Mittwoch, 13. Oktober 2021

Kunsthaus Zürich eröffnet

Kunsthaus Zürich

Wer als aufstrebendes Museum etwas auf sich hält, der setzt auf einen modernen Erweiterungsbau - am besten von einem Edelarchitekten gestaltet.

Am 9. Oktober 2021 nimmt das erweiterte Kunsthaus Zürich den Betrieb auf. Die von David Chipperfield Architects gestaltete Erweiterung macht das Ensemble zum grössten Kunstmuseum der Schweiz.

Mit dem Erweiterungsbau leistet das Kunsthaus einen wichtigen kulturellen Beitrag zur Positionierung Zürichs innerhalb der Metropolen dieser Welt. Das neue Kunsthaus bietet einen Mehrwert für Kunst und Publikum beiderseits des Heimplatzes.

Nach rund 5-jähriger Bauzeit ist im Dezember 2020 der Erweiterungsbau am Heimplatz vollendet worden. Der Entwurf stammt von David Chipperfield Architects. Mit der Erneuerung entsteht zusammen mit dem Bestandesbau das grösste Kunstmuseum der Schweiz.

Mit dem von David Chipperfield entworfenen, lichtdurchfluteten Neubau gewinnt die Idee der Zürcher Kunstgesellschaft, ein Museum des 21. Jahrhunderts zu sein, an Bedeutung. Der moderne Erweiterungsbau des Kunsthauses Zürich sieht aus wie eine Bank. Der Neubau kommuniziert aber nach außen zu wenig, dass er den Künsten dient.

Das Kunsthaus Zürich hat den Erweiterungsbau in Auftrag gegeben, damit künftig mehr Gemälde und Skulpturen der wertvollen Bührle-Sammlung gezeigt werden können. Auch entsteht Raum für mittelgrosse Wechselausstellungen.

Mit dem markanten Erweiterungsbau von David Chipperfield und Team kann das Kunsthaus seinen Besuchenden nicht nur eine zeitgemässe Infrastruktur bieten, sondern auch den ausgestellten Sammlungsbestand verdoppeln. Das Kunsthaus wird grösser, moderner, flexibler und attraktiver.

Im Zentrum des Konzepts steht eine vernetztere Bespielung der eigenen Sammlung von Kunst ab den 1960er Jahren. Dauerhaft gezeigt werden die Sammlungen Merzbacher und Looser sowie die Sammlung E.G. Bührle. Diese bildet zusammen mit der Sammlung des Kunsthauses einen sehr attraktiven Schwerpunkt französischer Malerei und des Impressionismus.

Samstag, 9. Oktober 2021

Willi Sitte Retrospektive im Kunstmuseum Moritzburg in Halle

Willi Sitte


Willi Sitte wurde vor 100 Jahren im tschechischen Kratzau geboren. 2013 starb er in seiner Wahlheimat Halle. Er war der bekannteste Staatsmaler und der mächtigste Kunstfunktionär der DDR. Wie kaum ein anderer Künstler hat Sitte bereits zu DDR-Zeiten mit seiner unbedingten Staatstreue, aber auch mit seinen Bildern polarisiert.

Zu seinem 100. Geburtstag ist im Kunstmuseum Moritzburg in Halle eine umfassende Retrospektive unter dem Titel »Sittes Welt« zu seinem Leben und Schaffen zu sehen.

Das Kunstmuseum Moritzburg in Halle zeigt mit »Sittes Welt« mehr als 250 Werke aus allen Lebensphasen Willi Sittes. Es ist die erste umfassende Sitte-Schau seit rund 35 Jahren in diesem Umfang. Nach dem Mauerfall war Willi Sitte als überzeugter Kommunist und bis zuletzt Verfechter des DDR-Systems zu einer Art rotem Tuch in der deutschen Museumslandschaft geworden.

Die Schau ist als eine Art Parcours angelegt, der weitgehend dem Leben und Werk von Sitte folgt: Es beginnt mit seiner Herkunft und Familie, gefolgt von der Zeit des Zweiten Weltkriegs und schließlich geht es um seine politische und künstlerische Entwicklung in der DDR. Zum ersten Mal bekommt man auch einen umfassenden Einblick in sein Schaffen nach 1989 bis ins Jahr 2005.

