Samstag, 9. Dezember 2023

Weihnachtsmarkt in Rothenburg ob der Tauber



Das Weihnachtsmuseum in liegt in Herzen der malerischen Stadt Rothenburg ob der Tauber und bieter eine Reise zurück zu den Weihnachtsfesten längst vergangener Tage, wo Bilder nostalgischer Weihnachtsfeiern aus Urgroßmutters Zeiten fast zum Leben erwachen.

Das Museum befindet sich in der ersten Etage des weltbekannten „Weihnachtsdorfs“ von Käthe Wohlfahrt mit ca. 30.000 Weihnachtsartikeln, einem 5,70 Meter großen Weihnachtsbaum, 5 Meter hoher Weihnachtspyramide und 3,5 Meter großem Nussknacker – ein „Museumsshop“, den man unbedingt gesehen haben muss!

Wegen des Weihnachtsmuseums und der Weihnachtsgeschäfte von Käthe Wohlfahrt, die das ganze Jahr über geöffnet sind, ist Rothenburg wohl für viele Menschen die Weihnachts-Stadt schlechthin. Zu sehen und zu kaufen gibt es allerorten Nussknacker und Christbaumschmuck, Laternen und Bratwürste – alles schöne Dinge.


Traumhaft schöner historischer Christbaumschmuck aus Glas, Watte, Pappe, Tragant und leonischer Draht, Christbaumständer, erzgebirgische Pyramiden, Lichterfiguren und Räuchermänner, Adventskalender und vieles
mehr säumen den Rundgang durch die liebevoll gestalteten Museumsräume.

Der Besucher erfährt Wissenswertes und Interessantes über die Geschichte des traditionsreichen Familienfestes und die Entwicklung seiner Dekorationen bis in die 1950er Jahre des 20.Jahrhunderts. Ein besonderer Höhepunkt ist die Präsentation von 150 historischen Weihnachtsmännern - manche grimmig, manche freundlich - die nicht nur Kinderaugen zum Leuchten bringen.

Samstag, 26. August 2023

Caspar David Friedrich - Kunst Museum Winterthur

Mondaufgang am Meer

Caspar David Friedrich gilt als einer der fasznierendsten Maler der Romantik. Bekannt wurde Friedrich durch seine ausdrucksstarken Landschaftsbilder. Kaum ein Künstler der Romantik wurde so vielfältig interpretiert und kontrovers diskutiert wie Caspar David Friedrich – einig war man sich jedoch stets, dass er der grosse Neuerer der Landschaftsmalerei war. Dabei wurde jedoch der Frage, in welchen Traditionen sich Friedrich bewegte, nur wenig Beachtung geschenkt.

»Caspar David Friedrich und die Vorboten der Romantik« im Kunstmuseum Winterthur, das Ausstellungshighlight des Jahres verspricht die umfassende Schau zum bedeutendsten Maler der deutschen Romantik: Caspar David Friedrich (1774–1840). Es ist die erste grosse Museumsausstellung zum Künstler in der Schweiz überhaupt und eines der ambitioniertesten Projekte in der Geschichte des Hauses. Ein Jahr vor dem 250-jährigen Jubiläum des Geburtstag des Künstlers untersucht sie die Einflüsse der Kunst des 17. und 18. Jahrhunderts auf sein epochemachendes Schaffen und präsentiert sich so im doppelten Sinn als Vorbotin auf das Jubiläum.

Diesem bisher wenig berücksichtigten Aspekt der historischen Ursprünge von Friedrichs Malerei und seiner neuartigen Auffassung der Landschaft spürt die Ausstellung nun nach. So werden herausragende Vertreter einer frühen Stimmungsmalerei wie Jacob van Ruisdael und Claude Lorrain mit den Meisterwerken Friedrichs in Dialog treten. Auch die Landschaftsmaler des 18. Jahrhunderts schufen als Vorboten die Grundlagen für Friedrich und seine Zeitgenossen.

Die »Caspar David Friedrich und die Vorboten der Romantik«-Ausstellung dauert vom 26. August bis 19. November 2023.

Samstag, 24. Juni 2023

Hieronymus Bosch - Visionen eines Genies

Hieronymus Bosch
Hieronymus Bosch: Visionen eines Genies

Das Werk von Bosch (1450–1516) mit seiner ausdrucksstarken Formsprache und ausschweifenden Fantasie hat bis heute nichts an seiner Faszination eingebüßt. Monster, Teufel und surreale Wesen bevölkern die Welt seiner Bilder und erregen bereits seit Jahrhunderten die Fantasie der Betrachter.

Im niederländischen sHertogenbosch lebte und arbeitete der Künstler.



Literatur:

Hieronymus Bosch
Hieronymus Bosch: Visionen eines Genies
von Matthijs Ilsink, Jos Koldeweij und Ron Spronk

Hieronymus Bosch. Maler und Zeichner
Hieronymus Bosch. Maler und Zeichner
von Matthijs Ilsink, Jos Koldeweij und Ron Spronk

Hieronymus Bosch. Maler und Zeichner Hieronymus Bosch. Das vollständige Werk von Stefan Fischer

Weblinks:

Zwischen Himmel und Hölle Die Kunst des Hieronymus Bosch - 3 Sat Kulturzeit



Samstag, 17. Juni 2023

Schiller-Museum in Bauerbach

Die weinumrankte Giebelseite des Schiller-Museums
Schiller-Museum in Bauerbach


Im Jahr 1782 erteilte Herzog Carl Eugen Schiller das Verbot, sich dichterisch zu betätigen. Daraufhin flüchtete Schiller 1783 nach Bauerbach, wo ihm Henriette von Wolzogen Unterschlupf gewährte.

„Endlich bin ich hier, glücklich und vergnügt […] keine Bedürfnisse ängstigen mich mehr“

Schiller am 8. Dezember 1782 aus Bauerbach an seinen Jugendfreund Andreas Streicher

Nach der Flucht aus Stuttgart traf Friedrich Schiller Anfang Dezember 1782 in Bauerbach bei Meiningen ein: Henriette von Wolzogen, die Mutter eines früheren Studienkollegen, gewährte dem Dichter Asyl.

Hier in Bauerbach schrieb er das später „Kabale und Liebe“ genannte Trauerspiel „Louise Millerin“, dessen einzig erhaltene Niederschrift in der Ausstellung zu sehen ist.


Weblinks:

Schiller-Museum in Bauerbach - www.klassik-stiftung.de

Schiller in Bauerbach - www.literaturland-thueringen.de


Schiller-Weblinks:

Friedrich Schiller-Biografie - Biografien-Portal - www.die-biografien.de

Friedrich Schiller-Zitate - Zitate-Portal - www.die-zitate.de

»Das Jüngste Gericht« von Hieronymus Bosch


»Das Jüngste Gericht« auch das Weltgerichtstriptychon oder Weltuntergangs-Triptychon ist ein Gemälde von Hieronymus Bosch. Das Triptychon wird in der Gemäldegalerie der Akademie der bildenden Künste in Wien ausgestellt.

