chemnitz, die durch wichtige Exponate von nationalen und internationalen Leihgebern ergänzt werden, vereinen sich zu einer intensiven dialogischen Schau.



In der Schau werden Gemälde und Papierarbeiten der zentralen Künstlerinnen und Künstler beider Gruppen gezeigt: Für die »Brücke« Ernst Ludwig Kirchner, Karl Schmidt-Rottluff, Max Pechstein, Erich Heckel, Emil Nolde, Fritz Bleyl und Otto Mueller, für den »Blauen Reiter« Gabriele Münter, Marianne von Werefkin, Alexej von Jawlensky, Wassily Kandinsky, Franz Marc, August Macke und Paul Klee. Ergänzt werden die Sammlungsbestände der drei Museen um ausgewählte nationale und internationale Leihgaben aus privaten und öffentlichen Sammlungen.

Die Stadt Chemnitz als authentischer Ort und Keimzelle des Expressionismus ist für diese Ausstellung von besonderer Bedeutung. Die Brücke-Gründer Schmidt-Rottluff, Kirchner und Heckel wurden hier geboren oder sind in der Stadt aufgewachsen.

Die Kunstsammlungen Chemnitz am Theaterplatz beherbergen vor allem durch die Initiative des Gründungsdirektors Friedrich Schreiber-Weigand und seiner frühen Förderung zeitgenössischer Kunst eine historisch gewachsene kommunale Expressionismus-Sammlung, deren Bestand im Nationalsozialismus stark dezimiert wurde.

Die Ausstellung in den Kunstsammlungen Chemnitz am Theaterplatz dauert vom 27. März bis zum 26. Juni 2022. Bis Ende Juni ist Chemnitz für die Dauer der Ausstellung wieder die Hauptstadt des Expressionimus.

Samstag, 5. Februar 2022

Museum Folkwang feiert 100. Geburtstag mit Impressionisten-Schau

Folkwang Museum

Für Karl Ernst Osthaus war Kunst im Leben verankert und als Kunstmäzen er wollte eine Verbesserung des Verhältnisses der Menschen zur Kunst im Ruhrgebiet erreichen und initiieren. Der erst 24-jährige Bankierssohn Karl Ernst Osthaus, der von seinen Großeltern mütterlicherseits ein bedeutendes Vermögen geerbt hatte, entwickelte um 1898 die Idee für ein eigenes Museum in Hagen und 1902 wurde das Museum Folkwang von dem Mäzen Karl Ernst Osthaus (1874-1921) in Hagen gegründet.

Osthaus wollte eine »Volkshalle der Kunst« einrichten, in welcher die Kunst der Moderne für jedermann zugänglich sein sollte. Der Name »Folkwang« wurde fortan Programm, heißt er aus dem norwegischen übersetzt »Volkshalle«. Der Kunstsammler und Mäzen wollte das Museum der Kunst der Moderne widmen. Osthaus war 1902 der erste Kunstsammler, der das Werk von Vincent von Gogh »Die Ernte« erwarb. Nach dessen Tod wurde das Kunstmuseum 1922 in Essen neu eröffnet.

Monet Seerosen Das renommierte Museum Folkwang in Essen feiert in dieser Woche mit einer großen Impressionisten-Schau unter dem Motto »Renoir, Monet, Gauguin - Bilder einer fließenden Welt« und einem Festakt mit Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier am 5. Februar seinen 100. Geburtstag. In der Ausstellung werden erstmals Werke der beiden Kunstsammler Osthaus und Matsukata, welche die Leidenschaft fü Impressionisten verband, gemeinsam ausgestellt.

Das Haus mit etwa 50 Mitarbeitern gilt als eines der wichtigsten deutschen Museen der klassischen Moderne mit Werken etwa von Auguste Renoir, Paul Cézanne und Vincent van Gogh sowie der Fotokunst. 2019 wurde es von der deutschen Sektion des Kunstkritikerverbandes Aica als «Museum des Jahres» ausgezeichnet.

Die Impressionisten-Schau unter dem Motto »Renoir, Monet, Gauguin - Bilder einer fließenden Welt« wird vom 6. Februar bis zum 15. Mai gezeigt. Außerdem plant Museumschef Peter Gorschlüter vom 20. August bis zum 8. Januar 2023 noch eine große Expressionisten-Ausstellung unter dem Motto »Expressionisten am Folkwang. Entdeckt - Verfemt - Gefeiert«.