Samstag, 2. Oktober 2021

»Viva Frida Kahlo – Immersive Experience« Lichthalle MAAG in Zürich

»Viva Frida Kahlo – Immersive Experience«


Die neue Lichthalle MAAG eröffnet mit einer Weltpremiere: «Viva Frida Kahlo – Immersive Experience». Noch nie waren die Werke der mexikanischen Künstlerin in einer Lichtausstellung zu sehen.

Die Bilder und das Leben der expressiven Malerin sind Vorlage für die immersive Inszenierung, die mittels Videoprojektionen, Licht- und akustischen Effekten präsentiert wird. Dank der 360 Grad Rundumprojektion haben die Besucherinnen und Besucher das Gefühl, sich mitten in den Gemälden und dem Leben der Künstlerin zu befinden.

Noch nie waren die Werke der mexikanischen Künstlerin in einer Lichtausstellung zu sehen. Die Werke der expressiven Malerin mit ihrer zugänglichen Symbolik und den bunten exotischen Pflanzen und Tieren ebenso wie die ausdrucksstarken Portraits.

Die neue Lichthalle MAAG ist das erste permanente Museum für immersive Ausstellungen in Zürich - visuelle Ausstellungen. Werke grosser Künstlerinnen und Künstler werden in der Lichthalle illuminiert, animiert, vertont und auf Wände, Decken und Böden projiziert, um in visueller Form Inhalte dem Zuschauer nahezubringen.

Ein Beamer-Test in der ehemaligen Tonhalle Maag in Zürich zeigt, was es mit der immersiven Kunst auf sich hat. Ab 22. September sollen dort die Besucher in Frida Kahlos Bildwelten herumspazieren.

Die Ausstellung in der Lichthalle MAAG Zürich vom 22. September 2021 bis 2. Januar 2022.

Weblink:

Viva Frida Kahlo - https://lichthallemaag.ch

Samstag, 25. September 2021

Modigliani-Ausstellung in der Albertina

Porträt eines jungen Mannes mit Mütze

Die Albertina in Wien zeigt von 17. September 2021 bis 9. Januar 2022 erstmals in Mitteleuropa eine große Ausstellung des italienischen Künstlers Amedeo Modigliani, mit seiner Vorliebe für Akte, einem Außenseiter der Moderne. Zeitlebens wenig erfolgreich, erzielen seine Werke heute dreistellige Millionenbeträge. Das Spannungsfeld seiner Kunst zwischen Avantgarde und Archaik ist auch Sinnbild seines eigenen, dramatischen Lebens.

Amedeo Modigliani (1884-1920) war zeitlebens von Armut, Schicksalsschlägen, Drogenexzessen und schwerer Krankheit gezeichnet, konnte nur mit seiner Kunst für Miete und das Nötigste zum Überleben aufkommen. Heute zählt der 1920 im Alter von nur 35 Jahren verstorbene Künstler aus Livorno, Amedeo Modigliani, zu den teuersten Künstlern der Geschichte, dessen Bilder dreistellige Millionenbeträge erzielen.

Die Wiener Albertina würdigt Amedeo Modigliani anlässlich seines 100. Todestages mit einer spektakulären, ca. 130 Objekte aus drei Kontinenten umfassenden Retrospektive »Revolution des Primitivimus«. Die ursprünglich für das Jubiläumsjahr 2020 geplante Schau wurde aufgrund der Pandemie verschoben: Nun wird dieser faszinierende, unverkennbare Künstler erstmals auch in Österreich gezeigt. Die Ausstellung vereint Hauptwerke aus den renommiertesten Museen und Privatsammlungen von den USA bis Singapur, von Großbritannien bis Russland mit größeren Leihgaben aus dem Musée Picasso-Paris und der Sammlung Jonas Netter, der ein großer Förderer Modiglianis zu seinen Lebzeiten war. Sie soll den außergewöhnlichen Künstler innerhalb eines einzigartigen Kreises von Avantgarde-Malern verorten.