Themen des Triptychons sind das Paradies, das Weltgericht und die Hölle. Die linke Tafel beginnt mit der Erschaffung von Eva, dem Sündenfall, der Vertreibung von Adam und Eva aus dem Paradies und dem Höllensturz der gefallenen Engel. Die Mitteltafel zeigt das sündige Treiben der Menschen, darüber ein düsteres Weltuntergangs-Szenarium mit rauchenden Ruinen und ohne Sonnenlicht und schließlich Christus als Weltenrichter auf dem Regenbogen mit den Engeln der Apokalypse, den zwölf Aposteln, Maria und Johannes dem Täufer und umringt von den Engelschören. Die dritte Tafel schließlich zeigt die vom Weltenrichter Verdammten und die Schrecken der Hölle.

Der niederländische Meister schuf eine spätgotische Apokalypse, die sich strikt an christlichen Moralvorstellungen orientiert, aber in der Ausgestaltung mit Monstern, Dämonen, Fabelwesen und hybriden Kreaturen nach wie vor einzigartig ist – Action, Sex und Gewalt in apokalytischen Variationen.

Bei vielen Bildern Boschs sind dämonische Figuren und Fabelwesen eingearbeitet. Immer wieder sind menschliche Wesen mit Tierköpfen von Fischen, Vögeln, Schweinen oder Raubtieren ausgestattet, hässliche Gnome und Monster bevölkern die Bilder. Ihnen gemein ist, dass sie zu denen gehören, die wehrlose Menschen quälen oder sie der Verdammnis zuführen.

Bestiarien sind allegorische Tierbücher, die wirkliche und fantastische Tiere beschreiben und ihre tatsächlichen oder vermeintlichen Eigenheiten typologisch herauszustellen suchen.

Dass Bosch Bestiarien kannte und schätzte, spiegeln einige seiner Bilder wider. Immer wieder tauchen dort reale, in Europa bekannte oder aus exotischen Lebensräumen stammende Tiere auf. Die Weiterentwicklung von Fabelwesen zu furchterregenden Kreaturen geht aber im Wesentlichen auf Bosch zurück. Er wollte das Böse in den Menschen sichtbar machen.

Das Gemälde ist eine düstere Allegorie: Der Mensch ist am Ende. Fabelwesen haben die Regentschaft übernommen, welche darauf achten, daß er mitkriegt, was er angerichtet hat.


Literatur:

Hieronymus Bosch. Das vollständige Werk
Hieronymus Bosch. Das vollständige Werk
von Stefan Fischer


Blog-Artikel:

Hieronymus Bosch 500. Todestag

Emil Nolde-Sammlung im Sprengel Museum Hannover

Mit einem Konvolut von rund 500 Werken (Gemälden, Aquarellen, Druckgrafiken) bildet Emil Nolde nicht nur einen zahlenmäßigen Schwerpunkt in der Sammlung des Sprengel Museum Hannover, sondern auch ein programmatisches Zentrum. Das frisch verheiratete Paar Margrit und Bernhard Sprengel setzte mit Aquarellen von Emil Nolde den Grundstein ihrer herausragenden Sammlung von Werken der Klassischen Moderne. Nach dem Besuch der Ausstellung „Entartete Kunst“, München 1937, in der Noldes „Herbstmeer“, 1910, gezeigt wurde, war das Paar derart begeistert von dessen Kunst, dass es beschloss, die von den Nazis verfemte und später verbotenen Werke zu sammeln und damit vor der Vernichtung zu schützen.

Weblink:

Emil Nolde

Samstag, 27. Mai 2023

Caspar David Friedrich - Kunst Museum Winterthur

Mondaufgang am Meer

Ende August findet im Kunst Museum Winterthur die Ausstellung »Caspar David Friedrich und die Vorboten der Romantik«, das Ausstellungshighlight des Jahres verspricht die umfassende Schau zum bedeutendsten Maler der deutschen Romantik statt. Es ist die erste grosse Museumsausstellung zum Künstler in der Schweiz überhaupt und eines der ambitioniertesten Projekte in der Geschichte des Hauses. Ein Jahr vor dem 250-jährigen Jubiläum des Geburtstag des Künstlers untersucht sie die Einflüsse der Kunst des 17. und 18. Jahrhunderts auf sein epochemachendes Schaffen und präsentiert sich so im doppelten Sinn als Vorbotin auf das Jubiläum.

Caspar David Friedrich gilt als einer der fasznierendsten Maler der Romantik. Bekannt wurde Friedrich durch seine ausdrucksstarken Landschaftsbilder. Kaum ein Künstler der Romantik wurde so vielfältig interpretiert und kontrovers diskutiert wie Caspar David Friedrich – einig war man sich jedoch stets, dass er der grosse Neuerer der Landschaftsmalerei war. Dabei wurde jedoch der Frage, in welchen Traditionen sich Friedrich bewegte, nur wenig Beachtung geschenkt.

Diesem bisher wenig berücksichtigten Aspekt der historischen Ursprünge von Friedrichs Malerei und seiner neuartigen Auffassung der Landschaft spürt die Ausstellung nun nach. So werden herausragende Vertreter einer frühen Stimmungsmalerei wie Jacob van Ruisdael und Claude Lorrain mit den Meisterwerken Friedrichs in Dialog treten. Auch die Landschaftsmaler des 18. Jahrhunderts schufen als Vorboten die Grundlagen für Friedrich und seine Zeitgenossen.

Die »Caspar David Friedrich und die Vorboten der Romantik«-Ausstellung dauert vom 26. August bis 19. November 2023.

Samstag, 20. Mai 2023

Kunsthaus Apolda zeigt Pop-Art-Plakate von Lichtenstein und Rauschenberg

Ausstellungen - Apolda - Kunsthaus Apolda zeigt Pop-Art-Plakate

Das Kunsthaus Apolda widmet seine neue Ausstellung der amerikanischen Pop-Art der 1960er-Jahre. In einer Sonderschau werden Kunstplakate von Roy Lichtenstein und Robert Rauschenberg gezeigt, die zu den wichtigsten Vertretern des Genres gehören.

Roy Lichtenstein und Robert Rauschenberg gehören zu den wichtigsten Vertretern der amerikanischen Pop-Art der 1960er-Jahre. Das Kunsthaus Apolda widmet dem Schaffen beider Künstler nun eine Sonderausstellung. Zu sehen sind dem Museum zufolge mehr als 100 Kunstplakate, die den Zeitgeist der amerikanischen Gesellschaft in dieser Zeit widerspiegeln und zeigen, wie die Pop-Art-Künstler Kunst und alltägliches Leben miteinander verbanden und auf die an Konsumgütern und Werbung immer mehr angereicherte Lebenswelt Bezug nahmen.

Das Kunstplakat ist Gegensatz zum heutigen Massenprodukt "Poster" ein anspruchsvolles, vom Künstler entworfenes Werk, das in kleiner Auflage, oftmals signiert und nummeriert, zu bestimmten Anlässen entstand. Während es in Europa längst zum festen Bestandteil in der Kunst gehörte, fand es in den USA erstmals in den 1960er-Jahren seine Ausprägung.

