Samstag, 5. März 2022

»Edvard Munch Im Dialog« in der Albertina Wien

Edvard Munch Im Dialog in der Albertina Wien

Edvard Munch (1863–1944) war ein Maler, der durch seinen experimenteller Umgang mit Malerei und Drucktechniken, seine einzigartige Farbenwelt, seine Pigmente und Strichführung, die die Geschichte der Malerei geprägt hat – und immer noch prägt. Dieser Stil macht Munch zum modernsten Künstler der Moderne, um nicht zu sagen, zu einem zeitgenössischen Künstler der Moderne. Munch war aber auch ein Maler der Melancholie, der mit seiner düstere ausdrucksstarke Malerei spätere Generationen von anderen Künstlern beeinflußt hat. Der Einfluss Munchs auf die Nachwelt hat aber auch etwas mit seiner melancholischen Weltanschauung zu tun.

Andy Warhol

Die »Albertina« in Wien widmet Edvard Munch eine fulminante Frühjahrsausstellung 2022. Es erfordert einigen kuratorischen Mut, im Rahmen einer Ausstellung einen Maler in Dialog mit anderen Künstlern treten zu lassen. Die umfassende Schau ist in mehrerer Hinsicht einzigartig: Über 60 Werke des norwegischen Künstlers zeigen das beeindruckende Œuvre, welches für die moderne und zeitgenössische Kunst wegweisend ist. Dies beweisen sieben bedeutende KünstlerInnen der Gegenwart – allesamt Größen des 20. Jahrhunderts – die mit Munch in Dialog treten: Darunter Georg Baselitz, Andy Warhol, Miriam Cahn, Peter Doig, Marlene Dumas, Tracey Emin und Jasper Johns. Die von den KünstlerInnen selbst ausgesuchten Werkgruppen illustrieren eindrucksvoll den Einfluss Munchs auf die Kunst bis heute. Es sind Werke, die auf Munch Bezug nehmen, von ihm beeinflusst und in der Auseinandersetzung mit ihm entstanden sind.


Edvard Munch Im Dialog in der Albertina Wien

Im Mittelpunkt der Ausstellung stehen sein experimenteller Umgang mit Malerei und Drucktechniken, seine einzigartige Farbenwelt, seine Pigmente und Strichführung, die die Geschichte der Malerei geprägt hat – und immer noch prägt. Dieser Stil macht Munch zum modernsten Künstler der Moderne um nicht zu sagen, zu einem zeitgenössischen Künstler der Moderne.

Die Zugänge zu Munch sind so unterschiedlich wie die KünstlerInnen selbst: Dazu gehören Georg Baselitz‘ Waldlandschaften und seine zum Teil auch indirekten Porträts des norwegischen Malers, während Andy Warhol einmal mehr Ikonen auf seine Weise nachbildet. Marlene Dumas beschäftigt sich intensiv mit grundlegenden Fragen menschlicher Erfahrungen, rückt Themen wie Liebe, Identität, Rassismus aber auch Tod oder Trauer ins Zentrum ihrer Arbeit und schließt so unmittelbar an die inhaltlichen Schwerpunkte Munchs an.

Auch die Zeitspanne der KünstlerInnen wurde mit Bedacht gewählt wie mit dem Werk der 1980er-Jahre von Georg Baselitz oder jenem Jahrzehnt im Werk von Tracey Emin, in dem sich die Künstlerin intensiv mit Munch auseinandersetzte und dann schließlich auch ihre Neuentwicklung machte.

Die Ausstellung »Munch. Im Dialog« konzentriert sich in erster Linie auf Munchs späteres Werk. Die Schau schließt an die Rekordausstellungen der ALBERTINA zu Munch 2003 und 2015 an und wird vom Munch Museet und dem Nationalen Museum für Kunst, Architektur und Design (Oslo) sowie zahlreichen weiteren internationalen Institutionen und Privatsammlungen unterstützt.

Die Ausstellung ist von 18. Februar bis 19. Juni 2022 zu sehen.


Samstag, 12. Februar 2022

»Van Gogh: Selbstportraits« Ausstellung in der Londoner »Courtald Gallery«

Vincent van GoghVincent van Gogh

Die Ausstellung »Van Gogh: Selbstportraits« in der Londoner »Courtald Gallery« ist die erste Austellung, die den Selbstportrait von Vicent van Gogh gewidmet ist. Sie zeigt bekannte Gemälde des niederländischen Künstlers mit sechzehn Selbstportraits.

Mit 15 von 35 gemalten Selbstporträts von Van Gogh ist diese Ausstellung in der Londoner Courtauld Gallery – unglaublich – die erste, die sich diesem Aspekt von Van Goghs Kunst widmet. Die Gemälde in London sind in Kunstrichtungen gemalt, die sich abhängig von der jeweiligen Technik, mit der er experimentierte, verändert haben.

