Samstag, 24. Juli 2021

Berliner Humboldt Forum - Leuchtturm der deutschen Kulturpolitik

Berliner Stadtschloss


Das Berliner Humboldt Forum gilt als Leuchtturm der deutschen Kulturpolitik. Umstritten war das Projekt von Anfang an. Nun ist der knapp 680 Millionen Euro teure Bau in Teilen eröffnet worden. Er soll ein Ort für Kultur und gesellschaftliche Debatten werden.

Das Berliner Humboldt Forum in Berlin hat seine Tore für die Öffentlichkeit geöffnet. Seit dem 20. Juli sind sechs Ausstellung für Besucherinnen und Besucher zugänglich. Weitere werden folgen.

Die »Stiftung Preußischer Kulturbesitz«, Herrin über die Staatlichen Museen zu Berlin, wird die Hauptnutzerin des rekonstruierten Berliner Schlosses sein. Allerdings sei das Humboldt-Forum "vom Grundgedanken her kein Museum im herkömmlichen Sinne", wie Stiftungspräsident Hermann Parzinger erklärt. Das Humboldt-Forum werde "ein Kunst- und Kulturzentrum über die Welt, in der wir leben".

Zuvor hatte es viele Diskussionen um das Humboldt Forum gegeben. Und die Debatte ist noch längst nicht zu Ende. Wie das Forum angenommen wird, ob und wie es das hochgesteckte Ziel, ein Ort für Kunst, Wissenschaft und Kultur zu sein, umsetzen kann, muss sich erst noch zeigen.

Das Humboldt Forum steht gegenüber dem Berliner Dom und am ehemaligen Standort des DDR-Prestigebaus „Palast der Republik“, der asbestverseucht war und bis 2008 abgerissen wurde. Nach der Wiedervereinigung war zunächst keine Berliner Stimme zu vernehmen, die die Rekonstruktion des Stadtschlosses gefordert hätte. Es war der Hamburger Landmaschinenhändler Wilhelm von Boddien, der sich an die Spitze einer Bewegung für einen Wiederaufbau setzte und der bis heute mit seinem Förderverein 100 Millionen Euro an Spenden eingesammelt hat.

Die Entscheidung zum Bau des Ausstellungs- und Veranstaltungsortes im historischen Zentrum Berlin traf der Bundestag 2002. Das Gebäude ist eine Teil-Rekonstruktion des 1950 gesprengten Hohenzollern-Schlosses – mit dessen barocken Außenfassaden und auch mit dessen Ausmaßen.

Ende März 2021 startete bereits der Regelbetrieb mit einem sich erweiternden Veranstaltungs- und Vermittlungsprogramm. Neben den täglich angebotenen Führungen zum Humboldt Forum sowie zur Geschichte und Architektur des Ortes beginnen unterschiedliche Veranstaltungsreihen. Darüber hinaus sind erste künstlerische Eigenproduktionen und Kooperationsprojekte, ein generationenübergreifendes Familienprogramm sowie mit den Sammlungen und Ausstellungen assoziierte Produktionen und Programme geplant. Diskursive Formate, künstlerische Interventionen, Tanz und Film erweitern das Programm.


Blog-Artikel:

Humboldt Forum wird eröffnet - Kulturwelt-Blog

Berlins Schloss zur Welt: Das Humboldt-Forum feiert Richtfest - Kulturwelt-Blog

Samstag, 17. Juli 2021

Alberto Giacometti-Ausstellung in Monaco

Alberto Giacometti-Ausstellung in Monaco


Alberto Giacometti gehört zu den bedeutendsten Bildhauern des 20. Jahrhunderts. Sein Werk ist vom Kubismus, Surrealismus und den philosophischen Fragen um die condition humaine sowie vom Existentialismus und von der Phänomenologie beeinflusst. Um 1935 gab er die surrealistischen Arbeiten auf, um sich den »Kompositionen mit Figuren« zu widmen.

In Monte Carlo wird eine herausragende Ausstellung mit Werken des Schweizer Künstlers Alberto Giacometti gezeigt.

Ausstellung mit mehr als 230 Exponaten, darunter viele, die noch nie gezeigt wurden, und die der Öffentlichkeit präsentiert werden. Dabei wird die ganze schöpferische Entwicklung des Künstlers gezeigt, heißt es – angefangen von seinen Aquarellen als 14-Jähriger bis hin zu seinen Ölgemälden aus den Jahren 1964/1965. Die Exponate sind Leihgaben der »Fondation Giacometti«, die mit rund 10.000 Werken die größte Sammlung besitzt.

Alberto Giacometti arbeitete auch als Bildhauer. Nach einer kubistischen Periode (1925-1928) wurde er ab 1929 einer der führenden Künstler für surrealistische Plastiken.