Ausgangspunkt des Genres waren Faltblätter mit Ausstellungsankündigungen, die New Yorker Galerien bei Künstlern beauftragt hatten, sogenannte Announcements. Mit der Zeit entwickelten sich großformatigere Künstlerplakate, die sowohl politische als auch gesellschaftsrelevante und kulturelle Themen zum Inhalt hatten: Plakate zur Unterstützung von Senatoren- und Präsidentschaftskandidaten, gegen Apartheid, für Umweltschutz und Aids-Organisationen, Festivals, UN-Konferenzen sowie Rechte von Kunstschaffenden.

Die Sonderschau im Kunsthaus Apolda dauert für Besucherinnen und Besucher vom Sonntag, 29. Januar, bis Juni zu sehen. Die Werke Roy Lichtensteins und Robert Rauschenbergs sind bis Juni im Kunsthaus Apolda zu sehen. Die Ausstellung entstand in Kooperation mit dem Museum für Kunst und Gewerbe in Hamburg, das durch eine Schenkung des Sammlers Claus van der Osten über eine bedeutende Sammlung von Plakaten beider Künstler verfügt.

Samstag, 22. April 2023

»Bruegel. Das Zeichnen der Welt« Albertina Wien

Bruegel. Das Zeichnen der Welt« Albertina Wien

Pieter Bruegel der Ältere ist der bedeutendste niederländische Zeichner des 16. Jahrhunderts. In einer Epoche der politischen, sozialen und religiösen Umbrüche entwirft Bruegel eine komplexe Bildwelt: Humorvoll und volksnah, scharfsinnig und zutiefst kritisch reflektiert er die gesellschaftlichen Verhältnisse und thematisiert die Tragik und Größe, die Lächerlichkeit und Schwäche des Menschseins.

Die Ausstellung »Bruegel. Das Zeichnen der Welt« in der Albertina Wien zeigt die Vielfalt der niederländischen Zeichenkunst im 16. Jahrhundert aus einer Zeit im Umbruch. Mit 90 Werken präsentiert die Albertina das gesamte Spektrum von Bruegels zeichnerischem und druckgrafischem Schaffen und beleuchtet seine künstlerischen Ursprünge anhand der Gegenüberstellung mit hochkarätigen Werken bedeutender Vorläufer wie Bosch oder Dürer.

Die Ausstellung zeigt rund 20 der schönsten Handzeichnungen des Niederländers aus dem hauseigenen, umfangreichen Bestand sowie aus internationalen Sammlungen und führt dabei sogar zwei seiner letzten Zeichnungen, den Frühling und den Sommer, erstmals seit Langem zusammen. Zahlreiche druckgrafische Schätze – in mehrjähriger Forschungsarbeit in der Albertina aufgespürt und aufwendig restauriert – können außerdem zum ersten Mal gezeigt werden.

Die Ausstellung »Bruegel. Das Zeichnen der Welt« in der Albertina Wien wird noch bis zum 24. Mai gezeigt.

Samstag, 8. April 2023

Lucas Cranach »Glaube, Mythologie und Moderne«


Vor 20 Jahren hat »Bucerius Kunst Forum« in Hamburg mit der Ausstellung »Glaube, Mythologie und Moderne« an das 450. Todesjahr Lucas Cranachs d. Ä. erinnert, des großen deutschen Malers der Reformation und des Humanismus. Nördlich der Alpen hat sich kein anderer Künstler der Epoche intensiver den mythologischen Darstellungen zugewandt als Lucas Cranach.

Der Maler hat viele Variationen von Nymphen, Liebesgöttinnen und Lucretien hinterlassen, die nun zum ersten Mal schwerpunktmäßig in einer Ausstellung gezeigt werden. Dr. Werner Schade, Berlin, einer der besten Kenner von Cranachs Werk, hat als Kurator die Auswahl der 60 Gemälde und 20 graphischen Blätter getroffen. Er stellt den mythologischen Themen religiöse Werke und Portraits gegenüber, u.a. von Martin Luther, Kaiser Karl V. und dem sächsischen Kurfürsten Friedrich dem Weisen.

Der aus dem fränkischen Kronach stammende und in Wien ausgebildete Cranach war für den Kurfürsten am Wittenberger Hof tätig. Seine Werkstatt wurde zu einem wichtigen Zentrum der europäischen Kunst, er selbst avancierte zu einer angesehenen Persönlichkeit. So wurde er 1537 Bürgermeister von Wittenberg. Diese Stadt war nicht nur ein Zentrum der Reformation, sondern auch des Humanismus. Luther und Melanchthon gaben dem Maler entscheidende Anregungen und Cranach verstand es, die Forderungen des Glaubens mit der Sinnlichkeit der Renaissance zu verbinden.

Nördlich der Alpen hat sich kein anderer Maler der Epoche intensiver mythologischen Darstellungen zugewandt. Darin übertrifft er auch Albrecht Dürer, den wichtigsten deutschen Maler neben ihm. Der Künstler traf in Wittenberg auf einen Kreis von humanistischen Philosophen, die die heidnische, antike Geschichte und Götterwelt studierten und neu deuteten. Sie regten Cranach dazu an, die traditionellen religiösen Bildthemen wie beispielsweise Adam und Eva in ein neues, der Antikenmode der Zeit verpflichtetes Gewand zu kleiden und als Venus und Amor - Cranach hat als erster Künstler außerhalb Italiens einen Frauenakt gemalt - neu zu präsentieren. Die Publikation führt mit Beiträgen von international ausgewiesenen Cranach-Kennern diesen Schwerpunkt seines Spätwerks aus der Zeit von 1506 bis kurz vor seinem Tod sachkundig vor Augen.

Lucas Cranach der Ältere wusste mit seiner Kunst ein breites Publikum zu erreichen. Als er sich in Wittenberg an der Elbe, 1505 nicht größer als ein Dorf, niederließ, war die Zeit reif für ihn.

Neben berühmten Bildern - vertreten sind u. a. Leihgaben aus dem Statens Museum for Kunst, Kopenhagen, den Staatlichen Museen zu Berlin, der Staatlichen Eremitage in St. Petersburg, der National Gallery in London, dem Frankfurter Städel, der Wiener Akademie der Bildenden Künste – werden wenig bekannte Werke ausgestellt und einige Gemälde aus privaten Sammlungen erstmalig öffentlich gezeigt. Darunter das jetzt entdeckte letzte Bildnis von Kurfürst Johann Friedrich dem Großmütigen.

Künstler des 20. Jahrhunderts haben die mythologischen Bilder Cranachs für sich entdeckt. Die ausgestellten Arbeiten von Ernst Ludwig Kirchner, Erich Heckel, Pablo Picasso, Alberto Giacometti und Paul Wunderlich belegen die ungebrochene Faszination von Cranachs Kunst - vom frühen 20. Jahrhundert bis zur Gegenwart.

Die Ausstellung seines Spätwerks aus der Zeit von 1506 bis kurz vor seinem Tod sachkundig vor Augen.

Die Ausstellung »Glaube, Mythologie und Moderne« im »Bucerius Kunst Forum« vor 20 Jahren dauerte vom 6. April bis zum 13. Juli 2003.

