Samstag, 22. Januar 2022

Kunsthaus Apolda zeigt Ernst Barlach und Käthe Kollwitz



Eine neue Ausstellung im Kunsthaus Apolda Avantgarde widmet sich bis zum 18. April 2022 dem Schaffen des Bildhauers Ernst Barlach und der Malerin Käthe Kollwitz. Unter dem Titel "Über die Grenzen der Existenz" werden über 100 Exponate beider Künstler gezeigt und in ihrer Bedeutung für die Gegenwart beurteilt.

Die vergleichende Ausstellung zeigt in einer Retrospektive Werke von Ernst Barlach und Käthe Kollwitz. Die Ausstellung "Über die Grenzen der Existenz" im Kunsthaus Apolda Avantgarde stellt das Gesamtwerk beider Künstler in einen Dialog miteinander. "Trotzdem darf man nicht erwarten, in einer Geschichte mit zwei handelnden Hauptpersonen ein geschlossenes Bild von jedem der beiden Künstler zeichnen zu können. Es geht vielmehr darum, Berührungen und Grenzen aufzuzeigen", hieß es vonseiten des Kunsthauses.

Darüber hinaus prüft die Schau die Weltanschauung von Barlach und Kollwitz auf ihre Übertragbarkeit in die Gegenwart, indem sie den Bogen zu aktuellen Debatten um soziale Ungerechtigkeit spannt.

Das künstlerische Schaffen Ernst Barlachs (1870-1938) und Käthe Kollwitz (1867-1945) eint, dass sich beide mit ihrer Kunst gegen eine vom Materialismus geprägte Wirklichkeit stemmten. In der für sie typischen realistischen Bildsprache stellte die Malerin, Grafikerin und Bildhauerin Käthe Kollwitz ihre Werke in den Dienst der gesellschaftlichen Verantwortung. So lenkte sie das Auge des Betrachters beispielsweise auf Menschen, die in ärmsten Verhältnissen um ihre Existenz rungen.

Ernst Barlach studierte in den 1890er-Jahren an der Dresdner Kunstakademie und machte sich vor allem mit seinen Holzplastiken und Bronzeskulpturen einen Namen. Die Ausstellung in Apolda zeigt ihn als "Mystiker der Moderne". Barlachs Skulpturen tragen kaum individuelle Merkmale und stehen als Trauernde, Eiferer, Zweifelnde und Notleidende symbolhaft für die Grundzustände des menschlichen Seins.

Käthe Kollwitz war eine deutsche Grafikerin, Malerin und Bildhauerin und zählt zu den bekanntesten deutschen Künstlerinnen des 20. Jahrhunderts. Mit ihren oft ernsten, teilweise erschreckend realistischen Lithografien, Radierungen, Kupferstichen, Holzschnitten und Plastiken, die auf persönlichen Lebensumständen und Erfahrungen basieren, entwickelte sie einen eigenständigen, Einflüsse von Expressionismus und Realismus integrierenden Kunststil. Käthe Kollwitz war eine Bildhauerin und Vertreterin des Realismus. Ihre Werke zeigen eine unbequeme Wahrheit: Krieg, Tod, Trauer, Armut, Verzweiflung.

Während Käthe Kollwitz sich als Vertreterin des Realismus stilisierte, läßt sich Barlach als »Mystiker der Moderne« beschreiben.

Die Ausstellung über Ernst Barlach und Käthe Kollwitz "Über die Grenzen der Existenz" ist von 16. Januar bis 18. April 2022 zu sehen.

Weblink:

Ernst Barlach und Käthe Kollwitz im Kunsthaus Apolda - www.mdr.de/kultur

Samstag, 15. Januar 2022

Vor 120 Jahren: Museum Folkwang in Hagen gegründet

Karl Ernst Osthaus

Für Karl Ernst Osthaus (1874-1921) war Kunst im Leben verankert und er wollte eine Verbesserung des Verhältnisses der Menschen zur Kunst im Ruhrgebiet erreichen und initiieren. Der erst 24-jährige Bankierssohn Karl Ernst Osthaus, der von seinen Großeltern mütterlicherseits ein bedeutendes Vermögen geerbt hatte, entwickelte um 1898 die Idee für ein eigenes Museum in Hagen.

