Samstag, 22. Dezember 2018

Weihnachtliches Mittelbild des Isenheimer Altars


Das »Weihnachtsbild« mit dem Engelskonzert und der Menschwerdung Christi bildet das Mittelbild des »Isenheimer Altars« von Matthias Grünewald. Als »Isenheimer Altar« wird der Wandelaltar aus dem Antoniterkloster in Isenheim bezeichnet, der im »Museum Unterlinden« in Colmar in drei Teilen getrennt ausgestellt wird. Matthias Grünewald hat die Gemäldetafeln als Trytichon vor 500 Jahren erschaffen.

Die linke Hälfte der mittleren Bildtafel wird von der rechten durch einen schmalen dunkelgrünen Samtvorhang (im Hintergrund) deutlich getrennt. Auf diese Weise kaschiert der Maler die Aufteilung der Mitteltafel in zwei Szenen, während er im Vordergrund eine Verbindung herstellt durch Bodenbelag, Badezuber, Nachttopf und Wiege.

Das Konzert der Engel ist auf Maria mit dem neugeborenen Jesus ausgerichtet. Es findet in einem spätgotischen Gehäuse mit zwei torartigen Kielbogenöffnungen statt, deren Säulen und Rippen reich mit naturalistischen Ranken und Blumen geschmückt sind. Auf den tragenden, vergoldeten Säulen stehen in silbernen Gewändern Mose (mit den Gesetzestafeln), Ezechiel (im Priestergewand), Jeremia (mit Prophetenmantel und Büßergürtel), Jesaja (etwas tiefer in einer Nische mit der Schriftrolle des Propheten) und Daniel (als jugendlicher Seher). Die musizierenden Engel sind unterteilt in eine vordere erleuchtete und bunt gekleidete Gruppe sowie in die dunkel gewandeten gefallenen Engel im Hintergrund. Der vor dem Gehäuse kniende große Engel spielt die Bass-Viola; dabei fällt auf, wie unnatürlich er den Bogen hält, vielleicht ein Hinweis darauf, dass hier nicht irdische, sondern himmlische Musik erklingt. Einige Engel haben eine Gloriole, die auf sie als himmlische Wesen hindeutet. Der Anführer der abgefallenen Engel, vermutlich Luzifer, hat grünlich schimmernde Flügel und einen pfauenähnlichen Kopfschmuck. Zur Bekämpfung dieser bösen Geister schickt Gott seinen Sohn auf die Erde.

Unter der rechten Öffnung des Gehäuses zeigt sich die Jungfrau Maria, noch in Erwartung der Geburt, umgeben von einem rot-goldenen Strahlenkranz in den gleichen leuchtenden Farben wie bei dem Auferstandenen. Auf ihrem Kopf trägt sie eine rote Flammenkrone, für die eine Erklärung fehlt. Über ihr schweben zwei Engel mit den für Maria bestimmten Insignien Krone und Zepter. Im Bogenfeld dieser Öffnung ist die Segnungsszene mit Melchisedek (Gen 14,18) dargestellt. Auf der Stufe zu Füßen Marias steht eine kunstvoll gearbeitete Glaskaraffe mit Salböl, durch Birgitta von Schweden als Zeichen der Jungfräulichkeit Marias gedeutet. Bei der Glaskaraffe soll es sich um die früheste Abbildung eines Wetterglases mit Sturmanzeige in der Tülle als Ankündigung der stürmischen neuen Zeit handeln.

Diese Szene auf der linken Hälfte – vom dunklen Anführer der bösen Geister bis zu der Jungfrau Maria im Strahlenkranz – ist von einem schweren Behang überspannt, der links als Wandbehang beginnt und rechts unsichtbar ausläuft, optisch aber von einem Tympanon über der Jungfrau Maria fortgesetzt wird. Dies alles bleiben Deutungsversuche; eine allgemein überzeugende Sinnerklärung des Engelskonzerts wurde bis heute nicht gefunden. „Ein ähnliches Bild gibt es in der vorhergehenden deutschen Malerei nirgends, es fällt völlig aus dem Rahmen deutscher Ikonographie“ schreibt Ziermann.

Auf der rechten Hälfte der mittleren Bildtafel wird die Menschwerdung Christi dargestellt („Weihnachtsbild“). Die Gottesmutter sitzt in einem ummauerten Garten mit verschlossener Pforte (Hortus conclusus). Sie hält ihr Kind im linken Arm und stützt den Kopf mit der rechten Hand. Dabei lächelt sie ihr Kind an, das mit einer Korallenkette spielt. Im Vordergrund stehen Badezuber, Nachttopf (mit hebräischen Schriftzeichen) und Wiege.

Isenheimer Altar

Der gewaltige Altar, 1512–1516 für das Antoniterkloster im elsässischen Isenheim gemalt und heute in Colmar ausgestellt, zeigte geschlossen die Kreuzigung, links und rechts davon die Bilder der Heiligen Sebastian und Antonius sowie die Beweinung Christi.

Samstag, 24. November 2018

»Museo del Prado« startet Jubiläumsfeiern zum 200. Geburtstag

200 Jahre »Museo del Prado«

Der »Prado« ist aus Madrid nicht wegzudenken und gilt als eine der Hauptattraktionen bei einem Besuch der spanischen Hauptstadt. In kommenden Jahr begeht der Kulturtempel seinen 200. Geburtstag. Am 19. November 1819 wurde das »Museo del Prado« unter dem Namen »Museo Real de Pintura y Escultura« - »Königliches Museum für Malerei und Bildhauerei« eingeweiht.

Der spanische König Felipe hat den Startschuss zu den Feierlichkeiten zum 200-jährigen Bestehen des weltberühmten Madrider Prado-Museums gegeben. Den Auftakt zu den Jubiläumsfestivitäten macht eine große Ausstellung, die 168 Meisterwerke von Diego Velázquez über Francisco de Goya bis hin zu Pablo Picasso und dem erst im Oktober gestorbenen Eduardo Arroyo vereint. Titel der eindrucksvollen Schau: »Museo del Prado 1819 - 2019. Ein Ort der Erinnerung«.

Der Kunsttempel im Zentrum der spanischen Hauptstadt sei "von der Geschichte durchzogen" und habe seit seiner Einweihung am 19. November 1819 "die großen Transformationen der Gesellschaft miterlebt", sagte Felipe in einer Rede. "Der Prado, eines der besten Museen der Welt, stehe nicht nur für das Kulturerbe der Spanier, sondern seine Dimension ist universell", so der Monarch. Das Gebäude beherberge viele der wichtigsten Kunstwerke, die das menschliche Genie im Laufe der Geschichte hervorgebracht hat.

Die meisten Exponate der umfassenden Schau stammen aus der Sammlung des »Prado«, aber es sind auch mehr als 30 Leihgaben etwa aus dem Pariser »Louvre« und der Londoner »Tate Gallery« darunter.

Weblinks:

200 Jahre: Prado startet Jubiläumsfeiern - www.welt.de

Prado 200 - Exhibition - Museo Nacional del Prado - www.museodelprado.es

Samstag, 17. November 2018

Details in Pieter Bruegels d. Ä. Werken

Der Triumph des Todes


Pieter Bruegels d. Ä. - genannt »Bauernbruegel« - war ein Maler der Niederländischen Renaissance. Bruegel führte die flämische Landschaftsmalerei des 16. Jahrhunderts auf ihren Höhepunkt, begründete das niederländische Bauerngenre und schuf zahlreiche allegorische Werke, die sich auf Sprichwörter, Volkskultur und humanistische Kultur beziehen.
Bruegels Bildsprache ist äußerst komplex, jedes kleine Detail seiner Werke ist beabsichtigt und meist ein Bedeutungsträger. Symbole von Tod und Verderben, von Sünde, etwa in der Stichfolge Die Todsünden, aber auch von Lebensfreude und Tugenden – vgl. die Stichfolge Die Tugenden, Die Kinderspiele – ziehen sich durch sein gesamtes Œuvre und wollen entdeckt und bedacht werden.

In Pieter Bruegels d. Ä. Werken gibt es viele Details zu entdecken. Oft vermittelt uns der Künstler damit radikale Botschaften. Manchmal sind es grausame Details, so wie in dieser wohl düstersten Komposition Bruegels: »Der Triumph des Todes«.

Gerippe übernehmen die Herrschaft und versetzen uns in staunendes Entsetzen. Bei diesem Anblick wird nachvollziehbar, warum Bruegel oft stilistisch mit Hieronymus Bosch (um 1450 – 1516 ´s-Hertogenbosch) verglichen wird.