Literatur:

Lucas Cranach: Glaube, Mythologie und Moderne
Lucas Cranach: Glaube, Mythologie und Moderne
von Heinz Spielmann

Samstag, 1. April 2023

Pablo Picasso 50. Todestag Albertina

Pablo Picasso


Pablo Picasso, der vor 50 Jahren am 8. April 1974 auf Schloß Vauvenargues in der Provence gestorben ist, war ein bedeutender spanischer Maler, Grafiker und Bildhauer des 20. Jahrhunderts, der sich immer wieder neu erfunden hat. Picasso, der sein erstes Bild als 14-Jähriger schuf, malte noch mit 90 Jahren. Er hat in über 60 Jahren mehrere Malstile durchlaufen und hervorgebracht.

Pablo Picasso gilt als größter und einflussreichster Künstler des 20. Jahrhunderts - ein Bahnbrecher für die erste Jahrhunderthälfte mit dem Kubismus, ein Hauptvertreter des Symbolismus mit seiner "Blauen Periode", der Vorreiter der Klassizität in den 1920er Jahren und das Ideal für die neoexpressiven Bewegungen der 80er Jahre mit seinem Spätwerk.

Sein ungefähr 50.000 Werke umfassendes Oeuvre spiegelt die gewaltigen politischen Veränderungen und schnelllebigen Avantgarde-Bewegungen seiner Ära von der Jahrhundertwende bis in die frühen 1970er wieder.

Die Albertina hat Pablo Picasso anläßich seines 50. Todestages eine Sonderausstellung gewidmet. Darin ausgetellt werden zentrale Werke aus allen wichtigen Phasen: "Die Trinkerin" aus der "Blauen Phase" von 1902, Hauptwerke, die in den Jahren des Zweiten Weltkrieges und der Zeit danach entstanden, bis zu seinen späten Arbeiten, wie etwa "Nackte Frau mit Vogel" und "Flötenspieler" oder seinen späten Druckgrafiken, die durch seine Auseinandersetzung mit der Vergänglichkeit des Lebens und das "Malen gegen die Zeit" geprägt sind.

Die Kunstausstellung in der Albertina zeigt 18 Gemälde aus der eigenen Sammlung und insgesamt über 60 Werke eines Mannes, der bereits zu seinen Lebzeiten zum Archetyp des modernen Künstlers wurde.

Die Picasso-Ausstellung ist von 17. März bis 18. Juni 2023 in der Albertina zu sehen.

Samstag, 25. März 2023

Kunsthaus Apolda zeigt Pop-Art-Plakate von Lichtenstein und Rauschenberg

Ausstellungen - Apolda - Kunsthaus Apolda zeigt Pop-Art-Plakate

Das Kunsthaus Apolda widmet seine neue Ausstellung der amerikanischen Pop-Art der 1960er-Jahre. In einer Sonderschau werden Kunstplakate von Roy Lichtenstein und Robert Rauschenberg gezeigt, die zu den wichtigsten Vertretern des Genres gehören.

Roy Lichtenstein und Robert Rauschenberg gehören zu den wichtigsten Vertretern der amerikanischen Pop-Art der 1960er-Jahre. Das Kunsthaus Apolda widmet dem Schaffen beider Künstler nun eine Sonderausstellung. Zu sehen sind dem Museum zufolge mehr als 100 Kunstplakate, die den Zeitgeist der amerikanischen Gesellschaft in dieser Zeit widerspiegeln und zeigen, wie die Pop-Art-Künstler Kunst und alltägliches Leben miteinander verbanden und auf die an Konsumgütern und Werbung immer mehr angereicherte Lebenswelt Bezug nahmen.

Das Kunstplakat ist Gegensatz zum heutigen Massenprodukt "Poster" ein anspruchsvolles, vom Künstler entworfenes Werk, das in kleiner Auflage, oftmals signiert und nummeriert, zu bestimmten Anlässen entstand. Während es in Europa längst zum festen Bestandteil in der Kunst gehörte, fand es in den USA erstmals in den 1960er-Jahren seine Ausprägung.

Ausgangspunkt des Genres waren Faltblätter mit Ausstellungsankündigungen, die New Yorker Galerien bei Künstlern beauftragt hatten, sogenannte Announcements. Mit der Zeit entwickelten sich großformatigere Künstlerplakate, die sowohl politische als auch gesellschaftsrelevante und kulturelle Themen zum Inhalt hatten: Plakate zur Unterstützung von Senatoren- und Präsidentschaftskandidaten, gegen Apartheid, für Umweltschutz und Aids-Organisationen, Festivals, UN-Konferenzen sowie Rechte von Kunstschaffenden.

Die Sonderschau im Kunsthaus Apolda dauert für Besucherinnen und Besucher vom Sonntag, 29. Januar, bis Juni zu sehen. Die Werke Roy Lichtensteins und Robert Rauschenbergs sind bis Juni im Kunsthaus Apolda zu sehen. Die Ausstellung entstand in Kooperation mit dem Museum für Kunst und Gewerbe in Hamburg, das durch eine Schenkung des Sammlers Claus van der Osten über eine bedeutende Sammlung von Plakaten beider Künstler verfügt.

Samstag, 18. März 2023

»Sonne. Die Quelle des Lichts in der Kunst«

Sonnen Ausstellung Museum Barberini

Die einmalige Kunstausstellung im Museum Barberini in Potsdam widmet sich der Sonne von der griechischen Antike bis zur Gegenwart und präsentiert erneut viele große Namen. Es sind unter anderem Werke von Caspar David Friedrich, William Turner und Edvard Munch zu sehen.

Die Ausstellung »Sonne. Die Quelle des Lichts in der Kunst« im Museum Barberini versammelt rund 80 Werke von der Antike bis zur Gegenwart um die Sonne. Die Ausstellung fundierend ist Claude Monets Ölgemälde »Impression, Sonnenaufgang« als Zentralgestirn . Dieses bekannte Werk des französischen Impressionisten von 1872 ist eine Leihgabe aus Frankreich. Es sei außerhalb von Paris bisher nur äußerst selten zu sehen gewesen, teilte das Museum Barberini mit. Erst vor kurzem sei es unter hohen Sicherheitsvorkehrungen in Potsdam eingetroffen. Zu sehen ist das Gemälde im Barberini in den ersten acht Ausstellungswochen.

Die einmalige Kunstschau umfasst 130 Exponate, darunter sind nicht nur Gemälde, sondern auch Skulpturen, Fotografien und Druckgrafiken. Die Leihgaben kommen aus mehr als 60 Museen und Privatsammlungen. Erarbeitet wurde die Ausstellung zusammen mit dem Museum »Marmottan Monet« in Paris. Aus diesem Haus stammt das berühmte Bild »Impression«, das auch der Stilrichtung des Impressionismus den Namen gab.

Die Ausstellung mit dem Titel »Sonne. Die Quelle des Lichts in der Kunst« ist vom 25. Februar bis 11. Juni zu bestaunen.

Samstag, 11. März 2023

»Nackte Meister« Georg Baselitz

 Bildergebnis für »Nackte Meister« Georg Baselitz

Das Kunsthistorische Museum Wien zeigt aus Anlass des 85. Geburtstages von Georg Baselitz die Ausstellung »Nackte Meister« als vergleichende Kunstausstellung.

