Das »Museum of Modern Art« in New York gehört zu den renommiertesten Kunstmuseen der Welt und zu den größten Touristen-Attraktionen New Yorks. Wegen ständiger Überfüllung musste es anbauen und vier Monate schließen. Jetzt ist das MoMA zurück - und hat sich komplett runderneuert. Das MoMA öffnet seine Pforten mit einem freundlichen »Hello Again« und begrüßt seine Gäste mit einem überdimensionierten Schriftzug.
Das MoMa wurde um 3.700 Quadratmeter_vergroeßert. Das berühmte Museum mitten in Manhattan musste sich vergrößern. Rund drei Millionen Besucher aus mehr als 50 Ländern quetschten sich jedes Jahr durch die Ausstellungsräume, die Schlangen an den Kassen zogen sich oft bis auf die Straße, drinnen waren vor lauter Besuchern die Kunstwerke oft nur noch schwer auszumachen. Auch aufgrund der riesigen Konkurrenz in New York, wo potenzielle Besucher schnell auf andere renommierte Museen wie etwa das Guggenheim oder das Metropolitan ausweichen können, musste das MoMA etwas unternehmen, um sich zu behaupten.
Dabei hatte erst vor 15 Jahren der japanische Architekt Yoshio Taniguchi das Museumsgebäude auf rund das Doppelte seiner vorherigen Fläche vergrößert, aber auch da war das MoMA schnell wieder herausgewachsen. Jetzt haben die Architekten Ricardo Scofidio und Liz Diller für mehr als 400 Millionen Dollar nachgelegt, ein Nebengebäude hinzugefügt und das Museum noch einmal um gut 3700 Quadratmeter vergrößert.
Die Kunst im Museum ist nun völlig durchgemixt, und es gibt nicht mehr nur Kunst von alten weißen Männern.
Das Museum der Moderne hat sich um ein Drittel seiner bisherigen Fläche vergrößert. Aber es ging nicht nur um mehr Platz - sondern auch um den Inhalt. Das Museum hat die Chance genutzt, sich gleich komplett zu erneuern. Bislang hat das MoMA vor allem
moderne westliche Werke des späten 19. und 20. Jahrhunderts gezeigt und galt auf diesem Gebiet als eines der herausragendsten Museen der Welt. Gezeigt wurden die Werke chronologisch und linear, als eine Aufeinanderfolge von Kunststilen.
Das ist nun anders. Im neuen MoMA gibt es immer noch einen losen chronologischen Zusammenhang, aber die Kunst ist völlig durchgemixt - als hätten die Kuratoren das Gebäude einmal ordentlich geschüttelt. Die neue Architektur lässt alles offener wirken und lädt mehr zum Schlendern und spontanen Abbiegen ein. Neben Gemälden und Design sind überall deutlich mehr Skulpturen, Fotografie, Film und Performance-Kunst zu sehen - und vor allem deutlich mehr Kunst unter anderem von Frauen, Latinos, Asiaten und Afroamerikanern. Bei der Architektur zeigen sich die Kritiker gespalten
Die gemischte Ausstellung führt zu spannenden Entdeckungen und Kombinationen. So hängt eines der Superstar-Gemälde des Museums, Pablo Picassos »Les Demoiselles d’Avignon«, nun neben einem Werk der afro-amerikanischen Künstlerin Faith Ringgold. Und alle sechs Monate will das MoMA die ständige Sammlung von nun an erneut durchschütteln. Das alles entspricht dem Zeitgeist und wendet sich auch an jüngere Besuchergruppen.
Ein Drittel der erweiterten Ausstellungsfläche soll nun für Daueraustellungen genutzt werden. Im MoMA werden deutlich mehr Skulpturen gezeigt. Dazu gehört auch der »Pink Panther« von Jeff Koons.
Weblinks:
MoMA - Offizielle Webseite MoMA - www.moma.org
Museum of Modern Art: „Hello Again“ - Komplett erneuertes New Yorker MoMA ab Montag wieder eröffnet - www.stuttgarter-zeitung.de
MoMA in New York: Größer, schöner - aber auch besser - www.tagesschau.de