Freitag, 24. August 2018

Sammlung der Kunst des »Blauen Reiter« im Lenbachhaus


Das Lenbachhaus in München besitzt die weltweit größte Sammlung zur Kunst des »Blauen Reiter«, einer der bedeutendsten Künstlergruppen der Avantgarde zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Diesen Umstand verdankt das Museum in erster Linie der großzügigen Stiftung von Gabriele Münter, der Malerin und Lebensgefährtin von Wassily Kandinsky bis 1914. Anlässlich ihres 80. Geburtstags 1957 machte sie dem Lenbachhaus über 1000 Werke des »Blauen Reiter« zum Geschenk.


Darunter befanden sich rund 90 Ölbilder von Kandinsky, etwa 330 Aquarelle und Zeichnungen, seine Skizzenbücher, Hinterglasbilder und Druckgrafiken, zudem über 25 von Münters eigenen Gemälden und zahlreiche Arbeiten auf Papier sowie Werke bedeutender Künstler wie Franz Marc, August Macke, Paul Klee, Alexej Jawlensky und Marianne von Werefkin. Mit dieser großartigen Schenkung wurde die Städtische Galerie im Lenbachhaus zu einem Museum von Weltrang.


»Je tiefer das Blau wird, desto mehr es ruft den Menschen in die Unendlichkeit.«
Wassily Kandinsky

Die Kunstbewegung »Der Blaue Reiter« stellte eine Revolution durch Farbe und Form dar.
Es steckte sehr viel Zeitkritik in ihren Werken und Schriften. Sie kritisierten den Materialismus des 19. Jahrhunderts als Folge der Industrialisierung und bemängelten auch den zunehmenden Nationalismus am Vorabend des Ersten Weltkriegs 1914. Seltsam ist, warum Franz Marc, 1880 als Sohn einer Elsässerin geboren, den Ersten Weltkrieg als notwendig erachtete und gegen die Franzosen kämpfte. Im Alter von nur 27 Jahren starb er in Verdun.

Während sich Wassily Kandinsky in seinen Kompositionen und Improvisationen im Laufe der Jahre komplett vom Gegenständlichen löste, hielt Marc mit seinen schlafenden Pferden oder Hunden noch an einer Körperlichkeit fest.



Das einzigartige Ensemble der »Gabriele Münter Stiftung« wurde 1965 durch eine weitere wichtige Schenkung ergänzt: Angeregt durch ihr Vorbild stifteten die Erben von Bernhard Koehler Hauptwerke von Franz Marc und August Macke. Bernhard Koehler sen., ein wohlhabender Berliner Fabrikant, war der Onkel von Mackes Ehefrau und hatte seit 1910 nicht nur zahlreiche Werke aus dem Künstlerkreis gekauft, sondern auch die Ausstellungen und die Publikation des Almanach »Der Blaue Reiter« finanziell unterstützt. Vier Jahre nach Gabriele Münters Tod wurde die Gabriele Münter- und Johannes Eichner-Stiftung 1966 rechtsfähig, die umfangreiches Archivmaterial zur Kunst des »Blauen Reiter« beinhaltet und die Sammlung des Lenbachhauses mit Ankäufen und Dauerleihgaben unterstützt. 1971 wurde zudem das Kubin-Archiv des Hamburger Sammlers Kurt Otte erworben, das neben Werken Alfred Kubins dessen umfangreiche Korrespondenz mit Schriftstellern und Künstlern der Avantgarde enthält.


Der Kreis des »Blauen Reiter« in München und Murnau gehört neben der Künstlergemeinschaft der »Brücke« in Dresden und Berlin zur wichtigsten Erneuerungsbewegung der deutschen Kunst des 20. Jahrhunderts. Im Gegensatz zum figürlichen Expressionismus der »Brücke«-Künstler entwickelte der Kreis des »Blauen Reiter« ab 1908 eine spezifische Art von strahlend farbiger, expressiver und zum Teil abstrahierender Formensprache, die unter dem verbindenden Glauben an eine "geistige" Dimension der Kunst verschiedenen formalen Ausdrucksmöglichkeiten Raum bot. In diesem Sinne war der 1911 gegründete 'Blaue Reiter' ein Zusammenwirken verschiedener Künstlerpersönlichkeiten auf einer vielfältigen Basis. In dieser Offenheit liegt seine Modernität, die sich bis in die Gegenwart Aktualität und Akzeptanz bewahrt hat.