In nur drei Jahren vollzog der Maler eine Entwicklung Von der dunklen niederländischen Malerei über die ersten kräftigen, von den Impressionisten beeinflussten, Pinselstrichen in Paris bis hin zu den Gemölden im hellem Licht von Südfrankreich.

Vincent van Gogh

Geldmangel führte dazu, daß Vincent van Gogh sich zum Portraitmaler entwickelte und immer wieder Portraits malte. Insgesamt schuf er 35 Sebstportraits. Auf den Portraits unverkennbar: sein rotes Haar, der Bart und die stechend grünen Augen. Mal malte er sich als gut gekleideten Pariser, mal als bescheidenen Maler im Arbeitskittel.

Zu den Selbstprotraits die in der Londoner Courtald Gallery ausgestellt sind, gehören

Es sind mal realistische, mal pointillistische Bilder. Auch im Kunststil, für den er bekannt ist. Sie alle sind Teil der Ausstellung und innerhalb von drei Jahren entstanden. So kann man zeigen, wie vielfältig talentiert er war, aber auch welch Kultfigur er heute noch ist."
Die Ausstellung »Van Gogh: Selbstportraits« dauert vom 3. Februar bis zum 8. Mai in der »Courtauld Gallery« in London.

Literatur:

Van Gogh. Sämtliche Gemälde
Van Gogh. Sämtliche Gemälde von Rainer Metzger

Donnerstag, 10. Februar 2022

Gerhard Richter Ausstellung in den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden



Dresden feiert Gerhard Richter mit einer Ausstellung zum Jubiläum: Zum 90. Geburtstag des Malers präsentieren die Staatlichen Kunstsammlungen eine sehr persönliche Schau in seiner Heimatstadt, in der er 1932 geboren wurde.

Die Ausstellung zeigt Richter mit drei Formaten in drei Räumen. Die etwa 40 Arbeiten gewähren einen intimen Einblick in das Werk des Künstlers. Richter hat immer wieder Wandlungen in seiner Malerei vollzogen: Von der Fotomalerei hin zu Bildern mit Unschärfen und dann zu großformatigen abstrakten Bildern. Denn Gerhard Richter hat alles selbst konzipiert und kuratiert. Zu sehen sind ausgewählte Kunstwerke, die für dem Maler von besonderer Bedeutung sind: Gemälde seiner Familie, Selbstportraits, abstrakte Bilder sowie besondere Glaskunst.

Wie immer hat Gerhard Richter auch diese Ausstellung am Modell der Räume in seinem Kölner Atelier akribisch selbst vorbereitet, sowohl die Auswahl als auch die Hängung. Die Werke kommen von ihm, aus der unlängst gegründeten Richter-Stiftung, aus Museen und aus Privatbesitz. Porträts, abstrakte Werke und nicht-malerische Objekte sind in drei große Oberlichtsäle des Albertinums eingezogen.

Das Selbstbildnis von Gerhard Richter hängt nicht im Zentrum der Ausstellung, sondern auf einem schmalen Wandstück neben einem Durchgang und wurde als Leihgabe extra aus dem New Yorker MoMA geholt – das nur mittelgroße Bild aus dem Jahr 1996 stammt aus einer Zeit als Gerhard Richter schon als einer der bedeutendsten Künstler der Gegenwart weltweit anerkannt war.

Das Porträt, gemalt nach einem Foto, zeigt ihn nicht in frontaler Präsentation, vielmehr geht sein ernster skeptischer Blick an der Kamera vorbei, auch hier jede Attitude als Malerfürst oder Meistermaler vermeidend. In seinen Landschaftsbildern betont er die Ausgewogenheit und Harmonie der Farben.

Weblink:

Gerhard Richter in Dresden - www.mdr.de/kultur

Samstag, 5. Februar 2022

Museum Folkwang feiert 100. Geburtstag mit Impressionisten-Schau

Folkwang Museum

Für Karl Ernst Osthaus war Kunst im Leben verankert und als Kunstmäzen er wollte eine Verbesserung des Verhältnisses der Menschen zur Kunst im Ruhrgebiet erreichen und initiieren. Der erst 24-jährige Bankierssohn Karl Ernst Osthaus, der von seinen Großeltern mütterlicherseits ein bedeutendes Vermögen geerbt hatte, entwickelte um 1898 die Idee für ein eigenes Museum in Hagen und 1902 wurde das Museum Folkwang von dem Mäzen Karl Ernst Osthaus (1874-1921) in Hagen gegründet.