Der alte Meister Baselitz selbst traf die Auswahl der Werke – 73 seiner Gemälde und zwei Skulpturen aus den Jahren 1972 bis 2022 werden gemeinsam mit 40 Werken der Gemäldegalerie gezeigt, wobei sein Spätwerk in einer bisher nicht gekannten Fülle zu sehen ist.

Formale und visuelle Kriterien dominieren dabei die Auswahl sowie die vollkommene Konzentration auf den Akt, die nackte Figur. Nicht die mythologischen und biblischen Geschichten der Altmeister-Gemälde interessieren Baselitz, sondern der menschliche Elementarzustand.Um dieses zentrale Thema der europäischen Kunst kreist diese vergleichende Kunstausstellung.

Die Ausstellung »Nackte Meister« von Georg Baselitz im Kunsthistorischen Museum Wien vom 7. März bis zu 25. Juni 2023 zu sehen.

Samstag, 4. März 2023

»Bruegel. Das Zeichnen der Welt« Albertina Wien

Bruegel. Das Zeichnen der Welt « Albertina Wien

Pieter Bruegel der Ältere ist der bedeutendste niederländische Zeichner des 16. Jahrhunderts. In einer Epoche der politischen, sozialen und religiösen Umbrüche entwirft Bruegel eine komplexe Bildwelt: Humorvoll und volksnah, scharfsinnig und zutiefst kritisch reflektiert er die gesellschaftlichen Verhältnisse und thematisiert die Tragik und Größe, die Lächerlichkeit und Schwäche des Menschseins.

Die Ausstellung »Bruegel. Das Zeichnen der Welt« in der Albertina Wien zeigt die Vielfalt der niederländischen Zeichenkunst im 16. Jahrhundert aus einer Zeit im Umbruch. Mit 90 Werken präsentiert die Albertina das gesamte Spektrum von Bruegels zeichnerischem und druckgrafischem Schaffen und beleuchtet seine künstlerischen Ursprünge anhand der Gegenüberstellung mit hochkarätigen Werken bedeutender Vorläufer wie Bosch oder Dürer.

Die Ausstellung zeigt rund 20 der schönsten Handzeichnungen des Niederländers aus dem hauseigenen, umfangreichen Bestand sowie aus internationalen Sammlungen und führt dabei sogar zwei seiner letzten Zeichnungen, den Frühling und den Sommer, erstmals seit Langem zusammen. Zahlreiche druckgrafische Schätze – in mehrjähriger Forschungsarbeit in der Albertina aufgespürt und aufwendig restauriert – können außerdem zum ersten Mal gezeigt werden.

Die Ausstellung »Bruegel. Das Zeichnen der Welt« in der Albertina Wien wird noch bis zum 24. Mai gezeigt.

Samstag, 25. Februar 2023

»Der Kuss« von Gustav Klimt


Das berühmteste Gemälde von Gustav Klimt »Der Kuss« ist im »Oberen Belvedere« in Wien ausgestellt. »Der Kuss«, jene 180 x 180 cm messende Ikone, deren Ornamentik Klimt mit Gold- und Silberauflagen überhöht hat. »Der Kuss«, ursprünglicher Titel »Das Liebespaar«, ist eines der bedeutenden Werke von Gustav Klimt und ebenso der Malerei des Jugendstils. Es gilt zudem als das bekannteste Gemälde des Malers, da es durch Reproduktionen in vielerlei Form weit verbreitet wurde.

Das berühmteste Gemälde von Gustav Klimt »Der Kuss« ist im »Oberen Belvedere« in Wien ausgestellt. »Der Kuss«, jene 180 x 180 cm messende Ikone, deren Ornamentik Klimt mit Gold- und Silberauflagen überhöht hat.

Einem in zeitgenössischen Künstlerkreisen verbreiteten Gerücht zufolge soll das im Gemälde dargestellte Paar Gustav Klimt und seine lebenslange Partnerin Emilie Flöge sein. Klimt hatte Emilie und ihre Familie durch seinen Bruder Ernst kennen gelernt, der mit Emilies Schwester Helene verheiratet war.Der Modesalon der Flöges wurde von Gustav Klimt und Kolo Moser gestaltet, Klimt und die Künstler der Wiener Werkstätte lieferten zahlreiche Entwürfe für die begehrten Erzeugnisse des Flöge-Ateliers.

In den besten Zeiten arbeiteten bis zu 80 Schneiderinnen für Emilie. Klimts Förderung und einige Gemälde, in denen Klimt seine Geliebte darstellte, katapultierten "die Flöge" nicht nur in die Wiener Gesellschaft, sondern auch in die Kunstgeschichte. Die Beziehung zu Emilie hinderte den Meister jedoch nicht daran, mit dem einen oder anderen seiner Modelle eine Affäre zu beginnen.

Mit dem Gemälde »Der Kuss«, 1908 von der »Modernen Galerie« erworben und im heutigen »Oberen Belvedere« dauerhaft ausgestellt, hatte Klimt den Höhepunkt seiner "goldenen" Phase erreicht.  Ein weiteres berühmtes Werk dieser Periode, »Judith I«", ist heute ebenso im Besitz des Belvedere wie das Bildnis der »Johanna Staude«, das Gemälde »Adam und Eva« sowie zahlreiche faszinierende Landschaftsdarstellungen. Sie zeigen vor allem den Attersee und seine Umgebung, das oberösterreichische Salzkammergut, wo Klimt ab 1900 nahezu jeden Sommer verbracht hat.

 

Samstag, 18. Februar 2023

Vermeer-Ausstellung Rijksmuseum Amsterdam


Johannes Vermeer (1632-1675) lebte und arbeitete in Delft. Sein Werk ist insbesondere bekannt für seine beschaulichen, introvertierten Innenraumszenen, seine beispiellose Inszenierung von hellem, farbenfrohen Licht und seinen überzeugenden Illusionismus. Jan Vermeer van Delft schuf in seinem Leben nur 37 Gemälde. Im Gegensatz zu Rembrandt hat Vermeer mit etwa 35 Gemälden ein auffallend kleines Œuvre hinterlassen.

Das Rijksmuseum Amsterdam widmet dem Delfter Maler Johannes Vermeer eine beachtenswerte Übersichtsschau. Nie war mehr Vermeer: Amsterdam lockt mit einer einmaligen Ausstellung mit Leihgaben aus aller Welt wird dies die bislang größte Vermeer-Ausstellung.

In der bisher größte Vermeer-Ausstellung sind 28 der noch bekannten 37 Werke zu bestaunen. Nach heutiger Kenntnis umfasst Vermeers Werk lediglich um die 37 Gemälde.

Das Rijksmuseum präsentiert in der Schau vier Meisterwerke Vermeers aus dem eigenen Besitz, darunter das weltberühmte Milchmädchen und Straße in Delft. Dazu sind Leihgaben aus dem Mauritshuis zu sehen, wie das ikonische Mädchen mit dem Perlenohrring oder die Ansicht von Delft.