Merkmale des »Blauen Reiter«

- blau ist die Farbe der Romantikà Künstler wollen wie in der Romantik, die Einheit von Natur und Mensch
- wiederum Verzicht auf ablenkende Details
- Bilder leben von Kontrasten
- Farbe gewinnt an Eigenleben, ist unabhängig vom optischen erscheinen des Gegenstandes (Bsp.: blaues Pferd)

Weblink:

Einführung in Die SammlunG »Der Blaue Reiter« - www.lenbachhaus.de/sammlung

Samstag, 18. August 2018

Geburtshaus Pablo Picassos in Malaga



Eine wichtige Sehenswürdigkeit Malagas ist das Geburtshaus Pablo Picassos. Pablo Picasso wurde am 25. Oktober 1881 als Sohn eines Malers und Zeichenlehrers in Malaga in Südspanien geboren. Der vielseitige Künstler Picasso erschuf in seinem Leben als Maler, Bildhauer und Grafiker ein umfangreiches Gesamtwerk, welches durch die Vielseitigkeit der künstlerischen Ausdrucksformen besticht.

Im Geburtshaus von Pablo Picasso in Malaga wird heute in der ersten Etage eine ständige Ausstellung mit Originalwerken des Künstlers gezeigt. In drei großen Räumen kann der Besucher Werke aus der Schaffensperiode des Künstlers zwischen 1931 bis 1971 erleben.

Daneben sind auch Werke so bedeutender Künstler wie Miró, Tàpies und vielen anderen zu sehen. Einige sehenswerte Räume des Geburtshauses Picassos wurden stilgerecht in den Stil des 19. Jahrhunderts zurückversetzt. Heute befinden sich wieder einige persönliche Gegenstände in diesen Räumen, die aus dem Besitz der Familie stammen. Das Haus steht sich an der Plaza de Merced 15 in Malaga.

Ganz in der Nähe des Geburtshauses befindet sich das »Museo Picasso« in Malaga. Hier kann sich der Besucher einen Eindruck über alle Schaffensperioden Pablo Picassos verschaffen. Das alte Gebäude wurde im 16. Jahrhundert errichtet. Der Buenavista-Palast in der Calle San Agustín 8 wurde als Ausstellungsort gewählt, weil Picassos Schwiegertochter Christine Ruiz-Picasso und sein Enkel Bernard Ruiz-Picasso ein in typisch andalusischer Bauweise errichtetes Haus für die Präsentation der von ihnen ererbten Kunstwerke Picassos bevorzugten.

Im Jahr 1997 wurde von den Erben eine Stiftung gegründet, der sie für die Dauer von 50 Jahren die Kunstwerke Picassos aus ihrem persönlichen Besitz für die Ausstellung in dem Pablo Picasso gewidmeten Museum überließen. Das Museum fügt sich trotz der notwendig gewordenen Umbauarbeiten am Palast und der Einbindung mehrerer Nebengebäude sehr gut in das Altstadtambiente ein.


Pablo Picasso-Weblinks:

Pablo Picasso - picasso.tamu.edu

Pablo Picasso-Museum - www.museopicasso.bcn.es (ES)

Pablo Picasso-Biografie - www.die-biografien.de

Pablo Picasso-Zitate - www.die-zitate.de


Weblinks:

Malaga - www.andalusien-tour.com

Malaga Tourismus - http://malaga-tourismus.de

Die »Feria de Málaga« gehört zu den ältesten europäischen Festivals - http://culturwelt.blogspot.com


Andalusien-Reiseführer:

Andalusien: Reiseführer mit vielen praktischen Tipps
Andalusien: Reiseführer mit vielen praktischen Tipps
von Thomas Schröder

DuMont Reise-Handbuch Reiseführer Andalusien
DuMont Reise-Handbuch Reiseführer Andalusien: mit Extra-Reisekarte
von Susanne Lipps-Breda

Samstag, 11. August 2018

Klimt im Burgtheater


Gustav Klimts Frühwerk umfasst eine Reihe von Gemälden, die er zusammen mit seinem Bruder Ernst und Franz Matsch im Rahmen der gemeinsamen „Künstler-Compagnie“ verwirklichte. Dazu gehören auch die 1887 entstandenen Deckengemälde in den Feststiegen des Burgtheaters, die der Historienmalerei zuzurechnen sind, aber bereits die Wende zur symbolistischen Phase des Wiener fin de siècle ankündigen.

Die Künstler wurden 1886 beauftragt, die Geschichte des Theaters an den Decken der beiden Prunkstiegen darzustellen. Dass ausgerechnet der „Compagnie“, wie sich das Trio selbst nannte, diese bedeutende Aufgabe zugeteilt wurde, ist bemerkenswert – immerhin waren die Maler zu diesem Zeitpunkt erst Anfang 20. Es war ihr erster Staatsauftrag und bedeutete gleichzeitig den Durchbruch ihrer Karriere.

