Die Ausstellung »Giorgio de Chirico. Magie der Moderne« in der Stuttgarter Staatsgalerie. Giorgio de Chirico war ein metaphysischer Künstler. Er begründete die Schule der metaphysischen Kunstrichtung. De Chirico war einer der großen Innovatoren und doch ein pessimistischer Außenseiter des Projekts Moderne. Die ihn als Wegweiser nahmen, drehten ihn je in ihre Richtung.
Giorgio De Chirico - Wegbereiter und Bekämpfer der Moderne. Der in Griechenland geborene Maler und Grafiker Giorgio De Chirico (1888-1978) wurde beeinflusst von der Malerei Arnold Böcklins und den Schriften Friedrich Nietzsches. Während seines Paris-Aufenthaltes in den Jahren 1911 bis 1915 erhielt er große Anerkennung von den Surrealisten und wurde von Guillaume Apollinaire gefördert.
Er ließ sich dann mit Carlo Carrá in Ferrara nieder und entwickelte dort seine Theorie einer metaphysischen Malerei (pittura metafisica). Seine Bilder aus dieser Zeit zeigen verödete Plätze in verhaltenen Farben, kulissenartige Architekturen und Figuren in der Art von Gliederpuppen. Später wandte er sich einem eher klassischen Malstil zu, den er bis zum Ende seine Karriere beibehielt. Obwohl De Chirico die moderne Malerei zu bekämpfen versuchte, gehörte er doch zu deren wichtigsten Wegbereitern.
Während seiner Stationierung in Ferrara zwischen 1915 und1918 entwickelt de Chirico gemeinsam mit Carlo Carrà eine eigene Bildwelt voller symbolischer Anspielungen und verstörender Elemente. Innerhalb weniger Jahre breitet sich ihre innovative Bildsprache der pittura metafisica in ganz Europa aus. Zahlreiche Künstler gestalten mit mysteriösen Objekten bevölkerte Innenräume und greifen Motive wie das Bild im Bild, der Mensch als Puppe oder der Raum als Bühne auf.
Ausgehend von de Chiricos Stuttgarter Gemälde »Metaphysisches Interieur mit großer Fabrik« (1916) versammelt die Ausstellung die wichtigsten Werke des Künstlers aus diesen Jahren und setzt sie in einen Dialog mit originalen Meisterwerken beispielsweise von Dalí, Magritte, Ernst oder Grosz. Die Präsentation dokumentiert so einen der wichtigsten Wendepunkte in der Entwicklung der Kunst im 20. Jahrhundert.
Die Ausstellung Giorgio de Chirico in der Staatsgalerie Stuttgart dauert noch bis zum 3. Juli.
Weblinks:
Giorgio de Chirico - Staatsgalerie Stuttgart - www.staatsgalerie.de
Ausstellung von Giorgio de Chirico in der Staatsgalerie - www.badische-zeitung.de
Literatur:
»Giorgio de Chirico. Magie der Moderne« von Staatsgalerie Stuttgart
Giorgio De Chirico: Kleine Reihe - Kunst von Magdalena Holzhey
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