Die Frick Collection aus New York steuert unter anderem die Gemälde Der Soldat und das lachende Mädchen sowie Die unterbrochene Musikstunde bei. Ebenfalls aus New York kommt Die Lautenspielerin (Metropolitan Museum of Art), aus Washington die Frau mit Waage (National Gallery of Art) und aus Irland die Briefschreiberin und Dienstmagd (National Gallery of Ireland, Dublin).

Auch aus deutschen Sammlungen werden Gemälde von Vermeer zur Verfügung gestellt: Der Geograph, eine Leihgabe vom Städel Museum in Frankfurt am Main, und das gerade erst restaurierte Gemälde Briefleserin am offenen Fenster aus der Gemäldegalerie Alte Meister in Dresden. Berlin steuert zu dieser Jahrhundertausstellung seine beiden Werke von Vermeer aus dem Besitz der Gemäldegalerie/Staatliche Museen zu Berlin bei: Das Glas Wein und die Junge Dame mit Perlenhalsband. Der Meister der stillen Magie Sein Gesamtwerk ist klein, sein Ruhm riesengroß. Und das „Mädchen mit dem Perlenohring“ ist die Mona Lisa unter den Gemälden.

Die Ausstellung ist eine Zusammenarbeit von Rijksmuseum Amsterdam mit dem Mauritshuits in Delft und dem Frick Collection aus New York.



Samstag, 11. Februar 2023

Meret Oppenheim im »Museum of Modern Art New York«

Meret Oppenheim im »Museum of Modern Art New York«


Die surrealistische Künstlerin Meret Oppenheim wird vom New Yorker »Museum of Modern Art New York« (MoMA) mit einer grossen Ausstellung geehrt.

Die retrospektivsche Ausstellung mit Schlüsselwerken aus fünf Jahrzehnten umfasst rund 180 Werke, wovon mehr als ein Drittel aus der Sammlung des Kunstmuseum .

Die Schau »Meret Oppenheim: My Exhibition« zeigt mehr als 180 Gemälde, Zeichnungen und Skulpturen der 1913 in Berlin geborenen und 1985 in Basel gestorbenen Schweizer Künstlerin.

Darunter sind auch mehrere Zeichnungen, auf denen Oppenheim selbst einst entwarf, wie eine Ausstellung ihrer Werke aussehen könnte – woran sich die Kuratoren am MoMA aber nur teilweise hielten.

Die Retro-Schau ist ab Sonntag, dem 30. Oktober bis zum 4. März 2023 in dem renommierten Museum mitten in Manhattan zu sehen.

»Guido Reni«-Austellung im Städel

Guido Reni Selbstportrait un 1635


Guido Reni gehört zu den einflussreichsten Malern der Kunstgeschichte. Er orientierte sich in seiner Malerei an dem klassischen Vorbild von Raffael, das er in Kombination mit den vor- und frühbarocken Einflüssen durch die Carracci, Cavalier d’Arpino, und zeitweise sogar von Caravaggios Tenebrismus, zu einem eigenen idealistischen Stil entwickelte, der zunächst noch ganz barock und bewegt ist, aber nach 1620 immer mehr in einen puren Klassizismus mündete.

Zu seiner Zeit war Reni einer der erfolgreichsten und gefeiertsten Maler Europas, begehrt bei den bedeutendsten Auftraggebern, zu denen etwa der Borghese-Papst Paul V., der Herzog von Mantua oder die englische Königin zählten.

Im 19. Jahrhundert aufgrund anderer ästhetischer Vorlieben kaum geschätzt und später durch die einseitige Konzentration auf seinen zeitweisen Rivalen Caravaggio in die zweite Reihe verdrängt udn dann in Veressnheit geraten, hat der Kusntmaler heute im allgemeinen Bewusstsein nicht mehr den Platz, den er verdient.

Das Städel Museum widmet Guido Reni eine umfangreiche Werkschau. Erstmals seit über 30 Jahren führt das Städel Museum in Zusammenarbeit mit dem »Museo Nacional del Prado« in Madrid rund 130 seiner faszinierenden Gemälde, Zeichnungen und Druckgrafiken zusammen und eröffnet einen neuen Blick auf Guido Reni.

Der Maler war zutiefst religiös und zugleich abergläubisch, sagenhaft erfolgreich und hoffnungslos spielsüchtig, wie eine zeitgenössische Biografie mitteilt.

Den ehrenvollen Beinamen »Il divino« (»Der Göttliche«) erhielt Reni schon zu Lebzeiten – dieser bezieht sich auf seinen Ruhm als Künstler, der sich im Wissen um sein Können gelegentlich auch divenhaft verhielt.

»Der Göttliche« verweist aber auch auf seine Themen: Reni ist der Maler des Göttlichen. Mit seiner Kunst prägte er die europäische Bilderwelt tiefgreifend und übersetzte wie kein anderer die Schönheit des Göttlichen in Malerei – gleich ob es sich um den christlichen Himmel oder die antike Götterwelt handelte.

Die enorme Wirkung seines Schaffens zeigt sich etwa in den unzähligen Varianten seiner Darstellungen des Hauptes Christi und Mariens mit zum Himmel gewandtem Blick, deren Reproduktionen sich noch heute als Einlegeblätter in katholischen Gebetsbüchern finden.

Diese beispiellose Rezeptionsgeschichte hat Renis Image lange negativ geprägt und die eigentlichen Qualitäten sowie andere faszinierende Aspekte seiner Kunst aus dem Bewusstsein verdrängt. Auch das Göttliche seiner Malerei konnte nicht verhindern, daß der Maler in Vergessenheit geriet.

Die »Guido Reni«-Austellung im Städel dauert vom 23. November bis zum 5. März 2023.

Samstag, 4. Februar 2023

Kunsthaus Apolda zeigt Pop-Art-Plakate von Lichtenstein und Rauschenberg

Ausstellungen - Apolda - Kunsthaus Apolda zeigt Pop-Art-Plakate

Das Kunsthaus Apolda widmet seine neue Ausstellung der amerikanischen Pop-Art der 1960er-Jahre. In einer Sonderschau werden Kunstplakate von Roy Lichtenstein und Robert Rauschenberg gezeigt, die zu den wichtigsten Vertretern des Genres gehören.

Roy Lichtenstein und Robert Rauschenberg gehören zu den wichtigsten Vertretern der amerikanischen Pop-Art der 1960er-Jahre. Das Kunsthaus Apolda widmet dem Schaffen beider Künstler nun eine Sonderausstellung. Zu sehen sind dem Museum zufolge mehr als 100 Kunstplakate, die den Zeitgeist der amerikanischen Gesellschaft in dieser Zeit widerspiegeln und zeigen, wie die Pop-Art-Künstler Kunst und alltägliches Leben miteinander verbanden und auf die an Konsumgütern und Werbung immer mehr angereicherte Lebenswelt Bezug nahmen.

Das Kunstplakat ist Gegensatz zum heutigen Massenprodukt "Poster" ein anspruchsvolles, vom Künstler entworfenes Werk, das in kleiner Auflage, oftmals signiert und nummeriert, zu bestimmten Anlässen entstand. Während es in Europa längst zum festen Bestandteil in der Kunst gehörte, fand es in den USA erstmals in den 1960er-Jahren seine Ausprägung.