Die apokalyptische Weltlandschaft mit brennenden Städten, sinkenden Schiffen und der kahlen Ödnis erinnert auch an Joachim Patinier (um 1485 Dinant an der Maas (?) – 1524 Antwerpen).

In der unteren Bildhälfte inszeniert Bruegel eine unausweichliche Massenbewegung, die von links nach rechts verläuft. Unabhängig von Alter, Geschlecht, Herkunft und Rang ist absolut jeder vom Ablauf der Lebenszeit betroffen. Die Massenbewegung endet in einer „Todesfalle“: In Scharen werden die Menschen dort hineingetrieben. Die Klapptüre ist auf der Innenseite mit einem großen roten Kreuz bezeichnet. Unzählige Gerippe sind in militärischer Formation seitlich der Schlundöffnung aufgestellt. Sargdeckel dienen ihnen als Schilde.


Literatur:

Bruegel: Die Hand des Meisters Bruegel: Die Hand des Meisters von Sabine Pénot und Elke Oberthaler

Weblink:

Radikale Details - https://www.bruegel2018.at

Samstag, 10. November 2018

Claude Monet-Ausstellung in der Albertina Wien

Claude Monet: Pfad durch die Mohnblumen auf der Insel Saint-Martin, 1880

Im Herbst 2018 zeigt die Albertina Wien die erste umfassende Präsentation von Claude Monet (1840–1926) seit über 20 Jahren in Österreich. Die Ausstellung »Welt am Fluss« spannt den Bogen von seinen ersten vorimpressionistischen Werken bis hin zu seinen allerletzten Gemälden, die in seinem Garten in Giverny entstanden sind. Die Retrospektive ist mit 100 Gemälden von über 40 Leihgebern aus der ganzen Welt bestückt.

Claude Monet steht wie kein anderer für die Malerei des Impressionismus. Der französische „Meister des Lichts“ war ein zentraler Wegbereiter der Malerei im 20. Jahrhundert. Er malte am Meer, an der Steilküste der Normandie und an den Ufern der Seine. Die Wasseroberflächen seiner Bilder reflektieren die leuchtenden Farben üppiger Vegetation im Sommer und den geheimnisvoll grau und blau gefrierenden Dunst seiner Landschaften im Winter. Monets Licht und Farben wechseln auf der Leinwand mit der sich stets verändernden Natur und mit der Vielfalt an atmosphärischen Eindrücken, die der Maler vor den Motiven empfindet. Um sie in ihrer Erscheinungsvielfalt zu erfassen, malt er viele seiner Motive in Serien.

Das Gemälde »Impression« markiert den Beginn des Impressionismus und gab der Bewegung seinen Namen. Das Gemälde, das den Impressionismus eingeläutet hat, befindet sich heute in den Sammlungen des Pariser Museums »Marmottan Monet«. Monet zog von Paris nach Giverny und legte dort im Garten einen Seerosenteich an. Im hohen Alter stand er an seinem Seerosenteich in seinem Garten in Giverny und malte diesen immer wieder. Kein Bild glich dem anderen. Dem bislang wenig untersuchten Farbkonzept und Claude Monets leidenschaftlicher Auseinandersetzung mit der Pflanzen- und Wasserwelt im Garten seines Landhauses in Giverny widmet sich die Albertina in einer großen, monografischen Ausstellung.

Drei Gemälde aus der eigenen Sammlung sowie bedeutende Leihgaben aus internationalen Museen und Privatsammlungen beleuchten Monets Werdegang vom Realismus über den Impressionismus bis hin zu einer Malweise, bei der sich die Farben und das Licht allmählich vom Gegenstand lösen und das Motiv von der Naturbeobachtung unabhängig wird. Mit seinem Spätwerk bereitet Monet erst nach seinem Tod der Malerei des abstrakten Expressionismus den Boden.

Die Ausstellung in def Alberftina Wien ist von 21. September 2018 bis 6. Januar 2019 zu sehen. Sie wird mit großzügiger Unterstützung des Musée Marmottan Monet, Paris, realisiert.

Weblink:

https://www.albertina.at/ausstellungen/monet/ Monet

Samstag, 3. November 2018

"Max Slevogt - Impression und Phantasie" in der Pfalzgalerie Kaiserslautern


Zum 150. Geburtstag von Max Slevogt zeigt die Pfalzgalerie in Kaiserslautern die Ausstellung "Max Slevogt - Impression und Phantasie".

Gezeigt werden rund 20 Gemälde und zahlreiche Grafiken des impressionistischen Künstlers. So soll ein facettenreicher Überblick über Slevogts Schaffen gegeben werden.

Die Werke stammen aus dem eigenen Bestand der Pfalzgalerie. Das Museum hatte 1925 die erste Ausstellung von Werken Slevogts präsentiert.

Die Ausstellung "Max Slevogt - Impression und Phantasie" ist noch bis zum 13. Mai 2019 in der Pfalzgalerie zu sehen.

Blog-Artikel:

„Max Slevogt. Eine Retrospektive zum 150. Geburtstag

Max Slevogt-Ausstellung im Landesmuseum Mainz

Samstag, 27. Oktober 2018

Bruegel-Ausstellung - Überblick des gesamten Schaffen Bruegels

Bruegel-Ausstellung - Kunsthistorisches Museum Wien

2019 jährt sich der Todestag von Pieter Bruegel dem Älteren (um 1525/30 – 1569) zum 450. Mal. Anlässlich dieses Jubiläums widmet das Kunsthistorische Museum Wien diesem bedeutendsten niederländischen Maler des 16. Jahrhunderts die weltweit erste große monographische Ausstellung. Die Sonderausstellung gewährt einen Überblick zum gesamten Schaffen Bruegels.br>
In Museen und Privatsammlungen gehören die Werke Bruegels mit Recht zu den kostbarsten wie fragilsten Beständen. Wenn nun die Sammlung des Kunsthistorischen Museums um zahlreiche Gemäldeleihgaben internationaler Museen und Privatsammlungen ergänzt wird, entsteht ein sensationeller Überblick zum gesamten Schaffen Bruegels. Die meisten der fragilen Holztafeln sind bisher niemals zu einer Ausstellung verliehen worden. Ergänzt um eine repräsentative Auswahl an Zeichnungen und Graphiken, kann das Oeuvre damit in größtmöglicher Dichte erschlossen werden.

Das Ausstellungsereignis wird damit ein intensives Eintauchen in Bruegels Welt ermöglichen. Anhand von neuesten Erkenntnissen zu Materialien und Techniken, die sich langjähriger Forschung und internationaler Kooperation verdanken, wird der künstlerische Schaffensprozess Bruegels thematisiert: in der Perfektion der Ausführung, verbunden mit einem meisterhaften Einsatz von Kolorit und Zeichnung, liegt eines der vielen Geheimnisse dieses großen Künstlers! Bruegels Bilderzählungen sind Kunstwerke von zeitloser Wirkmacht – ab Herbst 2018 werden sie ein großes Publikum in Wien faszinieren.

Bruegel: Die Hand des Meisters

Pieter Bruegel der Ältere revolutionierte die Landschafts- und Genremalerei und ist für den Reichtum seiner Bilderwelt sowie seine scharfsinnige Beobachtungsgabe der menschlichen Spezies bekannt. Mit rund 90 seiner Werke zeigt die Ausstellung in Wien nun zum ersten Mal einen Überblick über das Gesamtwerk von Pieter Bruegel dem Älteren: Mit fast 30 Gemälden (das sind drei Viertel des erhaltenen malerischen Œuvres) ist ein weiteres Superlativ gewährleistet: so viel Bruegel an einem Ort gab es noch nie.

Das Gemälde "Dulle Griet" wurde eigens in Hinblick auf die Ausstellung im KHM Wien restauriert. Eine weitere Besonderheit ist die „Kreuztragung Christi“, die als größte und im Format unveränderte Tafel Bruegels ohne Rahmen und beidseitig sichtbar ausgestellt wird. Die BetrachterInnen bekommen so den Eindruck als würden sie dem Maler über die Schulter schauen.

Die Bilder, die im KHM in unterschiedlichen Räumen zu Werkgruppen vereinigt werden, zeigen etwa auch in einem intimeren Raum Gemälde mit Miniatur Charakter und es wird dort auch Bruegels Ausbildung als Miniaturmaler thematisiert. Das Zentrum der Präsentation wird von der einzigartigen Zusammenführung beider Turmbau-Gemälde gebildet, die einst in der Sammlung Rudolfs II. vereint waren.Eine Auswahl von Objekten aus der Zeit Bruegels, die im Kampf zwischen Fasching und Fasten dargestellt sind, soll die BetrachterInnen dazu animieren, die Detailvielfalt dieser sogenannten Wimmelbilder wahrzunehmen. Darunter fallen auch die bekannten Bauernhochzeitsbilder.

