Samstag, 22. August 2020

»Die frühe Radierung. Von Dürer bis Bruegel« in der Albertina


Die Albertina war früher eine Grafiksammlung. Man erinnert sich: Bevor Klaus Albrecht Schröder 1999 die Albertina übernahm, galt das Haus „nur“ als die „größte graphische Sammlung der Welt“. Schröder machte daraus ein Museum mit Beständen aller Kunstgattungen, das sich auch in Ausstellungen keine thematischen Grenzen setzte - und nun auch noch als „Albertina modern“ permanent in das Künstlerhaus expandieren wird. Dennoch ist ein nostalgischer Blick in die Vergangenheit so schön, wie er nur sein kann – ins 16. Jahrhundert, in die Welt der frühen Radierung.

Vielleicht war es der Aufenthalt des hoch geschätzten Albrecht Dürer in ihrem Land, der die Niederländer dazu brachte, sich mit der Radierung auseinander zu setzen. Die Ausstellung zeigt außerdem Beispiele der Italiener (mit Parmigianino als Meister), der Franzosen (ungemein originell die Körperstudien von Juste de Juste), der Niederländer (Lucas van Leyden, der auch Kaiser Maximilian porträtierte), wobei durchaus stilistische Unterschiede festzustellen sind.

Die Ausstellung »Die frühe Radierung. Von Dürer bis Bruegel« in der Albertina Wien widmet sich den ersten 70 Jahren der Radierung: von ihren Anfängen in der Dürerzeit bis in die Epoche Bruegels, als viele berühmte und auch weniger bekannte Künstler in Deutschland, Flandern, Italien und Frankreich in dieser Technik arbeiteten. Rund 125 Radierungen sind neben Zeichnungen, Druckplatten und illustrierten Büchern in der Schau zu sehen.

Die Frühzeit der Druckgrafik ist von mehreren bedeutenden Erfindungen geprägt, so daß bis um 1500 bereits eine Vielzahl an technischen Verfahren entwickelt war. Das Aufkommen der Radierung im späten 15. Jahrhundert und ihre schnelle Verbreitung im frühen 16. Jahrhundert stellen einen der wichtigsten Wendepunkte dar.

Die Grundlagen der Technik entwickelten sich in den Werkstätten von Waffenätzern, bis in den 1490er-Jahren der deutsche Druckgrafiker Daniel Hopfer damit begann, von geätzten, also „radierten“ Metallplatten auch Abzüge auf Papier herzustellen. Dabei ließ sich das Radieren so einfach bewerkstelligen, dass es Künstlern aus verschiedensten Sparten die Anfertigung eigener Drucke ermöglichte. Unter den Pionieren des Mediums waren einige der größten Künstler der Renaissance wie Albrecht Dürer, Parmigianino und Pieter Bruegel der Ältere.

Die Ausstellung entstand in Kooperation mit dem »Metropolitan Museum« in New York und ist von 12. Februar bis 1. November 2020 zu sehen.

Weblinks:

Die frühe Radierung. Von Dürer bis Bruegel - www.albertina.at

Die frühe Radierung. Von Dürer bis Bruegel - onlinemerker.com

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