Samstag, 25. Mai 2019

Eröffnung der »Novalis-Gedenkstätte« in Wiederstedt

Schloss Oberwiedersedt

Am 25. Mai 1989 fand die Eröffnung der ersten zwei Räume der »Novalis-Gedenkstätte« in Wiederstedt statt. Ende der achtziger Jahre hatten sich im Kreis Hettstdt im Mansfelder Land einige enschlossene und mutige Bürger zusammengetan, um das in der Nähe gelegene Schloß Oberwiederstdt vor dem Abbruch zu retten.

Novalis - sein bürgerlicher Name war Georg Philipp Friedrich Freiherr von Hardenberg -
wurde vor 250 Jahren am 2. Mai 1772 auf dem Familiengut Oberwiederstedt (heute Wiederstedt) nahe Hettstedt als Sohn eines Salinendirektors geboren. Friedrich von Hardenberg war das zweite von elf Kindern der Familie. Novalis war ein bedeutender Dichter der Romantik des ausgehenden 18. Jahrhunderts.



Das Novalis-Museum Schloss Oberwiederstedt mit der Forschungsstätte für Frühromantik befindet sich an authentischem Ort, wo 1772 Georg Philipp Friedrich von Hardenberg geboren wurde. Obwohl bereits 1801 verstorben, ist er heute unter dem Namen Novalis einer der bedeutendsten Dichter der Frühromantik, bekannt u. a. durch Gedichte wie die „Hymnen an die Nacht“ oder die Blaue Blume aus dem Roman „Heinrich von Ofterdingen“.

Das Renaissanceschloss ist der Geburtsort des Juristen und Bergbauingenieurs Friedrich von Hardenberg, der sich für sein dichterisches Schaffen das Pseudonym "Novalis" zulegte. Neben Tieck und den Brüdern Schlegel gilt Novalis ("Hymnen an die Nacht", "Heinrich von Ofterdingen") als wichtigster Vertreter der Frühromantik.

Das 1988 durch eine Bürgerinitiave vor dem Abriss bewahrte Schloss beherbergt heute ein Museum, eine Forschungsstätte für Frühromantik und die MuseumsAkademie Novalis. Der Schlosspark mit Lindenallee und Blauem Garten lädt ebenso zum Spazierengehen ein wie die Märchenrosenterrasse.
Schloss Oberwiederstedt ist Sitz der Internationalen Novalis-Gesellschaft e. V. und der Stiftung "Wege wagen mit Novalis" sowie Kultureller Gedächtnisort von nationaler Bedeutung (KGO).

Zu Hardenbergs Freunden gehörten im Jenaer Kreis Tieck, Schelling und die Brüder Schlegel. Als Jurist qualifizierte er sich zum Bergbauingenieur und Salinenspezialisten. In seiner vielseitig interessierten Person verbinden sich an der Wende vom 18. zum 19. Jahrhundert Philosophie, Naturwissenschaft, Technologie und Dichtung in einzigartiger Weise.

175 Jahre Stifterhaus in Linz

Stifterhaus in Linz

Das 1844 in Linz erbaute Stifterhaus, in dem Adalbert Stifter von 1848 bis zu seinem Tode 1868 wohnte, beherbergt heute das Oberösterreichische Literaturmuseum, das Adalbert-Stifter-Institut (eine Forschungsstätte für Literatur- und Sprachwissenschaft) sowie das Oberösterreichische Literaturhaus.

Das Haus wurde 1844 vom Linzer Baumeister Johann B. Metz erbaut und war von 1844 bis 1857 im Besitz des Cafetiers Joseph Hartl. Anschließend kaufte es die Donau-Dampfschifffahrtsgesellschaft. 1973 erwarb es das Land Oberösterreich und renovierte es umfassend von 1988 bis 1992. Im Jahr 1993 erfolgte die Eröffnung als „StifterHaus“, ein Zentrum für Literatur und Sprache in Oberösterreich.

Im Stifterhaus werden literarische Lesungen veranstaltet, und seit 2005 zeichnet die Institution als Herausgeberin der Literaturzeitschrift »Die Rampe«.