Die frei zugängliche Website www.insidebruegel.net gibt aus Anlaß der KHM Ausstellung auch erstmals tiefgehende Einblicke in die Gemälde Pieter Bruegels des Älteren auf Basis der jüngsten technologischen Untersuchungen.

Literatur:

Bruegel: Die Hand des Meisters Bruegel: Die Hand des Meisters von Sabine Pénot und Elke Oberthaler
Weitere Informationen:

Bruegel-Ausstellung - Kunsthistorisches Museum Wien - https://www.bruegel2018.at
Video:

BRUEGEL im Kunsthistorischen Museum Wien - Youtube

Donnerstag, 25. Oktober 2018

Leipziger Reclam-Museum eröffnet

Hans-Jochen Marquardt, Vorsitzender des Literarischen Museums und Initiator der Reclam-Ausstellung, zeigt im Reclam-Museum in Leipzig eine Ausgabe der Reclam Wochenend-Bücherei, die zwischen 1927 und 1930 in einer Blechkassette auf den Markt kam.

Das Reclam-Museum in Leipzig ist ein kleines Museum für kleine Hefte. Seit Mittwoch lädt das Reclam-Museum in Leipzigs Grafischem Viertel die Liebhaber der kleinen und oft gelben Hefte und ihre vielfältigen Geschwister zum Besuch ein.

Auf den nur etwa 50 Quadratmetern im Souterrain der Kreuzstraße 12 hat Museumsleiter Hans-Jochen Marquardt erstaunlich viel zusammengetragen. Es finden sich Raritäten, wie einige der ersten Nummern von Reclams Universalbibliothek. Aber auch Kurioses, wie das Studentenliederbuch, das mit Stahlnoppen gegen das Liegen in Bierlachen gewappnet ist.

In einer Bibliothek werden etwa 10.000 Hefte der Leipziger und Stuttgarter Produktion seit 1867 ausgestellt. Zudem können Besucher u.a. einen Reclam-Bücherautomaten und eine tragbare Feldbücherei aus dem Ersten und Zweiten Weltkrieg anschauen, heißt es in der Mitteilung weiter. Neben Ausstellungen sind auch Lesungen und Gesprächsrunden in dem neuen Museum geplant.

Mit über 10.000 Heften gibt es mehr als genug Lesestoff. Ein Drittel der Gesamtproduktion von Reclams Universal-Bibliothek steht somit zum Durchblättern in zwei großen Regalen bereit. Die Universal-Bibliothek ist die älteste Taschenbuchreihe Deutschlands und das prominenteste Produkt des Verlages.

Außerdem kann man elegant gestaltete Sonderreihen und kostbare Autografe von Thomas Mann und Herman Hesse betrachten.

Weblinks:

Leipziger Reclam-Museum eröffnet - www.mdr.de/kultur

Leipzig bekommt ein Reclam-Museum - www.mdr.de/kultur

Samstag, 20. Oktober 2018

„Max Slevogt. Eine Retrospektive zum 150. Geburtstag“ im Landesmuseum Hannover


Das Landesmuseum Hannover zeigt anläßlich des 150. Geburtstages von Max Slevogt "Max Slevogt. Eine Retrospektive zum 150. Geburtstag".

In der Sonderausstellung wird der Impressionist Max Slevogt als vielseitigen Künstler gezeigt, der ein beeindruckend umfangreiches Lebenswerk hinterließ. 150 Werke zeichnen ein vielschichtiges Bild des Künstlers.

Die Retrospektive mit 150 Werken zu Max Slevogts 150. Geburtstag ist bis zum 24. Februar 2019 in der Sonderausstellung im Landesmuseum zu sehen.

Blog-Artikel:

Max Slevogt-Ausstellung im Landesmuseum Mainz

Samstag, 13. Oktober 2018

Bruegel-Ausstellung - Kunsthistorisches Museum Wien

Bruegel-Ausstellung - Kunsthistorisches Museum Wien

2019 jährt sich der Todestag von Pieter Bruegel dem Älteren (um 1525/30 – 1569) zum 450. Mal. Anlässlich dieses Jubiläums widmet das Kunsthistorische Museum Wien diesem bedeutendsten niederländischen Maler des 16. Jahrhunderts die weltweit erste große monographische Ausstellung.

Die einzigartige Sammlung des Kunsthistorischen Museums wird nun für die Ausstellung im KHM um zahlreiche Gemäldeleihgaben internationaler Museen und Privatsammlungen ergänzt. So entsteht ein sensationeller Überblick zum gesamten Schaffen Bruegels, das zumeist auf fragilen Holztafeln verwirklicht wurde. Neben den einzigartigen Bildern wird bei der Ausstellung des KHM aber auch der künstlerische Schaffensprozess Bruegels thematisiert.

Nur knapp über vierzig Gemälde haben sich überhaupt von der Hand Bruegels erhalten. Mit zwölf Tafeln besitzt das Kunsthistorische Museum die bei Weitem größte Sammlung. Nicht zuletzt liegt dies auch daran, dass die außerordentliche Qualität und Originalität der Bildwelten Bruegels schon im 16. Jahrhundert bemerkt worden war.


Habsburger Sammler bemühten sich frühzeitig, die prestigeträchtigen Werke Bruegels zu bekommen. Bruegels Popularität liegt auch an den oft moralisierenden, immer vielgestaltigen und wirkmächtigen Kompositionen selbst: Sie laden den Betrachter zur ästhetischen Kontemplation gleichermaßen ein wie zum Nachdenken über die Vielschichtigkeit der Bildinhalte.

Bruegel: Die Hand des Meisters

In Museen und Privatsammlungen gehören die Werke Bruegels mit Recht zu den kostbarsten wie fragilsten Beständen. Wenn nun die Sammlung des Kunsthistorischen Museums um zahlreiche Gemäldeleihgaben internationaler Museen und Privatsammlungen ergänzt wird, entsteht ein sensationeller Überblick zum gesamten Schaffen Bruegels. Die meisten der fragilen Holztafeln sind bisher niemals zu einer Ausstellung verliehen worden. Ergänzt um eine repräsentative Auswahl an Zeichnungen und Graphiken, kann das Oeuvre damit in größtmöglicher Dichte erschlossen werden.

Das Ausstellungsereignis wird damit ein intensives Eintauchen in Bruegels Welt ermöglichen. Anhand von neuesten Erkenntnissen zu Materialien und Techniken, die sich langjähriger Forschung und internationaler Kooperation verdanken, wird der künstlerische Schaffensprozess Bruegels thematisiert: in der Perfektion der Ausführung, verbunden mit einem meisterhaften Einsatz von Kolorit und Zeichnung, liegt eines der vielen Geheimnisse dieses großen Künstlers! Bruegels Bilderzählungen sind Kunstwerke von zeitloser Wirkmacht – ab Herbst 2018 werden sie ein großes Publikum in Wien faszinieren.

Die Pieter Bruegel d.Ä.-Ausstellung im Kunsthistorisches Museum in Wien dauert vom 2. Oktober 2018 - bis 13. Januar 2019.

Literatur:

Bruegel: Die Hand des Meisters Bruegel: Die Hand des Meisters von Sabine Pénot und Elke Oberthaler

Weitere Informationen:

Bruegel-Ausstellung - Kunsthistorisches Museum Wien - https://www.bruegel2018.at

Video:

BRUEGEL im Kunsthistorischen Museum Wien - Youtube

Max Slevogt-Ausstellung im Landesmuseum Mainz

150 Jahre Max Slevogt

2018 jährt sich Max Slevogts Geburtstag zum 150. Mal. Max Slevogt wurde vor 150 Jahren am 8. Oktober 1868 in Landshut geboren. Max Slevogt war ein deutscher Maler, Grafiker, Illustrator und Bühnenbildner des deutschen Impressionismus. In der Pfalz fand der Künstler (1868-1932) seine zweite Heimat. Das Landesmuseum Mainz ehrt ihn nun mit einer großen Sonderschau.


Anlässlich dessen zeigt das Landesmuseum Mainz die Ausstellung "Ein Tag am Meer. Slevogt, Liebermann & Cassirer". Im Fokus der Ausstellung stehen nicht die zahlreichen pfälzischen Landschaftsgemälde, sondern seine bislang weniger beachteten und raren Meereslandschaften.

