Samstag, 12. April 2014

»Kasimir Malewitsch und die russische Avantgarde« in der Bundeskunsthalle Bonn


Kasimir Malewitsch (1879–1935) gehört zu den prägendsten Künstlerpersönlichkeiten des 20. Jahrhunderts. Der progressive Künstler, Theoretiker und Lehrer ist im Westen vor allem als Begründer des Suprematismus – der reinen gegenstandslosen Kunst – bekannt. Doch sein künstlerisches Gesamtwerk wurzelt im Spannungsfeld zwischen den beiden Polen Abstraktion und Figuration, zwischen einer universalen Idee vom Menschsein und dem erklärten Willen, mit künstlerischen Mitteln eine neue Welt zu gestalten.

Nun ist in der Bundeskunsthalle in Bonn die Ausstellung »Kasimir Malewitsch und die russische Avantgarde« zu sehen. Die Ausstellung präsentiert mit über 300 Werken aus den Bereichen Malerei, Grafik und Skulptur die zentralen Schaffensphasen Malewitschs und zeigt die große Vielfalt seines Œuvres. Es reicht von den symbolistischen Anfängen über die frühen abstrakten Bildfindungen bis zu den figürlichen Darstellungen der späteren Jahre.

Kasimir Malewitsch und die russische Avantgarde: mit einer Auswahl aus den Sammlungen Chardschijew und Costakis
Kasimir Malewitsch und die russische Avantgarde:
mit einer Auswahl aus den Sammlungen Chardschijew und Costakis


»In meinem verzweifelten Bemühen, die Kunst vom Ballast der gegenständlichen Welt zu befreien, floh ich zur Form des Quadrats.»Kasimir Malewitsch, 1913
Obwohl Kasimir Malewitsch vor allem für die gegenstandslose Kunst des Suprematismus steht, war er doch von verschiedenen Kunstbewegungen seiner Zeit beeinflusst, darunter dem Impressionismus, Symbolismus, Fauvismus und Kubismus. Seine Bildsprache entwickelte sich aber auch in einer lebendigen Auseinandersetzung mit der altrussischen Ikonenmalerei und traditioneller Volkskunst. Die Ausstellung konfrontiert zudem Malewitschs Arbeiten punktuell mit Werken seiner Zeitgenossen, wie El Lissitzky, Michail Larionow, Wladimir Tatlin, Ilja Tschaschnik, Gustav Kluzis, Michail Matjuschin und Olga Rosanova u.a.

An der Ausstellung sind zahlreiche internationale Leihgeber beteiligt, darunter das »Staatliche Russische Museum« in St. Petersburg, die »Staatliche Tretjakow-Galerie« in Moskau, das »Centre Pompidou« in Paris, das »Museum of Modern Art« in New York, das »Moderna Museet« in Stockholm, das »State Museum of Contemporary Art« - »Costakis Collection in Thessaloniki sowie das »Stedelijk Museum Amsterdam« und die »Chardschijew-Stiftung« in Amsterdam. Erstmalig werden umfangreiche Werkgruppen aus den Sammlungen von Nikolaj Chardschijew und George Costakis in einer Ausstellung zusammengeführt. Beide waren Pioniere im Sammeln von Kunst der russischen Avantgarde und schufen bemerkenswerte Kollektionen zu einer Zeit, in der abstrakte Kunst in der damaligen Sowjetunion verboten war.

»Kasimir Malewitsch und die russische Avantgarde« dauert vom 8. März bis 22. Juni 2014 ist eine Ausstellung der Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland, Bonn, in Kooperation mit dem »Stedelijk Museum Amsterdam« und der »Tate Modern«, London.

Die große Malewitsch-Schau der Bundeskunsthalle ist Teil zwei einer Tournee, die im Amsterdamer »Stedelijk Museum« gestartet ist - 280.000 Besucher - und nach Bonn in der Londoner »Tate Modern« gezeigt wird. Die rund 300 Werke von Malewitsch und einigen Kollegen umfassende und von Ort zu Ort modifizierte Ausstellung speist sich aus den üppigen Beständen des Stedelijk, Leihgaben aus aller Welt, schließlich aus den Sammlungen Chardschijew und Costakis.

Weblink:

»Kasimir Malewitsch und die russische Avantgarde in der Bundeskunsthalle Bonn


Literatur:

Kasimir Malewitsch und die russische Avantgarde: mit einer Auswahl aus den Sammlungen Chardschijew und Costakis
Kasimir Malewitsch und die russische Avantgarde: mit einer Auswahl aus den Sammlungen Chardschijew und Costakis
von Linda S. Boersma

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