Ausgangspunkt des Genres waren Faltblätter mit Ausstellungsankündigungen, die New Yorker Galerien bei Künstlern beauftragt hatten, sogenannte Announcements. Mit der Zeit entwickelten sich großformatigere Künstlerplakate, die sowohl politische als auch gesellschaftsrelevante und kulturelle Themen zum Inhalt hatten: Plakate zur Unterstützung von Senatoren- und Präsidentschaftskandidaten, gegen Apartheid, für Umweltschutz und Aids-Organisationen, Festivals, UN-Konferenzen sowie Rechte von Kunstschaffenden.

Die Sonderschau im Kunsthaus Apolda dauert für Besucherinnen und Besucher vom Sonntag, 29. Januar, bis Juni zu sehen. Die Werke Roy Lichtensteins und Robert Rauschenbergs sind bis Juni im Kunsthaus Apolda zu sehen. Die Ausstellung entstand in Kooperation mit dem Museum für Kunst und Gewerbe in Hamburg, das durch eine Schenkung des Sammlers Claus van der Osten über eine bedeutende Sammlung von Plakaten beider Künstler verfügt.

Samstag, 28. Januar 2023

»Anbetung der Heiligen Drei Könige in einer Winterlandschaft«

Anbetung der Heiligen Drei Könige in einer Winterlandschaft


»Anbetung der Heiligen Drei Könige in einer Winterlandschaft« (1567)
Pieter Bruegel der Ältere (1526/1530–1569)

Sammlung Oskar Reinhart. Öl auf Leinwand. 35 x 55 cm

Die hier interpretierte biblische Szene der Anbetung der Heiligen Drei Könige wird zu einem ungewöhnlichen Ereignis im Leben einer flämischen Kleinstadt.

Die zentrale Episode, die sich auf die Geburt Christi bezieht, spielt sich nicht in der Mitte, sondern an der Seite ab und geht zwischen vielen anderen Ereignissen fast verloren.

Auch die exotische Kamelkarawane mit reichen Geschenken für das Christkind geht in der Menge unter. Die Einwohner der Stadt staunen über das Erscheinen dieser Fremden, die sich so respektvoll vor Maria und dem Kind verneigen.

Doch das stört den alltäglichen Rhythmus ihres Lebens nicht und die Straßen sind voller winziger Gestalten, die alle ihren üblichen Beschäftigungen nachgehen: Manche hacken Holz, manche tragen Wasser, andere machen sich auf den Weg zur Jagd.

Brueghels Realismus wird auch in der Behandlung der Natur deutlich. Die Handlung findet im Winter statt und die Dächer und der Boden sind schneebedeckt, das Wasser gefroren, während sich die kahlen Bäume und Vögel auf den Ästen scharf vom Himmel abheben.

Bruegels Liebe zu seiner Heimat, die er zu verschiedenen Jahreszeiten zu zeigen suchte, nimmt die Errungenschaften der flämischen Landschaftsmaler des 17. Jahrhunderts vorweg.

»Winterlandschaft mit Eisläufern« von Hendrick Avercamp



»Winterlandschaft mit Eisläufern« von Hendrick Avercamp

Rijksmuseum Amsterdan


 

Im Mittelalter war während der »Kleinen Eiszeit« das Eislaufen auf den zugefrorenen Kanälen Volkssport einer breiten Bevölkerung. 

Winterlandschaften mit Eisläufern gehören zu den bevorzugten Sujet flämischer und niederländischer Maler. Künstlerische Darstellungen solcher Szenen sind nur aus der Zeit zwischen 1565 und 1640 bekannt.

Zu den Malern, welche Winterlandschaften mit Eisläufern gemalt haben, zählte der niederländische Maler Hendrick Averkamp (1585 - 1634). Von 1614 bis 1634 schuf Hendrick Avercamp vor allem eine Vielzahl an beeindruckenden Winterlandschaften.

Die frühen Landschaften von Avercamp haben vorherrschend berichtenden Charakter.

Seine Bilder sind bunt und lebhaft und zeichnen sich durch Volkstümlichkeit aus, weshalb er viele seiner Zeichnungen, von denen einige später mit Aquarellfarbe coloriert wurden, verkaufen konnte.

Samstag, 21. Januar 2023

»Dorf im Winter« Joos de Momper

Dorf im Winter


»Dorf im Winter« Joos de Momper Joos de Momper d.J. (1564 – 1635)

»Kulturgeschichte des Schneemanns« Schloss Merseburg

Kulturgeschichte des Schneemann

Der Schneemann war im Mittelalter eine Figur, dessen Erscheinung und Namen noch völlig unbekannt war. Die ältesten literarischen Nachweise für Schneeskulpturen gibt es aus dem 16. Jahrhundert, etwa bei Shakespeare. Populär wurde der Schneemann erst im 18. Jahrhundert. Im Jahr 1770 taucht er in einem Leipziger Kinderliederbuch von Christian Felix Weiße (1726–1804) zum ersten Mal als Begriff auf. Alte bildliche Darstellungen zeigen ihn als personifizierten Winter in recht bedrohlicher Gestalt in Übergröße, mit grimmiger Miene und drohend erhobenem Besen, so ein Kupferstich von Daniel Chodowiecki.

Im 19. Jahrhundert veränderte sich allmählich die Einstellung zum Winter, der nicht mehr nur hart und entbehrungsreich erschien. So gehörten zu bildlichen Winterdarstellungen nun vermehrt Schlittenfahren, Schlittschuhlaufen und eben auch Schneemänner, die im Biedermeier zu einem beliebten Kinderbuch-Motiv wurden. Die Gestalt wurde kugeliger, das Aussehen wesentlich freundlicher. Um 1900 erscheinen Schneemänner auch als Figuren für den Weihnachtsbaum.

Kulturgeschichte des Schneemann

Das Bild eines freundlichen Wintersymbols wurde Ende des 19. Jahrhunderts sehr stark auch durch die wachsende Beliebtheit der Postkarte geprägt. Postkartenverlage entdeckten den Schneemann als Motiv für Weihnachts- und Neujahrsgrüße. Etwa zeitgleich setzte auch die Werbeindustrie den Schneemann verstärkt für ihre Zwecke ein.

Im Kulturhistorischen Museum Schloss Merseburg ist ab 26. November 2022 bis zum 23. Februar 2023 die Sonderausstellung »Kulturgeschichte des Schneemanns« zu sehen. Die Ausstellung im Schloss Merseburg präsentiert die Motivgeschichte des Schneemanns im Wandel der Zeit: vom grimmigen Mann aus Schnee zur liebenswerten Schneemannfigur. Gezeigt werden vor allem zahlreiche Exponate aus Deutschlands größter Sammlung von Schneemännern.

Als der Winter mit seiner Kälte noch seinen Schrecken ausübte und eine reale Gefahr war, war auch die ersten auftauchenden Schneemänner recht grimmig aussehende Gesellen. Ende des 18. Jahrhunderts tauchen sie ganz vereinzelt auf Kupferstichen mit Monatsmotiven und in Kinderliedern auf.