Samstag, 8. Januar 2022

»Der romantische Blick« - Ausstellung im Museum Fürstenfeldbruck

Museum Fürstenfeldbruck

Das Museum Fürstenfeldbruck zeigt die Ausstellung »Der romantische Blick« mit Werken von Caspar David Friedrich, Carl Rottmann, Franz Ludwig Catel, Johan Christian Dahl.

Die Ausstellung präsentiert ausgewählte Werke der noch nie ausgestellten Sammlung Maibaum Lübeck, die Landschaftsbilder bedeutender romantischer Maler versammelt. Knapp 50 wenig bekannte Werke von über zwanzig Künstlern vorwiegend aus Deutschland und Skandinavien thematisieren existentielle Gefühle wie Sehnsucht, Unendlichkeit oder Melancholie. Die gezeigten Werke dokumentieren die romantische Gegenposition dieser Umbruchszeit um 1800. Aufklärung und Französische Revolution hatten ein rationales Weltbild geschaffen, dem viele Künstler Gefühl und Emotion entgegensetzen wollten.

Die stilistischen Mittel der romantischen Künstler sind vielschichtig und individuell. Die Gemälde der Sammlung Maibaum Lübeck zeigen, wie die Maler ihre Umwelt und sich selbst wahrnahmen. Die Nacht, das Meer, Gebirgslandschaften, Wälder und die Dualität des Lichts wurden zu Topoi der romantischen Landschaftsmalerei. Carl Gustav Carus thematisiert etwa die Melancholie einer Mondnacht, Carl Blechen weckt die Sehnsucht nach neuen Welten, Caspar David Friedrich erklärt die Einsamkeit zum Kult.

Der Schwerpunkt der Sammlung Maibaum Lübeck liegt in der Zeit zwischen 1780 und 1840. Mit einem Bestand von etwa 500 Objekten von 173 Künstlern und ihrem Fokus auf der Romantik des Nordens gilt sie als einzigartig. Große Wertschätzung erfährt die Sammlung auch durch Leihgaben an bedeutende Museen. In Fürstenfeldbruck wird erstmals eine umfangreichere Auswahl der beeindruckenden Werke der Öffentlichkeit vorgestellt. Das Sammler-Ehepaar selbst bleibt im Hintergrund, der Name Maibaum bezieht sich auf einen Freund der Familie.

Samstag, 6. November 2021

»GOYA« in der Fondation Beyeler

»GOYA« in der Fondation Beyeler

Die Fondation Beyeler zeigt eine umfassende Retrospektive des spanischen Malers Francisco de Goya, die Francisco de Goyas malerisches Welttheater mit Dutzenden von Werken aus spanischen Museen in Szene setzt. .

Die Fondation Beyeler widmet Francisco de Goya (1746–1828) eine der bisher bedeutendsten Ausstellungen. Goya war einer der letzten grossen Hofkünstler und der erste Wegbereiter der modernen Kunst. Er ist sowohl als Maler eindrücklicher Porträts als auch Erfinder rätselhafter persönlicher Bildwelten bekannt geworden. Gerade aus dieser unauflösbaren Widersprüchlichkeit bezieht Goyas Kunst ihre magische Faszination.

Goyas mehr als 60 Jahre währender Schaffensprozess umfasst den Zeitraum vom Rokoko bis zur Romantik. Der Künstler stellte Heilige und Verbrecher, Hexen und Dämonen dar, um das Tor zu Welten aufzustossen, in denen die Grenzen zwischen Realität und Fantasie verschwimmen. Goya ist in seiner Kunst der scharfsinnige Beobachter des Dramas von Vernunft und Unvernunft, von Träumen und Albträumen.

»GOYA« in der Fondation Beyeler Es ist gelungen, für die Ausstellung rund 70 Gemälde und über 100 meisterhafte Zeichnungen und Druckgrafiken zu versammeln. Diese laden die Besuchenden zu einer Begegnung mit dem Schönen wie auch dem Unfassbaren ein. Selten gezeigte Gemälde aus spanischem Privatbesitz werden in der Fondation Beyeler erstmals mit Schlüsselwerken aus den renommiertesten europäischen und amerikanischen Museen und Privatsammlungen vereint.

Die dem spanischen Hofmaler gewidmete Ausstellung wird von der Fondation Beyeler in Zusammenarbeit mit dem »Museo Nacional del Prado« in Madrid organisiert.

Die Ausstellung dauert vom 10. Oktober 2021 bis 23. Januar 2022.

Samstag, 30. Oktober 2021

»Wieder zurück in Gotha! – Die verlorenen Meisterwerke« Schloss Friedenstein zeigt verlorene und zurückgekehrte Meisterwerke

Gemälde Alter Meister

Es ist ein bewegender Moment, wenn ein Museum seine gestohlenen Meisterwerke wieder zurückbekommen hat und wieder an alter Stelle ausstellen kann.