Weblinks:

Adalbert Stifter-Biografie - Biografien-Portal - www.die-biografien.de

Adalbert Stifter-Zitate - Zitate-Portal - www.die-zitate.de

Adalbert Stifter - www.mein-oesterreich.info

Adalbert Stifter-Portal - www.adalbertstifter.at

Adalbert Stifter-Biografie


Blog-Artikel:

Adalbert Stifter 200. Geburtstag/a>

Samstag, 11. Mai 2019

Leonardo-Museum in Mailand



Leonardo da Vinci gilt als das größte Universalgenie aller Zeiten. Über 80 Erfindungen werden ihm zugeschrieben, darunter das Untersee-Boot, der Hubschrauber oder die Druckerpresse. Ihm werden technische Erfindungen wie Flugzeug, U-Boot, Auto, Panzer etc. gutgeschrieben, die aufgrund der großen historischen Entfernung geradezu wundersam anmuten. Doch zu seinen Lebzeiten entstand kein einziger Prototyp und fast keine ausgereifte technische Erfindung.

Das »Leonardo da Vinci Nationalmuseum für Wissenschaft und Technik« in Mailand in der San Vittore 21, gegründet 1953, ist das größte Wissenschafts- und Technologiemuseum des Landes mit Sammlungen zu Transport, Materialien, Energie, Kommunikation, der Durchdringung von Kunst und Wissenschaft, neuen Grenzen in Wissenschaft und Technologie und Wissenschaft für Kinder.

Im »Nationalmuseum für Wissenschaft und Technik« in Mailand werden Nachbildungen von Geräten und Gebäuden gezeigt, die Leonardo für zivilen und militärischen Gebrauch erdacht hatte. Ziel des Museums ist es, neue Zielgruppen auf praktische Weise über wissenschaftliche Phänomene aufzuklären und zu motivieren. Dies gelingt durch interaktive Workshops, die von allen besucht werden können.


Es gibt sogar ein echtes U-Boot, das die Gäste besuchen können (Reservierungen müssen an der Rezeption gemacht werden - ein separates Ticket ist erforderlich) sowie eine Anzahl alter Dampfzüge, die Sie besteigen können, Flugzeuge und sogar eine vollständige Rekonstruktion des Ballsaals und der Brücke von ein Ozeandampfer.

In dem Nationalmuseum kann der Besucher Wissenschaft und Technik in den interaktiven Workshops des Museums erleben, an Theateraktivitäten teilnehmen, eine Wechselausstellung besuchen , die wichtigste Modellsammlung von Leonardo da Vinci entdecken, in das U-Boot Enrico Toti steigen und an Konferenzen, Workshops und Veranstaltungen teilnehmen, um sich eine Meinung zu bilden zu aktuellen aktuellen Fragen.

Museum-Weblink:

Leonardo3 | Leonardo da Vinci Museum Milan - www.leonardo3.net


Weblinks:

Leonardo da Vinci-Biografie - Biografien-Portal www.die-biografien.de

Leonardo da Vinci-Zitate - Zitate-Portal www.die-zitate.de

»Mona Lisa« von Leonardo da Vinci


Mona Lisa

Die Bildfigur »Mona Lisa« oder »La Gioconda« begleitete ihn anderthalb Jahrzehnte durch sein Leben, er widmete sich ihr so innig wie kaum je einem Menschen. Leonardo geriet nach seinem Tod in Vergessenheit, bis er als berühmter Schöpfer der Mona Lisa wiederentdeckt wurde.

Für einen reichen Bürger aus Florenz malte Leonardo da Vinci im Auftrag über zehn Jahre sein bekanntestes Bild: die »Mona Lisa« mit dem lächelnden Antlitz. Das Bild »Mona Lisa« zeigt das Porträt Lisa del Giocondo, der dritten Ehefrau des reichen Florentiner Kaufmanns und Seidenhändlers, der das Bild bei Leonardo in Auftrag gab, es aber nie erhalten hat.

Leonardo da Vinci und die Frauen

Bereits in der Ausbildung bei Andrea del Verrocchio hat Leonoardo da Vinci neben Tonmodellen an Gemälden gearbeitet. Sein bekanntestes, das zu einem der berühmtesten und geheimnisvollsten Werke der Geschichte werden soll, fertigte da Vinci um das Jahr 1503 an und beendete das Gemälde im Jahr 1517. Die Mona Lisa reist allerdings über Jahre an der Seite da Vincis, der das Bild dem Auftraggeber nie aushändigt. Der französische König Franz I. kaufte ihm das Bild an seinen Lebensabend in Frankreich ab.