Gustav Klimt zählt zu den Malern, die sich mit ihren Gemälden im Wiener Burgtheater verewigt haben. Von den insgesamt zehn Gemälden stammen die vier Bilder „Thespiskarren“, „Shakespeares Globetheater“, „Altar des Dionysos“ (alle Feststiege Volksgartenseite) und „Theater in Taormina“ (Feststiege Landtmannseite) von Gustav Klimt.

Weblinks:

Klimt im Burgtheater - www.burgtheater.at

Das Burgtheater



Samstag, 21. Juli 2018

Miró-Ausstellung im Kunsthaus Apolda

Kunsthaus Apolda

Das Kunsthaus Apolda zeigt zu seiner diesjährigen Sommerschau grafische Arbeiten des spanischen Malers und Bildhauers Joan Miró. Unter dem Titel "Poetische Welten" sind insgesamt 71 klein- und großformatige Radierungen, Lithografien und Zeichnungen des Katalanen zu sehen, der zu den bedeutendsten Vertretern der modernen Malerei gehört.

Die Arbeiten, die wie häufig bei Miró in den leuchtenden Primärfarben Rot, Gelb und Blau gehalten sind, stammen aus den 1930er- bis 1970er-Jahren. Miró hatte Lithografien und Radierungen in hohen Auflagen produziert. Das Werkverzeichnis seiner Druckgrafik umfasst mehr als 2.500 Arbeiten.


Unter dem Titel "Poetische Welten" werden dabei 71 graphische Werke des spanischen Künstlers gezeigt. Miró zählt zu den bedeutendsten Künstlern der Klassischen Moderne, mit Einflüssen aus Surrealismus und Kubismus. Die Werke aus dem Zeitraum der 1930er bis 1970er Jahre stammen aus der Kölner Galerie Boisserée, wie Kurator Johannes Schilling gegenüber dem MDR mitteilte.

In Apolda werden auch einzelne Kunst-Bücher gezeigt, für die er Illustrationen geschaffen hat. Alle Stücke stammen aus der Kölner Galerie Boisserée. Dort sollen sie nach dem Ende der Schau in Apolda gezeigt werden

Geöffnet hat die Ausstellung noch zwei Monate, bis 16. September. - Erst Anfang des Monats ist im Apoldaer Kunsthaus mit der Andy Warhol Ausstellung die dritt-erfolgreichste Schau des Hauses zu Ende gegangen.

Weblinks:

Kunsthaus Apolda: Startseite - kunsthausapolda.de/

Miró-Ausstellung im Kunsthaus Apolda

Warhol-Ausstellung der Siebdrucke

Samstag, 7. Juli 2018

"Die Ufa – Geschichte einer Marke" im Kunstfoyer München




Gegründet wurde sie als Propagandainstrument im Ersten Weltkrieg: die UfA. Schon in den zwanziger Jahren avancierte sie mit Großproduktionen zum Mythos. Die Ausstellung "Die Ufa - Geschichte einer Marke" im Kunstfoyer in der Maximilianstraße erzählt nun die Geschichte des Deutschen Hollywood.

In den 100 Jahren der UFA entstanden Meisterwerke wie "Metropolis", aber auch Propaganda-Filme und harmlose Komödien. Einer der großen Erfolge der UFA war "Der Blaue Engel" mit Marlene Dietrich. Das Museum für Film und Fernsehen in Berlin widmet der legendären Filmfirma eine Ausstellung, die auch den berühmten Morgenmantel der feschen Lola zeigt.


Trotz vieler Brüche und Zäsuren in der Firmengeschichte existiert die Marke „Ufa“ seit einhundert Jahren. Der zugkräftige Name hat sich über die Dekaden hinweg gehalten – nicht zuletzt, weil seine Strahlkraft diese Marke schon früh zu einem Asset machte und bis heute macht. Präsentiert wird zudem die ökonomische und ästhetische Strategie des Medienkonzerns.

Anhand einer Vielzahl von Exponaten, die der Stummfilmzeit über das Aufkommen des Fernsehens bis hin zu aktuellen Innovationen der heutigen UFA reichen, lassen sich die Reaktionen des Unternehmens auf gesellschaftliche und politische Rahmenbedingungen sowie die Marktmechanismen der jeweiligen Epoche nachvollziehen.

Die Ufa – Geschichte einer Marke im Kunstfoyer in der Maximilianstraße dauert vom 8. Juni bis zum 16. September 2018.