Osthaus wollte eine »Volkshalle der Kunst« einrichten, in welcher die Kunst der Moderne für jedermann zugänglich sein sollte. Der Name »Folkwang« wurde fortan Programm, heißt er aus dem norwegischen übersetzt »Volkshalle«. Der Kunstsammler und Mäzen wollte das Museum der Kunst der Moderne widmen. Osthaus war 1902 der erste Kunstsammler, der das Werk von Vincent von Gogh »Die Ernte« erwarb. Nach dessen Tod wurde das Kunstmuseum 1922 in Essen neu eröffnet.

Monet Seerosen Das renommierte Museum Folkwang in Essen feiert in dieser Woche mit einer großen Impressionisten-Schau unter dem Motto »Renoir, Monet, Gauguin - Bilder einer fließenden Welt« und einem Festakt mit Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier am 5. Februar seinen 100. Geburtstag. In der Ausstellung werden erstmals Werke der beiden Kunstsammler Osthaus und Matsukata, welche die Leidenschaft fü Impressionisten verband, gemeinsam ausgestellt.

Das Haus mit etwa 50 Mitarbeitern gilt als eines der wichtigsten deutschen Museen der klassischen Moderne mit Werken etwa von Auguste Renoir, Paul Cézanne und Vincent van Gogh sowie der Fotokunst. 2019 wurde es von der deutschen Sektion des Kunstkritikerverbandes Aica als «Museum des Jahres» ausgezeichnet.

Die Impressionisten-Schau unter dem Motto »Renoir, Monet, Gauguin - Bilder einer fließenden Welt« wird vom 6. Februar bis zum 15. Mai gezeigt. Außerdem plant Museumschef Peter Gorschlüter vom 20. August bis zum 8. Januar 2023 noch eine große Expressionisten-Ausstellung unter dem Motto »Expressionisten am Folkwang. Entdeckt - Verfemt - Gefeiert«.

Samstag, 22. Januar 2022

Kunsthaus Apolda zeigt Ernst Barlach und Käthe Kollwitz



Eine neue Ausstellung im Kunsthaus Apolda Avantgarde widmet sich bis zum 18. April 2022 dem Schaffen des Bildhauers Ernst Barlach und der Malerin Käthe Kollwitz. Unter dem Titel "Über die Grenzen der Existenz" werden über 100 Exponate beider Künstler gezeigt und in ihrer Bedeutung für die Gegenwart beurteilt.

Die vergleichende Ausstellung zeigt in einer Retrospektive Werke von Ernst Barlach und Käthe Kollwitz. Die Ausstellung "Über die Grenzen der Existenz" im Kunsthaus Apolda Avantgarde stellt das Gesamtwerk beider Künstler in einen Dialog miteinander. "Trotzdem darf man nicht erwarten, in einer Geschichte mit zwei handelnden Hauptpersonen ein geschlossenes Bild von jedem der beiden Künstler zeichnen zu können. Es geht vielmehr darum, Berührungen und Grenzen aufzuzeigen", hieß es vonseiten des Kunsthauses.

Darüber hinaus prüft die Schau die Weltanschauung von Barlach und Kollwitz auf ihre Übertragbarkeit in die Gegenwart, indem sie den Bogen zu aktuellen Debatten um soziale Ungerechtigkeit spannt.

Das künstlerische Schaffen Ernst Barlachs (1870-1938) und Käthe Kollwitz (1867-1945) eint, dass sich beide mit ihrer Kunst gegen eine vom Materialismus geprägte Wirklichkeit stemmten. In der für sie typischen realistischen Bildsprache stellte die Malerin, Grafikerin und Bildhauerin Käthe Kollwitz ihre Werke in den Dienst der gesellschaftlichen Verantwortung. So lenkte sie das Auge des Betrachters beispielsweise auf Menschen, die in ärmsten Verhältnissen um ihre Existenz rungen.

Ernst Barlach studierte in den 1890er-Jahren an der Dresdner Kunstakademie und machte sich vor allem mit seinen Holzplastiken und Bronzeskulpturen einen Namen. Die Ausstellung in Apolda zeigt ihn als "Mystiker der Moderne". Barlachs Skulpturen tragen kaum individuelle Merkmale und stehen als Trauernde, Eiferer, Zweifelnde und Notleidende symbolhaft für die Grundzustände des menschlichen Seins.