Da Vinci wendete eine neue Maltechnik an, mit der er die Mona Lisa über Jahre immer weiter verfeinert hat. Stark verdünnte Ölfarben trug er Schicht für Schicht auf, dadurch verschwammen die Konturen, da Vinci perfekte Frau bekommt etwas Entrücktes, das vor allem die Kunstwelt des 20. Jahrhunderts, zu dessen Beginn die »Mona Lisa« einmal geraubt wird, inspiriert.

Die besondere Kunst des rätselhaften Gemäldes: Die Mona Lisa zeigt ein geheimnisvolles Lächeln im Gesicht. Das Gemälde ist wie eine persönliche Widmung des Künstlers. Es soll Leonardo da Vinci ganze zehn Jahre gekostet haben, die Lippen der Mona Lisa gemalt zu haben.

Wer das Original der weltberühmten Schönheit »La Gioconda« besichtigen möchte, kann dies im Pariser Louvre besuchen, wo das Renaissance-Werk seit über 200 Jahren hängt, nachdem es vorher bereits das Schlafgemach Napoleons geschmückt hatte.


Literatur:

Leonardo da Vinci: Das Auge der Welt
Leonardo da Vinci: Das Auge der Welt
von Volker Reinhardt

Leonardo: Der Mann, der alles wissen wollte
Leonardo: Der Mann, der alles wissen wollte
von Bernd Roeck

Leonardo da Vinci. Das zeichnerische Werk
Leonardo da Vinci. Das zeichnerische Werk
von Frank Zöllner

Leonardo da Vinci und die Frauen
Leonardo da Vinci und die Frauen
von Kia Vahland


Weblinks:

Leonardo da Vinci-Biografie - Biografien-Portal www.die-biografien.de

Leonardo da Vinci-Zitate - Zitate-Portal www.die-zitate.de

Samstag, 4. Mai 2019

Leonardo da Vinci-Ausstellung in der »Casa Natale«



Leonardo da Vinci (1452–1519) zählt bis heute zu den größten Genies in der Geschichte der Menschheit. Sein herausragendes Talent umfasste sowohl die Malerei, Bildhauerei und Architektur als auch die Naturwissenschaften und das Ingenieurwesen. Es gipfelte in einzigartigen Meisterwerken, darunter die Mona Lisa, eines der berühmtesten Gemälde der Welt.

Gleichzeitig gilt Leonardo immer noch als einer der rätselhaftesten Universalgelehrten, der mit seinen Aufzeichnungen in Spiegelschrift sowie seinen genialen Konstruktionen und Studien die Fachwelt bis heute weltweit verblüfft.

Im Vinci-Ortsteil Anchiano empfängt das Geburtshaus da Vincis Besucher. In diesem einfachen Landsitz, wenige Kilometer vom Dorf Vinci entfernt, wurde Leonardo am 15. April 1452 geboren. Allerdings ist wissenschaftlich nicht belegt, daß in dem sich als »Casa Natale« die Leonardo da Vinci vermarktenden Steinhaus der kleine Leonardo tatsächlich das Licht der Welt erblickte.

Casa Natale

Der antike Komplex, dessen Existenz bereits 1427 bestätigt wurde, wurde in der Neuzeit von Graf Giovanni Rasini von Castelcampo zur Verfügung gestellt, um ihn 1952 in ein Museum umzuwandeln. Feierlich anlässlich des fünfhundertsten Geburtstags von Leonardo eingeweiht wurde das Haus von Anchiano zu einem Ort der Erinnerung an Leonardo in Vinci.

Heute ist das Haus, das Ziel einer echten kulturellen Wallfahrt, die es den Besuchern ermöglicht, den Ursprung des großen toskanischen Genies wiederzuentdecken, ein Teil der »Association of Memory Houses«.

Der neue Museumsrundgang ist aufgeteilt in das eigentliche Geburtshaus, das in drei verschiedene Räume unterteilt ist, und das angrenzende Bauernhaus, das wiederum in zwei Räume unterteilt ist, lädt Sie ein, die Orte und Szenarien zu entdecken, die seine Arbeit inspirierten.

Die dortige Dauerausstellung zeigt eine Sammlung von Modellen, die nach da Vincis Zeichnungen angefertigt wurden. Seine weltbekannten Gemälde hängen allerdings woanders.

In der »Casa Natale« befindet sich ie audiovisuelle Erzählung von Leonardo da Vinci: modernen dreidimensionalen Technologien werden eingesetzt, um Leonardo und sein intimeres und persönlicheres Universum wiederzubeleben, das bisher im Schatten lag. Erleben Sie vor allem die Beziehung zwischen Leonardo und dem Territorium von Vinci und Montalbano anhand zahlreicher Zeichnungen, die unmissverständlich belegen, dass er diese Orte so oft besucht.