Erst als der Winter seinen Schrecken verlor, traten freundlichere Schneemänner auf. Im Verlauf des 19. Jahrhunderts sind die „Helden“ des Winters aus Bildern, die mit der kalten Jahreszeit zu tun haben, gar nicht mehr wegzudenken.

Kulturgeschichte des Schneemann

Inzwischen lächeln die rundlichen Schneemmäner freundlich um die Wette: aus Büchern und von Glückwunschkarten, von Spielen, Briefmarken und Verpackungen. Kaum eine andere Figur lässt sich weltweit und monatelang derart vielseitig einsetzen. Ab November erobern Heerscharen von Schneemännern Plakatsäulen, Schaufenster und Anzeigen, ganz zu schweigen von Wohn- und Kinderzimmern. Erst mit Ende des Winters lassen die Auftritte der frostigen Gesellen nach.

Mitterweile gibt es sogar einen »Welttag des Schneemanns«. Am 18. Januar findet der »Welttag des Schneemanns« statt. Das Datum wurde durch die Form des Stocks, eine 1, und des Schneemanns, die der 8 gleicht, inspiriert. Im Januar ist es meist genügend kalt, um Schneemänner und deren Tag zu zelebrieren.

Marc Chagall in der Schirn

Marc Chagall. Welt in Aufruhr

Marc Chagall (1887-1985) gilt als einer der bedeutendsten Künstlern der Moderne. Chagall ist zurück in der Schirn! Die Kunsthalle Schirn widmet ihm nach 15 Jahren erstmals wieder eine groß angelegte Ausstellung in Deutschland:

Marc Chagall erlebte in der 1930 und 1940er Jahren, als die Welt sich in Aufruhr befand, eine düstere Zeit, die er in seinen Bildern verarbeitete, welche der sichtbare Ausdruck dieser Zeit sind.

Die Ausstellung »Welt in Aufruhr« zu seinem Werk der 1930 und 1940er Jahre widmet sich den seltenen Aspekten von Krieg, Vertreibung, Verfolgung und Emigration in seinem Werk und zeichnet mit rund 60 Gemälden und Papierarbeiten die Suche des Künstlers nach einer Bildsprache im Angesicht von Vertreibung, Verfolgung und Emigration nach.

Als jüdischer Maler war Chagall in seinem Leben immer wieder existenziellen Bedrohungen ausgesetzt, welche auch künstlerischen Eingang in sein Werk gefunden haben.

Die Ausstellung »Welt in Aufruhr« in der Kunsthalle Schirn ist vom 4. November 2022 noch bis 19. Februar 2023 zu sehen.



Montag, 16. Januar 2023

»Winterlandschaft mit Eisläufern und Vogelfalle« von Pieter Bruegel

Winterlandschaft mit Eisläufern und Vogelfalle

»Winterlandschaft mit Eisläufern und Vogelfalle« ist ein Gemälde des flämischen Malers Pieter Bruegel der Ältere. Es zeigt eine dörfliche Szene, in der Menschen auf einem zugefrorenen Fluss eislaufen und sich Vögel auf dem schneebedeckten Boden und in kahlen Bäumen um eine Vogelfalle herum versammelt haben.

Das Gemälde zeigt eine ländliche Idylle im Winter. Bruegel zeigt eine Dorfszene im Winter mit zahlreichen auf der Eisfläche eines zugefrorenen Flusses versammelten Menschen. Das Gemälde ist eine Einladung, an dem dörflichen Geschehen im Winter teilzunehmen. Wer wollte da nicht auf dem Eis mitlaufen?

Es wurde vermutet, dass der strenge Winter von 1564 bis 1565 der Auslöser für Bruegels zwei Bilder gewesen sein könnte, die sich mit dem Thema einer Winterlandschaft befassten. Die Vogelfalle (rechts) und die Skater erhielten beide eine tiefere sprichwörtliche oder moralisierende Bedeutung (eine Warnung, wachsam zu sein, die Glätte des Lebensverlaufs), obwohl es keine überzeugenden Beweise dafür gibt.

Samstag, 14. Januar 2023

»nolde / kritik / documenta« in Kassel

Installationsansicht aus dem documenta-Archiv in Kassel

Emil Nolde (1867 – 1956) zählt zu den bekanntesten Künstlern der klassischen Moderne. Nolde war ein lange Zeit verklärter Mythos. Seine heutige Wahrnehmung ist durch historische Mythenbildung und deren Dekonstruktion geprägt. Nolde verstand es meisterhaft, seine Haltung im Dritten Reich den Nazis gegenüber im Nachhinein zu verklären.


Emil Nolde

Während der Herrschaft der Nationalsozialisten wurde seine Kunst als "entartet" gebrandmarkt und er wurde mit Malverbot belegt. 1937 wurden über 1.000 Bilder von den Nationalsozialisten beschlagnahmt. In dieser Zeit schuf er seine "ungemalten Bilder", etwa 1.300 Aquarelle.

Nolde verstand sich als deutscher Nationalist, er entwickelte aber seinen eigenen Malstil. Es traf ihn, dass seine Bilder von den Nazis als "entartete Kunst" abgelehnt wurden. Nachdem er 1941 Malverbot erteilt bekam, zog er sich nach Sebüll zurück.

Emil Nolde. Mein Leben
Emil Nolde. Mein Leben

Nach dem Krieg stilisierte sich Nolde als stiller Widerständler, der von den Nationalsozialisten mit Malverbot belegt wurde und der nur Skizzen zeichnen durfte. Nach dem Zweiten Weltkrieg lancierte der Maler selbst und die zeitgenössische Kunstgeschichtsschreibung das Bild des verfemten Malers. Erst in jüngster Zeit sind Noldes antisemitische Haltung und sein unverhohlener Opportunismus gegenüber dem Nazi-Regime wieder ins Bewusstsein gerückt.

Das forschungsbasierte Ausstellungsprojekt »nolde / kritik / documenta« beleuchtet die Verschränkung von Werk und Biografie und fragt nach den Widersprüchlichkeiten der Moderne, die in der Künstlerfigur Emil Nolde exemplarisch hervortreten. Der Ausgangspunkt der Ausstellung im Friderizianum ist die Inszenierung der Gemälde Noldes im Rahmen der documenta I-III (1955, 1959, 1964), die den „Mythos Nolde“ entscheidend geprägt hat.

Ein Beispiel hierfür ist die nach 1945 entstandene Legende der »Ungemalten Bilder« – jener kleinformatigen Aquarelle, die Nolde während des Zweiten Weltkriegs in angeblicher Isolation in Seebüll geschafffen hat. Einige der damals auf der documenta gezeigten Werke kehren nun im Rahmen der Ausstellung erstmals nach Kassel zurück.

Die Ausstellung im Friderizianum in Kassel dauert bis zum 19. Feburar 2023.

Blog-Artikel:

150 Jahre Emil Nolde - Meisterwerke" Ausstellung in Seebüll - Museumswelt-Blog - museums-welt.blogspot.de


Literatur:

Emil Nolde. Mein Leben
Emil Nolde. Mein Leben
von der Nolde Stiftung Seebüll

Mein Leben
Mein Leben
von Emil Nolde