Osthaus wollte eine »Volkshalle der Kunst« als Museum der Moderne einrichten, in welcher die Kunst der Moderne für jedermann zugänglich sein sollte. Der Name »Folkwang« ist Programm, heißt er aus dem norwegischen doch übersetzt »Volkshalle«. Der Kunstsammler vollte das Museum der Kunst der Moderne widmen.

Kunst für alle - mit diesem Impuls gründete Karl Ernst Osthaus 1902 das Museum Folkwang in der westdeutschen Industriestadt Hagen als erstes Museum der Moderne.

Osthaus war 1902 der erste Kunstsammler, der das Werk von Vincent von Gogh »Die Ernte« erwarb. Erst nach dessen Tod wurde das Kunstmuseum 1922 in Essen neu eröffnet. Im Jahr 1922 zog das Folkwang Museum von Hagen nach Essen um.


Samstag, 8. Januar 2022

»Der romantische Blick« - Ausstellung im Museum Fürstenfeldbruck

Museum Fürstenfeldbruck

Das Museum Fürstenfeldbruck zeigt die Ausstellung »Der romantische Blick« mit Werken von Caspar David Friedrich, Carl Rottmann, Franz Ludwig Catel, Johan Christian Dahl.

Die Ausstellung präsentiert ausgewählte Werke der noch nie ausgestellten Sammlung Maibaum Lübeck, die Landschaftsbilder bedeutender romantischer Maler versammelt. Knapp 50 wenig bekannte Werke von über zwanzig Künstlern vorwiegend aus Deutschland und Skandinavien thematisieren existentielle Gefühle wie Sehnsucht, Unendlichkeit oder Melancholie. Die gezeigten Werke dokumentieren die romantische Gegenposition dieser Umbruchszeit um 1800. Aufklärung und Französische Revolution hatten ein rationales Weltbild geschaffen, dem viele Künstler Gefühl und Emotion entgegensetzen wollten.

Die stilistischen Mittel der romantischen Künstler sind vielschichtig und individuell. Die Gemälde der Sammlung Maibaum Lübeck zeigen, wie die Maler ihre Umwelt und sich selbst wahrnahmen. Die Nacht, das Meer, Gebirgslandschaften, Wälder und die Dualität des Lichts wurden zu Topoi der romantischen Landschaftsmalerei. Carl Gustav Carus thematisiert etwa die Melancholie einer Mondnacht, Carl Blechen weckt die Sehnsucht nach neuen Welten, Caspar David Friedrich erklärt die Einsamkeit zum Kult.

Der Schwerpunkt der Sammlung Maibaum Lübeck liegt in der Zeit zwischen 1780 und 1840. Mit einem Bestand von etwa 500 Objekten von 173 Künstlern und ihrem Fokus auf der Romantik des Nordens gilt sie als einzigartig. Große Wertschätzung erfährt die Sammlung auch durch Leihgaben an bedeutende Museen. In Fürstenfeldbruck wird erstmals eine umfangreichere Auswahl der beeindruckenden Werke der Öffentlichkeit vorgestellt. Das Sammler-Ehepaar selbst bleibt im Hintergrund, der Name Maibaum bezieht sich auf einen Freund der Familie.

Samstag, 6. November 2021

»GOYA« in der Fondation Beyeler

»GOYA« in der Fondation Beyeler

Die Fondation Beyeler zeigt eine umfassende Retrospektive des spanischen Malers Francisco de Goya, die Francisco de Goyas malerisches Welttheater mit Dutzenden von Werken aus spanischen Museen in Szene setzt. .

Die Fondation Beyeler widmet Francisco de Goya (1746–1828) eine der bisher bedeutendsten Ausstellungen. Goya war einer der letzten grossen Hofkünstler und der erste Wegbereiter der modernen Kunst. Er ist sowohl als Maler eindrücklicher Porträts als auch Erfinder rätselhafter persönlicher Bildwelten bekannt geworden. Gerade aus dieser unauflösbaren Widersprüchlichkeit bezieht Goyas Kunst ihre magische Faszination.

