Mittwoch, 23. November 2016

Streit über angebliches Skizzenbuch des Malers Vincent van Gogh

Das Van-Gogh-Museum in Amsterdam hat die Echtheit eines am 15. November 2016 vorgestellten angeblichen Skizzenbuchs des Malers Vincent van Gogh bezwifelt und in Frage gestellt. Die 65 bislang unveröffentlichten Tuschebilder stammten nicht von dem niederländischen Maler, erklärte das Museum.

Der französische Verlag Le Seuil hat am 15. November 2016 das Buch "Vincent van Gogh, der Nebel von Arles, das wiedergefundene Skizzenbuch" vorgestellt, das am 17. November als Druckausgabe in den Handel kommen soll. Das Van-Gogh-Museum in Amsterdam bestritt aber umgehend die Echtheit der Bilder.

Bei den aufgetauchten Zeichnungen handle es sich lediglich um "Nachahmungen", erklärte das Museum. Experten des Museums seien bereits in den vergangenen Jahren wiederholt zu dem Schluss gekommen, dass die Skizzen nicht von Van Gogh stammten.

Die Fachleute hätten bereits 2008 und 2012 Fotos der Zeichnungen untersucht und dann 2013 einige der Originale. Sein Urteil begründet das Museum unter anderem mit der verwendeten Tusche, dem Stil der Zeichnungen und Fehlern bei den Bildmotiven. "Es gibt einen Gral, also gibt es Gralshüter, das ist unvermeidlich", reagierte in Paris der Verleger Bernard Comment.

Nach Angaben des Verlags zeichnete das Malergenie (1853-1890) die Tuschebilder in das Kassenbuch eines Hotels der südfranzösischen Stadt Arles, in dem er damals wohnte. Das Buch wurde demnach später in den Archiven des Hotels "Café de la Gare" gefunden. Es befindet sich in Privatbesitz.

Die Zeichnungen sollen aus der Zeit zwischen 1888 und 1890 stammen, als Van Gogh sich in der südfranzösischen Provence aufhielt. Zu sehen sind unter anderem Landschaften, aber auch Porträts wie etwa von dem befreundeten Maler Paul Gauguin.

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