Schloss Friedenstein bei Gotha hat fünf seiner verlorenen und zurückgekehrte Meisterwerke wieder, die 1979 aus dem Schloß gestohlen wurden. Es war der spektakulärste und größte Kunstraub der DDR. Im Dezember 1979 wurden aus Schloss Friedenstein bei Gotha bei fünf wertvolle Gemälde Alter Meister gestohlen.

Zu den gestohlenen Meisterwerken gehören "Bildnis eines alten Mannes", "Brustbild eines unbekannten Herrn mit Hut" von Franz Hals, "Heilige Katharina" Hans Holbein der Ältere, "Selbstbildnis mit Sonnenblume" von Anthonis van Dyck, "Landstraße mit Bauernwagen und Kühen" Jan Brueghel der Ältere.

Mehr als 40 Jahre später kehrten die Bilder nun in das Museum zurück. Ausgehend von diesem Verbrechen erzählt die Sonderausstellung »Wieder zurück in Gotha! – Die verlorenen Meisterwerke« vom Aufstieg, Fall und der Wiederentdeckung der Sammlung auf Schloss Friedenstein.

Erstmals nach 29 Jahren werden die gestohlenen und nun restaurierten Gemälde gezeigt. Eine Schattengalerie präsentiert zudem nicht wiedergekehrte Bilder. Neben den fünf frisch restaurierten, wertvollen Altmeistergemälden zeigt die Ausstellung außerdem schmerzhafte "Leerstellen", in einer Art Schattengalerie mit bilderlosen Rahmen. Einem Verlustkatalog zufolge, den die Gothaer nach jahrelangen Recherchen bis 2011 erstellten, gingen rund 120 Bilder kriegsbedingt verloren.

Die Ausstellung eröffnet am 24. Oktober 2021 und ist bis zum 22. August 2022 zu sehen.

Samstag, 3. Juli 2021

»Stadt und Land. Zwischen Traum & Realität« in der Albertina



Die Albertina Wien öffnet für diese größte Überblicksausstellung über die Geschichte der Landschaftsdarstellung ihre Schatzkammer und zeigt bekannteste Werke neben einzigartigen Arbeiten, die jahrzehntelang nicht gezeigt worden sind. Die BesucherInnen erwartet ein abwechslungsreicher Spaziergang durch über 170 Landschaftsbilder aus 450 Jahren. Zu sehen sind spektakuläre Hauptwerke von Dürer, Rembrandt, Canaletto, Boucher, Caspar David Friedrich, Menzel, Jakob Alt, Rudolf von Alt, Cézanne, Emil Nolde oder Paul Klee.

Von den Anfängen des autonomen Landschaftsbildes und seiner Bahnbrecher, allen voran Albrecht Dürer, spannt sich der Bogen über Bruegel, Rembrandt und das holländische Goldene Zeitalter, von Stadtpanoramen der Renaissance zu nahsichtigen Veduten, von utopischen Entwürfen arkadischer Landschaften bis zum illusionslosen, realistischen Naturbild im Zeitalter der Industrialisierung, von den Bildern der Erhabenheit und des Sublimen bei Caspar David Friedrich über die Schreckensvisionen und Dystopien bei Alfred Kubin bis zu den Kinderträumen verspielter Natur bei Paul Klee. Schlüsselwerke der romantischen Landschaft und österreichische Aquarellkunst des 19. Jahrhunderts wie Jakob und Rudolf von Alts Wien-Ansichten runden die Ausstellung ab.

Der Großteil der gezeigten Werke wurde vom Sammlungsgründer der Akbertina, Herzog Albert von Sachsen-Teschen (1738-1822) erworben, der sich insbesondere für bildhaft ausgeführte, großformatige Landschaftszeichnungen des späten 18. und frühen 19. Jahrhunderts interessierte: Landschaften von Adrian Zingg und dessen Schülern sammelte er sowohl ihrer künstlerischen Qualität wegen als auch in Erinnerung an seine alte Heimat Sachsen. Vor allem in seinen letzten Lebensjahren konzentrierte sich Herzog Albert auf den Erwerb von Landschaften, von denen nun eine hochkarätige Auswahl präsentiert wird.

Die Ausstellung in der Albertina ist von 26. März bis 8. August 2021 zu sehen.

