Samstag, 27. Februar 2016

»Joan Miró. Wandbilder, Weltenbilder«-Ausstellung in der Kunsthalle Schirn

Joan Miró (1893–1983) bekannte einst, die Male­rei ermor­den zu wollen. Heute gehört er zu den größ­ten Künst­lern des 20. Jahr­hun­derts. Die Frankfurter Schirn bietet dem Publi­kum einen gänz­lich neuen Zugang zu Mirós Kunst.

Die Kunsthalle Schirn präsen­tiert in einer konzen­trier­ten Einzel­aus­stel­lung einen bislang wenig disku­tier­ten Aspekt im Œuvre des Kata­la­nen: Mirós Vorliebe für große Formate und seine Faszi­na­tion für die Wand. Von Beginn an bildet die Wand den Ausgangs­punkt seiner Male­rei – als Objekt, das abge­bil­det wird und das zugleich die physi­sche und hapti­sche Quali­tät seiner Male­rei bestimmt. Von der Wand in die Welt: Die Schirn zeigt die unwiderstehlich direkte und monumentale Malerei von Joan Miró.

Miró löste sich von einer einfa­chen Wieder­gabe der Wirk­lich­keit und setzte die Bild­flä­che mit der Wand gleich. Indem er weiß­grun­dierte Lein­wände, rohe Jute, Faser­plat­ten, Sand­pa­pier oder Teer­pappe verwen­dete, ließ er einma­lige Bild­wel­ten von monu­men­ta­ler Größe und heraus­ra­gen­der Mate­ria­li­tät entste­hen.

Kunst entsteht dadurch, dass man sie betrachtet.
Joan Miro


Die Ausstel­lung umfasst ein halbes Jahr­hun­dert Male­rei, ausge­hend von seinem emble­ma­ti­schen Gemälde "Der Bauern­hof" (1921/22), über seine geschätz­ten Traum­bil­der der 1920er-Jahre, dem Schlüs­sel­werk "Male­rei (Die Magie der Farbe)" (1930), seine auf unkon­ven­tio­nel­len Malgrün­den gear­bei­te­ten Werke und Friese der 1940er- und 1950er-Jahre bis hin zu den fulmi­nan­ten späten Arbei­ten, wie das monu­men­tale Tripty­chon "Blau I-III" (1961) und die außer­ge­wöhn­li­chen Bilder "Male­rei I-III" (1973).

Mit rund 50 Kunst­wer­ken aus bedeu­ten­den Museen und öffent­li­chen Samm­lun­gen welt­weit, u. a. aus der Natio­nal Gallery of Art, Washing­ton D.C., dem Solo­mon R. Guggen­heim Museum, New York, dem Museo Reina Sofía Madrid und dem Centre Pompi­dou Paris sowie wich­ti­gen Privat­samm­lun­gen, eröff­net die Ausstel­lung der Schirn dem Publi­kum einen gänz­lich neuen Zugang zu Mirós Kunst.

Diese Ausstel­lung wird in Koope­ra­tion mit dem Kunst­haus Zürich durchgeführt.

Die Ausstellung »Joan Miró. Wandbilder, Weltenbilder« in der Kunsthalle Schirn dauert noch bis zum 12. Juni 2016.

Weblink: »Joan Miró. Wandbilder, Weltenbilder« - www.schirn.de

Sonntag, 21. Februar 2016

Hieronymus Bosch-Sonderausstellung in s'Hertogenbosch


Hieronymus Bosch war ein phantastischer Maler der Spätgotik und frühen Renaissance. Seine Werke sind Ausdruck der Groteske und des Absurden. Gegenstand seiner Malerei sind die Hölle und das Infernalische - eine Malerei zwischen Himmel und Hölle. Er hat ein bis heute faszinierendes und nachwirkendes Gesamtwerk hinterlassen, das sich in der Interpretation jeder einfachen Deutung entzieht.

Die Malerei der Spätgotik und frühen Renaissance fand eher Gefallen am Realismus und der Anmut, Bosch hingegen ließ eine groteske Höllenbrut auf den Betrachter los: abscheuliche Hybridwesen aus Mensch und Tier, bucklige Dämonen, Kreaturen mit Vogelleibern und Brillen, seltsame Baummenschen und andere bizarre Gestalten, für die Bosch, wie man heute weiß, kaum auf Vorbilder aus der Mythologie hatte zurückgreifen können.

Sie alle werden losgelassen auf Menschen, die freudlose Orgien in einer Albtraumkulisse feiern. Und doch war Bosch zu seiner Zeit ein angesehener Künstler und hatte Bewunderer in höchsten Kreisen. Philipp der Schöne etwa oder Margarete von Parma, Regentin der Niederlande, waren offenkundig von dieser einzigartigen Bildwelt fasziniert. Seine Gemälde wurden schließlich so häufig kopiert und imitiert, dass die Zahl der Kopien die der Werke, die Bosch tatsächlich zuzuordnen sind, um ein Vielfaches übersteigt.

Im niederländischen sHertogenbosch lebte und arbeitete der Künstler – dort wird nun, 500 Jahre nach seinem Todestag, die bisher größte und wichtigste Ausstellung im Noordbrabants Museum im niederländischen 's-Hertogenbosch präsentiert. Gleich zu Beginn des 500. Todesjahres wartet die niederländische Stadt s'Hertogenbosch mit einer Sonderausstellugn auf. Die niederländische Stadt s'Hertogenbosch kann sich 500 Jahre nach dem Tod ihres berühmten Sohns über eine spektakuläre Ausstellung freuen. Keines der dort gezeigten Werke - es geht um 20 Gemälde und 19 Zeichnungen - hängt normalerweise in 's-Hertogenbosch, sondern in den berühmtesten Museen der Welt, darunter der Prado, das Kunsthistorische Museum in Wien, der Louvre und das Metropolitan Museum of Art.