Mit Bildern seiner Pfälzer Wahlheimat wurde Max Slevogt (1868-1932) berühmt. Zum 150. Geburtstag beleuchtet das Landesmuseum Mainz ein bisher kaum beachtetes Kapitel seines Schaffens: die Strandlandschaft.

Der Hafen von Norderney

Das Landesmuseum Mainz widmet ab dem 9. Oktober Max Slevogt eine große Ausstellung. Die Schau »Ein Tag am Meer« präsentiert einen sensationellen Gemäldefund - drei bisher verschollen geglaubte Arbeiten aus Max Slevogts »Noordwijk-Reihe«.

Max Slevogt, Selbstbildnis mit Strohhut 1906

Der genußfreudige Malerfürst zählt zu den großen Impressionisten, der Stimmungen wiedergeben konnte.
Max Slevogt zählt mit Max Liebermann und Lovis Corinth zu den drei großen deutschen Impressionisten.

1914 erwarb der Maler das Herrenhaus Neukastell bei Leinsweiler, das er ausbaute und mit eindrucksvollen Wandmalereien ausstattete. Anfangs nur als Sommerresidenz genutzt, wurde es später zum Hauptwohnsitz. Dort starb der Künstler 1932.

Max Slevogt starb am 20. September 1932 in Leinsweiler-Neukastel in der Pfalz. Max Slevogt wurde in der Grabstätte der Familie Finkler auf Neukastel beigesetzt.


Weblinks:

Landesmuseum Mainz - www.landesmuseum-mainz.de

Maler des Lichts - Zum 150. Geburtstag des Künstlers Max Slevogt - www.swr.de

150. Geburtstag von Max Slevogt: Leinsweiler feiert Jubiläum - www.welt.de


Literatur:

Max Slevogt
Max Slevogt
von Michael Freitag

Max Slevogt in der Pfalz: Katalog der Max-Slevogt-Galerie in der Villa Ludwigshöhe bei Edenkoben
Max Slevogt in der Pfalz: Katalog der Max-Slevogt-Galerie in der Villa Ludwigshöhe bei Edenkoben

von Sigrun Paas und Roland Krischke

Max Slevogt: Neue Wege des Impressionismus
Max Slevogt: Neue Wege des Impressionismus
von Direktion Landesmuseum Mainz

Samstag, 6. Oktober 2018

»bauhaus imaginista: Corresponding With« in Kyoto

bauhaus imaginista

100 Jahre nach seiner Gründung in Weimar haben sowohl das Verständnis von Architektur und Design als auch die übergeordneten Ideale, für die das Bauhaus steht, weiterhin große Strahlkraft. Bis heute gilt das Bauhaus als wichtigste Schule der Moderne. Keine andere Bewegung hat auf drei Kontinenten Weltkulturerbe hervorgebracht.

Das Bauhaus revolutionierte 1919 Kunst, Design und Architektur. Der weltweite Jubiläumsreigen hat schon ein Jahr vor dem 100. Geburtstag begonnen. Den Auftakt machte China, jetzt folgen Japan und Russland.

bauhaus imaginista erzählt die internationalen Geschichten des Bauhauses. Seit ihrer Gründung 1919 stand die Schule in Kontakt mit avantgardistischen Bewegungen weltweit. bauhaus imaginista schlägt eine neue Lesart des Bauhauses als globaler Resonanzraum und kosmopolitisches Projekt vor.


Die Moderne war stets ein globales Phänomen. Ausstellungen, Veranstaltungen und Projekte von Weimar bis Rotterdam, von Tel Aviv bis Chicago verdeutlichen die vielfältigen Verflechtungen und lokalen Einflüsse der Avantgarde-Bewegungen des 20. Jahrhunderts.

Ein Raum für Offenheit, Diskurs und Begegnung: Am 6. April eröffnet das Bauhaus-Museum Weimar. Es inszeniert die Schätze der weltweit ältesten Bauhaus-Sammlung und und denkt es zeitgleich

Vom 4. bis zum 8. Oktober reist die Ausstellung »bauhaus imaginista: Corresponding With“ nach Japan, genauer ins National Museum of Modern Art in Kyoto.

bauhaus in Dessau

»bauhaus imaginista« ist ein internationales Projekt. Es steht für die internationale Zusammenarbeit verschiedener Ausstellungsstationen auf der ganzen Welt. Im Fokus steht dabei der Dialog und Austausch mit den diversen Formen der Moderne.

»«bauhaus imaginista« verfolgt die internationale Wirkungs- und Rezeptionsgeschichte der Praxis und Pädagogik des Bauhauses vor dem Hintergrund großer geopolitischer Veränderungen im 20. Jahrhundert.

Weblink:

Bauhaus100 - www.bauhaus100.de

bauhaus imaginista - www.bauhaus100.de

100 Jahre Bauhaus: "bauhaus imaginista" in Kyoto und Moskau - www.dw.com

Samstag, 29. September 2018

»Der Wanderer über dem Nebelmeer« von Caspar Friedrich

Der Wanderer über dem Nebelmeer« von Caspar Friedrich

»Der Wanderer über dem Nebelmeer« von Caspar Friedrich, 1818

Er gilt als bedeutendster deutsche Maler der Romantik und verkörperte mit allen Fasern das Gefühl der Romantik: Caspar David Friedrich wollte mit seinen Naturbildern Einblick in die menschliche Seele geben. Er unternahm lange Wanderungen durch das Gebirge und entlang der Küste und erlebte den Menschen in seiner Kleinheit gegenüber der ungeheuren Kraft der Natur. Als einsamer Wanderer schaut er sehnsuchtsvoll in eine weite Landschaft mit fernem Horizont.

»Der Wanderer über dem Nebelmeer« ist ein um 1818 entstandenes Gemälde von Caspar David Friedrich. Das unsignierte Bild in Öl auf Leinwand im Format 74,8 x 94,8 cm befindet sich in der Hamburger Kunsthalle.

Das Gemälde zeigt einen Mann in dunkel-grüner Kleidung, in aufrechter Haltung am Bergstock gestützt auf einem felsigen Gipfel eines Gebirges über das Meer aus dichtem Nebel hinwegschauend. Über den Schleiern aus milchigem Dunst ragen weitere nackte oder mit vereinzelten Bäumen bewachsene Felsen heraus. In der Ferne erheben sich Bergkegel eines Mittelgebirges. Der Wanderer ist als Person nicht zu erkennen. Der Mann ist von leicht untersetzter Statur und sein lockiges rötlich braunes Haar wird vom Wind getrieben. Er ist etwas nach links gewandt, in Richtung des höchsten Gipfels. Mit seiner Fußstellung noch im Aufstieg inne haltend findet er Halt auf dem zerklüfteten Untergrund. Die zerrissene Nebelform verschleiert den Abgrund und zeigt einen Morgen an.

Das Bild ist in zwei Schichten aufgebaut. Der dunkle Fels und der Wanderer im Gegenlicht sind wie eine Kulisse vor das helle Panorama der zum Horizont hin entwickelten Bergwelt gesetzt. Die menschliche Figur wurde im Zentrum der Komposition angeordnet. Rechts und links zur Mitte abfallende, symmetrisch gehaltene Berglinien konvergieren in den Herzraum des Wanderers. Auch die Nebelbänke strahlen horizontal und diagonal auf die Fokusposition.

Weblink:

Der Wanderer über dem Nebelmeer - Wikipedia -


Samstag, 22. September 2018

»Marc Chagall - Der wache Träumer«-Ausstellung im Kunstmuseum Picasso Münster



Die Ausstellung »Marc Chagall - Der wache Träumer« im Kunstmuseum Picasso Münster zeigt den Maler von seiner träumerische Seite.

Marc Chagall (1887-1985) ist als malender Träumer in die Kunstgeschichte eingegangen . In seinen farbenprächtigen Werken scheinen die Gesetze der Schwerkraft und der Logik aufgehoben zu sein. Wie kaum einem andern Künstler gelingt es ihm, die Wirklichkeit in eine romantische Traumwelt zu verwandeln, in er Menschen und phantastische Wesen gemeinsam durch seine Bildräume schweben lässt.

Mit rund 120 farbenprächtigen Gemälden, Zeichnungen und Grafiken, darunter Leihgaben aus dem Centre Pompidou in Paris, dem Ikonen-Museum Recklinghausen sowie zahlreiche selten gezeigte Werke aus Privatbesitz, taucht die Ausstellung tief in Marc Chagalls phantastische Traumwelt ein und spürt zugleich seinen Inspirationsquellen in der realen Welt nach.