Ein lebensgroßes Hologramm, das Videos, Theater und Dokumentationen verwebt, gibt einem alten und müden Leonardo seine Stimme, der aus seinem letzten Zuhause in Amboise seinen Blick auf die Vergangenheit richtet, um die Häufigkeiten, Studien und Ereignisse zu erzählen, die ihn an diese Länder binden. Die interaktive Leonardo Touch-Multimediaanwendung zeigt die Bild- und Grafikarbeiten des Vinciano anhand verschiedener thematischer Forschungspfade und ermöglicht den Besuchern die Interaktion mit Zeichnungen und Bildern, um jedes Detail zu entdecken.

In dem Bauernhaus neben dem Geburtshaus zeigt der dem letzten Abendmahl gewidmete Abschnitt, der als bislang einziges Wandgemälde von Leonardo sichtbar ist, die hochauflösende digitale Reproduktion des letzten Abendmahls, die auf einer Wand im Maßstab 1:2 projiziert wird. Die verwendete Technologie ermöglicht die Untersuchung des Gemäldes durch zwei Suchmodi, eine Geste und einen Touchscreen. Somit können verschiedene thematische Routen aktiviert werden, beispielsweise die ikonographischen, historischen und Restaurierungspfade.




»Casa Natale« Öffnungszeiten:

Jeden Tag geöffnet

März - Oktober: 10.00 - 19.00 Uhr

November - Februar: 10.00 - 17.00 Uhr

Literatur:

Leonardo da Vinci: Das Auge der Welt
Leonardo da Vinci: Das Auge der Welt
von Volker Reinhardt

Leonardo: Der Mann, der alles wissen wollte
Leonardo: Der Mann, der alles wissen wollte
von Bernd Roeck

Leonardo da Vinci. Das zeichnerische Werk
Leonardo da Vinci. Das zeichnerische Werk
von Frank Zöllner


Weblinks:

Leonardo da Vinci-Biografie - Biografien-Portal www.die-biografien.de

Leonardo da Vinci-Zitate - Zitate-Portal www.die-zitate.de

Sonntag, 28. April 2019

»Kokoschka - Das Ich im Brennpunkt« im Leopold Museum Wien

Oskar Kokoschka

Das Leopold Museum widmet dem einst als „Oberwildling“ bezeichneten Oskar Kokoschka (1886–1980) in der Ausstellung »Oskar Kokoschka - Expressionist, Migrant, Europäer« eine der bisher umfassendsten Retrospektiven. Mit rund 260 Exponaten, darunter Schlüsselwerke aus internationalen Sammlungen wie auch selten oder nie Gezeigtes, beleuchtet Kuratorin Heike Eipeldauer Kokoschkas vielseitiges Œuvre aus sämtlichen Schaffensperioden und Wirkungsstätten wie Wien, Dresden, Prag, London und schließlich Villeneuve.

Kokoschka, dessen Biografie einem Parallellauf durch die Geschichte des 20. Jahrhunderts gleicht, wird dabei zugleich als radikaler Erneuerer und Multitalent präsentiert – als Maler, Zeichner, Druckgrafiker, Literat, Dramatiker und Theatermacher wie auch als Humanist, überzeugter Europäer und durchaus ambivalenter Homo politicus. Zahlreiche Dokumente zeichnen Kokoschkas wechselvolle Beziehung zu seiner „Heimat“ Österreich nach, der er wiederholt abhandengekommen war.

Andere Schwerpunkte bilden Kokoschkas gewandeltes Frauenbild – vom Geschlechterkampf bis zur Beschwörung der Mutter als Friedenstifterin –, seine psychologischen, eine Innenschau ermöglichenden Porträts, sowie sein nachhaltiges Eintreten für figurative Kunst, durch das er nachfolgende Künstlergenerationen prägte.

Die Ausstellung im Leopold Museum, das selbst über umfangreiche Bestände verfügt, ist in Kooperation mit dem Kunsthaus Zürich sowie in engem Austausch mit der Fondation Oskar Kokoschka in Vevey und dem Oskar Kokoschka-Zentrum in Wien entstanden.

Die Ausstellung »Oskar Kokoschka - Expressionist, Migrant, Europäer« im Leopoldmuseum ist vom 6. April 2019 bis zum 08. Juli 2019 geöffnet.