Weblinks:

Die Ufa – Geschichte einer Marke

Ausstellung zu 100 Jahre UFA - Filmgeschichte zwischen Kult und Kommerz - www.deutschlandfunkkultur.de

UfA - Wikipedia.org


Literatur:

Die Ufa - Geschichte einer Marke
Die Ufa - Geschichte einer Marke
von Rolf Aurich und Karin Herbst-Meßlinger

Die Ufa: Ein Film-Universum
Die Ufa: Ein Film-Universum
von Friedemann Beyer

Linientreu und populär: Das Ufa-Imperium 1933–1945
Linientreu und populär: Das Ufa-Imperium 1933–1945
von Rainer Rother

Samstag, 30. Juni 2018

Kunstmuseum Stuttgart und Museum Haus Dix

Kunstmuseum Stuttgart und Museum Haus Dix

"Würfele" nennen die Stuttgarter liebevoll das Kunstmuseum, das mitten im Herzen der Innenstadt liegt. Der gläserne Kubus ist ein Publikumsmagnet.

Schon von außen besticht das Kunstmuseum Stuttgart durch seine minimalistische Architektur. Es wurde in einen stillgelegten Autotunnel gebaut und bietet mit 5000 Quadratmetern Ausstellungsfläche viel Platz für die Kunst. Insgesamt 15.000 Werke umfasst der Bestand. Mit rund 250 Arbeiten von Otto Dix besitzt das Kunstmuseum die wohl wichtigste Sammlung weltweit.

Neben den Ikonen von Dix, zeigt das Kunstmuseum vor allem abstrakte Kunst von der Nachkriegszeit bis zur Gegenwart. Fritz Winter, K.R.H. Sonderborg, Dieter Roth, Georg Karl Pfahler und Dieter Krieg sind wichtige Positionen dieser Phase. Einer der Pioniere der abstrakten Kunst war der Stuttgarter Willi Baumeister. Auch sein Nachlass, das Archiv Baumeister, befindet sich im Kunstmuseum.

Im Dunstkreis der Dresdener Kunstakademie wurde Dix zur Leitfigur der Bewegung. Der einstige Student und spätere Professor, den die Nazis 1933 aus dem Amt warfen, malte Gesellschaftsbilder, in denen er das verdorbene Großstadtleben in böser, zugleich genussvoller Bildschärfe zeigte.

Otto Dix’ Werk ist von stilistischer Vielfalt geprägt, bleibt jedoch in seiner künstlerischen Grundhaltung dem Realismus verpflichtet. Am bekanntesten sind diejenigen seiner Gemälde, die der Neuen Sachlichkeit (Verismus) zugerechnet werden.

Dix gilt als exzellenter Zeichner und hinterließ mehr als 6.000 Zeichnungen und Skizzen. Die umfangreichsten Werksammlungen befinden sich im Kunstmuseum Stuttgart und im Museum Gunzenhauser in Chemnitz. Den weltweit größten Bestand an Arbeiten auf Papier besitzt die Galerie Albstadt.


Weblinks:

Kunstmuseum Stuttgart und Museum Haus Dix

Neue Sachlichkeit Schonungslos durchs welke Fleisch - www.berliner-zeitung.de/kultur/

Navigationselement

Samstag, 23. Juni 2018

Gustav Klimt-Ausstellung im Leopold Museum Wien

Gustav Klimt

Gustav Klimt starb am 6. Februar 1918 in Wien. Gustav Klimt war ein österreichischer Maler des Expressionismus. Neben Egon Schiele und Oskar Kokoschka zählt Gustav Klimt zu den bedeutendsten bildenden Künstlern der »Wiener Moderne« und einer der bekanntesten Vertreter des Wiener Jugendstils und Präsident der »Wiener Secession«.

Gustav Klimt, der Protagonist der Wiener Moderne, wird im Leopold Museum Wien mit einer Ausstellung im zum 100. Todestag gewürdigt. Seine umstrittenen, in den letzten Kriegstagen des Jahres 1945 zerstörten, allegorischen Fakultätsbilder galten als Paradigmenwechsel und als Credo einer neuen, thematischen und formalen Auffassung des Fin de Siècle: Geist und Materie, Natur und Kunst wie Eros und Thanatos stellen das Programm seines Schaffens kongenial dar.

Gustav Klimt
Portrait of Adele Bloch-Bauer, 1907
Portrait von Adele Bloch-Bauer, 1907

Im Leopold Museum führen die Kuratorinnen Heike Eipeldauer und Sandra Tretter in der großen "Gustav Klimt"-Ausstellung des Hauses vom 22. Juni bis 4. November Bestände des Leopold Museums und der Privatsammlung der Familie Leopold, Sammlungsexponate der Klimt-Foundation, Werke einer neuen, dem Museum überantworteten Dauerleihgabe eines Klimt-Nachfahren sowie ausgewählte internationale Leihgaben aus privaten und institutionellen Sammlungen zusammen.

Ausstellung im Leopold Museum vom 22.06.2018 bis 04.11.2018.

Blog-Artikel:

Gustav Klimt 100. Todestag - Kulturwelt-Blog