Samstag, 26. Juni 2021

Die Geraer Dix-Sammlung

Otto-Dix-Haus in Gera

Das Otto-Dix-Haus in Gera ist das Geburtshaus des Malers Otto Dix, es steht am Mohrenplatz 4. Das denkmalgeschützte Haus wurde 1991, zum 100. Geburtstag von Otto Dix, ein Kunstmuseum, das auf zwei Etagen ausstellt.

Die Kunstsammlung Gera beherbergt 400 Arbeiten auf Papier und Gemälde von Otto Dix. Darunter befinden sich Hauptwerke aus allen Schaffensphasen: von den impressionistischen Anfängen des Volksschülers in der Thüringer Landschaft bis zum letzten Selbstporträt mit Enkelin Marcella aus dem Todesjahr 1969.

Blick auf Untermhaus, 1907, Öl auf Leinwand

Das Otto-Dix-Haus präsentiert neben den eigenen Beständen auch hochrangige Dauerleihgaben der Otto-Dix-Stiftung Vaduz. Die grafische Sammlung umfasst Skizzenbücher aus der Jugendzeit, Aquarelle und Zeichnungen der 20er- und 30er-Jahre sowie das Meisterwerk des Kriegszyklus mit 50 Radierungen (1924) und späte Farblithografien. Einzigartig sind 48 gezeichnete Feldpostkarten aus dem Ersten Weltkrieg.

Die Geraer Dix-Sammlung ermöglicht einen charakteristischen und zugleich spezifischen Überblick über die Werke von Otto Dix.


Weblinks:

Kunstsammlung Gera / Otto-Dix-Haus - www.gera.de

Otto Dix 125. Geburtstag - www.gera.de

Literatur:

Otto Dix: Der unerschrockene Blick. Eine Biographie

Otto Dix: Der unerschrockene Blick. Eine Biographie
von Olaf Peters

Otto Dix: 1891 - 1969. Leben und Werk
Otto Dix: 1891 - 1969. Leben und Werk
von Ingo F. Walther und Eva Karcher

Otto Dix: 1891 - 1969. Leben und Werk

Otto Dix. Zum 100. Geburtstag, 1891-1991
von Wulf Herzogenrath

Samstag, 24. Oktober 2020

Monet bis Picasso - Die Sammlung Batliner

Monet bis Picasso

Die Kunstsammlung von Herbert und Rita Batliner ist eine der größten und bedeutsamsten Privatsammlungen Europas. Die Sammlung umfasst insgesamt ca. 500 Kunstobjekte und reicht von wichtigen Werken des Impressionismus und Fauvismus über den deutschen Expressionismus und das Bauhaus bis zur russischen Avantgarde, von Pablo Picasso bis zu Werken der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts.

Die Albertina in Wien besitzt mit der »Sammlung Batliner« eine der bedeutendsten Kollektionen zur Malerei der Klassischen Moderne in Europa. Die »Sammlung Batliner« ist eine eigene Dauerausstelllung in der Wiener Albertina gewidmet.

Den Ausgangspunkt der permanenten Aufstellung bilden die Künstler des Impressionismus und des Post-Impressionismus wie Monet, Renoir, Degas, Cézanne, Toulouse-Lautrec und Gauguin. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf dem Deutschen Expressionismus mit den Künstlergruppen »Die Brücke« und »Der Blaue Reiter« sowie auf der Neuen Sachlichkeit mit Werken von Wacker, Sedlacek und Hofer.

Die Avantgarde-Kunst Österreichs wird durch Werke von Kokoschka sowie Gemälde von Egger-Lienz verdeutlicht.


Die Vielfalt der russischen Avantgarde illustrieren Gemälde von Gontscharowa, Malewitsch und Chagall. Zahlreiche Werke Picassos bilden den krönenden Abschluss: Von seinen frühen kubistischen Bildern über die reifen Werke der 1940er Jahre und hervorragende, bislang nicht ausgestellte Druckgrafiken bis hin zu seinem experimentellen Spätwerk sind Meisterwerke zu sehen.

Von Monet bis Picasso. Aus der Sammlung Batliner - Albertina Wien
Von Monet bis Picasso. Aus der Sammlung Batliner - Albertina Wien


Wie wäre es mit einer erfrischenden Pause am Ufer von Monets Seerosenteich? Besser ist sicher gleich der Besuch des Original in der Dauerausstellung.

Und nicht zu vergessen, der »Der Seerosenteich« von Claude Monet.

Weblink:

Monet bis Picasso - Die Sammlung Batliner - www.albertina.at

Literatur:

Von Monet bis Picasso. Aus der Sammlung Batliner - Albertina Wien
Von Monet bis Picasso. Aus der Sammlung Batliner - Albertina Wien
von Friedemann Malsch