Käthe Kollwitz war eine deutsche Grafikerin, Malerin und Bildhauerin und zählt zu den bekanntesten deutschen Künstlerinnen des 20. Jahrhunderts. Mit ihren oft ernsten, teilweise erschreckend realistischen Lithografien, Radierungen, Kupferstichen, Holzschnitten und Plastiken, die auf persönlichen Lebensumständen und Erfahrungen basieren, entwickelte sie einen eigenständigen, Einflüsse von Expressionismus und Realismus integrierenden Kunststil. Käthe Kollwitz war eine Bildhauerin und Vertreterin des Realismus. Ihre Werke zeigen eine unbequeme Wahrheit: Krieg, Tod, Trauer, Armut, Verzweiflung.

Während Käthe Kollwitz sich als Vertreterin des Realismus stilisierte, läßt sich Barlach als »Mystiker der Moderne« beschreiben.

Die Ausstellung über Ernst Barlach und Käthe Kollwitz "Über die Grenzen der Existenz" ist von 16. Januar bis 18. April 2022 zu sehen.

Weblink:

Ernst Barlach und Käthe Kollwitz im Kunsthaus Apolda - www.mdr.de/kultur

Samstag, 15. Januar 2022

Vor 120 Jahren: Museum Folkwang in Hagen gegründet

Karl Ernst Osthaus

Für Karl Ernst Osthaus (1874-1921) war Kunst im Leben verankert und er wollte eine Verbesserung des Verhältnisses der Menschen zur Kunst im Ruhrgebiet erreichen und initiieren. Der erst 24-jährige Bankierssohn Karl Ernst Osthaus, der von seinen Großeltern mütterlicherseits ein bedeutendes Vermögen geerbt hatte, entwickelte um 1898 die Idee für ein eigenes Museum in Hagen.

Osthaus wollte eine »Volkshalle der Kunst« als Museum der Moderne einrichten, in welcher die Kunst der Moderne für jedermann zugänglich sein sollte. Der Name »Folkwang« ist Programm, heißt er aus dem norwegischen doch übersetzt »Volkshalle«. Der Kunstsammler vollte das Museum der Kunst der Moderne widmen.

Kunst für alle - mit diesem Impuls gründete Karl Ernst Osthaus 1902 das Museum Folkwang in der westdeutschen Industriestadt Hagen als erstes Museum der Moderne.

Osthaus war 1902 der erste Kunstsammler, der das Werk von Vincent von Gogh »Die Ernte« erwarb. Erst nach dessen Tod wurde das Kunstmuseum 1922 in Essen neu eröffnet. Im Jahr 1922 zog das Folkwang Museum von Hagen nach Essen um.


Samstag, 8. Januar 2022

»Der romantische Blick« - Ausstellung im Museum Fürstenfeldbruck

Museum Fürstenfeldbruck

Das Museum Fürstenfeldbruck zeigt die Ausstellung »Der romantische Blick« mit Werken von Caspar David Friedrich, Carl Rottmann, Franz Ludwig Catel, Johan Christian Dahl.

Die Ausstellung präsentiert ausgewählte Werke der noch nie ausgestellten Sammlung Maibaum Lübeck, die Landschaftsbilder bedeutender romantischer Maler versammelt. Knapp 50 wenig bekannte Werke von über zwanzig Künstlern vorwiegend aus Deutschland und Skandinavien thematisieren existentielle Gefühle wie Sehnsucht, Unendlichkeit oder Melancholie. Die gezeigten Werke dokumentieren die romantische Gegenposition dieser Umbruchszeit um 1800. Aufklärung und Französische Revolution hatten ein rationales Weltbild geschaffen, dem viele Künstler Gefühl und Emotion entgegensetzen wollten.

Die stilistischen Mittel der romantischen Künstler sind vielschichtig und individuell. Die Gemälde der Sammlung Maibaum Lübeck zeigen, wie die Maler ihre Umwelt und sich selbst wahrnahmen. Die Nacht, das Meer, Gebirgslandschaften, Wälder und die Dualität des Lichts wurden zu Topoi der romantischen Landschaftsmalerei. Carl Gustav Carus thematisiert etwa die Melancholie einer Mondnacht, Carl Blechen weckt die Sehnsucht nach neuen Welten, Caspar David Friedrich erklärt die Einsamkeit zum Kult.

Der Schwerpunkt der Sammlung Maibaum Lübeck liegt in der Zeit zwischen 1780 und 1840. Mit einem Bestand von etwa 500 Objekten von 173 Künstlern und ihrem Fokus auf der Romantik des Nordens gilt sie als einzigartig. Große Wertschätzung erfährt die Sammlung auch durch Leihgaben an bedeutende Museen. In Fürstenfeldbruck wird erstmals eine umfangreichere Auswahl der beeindruckenden Werke der Öffentlichkeit vorgestellt. Das Sammler-Ehepaar selbst bleibt im Hintergrund, der Name Maibaum bezieht sich auf einen Freund der Familie.