»Marc Chagall - Der wache Träumer«-Ausstellung im Kunstmuseum Picasso Münster vom 13. Oktober 2018 bis zum 20. Januar 2019.

Weblink:

Marc Chagall - Der wache Träumer - www.kunstmuseum-picasso-muenster.de

Samstag, 15. September 2018

V&A Museum in Dundee Eröffnung

V&A Museum in Dundee

Schottland ist um eine Attraktion reicher, seitdem sich das Londoner Victoria & Albert Museum entschlossen hat in Dundee eine Filiale zu eröffnen. Dundee goes Design - Das V&A Dundee, die erste Aussenstelle des weltberühmten Londoner Victoria & Albert-Museums überhaupt, wird an diesem Samstag in der Hafenstadt im Norden Schottlands eröffnet. Stadt und Museumschefs erhoffen sich davon eine Wiederbelebung des ehemaligen Schifffahrts- und Handelszentrums an der Nordostküste Schottlands. Dundee hat rund 150.000 Einwohner.

Wie ein riesiger Schiffsrumpf scheint das V&A Dundee aus dem Wasser im Hafen zu ragen. Grau in grau, wie die Felsklippen der nahen Nordseeküste, fügen sich Tausende von Steinplatten in Wellenform zu einem Ganzen zusammen: Fensterschlitze und Bullaugen bündeln Sonne, Licht und Blicke aufs Wasser. Das V&A Dundee, die erste Außenstelle des weltberühmten Londoner Victoria & Albert-Museums überhaupt, eröffnet an diesem Samstag. Der futuristische Bau wurde für 81,1 Millionen Pfund (91,1 Millionen Euro) nach den Plänen des japanischen Architekten Kengo Kuma errichtet.


Gemeinsam mit V&A Dundee-Direktor Philip Long hoffen Stadtväter und Bevölkerung auf die Früchte einer "kulturellen Regeneration". Schon im ersten Jahr sollen 500.000 Besucher kommen, danach werden jährlich 350.000 erwartet. Der Ruf der von hoher Arbeitslosigkeit geplagten Stadt mit 150.000 Einwohnern schwankt gegenwärtig zwischen cool und deprimierend. Computerspiele und neue Technologien brachten wirtschaftliches Leben in die Stadt, die zugleich den Rekord an Drogentoten in Großbritannien hält.

V&A Museum in Dundee

Die Erneuerung, sagen Stadtplaner, habe mit dem neuen Museum ihren "Zündfunken" erhalten. Die aus Dundee stammende Schriftstellerin und Komikerin AL Kennedy fasst es in ihre eigenen Worte: "Es ist das erfolgreichste Grau, das ich bisher in Dundee gesehen habe." Architekt Kuma unterdessen lehnt den häufigen Vergleich mit dem sogenannten Guggenheim-Effekt des gleichnamigen Museums in Bilbao ab: "Das Guggenheim ist ein strahlendes Monument. Mein Ansatz der Wiederverbindung von Menschen mit ihrer Stadt ist genau das Gegenteil".

Weblinks:

Schottlands erstes Designmuseum eröffnet mit großen Erwartungen in Dundee

Victoria & Albert Museum weckt Hoffnung im schottischen Dundee - www.nau.ch

Eröffnung: V&A Museum in Dundee - ZDFmediathek

Victoria and Albert (V&A) Museum of Design, Dundee - Verdict - www.designbuild-network.com

Freitag, 24. August 2018

Sammlung der Kunst des »Blauen Reiter« im Lenbachhaus


Das Lenbachhaus in München besitzt die weltweit größte Sammlung zur Kunst des »Blauen Reiter«, einer der bedeutendsten Künstlergruppen der Avantgarde zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Diesen Umstand verdankt das Museum in erster Linie der großzügigen Stiftung von Gabriele Münter, der Malerin und Lebensgefährtin von Wassily Kandinsky bis 1914. Anlässlich ihres 80. Geburtstags 1957 machte sie dem Lenbachhaus über 1000 Werke des »Blauen Reiter« zum Geschenk.


Darunter befanden sich rund 90 Ölbilder von Kandinsky, etwa 330 Aquarelle und Zeichnungen, seine Skizzenbücher, Hinterglasbilder und Druckgrafiken, zudem über 25 von Münters eigenen Gemälden und zahlreiche Arbeiten auf Papier sowie Werke bedeutender Künstler wie Franz Marc, August Macke, Paul Klee, Alexej Jawlensky und Marianne von Werefkin. Mit dieser großartigen Schenkung wurde die Städtische Galerie im Lenbachhaus zu einem Museum von Weltrang.


»Je tiefer das Blau wird, desto mehr es ruft den Menschen in die Unendlichkeit.«
Wassily Kandinsky

Die Kunstbewegung »Der Blaue Reiter« stellte eine Revolution durch Farbe und Form dar.
Es steckte sehr viel Zeitkritik in ihren Werken und Schriften. Sie kritisierten den Materialismus des 19. Jahrhunderts als Folge der Industrialisierung und bemängelten auch den zunehmenden Nationalismus am Vorabend des Ersten Weltkriegs 1914. Seltsam ist, warum Franz Marc, 1880 als Sohn einer Elsässerin geboren, den Ersten Weltkrieg als notwendig erachtete und gegen die Franzosen kämpfte. Im Alter von nur 27 Jahren starb er in Verdun.

Während sich Wassily Kandinsky in seinen Kompositionen und Improvisationen im Laufe der Jahre komplett vom Gegenständlichen löste, hielt Marc mit seinen schlafenden Pferden oder Hunden noch an einer Körperlichkeit fest.



Das einzigartige Ensemble der »Gabriele Münter Stiftung« wurde 1965 durch eine weitere wichtige Schenkung ergänzt: Angeregt durch ihr Vorbild stifteten die Erben von Bernhard Koehler Hauptwerke von Franz Marc und August Macke. Bernhard Koehler sen., ein wohlhabender Berliner Fabrikant, war der Onkel von Mackes Ehefrau und hatte seit 1910 nicht nur zahlreiche Werke aus dem Künstlerkreis gekauft, sondern auch die Ausstellungen und die Publikation des Almanach »Der Blaue Reiter« finanziell unterstützt. Vier Jahre nach Gabriele Münters Tod wurde die Gabriele Münter- und Johannes Eichner-Stiftung 1966 rechtsfähig, die umfangreiches Archivmaterial zur Kunst des »Blauen Reiter« beinhaltet und die Sammlung des Lenbachhauses mit Ankäufen und Dauerleihgaben unterstützt. 1971 wurde zudem das Kubin-Archiv des Hamburger Sammlers Kurt Otte erworben, das neben Werken Alfred Kubins dessen umfangreiche Korrespondenz mit Schriftstellern und Künstlern der Avantgarde enthält.


Der Kreis des »Blauen Reiter« in München und Murnau gehört neben der Künstlergemeinschaft der »Brücke« in Dresden und Berlin zur wichtigsten Erneuerungsbewegung der deutschen Kunst des 20. Jahrhunderts. Im Gegensatz zum figürlichen Expressionismus der »Brücke«-Künstler entwickelte der Kreis des »Blauen Reiter« ab 1908 eine spezifische Art von strahlend farbiger, expressiver und zum Teil abstrahierender Formensprache, die unter dem verbindenden Glauben an eine "geistige" Dimension der Kunst verschiedenen formalen Ausdrucksmöglichkeiten Raum bot. In diesem Sinne war der 1911 gegründete 'Blaue Reiter' ein Zusammenwirken verschiedener Künstlerpersönlichkeiten auf einer vielfältigen Basis. In dieser Offenheit liegt seine Modernität, die sich bis in die Gegenwart Aktualität und Akzeptanz bewahrt hat.


Merkmale des »Blauen Reiter«

- blau ist die Farbe der Romantikà Künstler wollen wie in der Romantik, die Einheit von Natur und Mensch
- wiederum Verzicht auf ablenkende Details
- Bilder leben von Kontrasten
- Farbe gewinnt an Eigenleben, ist unabhängig vom optischen erscheinen des Gegenstandes (Bsp.: blaues Pferd)

Weblink:

Einführung in Die SammlunG »Der Blaue Reiter« - www.lenbachhaus.de/sammlung

Samstag, 18. August 2018

Geburtshaus Pablo Picassos in Malaga



Eine wichtige Sehenswürdigkeit Malagas ist das Geburtshaus Pablo Picassos. Pablo Picasso wurde am 25. Oktober 1881 als Sohn eines Malers und Zeichenlehrers in Malaga in Südspanien geboren. Der vielseitige Künstler Picasso erschuf in seinem Leben als Maler, Bildhauer und Grafiker ein umfangreiches Gesamtwerk, welches durch die Vielseitigkeit der künstlerischen Ausdrucksformen besticht.

