Mittwoch, 14. Januar 2015

»German Pop« in der Frankfurter Kunsthalle Schirn


In der Frankfurter Kunsthalle Schirn findet vom 6. November 2014 bis zum 8. Februar 2015 die Ausstellung »German Pop« statt. Die Ausstellung in der Schirn Kunsthalle zeigt die spezifisch Westdeutsche Version der "Pop Art" der sechziger und siebziger Jahre des 20. Jahrhunderts. Politisch, ironisch und eigenständig kommt sie daher.

In den 1960er-Jahren wuchs in den USA und Großbritannien eine neue kulturelle Bewegung heran, die weltweit erhebliche Wirkung zeigte. Ihr universeller Anspruch an Popularität kündigte sich bereits im Namen an.

„Pop-Art“ hieß die vordergründig massentaugliche Richtung. Künstlerinnen und Künstler wie Christa Dichgans, Sigmar Polke, Manfred Kuttner, Konrad Klapheck oder Peter Roehr entwickelten eine spezifisch westdeutsche Variante der Pop-Art jenseits der „Coca-Kolonialisierung“.

Sie setzten sich mit den Banalitäten des deutschen Alltagslebens auseinander, ironisierten die kleinbürgerlichen Geschmacksideale und die typisch deutsche Gemütlichkeit.

In einer großen Überblicksausstellung präsentiert die Schirn Kunsthalle Frankfurt ab dem 6. November 2014 erstmals ein breites Panorama der Pop Art in ihrer spezifisch deutschen Variante – ein bisher kaum beachtetes kunsthistorisches Phänomen.

Die Ausstellung in der Schirn unternimmt einen aussagekräftigen Zeitschnitt der Kunstproduktion, die unter das Phänomen „German Pop“ fällt, und versteht sich als eine Archäologie der 60er- und frühen 70er-Jahre des 20. Jahrhunderts, die über die prominenten Protagonisten hinausreicht, indem sie zahlreiche Neu- bzw. Wiederentdeckungen zugänglich macht.

Sie untersucht das Pop-Prinzip mit Blick auf eine neue realistische Kunstproduktion zwischen Unterhaltungs- und Massenkultur und beleuchtet den westdeutschen Pop als Ausdruck der Abgrenzung zu einer nicht mehr unbelasteten bürgerlichen Ästhetik.

Weblinks:

German Pop - Kunsthalle Schirn - http://schirn.de
German Pop - www.hr-online.de

Sonntag, 11. Januar 2015

»Degas - Klassik und Experiment« in Karlsruhe

Edgar Degas in Karlsruhe

Edgar Degas war ein französischer Maler und Bildhauer. Er wird häufig zu den Impressionisten gezählt, mit denen er gemeinsam ausstellte. Seine Gemälde unterscheiden sich jedoch von denen des Impressionismus unter anderem durch die exakte Linienführung und die klar strukturierte Bildkomposition.

Einerseits schuf Degas zahlreiche Porträts, andererseits konzentrierte er sich auf einige wenige Bildthemen, die er immer wieder variierte: das Ballett, Jockeys und Pferde, das Pariser Nachtleben sowie Frauen bei der Körperpflege. Er widmete sich der Ölmalerei und grafischen Techniken ebenso wie der Pastellmalerei, in der er es zu außergewöhnlicher Meisterschaft brachte. Seine Plastiken zeigen eine neue Auffassung von Skulptur.

Der dem Impressionismus nahestehende französische Maler Edgar Degas (1834-1917) gilt als Chronist des Pariser Amüsierbetriebs.

Edgar Degas gilt als experimenteller Künstler. Dass dieser sich nicht nur Motiven aus den Bereichen Tanz, Theater, Bühne und Boudoir widmete, zeigt nun eine Ausstellung in der Staatlichen Kunsthalle Karlsruhe, die sich seinem Frühwerk widmet.

In seinem Frühwerk experimentierte Degas nämlich mit Historienbildern und Porträts, die er klassichen Vorbildern nachempfand. Er widmete sich der Ölmalerei und grafischen Techniken ebenso wie der Pastellmalerei, in der er es zu außergewöhnlicher Meisterschaft brachte.

Die Kunsthalle Karlsruhe zeigt 120 Werke von Edgar Degas aus 50 Jahren und stellt dabei sein Frühwerk und Darstellungen des modernen Lebens nebeneinander.

Viel Unbekanntes gibt es zu entdecken. Die Schau »Degas - Klassik und Experiment« läuft noch bis zum 15. Februar 2015 in der Staatlichen Kunsthalle Karlsruhe.

Montag, 5. Januar 2015

Bonner Bundeskunsthalle feiert Renaissance-Künstler aus Florenz

Die Bonner Bundeskunsthalle feiert die Renaissance-Künstler aus Florenz mit einer an Höhepunkten reichen Schau. Sie umfasst über 350 Kunstwerke, Gemälde, Prachtbände, Objekte aus den Sammlungen der Medici und Dokumente der Stadtgeschichte vom späten Mittelalter bis ins 19. Jahrhundert.