Die Werke des Hieronymus Bosch sind bevölkert von seltsamen Wesen, von fantastischen Höllenkreaturen - halb Mensch, halb Tier - von paradiesischen Nackten. Vor 500 Jahren starb er in den Niederlanden. Nun kehren zahlreiche Bosch-Werke zu einer Sonderausstellung an ihren Entstehungsort s'Hertogenbosch zurück. Es ist die bisher größte, spektakulärste Bosch-Ausstellung aller Zeiten. "Hieronymus Bosch - Visionen eines Genies" im "Het Noordbrabants Museum" in 's-Hertogenbosch vom 13. Februar bis zum 08. Mai 2016.


Weblinks:

Zwischen Himmel und Hölle Die Kunst des Hieronymus Bosch - 3 Sat Kulturzeit


Literatur:

Hieronymus Bosch. Maler und Zeichner
Hieronymus Bosch. Maler und Zeichner
von Matthijs Ilsink, Jos Koldeweij und Ron Spronk


Hieronymus Bosch
Hieronymus Bosch: Visionen eines Genies
von Matthijs Ilsink, Jos Koldeweij und Ron Spronk


Hieronymus Bosch. Maler und Zeichner
Hieronymus Bosch. Das vollständige Werk
von Stefan Fischer


Samstag, 13. Februar 2016

Der Isenheimer Altar von Matthias Grünewald

Der Isenheimer Altar von Matthias Grünewald

Der Isenheimer Altar ist das vermutlich in den Jahren 1506 bis 1515 geschaffene Hauptwerk des Künstlers Matthias Grünewald, das er erschaffen hat, um die Kranken Trost zu spenden. Die am Altar tätigen Künstler sind weitgehend den Plänen ihrer Auftraggeber und Berater gefolgt.

Als Isenheimer Altar im Museum Unterlinden ist ein in drei Teilen getrennt ausgestellte Wandelaltar aus dem Antoniterkloster in Isenheim bezeichnet. Die Gemälde auf zwei festen und vier drehbaren Altar-Flügeln und auf dem Sockel sind das Hauptwerk von Matthias Grünewald und zugleich ein Hauptwerk deutscher Malerei.

Mit einer Höhe von 269 Zentimetern und einer Breite von 307 Zentimetern war das Kreuzigungsbild das größte, das bis dahin in der europäischen Malerei geschaffen worden war. Fnast 50 Jahre später malte Jacopo Tintoretto ein noch größeres Kreuzigungsbild, das allerdings mehrere Szenen vereint. Das Kreuz, leicht nach rechts aus der Mitte gerückt, dominiert die Darstellung.

Die Skulpturen im Altarschrein und das umrahmende Schnitzwerk stammen vermutlich von Niklaus von Hagenau.

2011 begann eine umstrittene Restaurierung der Gemälde. Seit 2015 ist der Isenheimer Altar neu präsentiert. Man hat ihn in schlichten Stahlstrukturen gerahmt, um den Status des Altars als Kunstwerk zu betonen. Dazu wurde eine neue Beleuchtung der Altarteile installiert.

Isenheimer Altar wurde bis zum Dezember 2015 in der Dominikanerkirche in Colmar gezeigt. Nach der Revovierung des Unterlindenmuseums kam der Altar wieder an seine alte Stätte zurück.

Das Unterlindenmuseum in Colmar - das nach dem Pariser Louvre am zweitmeisten besuchte Museum Frankreichs - ist renovoiert und erweitert worden. Es besitzt eine kostbare Gemäldesammlung, welche Werke aus sieben Jahrtausenden umfasst.

Samstag, 6. Februar 2016

Unterlindenmuseum in Colmar

Unterlindenmuseum in Colmar


Das Unterlindenmuseum in Colmar - das nach dem Pariser Louvre am zweitmeisten bessuchte Museum Frankreichs - ist renovoiert und erweitert worden. Es besitzt eine kostbare Gemäldesammlung, welche Werke aus sieben Jahrtausenden umfasst.

Seine Gebäude gruppieren sich um den neu hergerichteten Unterlinden Platz. Auf der einen Seite stehen frisch renoviert der Kreuzgang und die Kirche des im 13. Jahrhundert erbauten Dominikanerinnenklosters, die 1853 zum Unterlindenmuseum umgewidmet wurden. Auf der anderen Seite befinden sich die hinzugewonnenen Häuser.



Das Unterlindenmuseum besitzt auch eine in Frankreich einzigartig reichhaltige Sammlung deutscher Kunst des Mittelalters und der Renaissance. Seit der Wiedereröffnung ist Martin Schongauer und den Künstlern seines Umkreises ein eigener Saal eingerichtet. Seine Druckgrafiken mit religiösen Motiven dienten Künstlern in ganz Europa als Anregung.

Zu den wenigen erhaltenen Gemälden Schongauers gehören die sich durch allergrößte Anmut der Figurendarstellung auszeichnenden Flügel eines Altaraufsatzes, die die Verkündigung des Erzengels Gabriel an Maria, die Geburt Christi und den heiligen Antonius darstellen.

Weblink:

Isenheimer Altar in neuem Licht - www.rp-online.de/kultur