Im Geburtshaus von Pablo Picasso in Malaga wird heute in der ersten Etage eine ständige Ausstellung mit Originalwerken des Künstlers gezeigt. In drei großen Räumen kann der Besucher Werke aus der Schaffensperiode des Künstlers zwischen 1931 bis 1971 erleben.

Daneben sind auch Werke so bedeutender Künstler wie Miró, Tàpies und vielen anderen zu sehen. Einige sehenswerte Räume des Geburtshauses Picassos wurden stilgerecht in den Stil des 19. Jahrhunderts zurückversetzt. Heute befinden sich wieder einige persönliche Gegenstände in diesen Räumen, die aus dem Besitz der Familie stammen. Das Haus steht sich an der Plaza de Merced 15 in Malaga.

Ganz in der Nähe des Geburtshauses befindet sich das »Museo Picasso« in Malaga. Hier kann sich der Besucher einen Eindruck über alle Schaffensperioden Pablo Picassos verschaffen. Das alte Gebäude wurde im 16. Jahrhundert errichtet. Der Buenavista-Palast in der Calle San Agustín 8 wurde als Ausstellungsort gewählt, weil Picassos Schwiegertochter Christine Ruiz-Picasso und sein Enkel Bernard Ruiz-Picasso ein in typisch andalusischer Bauweise errichtetes Haus für die Präsentation der von ihnen ererbten Kunstwerke Picassos bevorzugten.

Im Jahr 1997 wurde von den Erben eine Stiftung gegründet, der sie für die Dauer von 50 Jahren die Kunstwerke Picassos aus ihrem persönlichen Besitz für die Ausstellung in dem Pablo Picasso gewidmeten Museum überließen. Das Museum fügt sich trotz der notwendig gewordenen Umbauarbeiten am Palast und der Einbindung mehrerer Nebengebäude sehr gut in das Altstadtambiente ein.


Pablo Picasso-Weblinks:

Pablo Picasso - picasso.tamu.edu

Pablo Picasso-Museum - www.museopicasso.bcn.es (ES)

Pablo Picasso-Biografie - www.die-biografien.de

Pablo Picasso-Zitate - www.die-zitate.de


Weblinks:

Malaga - www.andalusien-tour.com

Malaga Tourismus - http://malaga-tourismus.de

Die »Feria de Málaga« gehört zu den ältesten europäischen Festivals - http://culturwelt.blogspot.com


Andalusien-Reiseführer:

Andalusien: Reiseführer mit vielen praktischen Tipps
Andalusien: Reiseführer mit vielen praktischen Tipps
von Thomas Schröder

DuMont Reise-Handbuch Reiseführer Andalusien
DuMont Reise-Handbuch Reiseführer Andalusien: mit Extra-Reisekarte
von Susanne Lipps-Breda

Samstag, 11. August 2018

Klimt im Burgtheater


Gustav Klimts Frühwerk umfasst eine Reihe von Gemälden, die er zusammen mit seinem Bruder Ernst und Franz Matsch im Rahmen der gemeinsamen „Künstler-Compagnie“ verwirklichte. Dazu gehören auch die 1887 entstandenen Deckengemälde in den Feststiegen des Burgtheaters, die der Historienmalerei zuzurechnen sind, aber bereits die Wende zur symbolistischen Phase des Wiener fin de siècle ankündigen.

Die Künstler wurden 1886 beauftragt, die Geschichte des Theaters an den Decken der beiden Prunkstiegen darzustellen. Dass ausgerechnet der „Compagnie“, wie sich das Trio selbst nannte, diese bedeutende Aufgabe zugeteilt wurde, ist bemerkenswert – immerhin waren die Maler zu diesem Zeitpunkt erst Anfang 20. Es war ihr erster Staatsauftrag und bedeutete gleichzeitig den Durchbruch ihrer Karriere.

Gustav Klimt zählt zu den Malern, die sich mit ihren Gemälden im Wiener Burgtheater verewigt haben. Von den insgesamt zehn Gemälden stammen die vier Bilder „Thespiskarren“, „Shakespeares Globetheater“, „Altar des Dionysos“ (alle Feststiege Volksgartenseite) und „Theater in Taormina“ (Feststiege Landtmannseite) von Gustav Klimt.

Weblinks:

Klimt im Burgtheater - www.burgtheater.at

Das Burgtheater



Samstag, 21. Juli 2018

Miró-Ausstellung im Kunsthaus Apolda

Kunsthaus Apolda

Das Kunsthaus Apolda zeigt zu seiner diesjährigen Sommerschau grafische Arbeiten des spanischen Malers und Bildhauers Joan Miró. Unter dem Titel "Poetische Welten" sind insgesamt 71 klein- und großformatige Radierungen, Lithografien und Zeichnungen des Katalanen zu sehen, der zu den bedeutendsten Vertretern der modernen Malerei gehört.

Die Arbeiten, die wie häufig bei Miró in den leuchtenden Primärfarben Rot, Gelb und Blau gehalten sind, stammen aus den 1930er- bis 1970er-Jahren. Miró hatte Lithografien und Radierungen in hohen Auflagen produziert. Das Werkverzeichnis seiner Druckgrafik umfasst mehr als 2.500 Arbeiten.


Unter dem Titel "Poetische Welten" werden dabei 71 graphische Werke des spanischen Künstlers gezeigt. Miró zählt zu den bedeutendsten Künstlern der Klassischen Moderne, mit Einflüssen aus Surrealismus und Kubismus. Die Werke aus dem Zeitraum der 1930er bis 1970er Jahre stammen aus der Kölner Galerie Boisserée, wie Kurator Johannes Schilling gegenüber dem MDR mitteilte.

In Apolda werden auch einzelne Kunst-Bücher gezeigt, für die er Illustrationen geschaffen hat. Alle Stücke stammen aus der Kölner Galerie Boisserée. Dort sollen sie nach dem Ende der Schau in Apolda gezeigt werden

Geöffnet hat die Ausstellung noch zwei Monate, bis 16. September. - Erst Anfang des Monats ist im Apoldaer Kunsthaus mit der Andy Warhol Ausstellung die dritt-erfolgreichste Schau des Hauses zu Ende gegangen.

Weblinks:

Kunsthaus Apolda: Startseite - kunsthausapolda.de/

Miró-Ausstellung im Kunsthaus Apolda

Warhol-Ausstellung der Siebdrucke

Samstag, 7. Juli 2018

"Die Ufa – Geschichte einer Marke" im Kunstfoyer München




Gegründet wurde sie als Propagandainstrument im Ersten Weltkrieg: die UfA. Schon in den zwanziger Jahren avancierte sie mit Großproduktionen zum Mythos. Die Ausstellung "Die Ufa - Geschichte einer Marke" im Kunstfoyer in der Maximilianstraße erzählt nun die Geschichte des Deutschen Hollywood.

In den 100 Jahren der UFA entstanden Meisterwerke wie "Metropolis", aber auch Propaganda-Filme und harmlose Komödien. Einer der großen Erfolge der UFA war "Der Blaue Engel" mit Marlene Dietrich. Das Museum für Film und Fernsehen in Berlin widmet der legendären Filmfirma eine Ausstellung, die auch den berühmten Morgenmantel der feschen Lola zeigt.


Trotz vieler Brüche und Zäsuren in der Firmengeschichte existiert die Marke „Ufa“ seit einhundert Jahren. Der zugkräftige Name hat sich über die Dekaden hinweg gehalten – nicht zuletzt, weil seine Strahlkraft diese Marke schon früh zu einem Asset machte und bis heute macht. Präsentiert wird zudem die ökonomische und ästhetische Strategie des Medienkonzerns.

Anhand einer Vielzahl von Exponaten, die der Stummfilmzeit über das Aufkommen des Fernsehens bis hin zu aktuellen Innovationen der heutigen UFA reichen, lassen sich die Reaktionen des Unternehmens auf gesellschaftliche und politische Rahmenbedingungen sowie die Marktmechanismen der jeweiligen Epoche nachvollziehen.

Die Ufa – Geschichte einer Marke im Kunstfoyer in der Maximilianstraße dauert vom 8. Juni bis zum 16. September 2018.