Florenz weist ein reiches kulturelles Erbe auf. Hervorgebracht wurde dieses Erbe von Botticelli und Verrocchio, Michelangelo und Leonardo da Vinci, Dante, Vasari und vielen anderen Malern, Bildhauern, Architekten, Ingenieuren und Schriftstellern. Diese prächtige Vergangenheit von Florenz wird in einer Ausstellung gefeiert.

Die größte Dichte an Glanzstücken weist die Schau in den der Renaissance gewidmeten Abteilungen auf. Die Renaissance war eine Epoche der Wiederentdeckung und Orientierung an der griechisch-römischen Antike in Philosophie, Wissenschaft und Kunst.

Eine lebensecht wirkende Büste stellt uns einen der bedeutendsten Förderer dieser Bewegung vor: Lorenzo den Prächtigen (1449-1492) aus der Familie der Medici. Durch Handel und Bankgeschäfte reich geworden, bestimmten die Medici die Geschicke von Florenz und stiegen zu Großherzögen der Toskana auf. Zu Lorenzos Schützlingen gehörten Michelangelo sowie der Universalgelehrte Leonardo da Vinci, die mit Zeichnungen vertreten sind.

Zu den absoluten Höhepunkten der Schau gehört sein Gemälde „Minerva und der Kentaur“. Es zeigt eine Frau, die einen wilden Pferdemenschen mit einem fast sanft anmutenden Griff ins Haupthaar zähmt. Auch mit religiösen Gemälden weiß Botticelli zu fesseln, wie die „Madonna mit dem Kind und fünf Engeln“ (um 1470) beweist.

Zu Botticellis Gemälden gesellen sich Meisterwerke seiner Vorgänger, Zeitgenossen und Nachfolger. Masaccio ist mit dem „San-Giovenale-Triptychon“ (1422) vertreten. Auf dem von zwei Tafeln mit Heiligendarstellungen flankierten Mittelbild thront die den Jesusknaben präsentierende Maria. Von Fra Angelico werden Bildtafeln (1450-1452) mit ausdrucksvollen Darstellungen aus der Kindheitsgeschichte Jesu gezeigt.

Auch die Bildhauer warten mit beeindruckenden Werken auf: etwa Andrea del Verrocchio mit der überlebensgroßen Bronzegruppe „Christus und der ungläubige Thomas“ (1467-1483). Christus fordert Thomas auf, die entblößte Seitenwunde zu prüfen. Der tritt beherzt heran - und zögert: die vorgestreckten Finger verharren über der Wunde.

Der Erste, der den Ruhm dieser Künstler verbreitete, war der Maler, Architekt und Schriftsteller Giorgio Vasari. Ausgestellt ist eine Erstausgabe seiner 1550 in Florenz veröffentlichten „Lebensbeschreibungen der herausragenden Architekten, Maler und Bildhauer Italiens“.

Damit wurde der am Medici-Hof ausgebildete Vasari zum Begründer der Kunstwissenschaft. Von Michelangelo soll Vasari allerdings als „Schwätzer“ abgetan worden sein. Dabei hatte der ihn doch zum „Göttlichen Michelangelo“ verklärt.

Die kunstsinnige Ausstellung in der Bonner Bundeskunsthalle dauert noch bis zum 9. März 2014.

Weblink:

Bundeskunsthalle - www.bundeskunsthalle.de
Die Kunst der italienischen Renaissance: Architektur - Skulptur - Malerei - Zeichnung
Die Kunst der italienischen Renaissance: Architektur - Skulptur - Malerei - Zeichnung
von Rolf Toman

Samstag, 3. Januar 2015

Die Ausstellung "Mit Leib und Seele" in der Kunsthalle der Hypo-Kulturstiftung in München zeigt rund 160 Meisterwerke des Rokoko aus Kirchen, Museen und Schlössern Bayerns.

Heiliger Ernst trifft dabei auf spielerische Leichtigkeit: Künstler wie die Asam-Brüder und Ignaz Günther prägten den Rokoko in München.

Die raffinierte, verspielte und heitere Eleganz des Rokoko hat überall in Bayern ihre Spuren hinterlassen, von Deckenfresken in Kirchen und Schlössern bis zu Tischdeko-Porzellan-Figürchen.

Eine Ausstellung in der Hypo-Kunsthalle lässt den Zeitgeist von damals lebendig werden und bietet wunderbare Einblicke in diese Zeit.

Die Skulpturen aus Stuck, Porzellan, Holz oder Silber sowie Gemälde und Zeichnungen von hoher künstlerischer Qualität sollen dem Besucher einen unverstellten, frischen Blick auf die Zeit des Rokoko ermöglichen.

Die Ausstellung "Mit Leib und Seele" zeigt Exponate des Münchner Rokoko vom 12. Dezember 2014 bis 12. April 2015.

