Sonntag, 28. September 2014

Georg Baselitz wurde berühmt für Bilder, die auf dem Kopf stehen. Jetzt malt er schwarz: Das »Haus der Kunst« in München zeigt eine große Ausstellung mit Werken des Künstlers. Die Ausstellung mit dem Titel »Damals, dazwischen und heute« ist Georg Basselitz Schwarzmalerei gewidmet.

Was nach Retrospektive klingt, soll aber keine sein. Auch wenn Werke aus den vergangenen 50 Jahren ausgestellt werden, stehen im Mittelpunkt die sogenannten »Schwarzen Bilder« aus der jüngsten Schaffensphase des Malers. Dafür hat Baselitz Farben so lange mit schwarz gemischt, bis nur noch ein Hauch von ihnen zu sehen war. Der Hintergrund und das Motiv verschwimmen fast bis zur Unkenntlichkeit.

Von einer Altersmilde will der 76-jährige Baselitz selbst dagegen nichts wissen: »Das hat nichts zu tun mit Psychologie oder Alterswerk. Es ist ein Experiment«, sagte er am Donnerstag bei der Präsentation der Ausstellung. »Wann man mit dem Alterswerk anfängt, weiß ich nicht. Aber ich denke, ich bin noch nicht so weit.«

Zweiter Schwerpunkt der Ausstellung, die bis zum 1. Februar 2015 zu sehen ist und auch auf die klassischen, auf dem Kopf stehenden Baselitz-Adler in Farbe nicht verzichtet, sind Baselitz' überlebensgroße Bronze-Skulpturen, die er erst in Holz schnitzt und dann in Bronze gießt. Die dunklen Figuren bilden fast eine ästhetische Einheit mit den «Schwarzen Bildern».

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