Das Leben Modiglianis, des früh gescheiterten Bildhauers, lässt sich an Dramatik kaum überbieten: Bereits im Alter von von elf Jahren litt Modigliani an einer schweren Rippenfellentzündung. Mit 14 Jahren erkrankte er an Typhus, einer seinerzeit als tödlich geltenden Krankheit. Später litt er an chronischer Tuberkulose, die den nur 35-Jährigen im Januar 1920 letztlich das Leben kostete. Zwei Tage später nahm sich seine im achten Monat schwangere Verlobte, Jeanne Hébuterne, das Leben.

Die Ausstellung in der Albertina dauert bis zum 9. Januar.

Samstag, 18. September 2021

»Johannes Vermeer. Vom Innehalten« Vermeer-Ausstellung im Dresdner Zwinger

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Die weltweit einmalige Ausstellung »Johannes Vermeer. Vom Innehalten« im Dresdner Zwinger der Staatlichen Kunstsammlungen versammelt dieses und zehn weitere Gemälde von Vermeer – die nur 35 Bilder des Malers sind über die ganze Welt verteilt. Zur Eröffnung in Dresden kamen auch Bundeskanzlerin Angela Merkel und der niederländische Ministerpräsident Mark Rutte.

Eine junge Frau steht an einem Tisch und blickt in einen Spiegel, um sich eine Kette anzulegen

Insgesamt zehn der siebenunddreißig Bilder Vermeers können in der Ausstellung »Johannes Vermeer. Vom Innehalten« im Zwinger betrachtet werden, auch dank großzügiger Leihgeber. Die Kunstwerke sind nicht etwa aufgereiht wie auf einer Perlenschnur. Vielmehr wird das Publikum durch einen Parcours geschickt, dessen Stationen sich jeweils einem Thema widmen, das für Vermeer ebenso bedeutsam war, wie auch für andere Maler seiner Zeit.

Als Höhepunkt der Ausstellung und Finale wird das zum Dresdner Bestand gehörende »Brieflesende Mädchen am offenen Fenster« regelrecht zelebriert.

Nach dem von einer internationalen Expertenkommission begleiteten mehrjährigen Restaurierungsprozess ist es nun wieder so zu sehen, wie es wahrscheinlich das Atelier des 26-jährigen Malers verlassen hat: mit einer Bild-im-Bild-Darstellung, die den Kopf des schönen Mädchens hinterfängt und einen Liebesgott zeigt.

Mittwoch, 15. September 2021

Deutsches Romantik-Museum wird eröffnet

Deutsches Romantik-Museum


Lange wurde darum gerungen, nun öffnet das Deutsche Romantik-Museum in Frankfurt, das einzige seiner Art in Deutschland. Über die Epoche der Romantik (etwa 1790 bis 1850) gibt es weltweit kein einziges Museum. "Zum jetzigen Zeitpunkt ist die Eröffnung für die zweite Jahreshälfte 2021 vorgesehen", sagte Anne Bohnenkamp-Renken, die Direktorin des Freien Deutschen Hochstifts.

Direkt neben Goethes Geburtshaus gelegen, soll es ein internationaler Besuchermagnet werden. Das Goethehaus zählt jährlich rund 100.000 Gäste. 2012 zog der Börsenverein des Deutschen Buchhandels aus dem Nachbarhaus aus. Die Stadt Frankfurt stellt das Grundstück dem Hochstift zur Verfügung.

Für das neue Gebäude und die Dauerausstellung einschließlich der Museumstechnik wurde vorab eine Summe von 16 Millionen Euro kalkuliert. "Der für den Bau vorgesehene Kostenrahmen von zwölf Millionen Euro wurde eingehalten", sagte Bohnenkamp-Renken. "Weitere Spenden werden für besondere Akzente in der Gestaltung sowie für kommende Ausstellungen und Vermittlungsaufgaben eingeworben." Unter anderem werden Patenschaften für Räume oder Objekte vergeben.

Vorgesehen ist eine Ausstellungsflächen von rund 400 Quadratmetern sowie weitere 400 Quadratmeter für Wechselausstellungen. Zu den Exponaten zählen etwa Handschriften des Autors Joseph von Eichendorff, Noten des Komponisten Robert Schumann oder Bilder des Malers Philipp Otto Runge. Das Museum will "die Zeit der Romantik als deutsche und europäische Schlüsselepoche erfahrbar machen", wie die Direktorin sagte.