Weblinks:

Münchner Rokoko - Von Asam bis Günther - www.erzbistum-muenchen.de

Mit Leib und Seele - www.br.de

Mittwoch, 24. Dezember 2014

Pariser Picasso-Museum wiedereröffnet

Picasso Museum - Hotel Salé

Nach fünfjährigen Bau- und Restaurierungsarbeiten öffnet das »Musée Picasso Paris« am Wochenende seine Pforten. Das Pariser Picasso-Museum feiert Wiedereröffnung - allerdings mit dreijähriger Verspätung.

"Gebt mir ein Museum, ich werde es füllen". 41 Jahre nach dem Tod des Spaniers ist dessen Wunsch endlich wieder Realität geworden. Die Renovierung des Museums ist jedoch eine Geschichte von Pleiten, Pech und Pannen.

Picasso Werke haben wieder ein museale Stätte in einen runderneuerten Museum gefunden. Das »Hotel Salé«, eines der schönsten Stadtpalais des Marais, beherbergt eine der weltweit umfangreichsten Picasso-Sammlungen.

Das am Samstag wiedereröffnete »Musée Picasso Paris« besticht mit 400 Werken auf einer verdoppelten Ausstellungsfläche.

Vorausgegangen war ein jahrelanger Hader um das museale Konzept, um stillose Erweiterungen oder unrechtmäßig errichtete Anbauten mit dramatischen finanziellen Folgen.

Während die Kosten von 22 Millionen auf astronomische 52 Millionen Euro stiegen, verzögerten sich die Arbeiten und aus zwei Jahren Renovierung wurden fünf Jahre.

Samstag, 13. Dezember 2014

Rudolf Hausner-Retrospektive im Museum Würth

Rudolf Hausner

Ab 1956 malte Rudolf Hausner seine "Adam"-Bilder, die zu Ikonen der österreichischen Kunstgeschichte geworden sind. Der Phantast Rudolf Hausner wurde vor 100 Jahren - am 4. Dezember 1914 - geboren.

Das Museum Würth im deutschen Künzelsau bei Stuttgart widmet dem Österreicher nun eine große Retrospektive und zeigt seine beinahe fotorealistische Malerei zwischen Traum und Albtraum, Fantasie und Wirklichkeit, mit der sich der Künstler lange Zeit nicht durchsetzen konnte.

Erst in den 1960er Jahren kam der große Erfolg. Und die Kunst liegt der Familie im Blut und wurde im Hause Hausner erfolgreich vererbt: Hausners drei Töchter - Xenia, Jessica und Tanja - sowie seine vierte Frau Anne sind ebenfalls Künstlerinnen geworden.

Sonntag, 7. Dezember 2014

Große Velázquez-Ausstellung in Wien

Velázquez

Er war Hofmaler des mächtigsten Königs seiner Zeit, des Habsburgers Philipp IV. in Madrid, und eine der geheimnisvollsten Persönlichkeiten der Kunstgeschichte: Diego Rodriguez de Silva y Velázquez (1599–1660) - das Gesicht Spaniens. Das Kunsthistorische Museum in Wien (KHM) präsentiert nun die erste große Velázquez-Ausstellung im deutschsprachigen Raum.

Die Schau im Kunsthistorischen Museum Wien ist die erste Ausstellung im deutschsprachigen Raum die Diego Velázquez (1599 - 1660), Hofmaler des spanischen Königs Philipps IV, gewidmet ist. Seine bedeutendsten Gemälde geben einen prägnanten Einblick in sein vielfältiges Schaffen.

Die meisten Werke dieses "Alten Meisters" befinden sich sonst im "Prado" in Madrid, einige höfische Portraits im "Kunsthistorischen Museum" in Wien. Bis heute ist Diego Rodriguez de Silva y Velázquez aber vielen ein Rätsel geblieben.

Die Venus vor dem Spiegel
"Die Venus vor dem Spiegel"
ist Velázquez' einziger Akt.

»Ich fürchte mich vor der Realität des Velázquez-Bildes, nachdem ich damit herumgespielt habe«
Francis Bacon
Kunstkenner kennen jeden Pinselstrich dieses 1599 in Sevilla geborenen , weiß aber so gut wie nichts über den Maler und kann seine rätselhaften Bilder zudem bis heute nicht zufriedenstellend deuten.
Den Spaniern seiner Zeit galt die Malerei als bloßes Handwerk, während die Dichtung den Künsten zugerechnet wurde. Velázquez schuf vielschichtige Bildgedichte.

Er war nicht nur ein großer Künstler, sondern auch ein großer Philosoph, ein großer Denker, der aber nicht geschrieben und keine Werke veröffentlicht hat. Velázquez hat sein Denken in Malerei übersetzt.

Weblinks:

Velázquez - Kunsthistorisches Museum Wien - KHM Wien - www.khm.at

Velázquez
Velázquez
von Norbert Wolf