Weblinks:

Die Ufa – Geschichte einer Marke

Ausstellung zu 100 Jahre UFA - Filmgeschichte zwischen Kult und Kommerz - www.deutschlandfunkkultur.de

UfA - Wikipedia.org


Literatur:

Die Ufa - Geschichte einer Marke
Die Ufa - Geschichte einer Marke
von Rolf Aurich und Karin Herbst-Meßlinger

Die Ufa: Ein Film-Universum
Die Ufa: Ein Film-Universum
von Friedemann Beyer

Linientreu und populär: Das Ufa-Imperium 1933–1945
Linientreu und populär: Das Ufa-Imperium 1933–1945
von Rainer Rother

Samstag, 30. Juni 2018

Kunstmuseum Stuttgart und Museum Haus Dix

Kunstmuseum Stuttgart und Museum Haus Dix

"Würfele" nennen die Stuttgarter liebevoll das Kunstmuseum, das mitten im Herzen der Innenstadt liegt. Der gläserne Kubus ist ein Publikumsmagnet.

Schon von außen besticht das Kunstmuseum Stuttgart durch seine minimalistische Architektur. Es wurde in einen stillgelegten Autotunnel gebaut und bietet mit 5000 Quadratmetern Ausstellungsfläche viel Platz für die Kunst. Insgesamt 15.000 Werke umfasst der Bestand. Mit rund 250 Arbeiten von Otto Dix besitzt das Kunstmuseum die wohl wichtigste Sammlung weltweit.

Neben den Ikonen von Dix, zeigt das Kunstmuseum vor allem abstrakte Kunst von der Nachkriegszeit bis zur Gegenwart. Fritz Winter, K.R.H. Sonderborg, Dieter Roth, Georg Karl Pfahler und Dieter Krieg sind wichtige Positionen dieser Phase. Einer der Pioniere der abstrakten Kunst war der Stuttgarter Willi Baumeister. Auch sein Nachlass, das Archiv Baumeister, befindet sich im Kunstmuseum.

Im Dunstkreis der Dresdener Kunstakademie wurde Dix zur Leitfigur der Bewegung. Der einstige Student und spätere Professor, den die Nazis 1933 aus dem Amt warfen, malte Gesellschaftsbilder, in denen er das verdorbene Großstadtleben in böser, zugleich genussvoller Bildschärfe zeigte.

Otto Dix’ Werk ist von stilistischer Vielfalt geprägt, bleibt jedoch in seiner künstlerischen Grundhaltung dem Realismus verpflichtet. Am bekanntesten sind diejenigen seiner Gemälde, die der Neuen Sachlichkeit (Verismus) zugerechnet werden.

Dix gilt als exzellenter Zeichner und hinterließ mehr als 6.000 Zeichnungen und Skizzen. Die umfangreichsten Werksammlungen befinden sich im Kunstmuseum Stuttgart und im Museum Gunzenhauser in Chemnitz. Den weltweit größten Bestand an Arbeiten auf Papier besitzt die Galerie Albstadt.


Weblinks:

Kunstmuseum Stuttgart und Museum Haus Dix

Neue Sachlichkeit Schonungslos durchs welke Fleisch - www.berliner-zeitung.de/kultur/

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Samstag, 23. Juni 2018

Gustav Klimt-Ausstellung im Leopold Museum Wien

Gustav Klimt

Gustav Klimt starb am 6. Februar 1918 in Wien. Gustav Klimt war ein österreichischer Maler des Expressionismus. Neben Egon Schiele und Oskar Kokoschka zählt Gustav Klimt zu den bedeutendsten bildenden Künstlern der »Wiener Moderne« und einer der bekanntesten Vertreter des Wiener Jugendstils und Präsident der »Wiener Secession«.

Gustav Klimt, der Protagonist der Wiener Moderne, wird im Leopold Museum Wien mit einer Ausstellung im zum 100. Todestag gewürdigt. Seine umstrittenen, in den letzten Kriegstagen des Jahres 1945 zerstörten, allegorischen Fakultätsbilder galten als Paradigmenwechsel und als Credo einer neuen, thematischen und formalen Auffassung des Fin de Siècle: Geist und Materie, Natur und Kunst wie Eros und Thanatos stellen das Programm seines Schaffens kongenial dar.

Gustav Klimt
Portrait of Adele Bloch-Bauer, 1907
Portrait von Adele Bloch-Bauer, 1907

Im Leopold Museum führen die Kuratorinnen Heike Eipeldauer und Sandra Tretter in der großen "Gustav Klimt"-Ausstellung des Hauses vom 22. Juni bis 4. November Bestände des Leopold Museums und der Privatsammlung der Familie Leopold, Sammlungsexponate der Klimt-Foundation, Werke einer neuen, dem Museum überantworteten Dauerleihgabe eines Klimt-Nachfahren sowie ausgewählte internationale Leihgaben aus privaten und institutionellen Sammlungen zusammen.

Ausstellung im Leopold Museum vom 22.06.2018 bis 04.11.2018.

Blog-Artikel:

Gustav Klimt 100. Todestag - Kulturwelt-Blog

Samstag, 16. Juni 2018

»Egon Schiele Die Jubiläumsschau« im Leopold Museum Wien


Das Leopold Museum in Wien widmet Egon Schiele zum 100. Todestag in diesem Jahr gleich zwei Ausstellungen: »Egon Schiele Die Jubiläumsschau« ist bis 4. November zu sehen und »Schiele - Brus - Palme« bis zum 11. Juni 2018. Im Jahr 2018, 100 Jahre nach seinem Tod, ist dem zentralen Künstler aus der Sammlung des Leopold Museum, Egon Schiele (1890–1918), eine besondere Ausstellung gewidmet.

Einzigartig durch die Kombination von Gemälden, Papierarbeiten und zahlreichen Archivalien präsentiert die Ausstellung die wichtigsten Themen im Schaffen des Künstlers: zunächst sein selbstbewusstes Heraustreten aus der Tradition und seine Findung als Ausdruckskünstler, in der Folge Motivgruppen wie die ambivalente Figur der Mutter oder die Tabubrüche in Form der Darstellung junger Mädchen und Buben, des weiteren Themen wie Spiritualität und Verwandlung, seine enigmatischen Häuser und Landschaften oder etwa seine spannungsvoll komplexe Analyse in seinen Porträtdarstellungen.

Schonungslos und explizit stellte Egon Schiele Nacktheit dar. Auch 100 Jahre nach seinem Tod sorgen seine Werke für Wirbel. Das Leopold Museum zeigt den Expressionisten nun - unzensiert.


Die Gewichtung der Ausstellung ergibt sich aus jener der Sammlungen Leopold, die Kunstgeschichte schrieben: bei den Ölbildern wie den Papierarbeiten liegt der Schwerpunkt auf den expressionistischen Jahren 1910 bis 1914, wobei die Blätter zu je einem Drittel den Selbstdarstellungen, den Porträts und Akten der Mädchen und schließlich jenen erwachsener Frauen gewidmet sind. Demgegenüber umfassen die Gemälde alle oben genannten Themen. Neben dem umfassenden Sammlungsbestand, deren Papierarbeiten aus restauratorischen Gründen in drei Durchläufen gezeigt werden, sind einzelne herausragende Schiele-Werke von internationalen Sammlungen als „noble Gäste“ in die Jubiläumsausstellung integriert.

Es ist nicht nur die schonungslose Nacktheit des Menschen, die Schiele darstellt, sondern wohl auch die Nacktheit Österreichs in 1918 nach dem verlorenen Krieg und der Untergang der alten Habsburger Dynastie. Es ist gut, daß Schiele nicht mehr erleben musste wie Hitler seine Heimat Österreich heim ins Reich führte. Da wäre die schonungslose Nacktheit wohl total gewesen.

»Egon Schiele Die Jubiläumsschau« dauert vom 23.02.2018 bis zum 04.11.2018.


Weblink:

Egon Schiele Ausstellungen | Leopold Museum - www.leopoldmuseum.org/de


Blog-Artikel:

Gustav Klimt-Ausstellung im Unteren Belvedere

Samstag, 9. Juni 2018

Museum "Kanal – Centre Pompidou" in Brüssel

Kunstwerk im Kanal - Centre Pomipou

Das Museum "Kanal – Centre Pompidou" in Brüssel ist mit einer provisorischen Ausstellung eröffnet worden. Das neue Museum für zeitgenössische Kunst in Brüssel bietet auf mehr als 38 000 Quadratmetern viel Platz. Die eigentliche Eröffnung ist zwar erst für Ende 2022 vorgesehen.

Doch das Centre Pompidou will mit der Ausstellung "Kanal brut" jetzt schon einen Vorgeschmack darauf geben, was den Besucher in rund vier Jahren in dem Gebäude an einem Brüsseler Kanal erwarten wird. Das französische Wort "brut" bedeutet soviel wie "roh".