Goyas mehr als 60 Jahre währender Schaffensprozess umfasst den Zeitraum vom Rokoko bis zur Romantik. Der Künstler stellte Heilige und Verbrecher, Hexen und Dämonen dar, um das Tor zu Welten aufzustossen, in denen die Grenzen zwischen Realität und Fantasie verschwimmen. Goya ist in seiner Kunst der scharfsinnige Beobachter des Dramas von Vernunft und Unvernunft, von Träumen und Albträumen.

»GOYA« in der Fondation Beyeler Es ist gelungen, für die Ausstellung rund 70 Gemälde und über 100 meisterhafte Zeichnungen und Druckgrafiken zu versammeln. Diese laden die Besuchenden zu einer Begegnung mit dem Schönen wie auch dem Unfassbaren ein. Selten gezeigte Gemälde aus spanischem Privatbesitz werden in der Fondation Beyeler erstmals mit Schlüsselwerken aus den renommiertesten europäischen und amerikanischen Museen und Privatsammlungen vereint.

Die dem spanischen Hofmaler gewidmete Ausstellung wird von der Fondation Beyeler in Zusammenarbeit mit dem »Museo Nacional del Prado« in Madrid organisiert.

Die Ausstellung dauert vom 10. Oktober 2021 bis 23. Januar 2022.

Samstag, 30. Oktober 2021

»Wieder zurück in Gotha! – Die verlorenen Meisterwerke« Schloss Friedenstein zeigt verlorene und zurückgekehrte Meisterwerke

Gemälde Alter Meister

Es ist ein bewegender Moment, wenn ein Museum seine gestohlenen Meisterwerke wieder zurückbekommen hat und wieder an alter Stelle ausstellen kann.

Schloss Friedenstein bei Gotha hat fünf seiner verlorenen und zurückgekehrte Meisterwerke wieder, die 1979 aus dem Schloß gestohlen wurden. Es war der spektakulärste und größte Kunstraub der DDR. Im Dezember 1979 wurden aus Schloss Friedenstein bei Gotha bei fünf wertvolle Gemälde Alter Meister gestohlen.

Zu den gestohlenen Meisterwerken gehören "Bildnis eines alten Mannes", "Brustbild eines unbekannten Herrn mit Hut" von Franz Hals, "Heilige Katharina" Hans Holbein der Ältere, "Selbstbildnis mit Sonnenblume" von Anthonis van Dyck, "Landstraße mit Bauernwagen und Kühen" Jan Brueghel der Ältere.

Mehr als 40 Jahre später kehrten die Bilder nun in das Museum zurück. Ausgehend von diesem Verbrechen erzählt die Sonderausstellung »Wieder zurück in Gotha! – Die verlorenen Meisterwerke« vom Aufstieg, Fall und der Wiederentdeckung der Sammlung auf Schloss Friedenstein.

Erstmals nach 29 Jahren werden die gestohlenen und nun restaurierten Gemälde gezeigt. Eine Schattengalerie präsentiert zudem nicht wiedergekehrte Bilder. Neben den fünf frisch restaurierten, wertvollen Altmeistergemälden zeigt die Ausstellung außerdem schmerzhafte "Leerstellen", in einer Art Schattengalerie mit bilderlosen Rahmen. Einem Verlustkatalog zufolge, den die Gothaer nach jahrelangen Recherchen bis 2011 erstellten, gingen rund 120 Bilder kriegsbedingt verloren.

Die Ausstellung eröffnet am 24. Oktober 2021 und ist bis zum 22. August 2022 zu sehen.

»Einsamer Baum« von Caspar David Friedrich

Einsamer Baum


»Dorflandschaft bei Morgenbeleuchtung« - auch »Einsamer Baum«, »Eine grüne Ebene« oder »Harzlandschaft« genannt, ist ein 1822 entstandenes Gemälde von Caspar David Friedrich, in dem die dunklen Töne der Spätromantik dominieren.

Das Gemälde in Öl auf Leinwand im Format 55 cm x 71 cm befindet sich in der Berliner Nationalgalerie - dort als »Der einsame Baum« bezeichnet, zusammen mit seinem Pendant »Mondaufgang am Meer«.

Das Gemälde könnte auch im Harzvorland gemalt worden sein.