Das Deutsche Romantik-Museum präsentiert einzigartige Originale mit multimedialen Ausstellungsformen, die die Zeit der Romantik als deutsche und europäische Schlüsselepoche erfahrbar machen wollen.

Im Dialog mit dem benachbarten Goethe-Haus und der Gemäldegalerie der Goethe-Zeit sind Manuskripte, Graphik, Gemälde und Gebrauchsgegenstände zu sehen. Goethe wird dabei in ein neues Licht gesetzt. Die Sammlung umfasst umfangreiche Bestände von Novalis über die Geschwister Brentano bis zu Joseph von Eichendorff.

Das Manuskript von 1835 ist ein besonders faszinierendes Blatt der Handschriftensammlung. Eichendorff entwirft hier eines der meistzitierten Gedichte der deutschen Romantik: „Wünschelrute“.

Wer die Romantik mit allen Sinnen sehen, fühlen und erfahren will, der ist in diesem Museum richtig. Grundlage ist die weltweit größte Sammlung zur Literatur der deutschen Romantik, die seit rund 100 Jahren vom Hochstift zusammengetragen wird, bisher aber im Archiv schlummert. Neben der Literatur sollen auch Kunst, Musik und Naturwissenschaften eine Rolle spielen. "Auch Goethe selbst wird dabei in ein neues Licht gerückt."

Weblink:

Deutsches Romantik-Museum

Samstag, 11. September 2021

Lentos Kunstmuseum für moderne und klassische Kunst in Linz


Das Lentos Kunstmuseum Linz ist ein Museum der Avantgarde in Linz. Als Nachfolgeinstitution der Neuen Galerie der Stadt Linz zählt es zu den wichtigsten Museen moderner und zeitgenössischer Kunst in Österreich. Das 130 Meter lange, international beachtete Bauwerk verfügt über rund 8.000 m² Nutzfläche und liegt direkt an der Donau zwischen Nibelungenbrücke und Brucknerhaus. Sein Erscheinungsbild wird weithin durch eine transparente, nachts beleuchtete Glashülle geprägt.

Das Lentos Kunstmuseum Linz zählt mit seiner stetig erweiternden Sammlung zu den bedeutendsten Museen moderner und zeitgenössischer Kunst in Österreich, von Meisterwerken der europäischen Malerei der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts bis hin zu Grafiksammlungen und Fotografiebeständen. Lentos spannt den Bogen zwischen der klassisch-historischen Kunst des frühen 20. Jahrhunderts bis hin zu aktuellsten Kunst unserer Gegenwart.

Lentos Kunstmuseum Linz


Das Lentos-Museum für moderne und klassische Kunst an der Donaulände wurde 2003 eröffnet. Wegen der klaren Architektur in der Bevölkerung nicht unumstritten. Das von den Zürcher Architekten Weber & Hofer geschaffene Museum ist mit der nächtlichen Beleuchtung seiner Glashülle bereits zum Linzer Wahrzeichen geworden.

Lentos Kunstmuseum

In unmittelbarer Nähe zur Donau, zwischen Nibelungenbrücke und Brucknerhaus, liegt es nur wenige Gehminuten vom Hauptplatz entfernt und bietet zugleich Erholung im weitläufigen, grünen Uferbereich.

Großdimensionierte Räume im Obergeschoß gewährleisten einen tageslichtreichen Ausstellungsplatz, so auch die Ausstellungshalle, der gleichzeitig der größte Museumsraum Österreichs ist. Im Untergeschoß ist Grafik und Medienkunst untergebracht, ebenso wie Foyer, Shop, ein Auditorium mit 250 Sitzplätzen, ein flexibel gestaltbarer Raum für Kunstvermittlung sowie die Bibliothek ergänzen wichtige öffentliche Bereiche, zu denen auch das beliebte Café-Restaurant mit seiner Donau-Panoramaterrasse zählt.

Kunst als Medium zum Verständnis der Welt, Kunst als Katalysator der Erfahrung der individuellen Lebensrealität, Kunst aber auch als Mittel zur Erprobung sozialer Möglichkeiten: Dies sind Schlüsselbegriffe, die die Konzeption und die Vermittlung des Ausstellungs- und des darüber hinaus greifenden Veranstaltungsprogramms des Kunstmuseums bestimmen.