Noch vor seiner Fertigstellung präsentiert das Pariser Centre Pompidou in Brüssel im „Kanal – Centre Pompidou“ rund 300 Werke, darunter Installationen von Jean Prouvé und die Skulptur „Großer Geist Nr.7“ von Thomas Schütte.

Im "Kanal - Centre Pompidou" sollen keine Gemälde von Picasso und Matisse hängen. Das neue Museum sei ein Laboratorium, erklärte Blistène. "Die heutige Kunst braucht immer mehr Platz. Man wird hier auch verstärkt Performances zeigen können", so der Kunsthistoriker.

"Kanal – Centre Pompidou" ist nach Málaga in Südspanien die bislang zweite zeitlich befristete Zweigstelle des Pariser Museums außerhalb Frankreichs.


Weblink:

Museum "Kanal – Centre Pompidou" in Brüssel - www.abendblatt.de

Samstag, 2. Juni 2018

Neubau der Kunsthalle Mannheim mit Kunstwerken eröffnet

Neubau der Kunsthalle Mannheim eröffnet

Die Kunsthalle Mannheim ist ein Museum für moderne und zeitgenössische Kunst in Mannheim. Die Kunsthalle Mannheim prägt seit über 100 Jahren das kulturelle Leben der Industriestadt am Rhein. Nach dreijähriger Bauzeit ist der futuristisch angehauchte Neubau der Kunsthalle Mannheim eröffnet worden. Die Kunsthalle unterscheidet sich nach der Eröffnung des Neubaus fundamental vom alten Typus des Museums.

Neubau der Kunsthalle Mannheim eröffnet

Die Entwurfsidee des Neubaus spielt auf die historische Stadtstruktur von Mannheim an: sieben „Ausstellungs-Häuser“ gruppieren sich um ein platzähnliches Lichtatrium. Die räumliche Komposition mehrerer Kuben erzeugt durch ihre versetzte Anordnung in Höhe und Breite variationsreiche Räume. Es gibt Ausstellungskuben und Galerien, Gassen, Brücken, Terrassen und einen Dachgarten. Die Dynamiken, Methoden und Muster des Städtischen sind Bestandteile des Museums-Erlebnisses. Die Kunsthalle ist ein weltoffener Ort, der die umliegende Stadt einbindet und sich durch Architektur, Aktivitäten und einen faszinierenden Erlebnismix in sie integriert. Gleichzeitig fließt der urbane Raum hinein in und durch das Museum hindurch.

Der Zugang zur Kunst und zu intelligenter Erholung ist unverstellt. Jederzeit findet der Besucher mühelos zu jenen Orten und Themen im Haus, die ihn interessieren – Kunst, Gastronomie, Bar, Shop oder die ruhige Ecke für die Auszeit mitten im quirligen Alltag. Ist die Stadt ein Kulturverdichtungsraum, so ist die (Kunst-) „Stadt in der Stadt“ ein noch einmal verdichteter Kulturverdichtungsraum, ein Konzentrat und Höhepunkt der sie umgebenden Stadt.

Das Museum eröffnet nun mit Kunstwerken. Die Kunsthalle hatte bei der vorgezogenen offiziellen Eröffnung im Dezember 2017 mit einem Kuriosum aufgewartet, denn die Kunsthalle Mannheim hatte damals aus Zeitgründen noch ohne Kunstwerke eröffnet. Nach der Eröffnung wird die Kunsthalle gleich wieder ein halbes Jahr lang geschlossen. Es braucht halt noch Zeit, um die Kunst zu platzieren. Die komplette Mannheimer Sammlung umfasst immerhin mehr als 2.000 Gemälde, etwa 800 Skulpturen und rund 33.000 Grafiken. „Und hier wird dann im Juni 2018 unser Schlüsselwerk, der Manet hängen.“

„Die Erschießung Kaiser Maximilians von Mexiko“ – das weltberühmte Gemälde von Edouard Manet ist zusammen mit anderen Werken der Sammlung ab dem 1. Juni 2018 im Neubau der Mannheimer Kunsthalle zu sehen.


Weblinks:

Neubau - Kunsthalle-Mannheim - https://kuma.art/de/neubau

Die Verweigerung de Zeit - www.swr.de

Samstag, 26. Mai 2018

Freie Deutsche Hochstift in Frankfurt am Main

Fassade des ehemaligen Wohnhauses der Familie Goethe in Frankfurt

Das Freie Deutsche Hochstift in Frankfurt am Main ist eines der ältesten Kulturinsti­tute Deutschlands. Es setzt sich unter anderem für die Sammlung und Edition litera­rischer Werke ein und beherbergt den weltweit größten Bestand an Hand­schriften der deutschen Romantik.

In der Handschriften-Abteilung des Freien Deutschen Hochstifts in Frankfurt am Main finden sich neben der Goethe-Sammlung weitere wertvolle Kostbarkeiten.


Besonders wichtig sind Dokumente und Teile von Nachlässen von Dichterinnen und Dichtern der Romantik wie Clemens Brentano, Bettine und Achim von Arnim, der Günderrode, Novalis, den Brüdern Schlegel und Eichendorff. Ferner wird hier der Gesamtnachlass Hugo von Hofmannsthals verwahrt.

Im Frankfurter Goethe-Haus befinden sich fast der gesamte Nachlass des roman­tischen Dichters Novalis sowie (Teil-)Nachlässe von Autoren der Romantik wie Clemens Brentano, Achim und Bettine von Arnim und Joseph von Eichen­dorff.

Samstag, 19. Mai 2018

Bauhaus in Dessau



Das Bauhaus war eine der einflussreichsten Kulturinstitutionen des 20. Jahrhunderts. In der Kunst des Bauhauses flossen die prägenden Strömungen der europäischen Avantgarde wie in einem Schmelztiegel zusammen. Zu einem Mythos stilisiert, wurde das Bauhaus aber auch zum Inbegriff des modernen Design-Klischees.

Das Gebäude des Bauhauses ist ein veritables Manifest für eine Ästhetik der Transparenz: Alle Räume stehen miteinander in Verbindung, alles fördert die Bewegung, den Austausch und den Kontakt der Studenten mit den verschiedenen Räumen und Disziplinen.

Schon 1926, ein Jahr nach Baubeginn, galt das Bauhaus, das Stadt, Fabrik und Schule zu einer Einheit verbindet, als Gropius' Hauptwerk. Doch es wurde schnell zum Politikum und musste 1932, nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten in Dessau, nach Berlin umziehen, wo es letztendlich geschlossen wurde. Der Plan, das als Provokation empfundene Gebäude teilweise abzureißen, wurde schließlich fallengelassen, und die Nationalsozialisten nutzten das Bauhaus als Ausbildungsstätte für ihre Parteikader.

Auch den Kommunisten gefiel das Bauhaus nicht, doch auch sie wagten nicht, es abzureißen und ließen in den 50er Jahren die durch Bombardierungen beschädigten Gebäudeteile notdürftig ausbessern. Erst 20 Jahre später wurde das Bauhaus restauriert. Gropius ließ sich in den USA nieder und gelangte dort als radikaler Erneuerer der amerikanischen Architektur zu Berühmtheit

Samstag, 12. Mai 2018

»Stairway to Klimt« im Kunsthistorischen Museum Wien

Stairway to Klimt

Über der Eingangshalle des Kunsthistorischen Museums in die Säulen- und Arkadenarchitektur des Stiegenhauses sind die einzigartigen Gemälde des Meisters eingebettet.

»Stairway to Klimt« im Kunsthistorischen Museum Wien ist eine besondere Ausstellung, in der dem Besucher die Malkunst von Gustav Klimt nähergebracht wird - eine Begehung auf einer Bühne unterhalb des Dechengewölbes.

Die einzigartigen Gemälde des Meisters im Kunsthistorischen Museum sind aus nächster Nähe zu bewundern.

Wie bereits im Jahr 2012 ist in über 10 Metern Höhe eine Brücke über das Stiegenhaus gespannt, die den Aufstieg zu dem prächtigen Bilderzyklus ermöglicht. Der von Gustav Klimt gemeinsam mit seinem Bruder Ernst und Franz Matsch geschaffene Zyklus entstand im Auftrag Kaiser Franz Josephs I. und stellt die bedeutenden Stilepochen der Kunst dar.

Weblink:

Stairway to Klimt - www.khm.at

Blog-Artikel:

Gustav Klimt-Ausstellung im Unteren Belvedere