Weblink:

»Oskar Kokoschka - Expressionist, Migrant, Europäer« - www.leopoldmuseum.org

Weblinks:

Oskar Kokoschka-Biografie - Biografien-Portal www.die-biografien.de

Oskar Kokoschka-Zitate - Zitate-Portal www.die-zitate.de

Samstag, 20. April 2019

»Emil Nolde - Eine deutsche Legende. Der Künstler im Nationalsozialismus«

Emil Nolde Gemälde


Emil Nolde gilt durch seine Schaffenskraft und seinen Umgang mit Farbe und Leuchtkraft als einer der bedeutendsten Künstler des 20. Jahrhundert. Bislang wenig bekannt ist seine Rolle in der Zeit des Nationalsozialismus. Nach 1945 stellte sich Nolde als Opfer des Nationalsozialismus dar, doch war Noldes Verhältnis zum Nationalsozialismus von Gefolgschaft und Sympathie erfüllt.

Nolde war ein überzeugter Nazi, Mitglied der NSDAP und Antisemit. Lange wurde sein Werk unabhängig von seiner politischen und ideologischen Haltung wahrgenommen - namentlich seiner Sympathie für den Nationalsozialismus. Der Expressionist Emil Nolde (1867–1956) ist der wohl berühmteste „entartete Künstler”: von keinem anderen Maler wurden während des Nationalsozialismus so viele Arbeiten beschlagnahmt und derartig prominent in der Propagandaausstellung ‚Entartete Kunst’ zur Schau gestellt.

Kunst trifft auf Vergangenheit! - Die Ausstellung »Emil Nolde - Eine deutsche Legende. Der Künstler im Nationalsozialismus« im »Hamburger Bahnhof - Museum für Gegenwart« räumt mit einem verklärten Mythos auf zeigt Emil Nolde als Künstler im Nationalsozialismus und strebt die Auseinandersetzung des Verhältnisses von Kunst, Künstler und Kontext an. Sie räumt vor allem auf mit der Legende Emil Nolde, denn seine Rolle im Nationalsozialismus ist durchaus ambivalent.

Obwohl Emil Nolde Mitglied der NSDAP war und mit Ideen des Nationalsozialismus sympathisierte, passte der Expressionist seine Kunstform nach 1933 nicht an und stieß damit auf Widerstand aus dem Regime. Nolde paßte als Anbiederung an den Kunstgschmack des N die Sujets und die Abbildungen seiner Bilder an. Plötzlich tauchten nordischen Landschaften, Burgen und mystische Orte in seinen Bildern auf, die Menschen trugen blondes Haar und sahen völkisch aus.

Der nordische Expessionismus war den Machthabern jedoch zuwider, stand er doch im Gegensatz zu dem Kunstverständnis. 1937 wurden über 1.000 seiner Werke beschlagnahmt und teilweise in der propagandistischen Ausstellung »Entartete Kunst« gezeigt. 1941 folgte eine Berufsverbot das ihm den Verkauf und die Ausstellung seiner Kunst versagte. Aufgrund dessen wurde der Künstler nach 1945 vornehmlich als Opfer des Nationalsozialismus wahrgenommen. Eine Wahrnehmung über den Maler, welche bis heute Gültigkeit hatte.

Zum ersten Mal stand den beiden KuratorInnen Aya Soika und Bernhard Fulda nun aber uneingeschränkt der Nachlass in der Nolde-Stiftung in Seebüll zur Verfügung. Ihr Forschungsprojekt wurde möglich, als im September 2013 Christian Ring neuer Direktor der Nolde-Stiftung wurde und erklärte: „Alle Karten müssen auf den Tisch, Tabus darf es keine mehr geben.“

Die Ausstellung »Emil Nolde - Eine deutsche Legende« im »Hamburger Bahnhof - Museum für Gegenwart« dauert vom 12. April bis 15. September 2019.


Weblinks zur Nolde-Ausstellung:

Emil Nolde - Eine deutsche Legende. Der Künstler im Nationalsozialismus - www.berlin.de

Hamburger Bahnhof - Museum für Gegenwart - - www.berlin.de


Ausstellungseröffnung Emil Nolde - Eine deutsche Legende. Der Künstler im Nationalsozialismus
- simone-barrientos.de

NS-Vergangenheit des Malers: Noldes Bekenntnis - ZEIT ONLINE

Nolde und der Nationalsozialismus - Ende Legende