Samstag, 10. Juli 2021

Bode-Museum auf der Museumsinsel in Berlin

Bode-Museum auf der Museumsinsel in Berlin

Das Bode-Museum, 1904 als Kaiser-Friedrich-Museum eröffnet, gehört zum Ensemble der Museumsinsel in Berlin und damit zum Weltkulturerbe der UNESCO. Das Museum beherbergt die Skulpturensammlung und Museum für Byzantinische Kunst und das Münzkabinett. Am 17. Oktober 2006 wurde es nach knapp sechsjähriger Renovierung wiedereröffnet und am 19. Oktober der Öffentlichkeit übergeben.

Der Gedanke, ein Kunstmuseum zu bauen, entstand um 1871 am kaiserlichen Hof in Berlin, im Umfeld des langjährigen Kronprinzen, des späteren „99-Tage-Kaisers“ Friedrich III. Konkrete Vorschläge dazu kamen von dem Kunsthistoriker Wilhelm von Bode. Der Hofarchitekt Ernst von Ihne mit Bauleiter Max Hasak errichtete den Museumsbau zwischen 1897 und 1904 für die von Bode aufgebaute Skulpturen- und Gemäldesammlung, deren Anfangsbestände auf die Kunstkammern der Kurfürsten von Brandenburg zurückgehen.

Am 18. Oktober 1904, am Geburtstag Friedrichs III., der 1888 gestorben war, eröffnete das Kunstmuseum. Zur Erinnerung an Friedrich III. wurde das Haus Kaiser-Friedrich-Museum genannt.

»Getreidefeld mit Zypressen« von Vincent van Gogh


»Getreidefeld mit Zypressen« ist ein im Jahr 1889 in Arles entstandenes Gemälde des niederländischen Malers Vincent van Gogh.

Das Original entstand im Format 73 × 92 cm und ist heute in der Londoner »Tate Gallery« zu bewundern.

Van Goghs Gemälde schafft es, den Beobachter von der Kraft und dem Leben erahnen zu lassen, die der Natur innewohnen.

Samstag, 3. Juli 2021

»Stadt und Land. Zwischen Traum & Realität« in der Albertina



Die Albertina Wien öffnet für diese größte Überblicksausstellung über die Geschichte der Landschaftsdarstellung ihre Schatzkammer und zeigt bekannteste Werke neben einzigartigen Arbeiten, die jahrzehntelang nicht gezeigt worden sind. Die BesucherInnen erwartet ein abwechslungsreicher Spaziergang durch über 170 Landschaftsbilder aus 450 Jahren. Zu sehen sind spektakuläre Hauptwerke von Dürer, Rembrandt, Canaletto, Boucher, Caspar David Friedrich, Menzel, Jakob Alt, Rudolf von Alt, Cézanne, Emil Nolde oder Paul Klee.

Von den Anfängen des autonomen Landschaftsbildes und seiner Bahnbrecher, allen voran Albrecht Dürer, spannt sich der Bogen über Bruegel, Rembrandt und das holländische Goldene Zeitalter, von Stadtpanoramen der Renaissance zu nahsichtigen Veduten, von utopischen Entwürfen arkadischer Landschaften bis zum illusionslosen, realistischen Naturbild im Zeitalter der Industrialisierung, von den Bildern der Erhabenheit und des Sublimen bei Caspar David Friedrich über die Schreckensvisionen und Dystopien bei Alfred Kubin bis zu den Kinderträumen verspielter Natur bei Paul Klee. Schlüsselwerke der romantischen Landschaft und österreichische Aquarellkunst des 19. Jahrhunderts wie Jakob und Rudolf von Alts Wien-Ansichten runden die Ausstellung ab.

Der Großteil der gezeigten Werke wurde vom Sammlungsgründer der Akbertina, Herzog Albert von Sachsen-Teschen (1738-1822) erworben, der sich insbesondere für bildhaft ausgeführte, großformatige Landschaftszeichnungen des späten 18. und frühen 19. Jahrhunderts interessierte: Landschaften von Adrian Zingg und dessen Schülern sammelte er sowohl ihrer künstlerischen Qualität wegen als auch in Erinnerung an seine alte Heimat Sachsen. Vor allem in seinen letzten Lebensjahren konzentrierte sich Herzog Albert auf den Erwerb von Landschaften, von denen nun eine hochkarätige Auswahl präsentiert wird.

Die Ausstellung in der Albertina ist von 26. März bis 8. August 2021 zu sehen.

Samstag, 26. Juni 2021

Die Geraer Dix-Sammlung

Otto-Dix-Haus in Gera

Das Otto-Dix-Haus in Gera ist das Geburtshaus des Malers Otto Dix, es steht am Mohrenplatz 4. Das denkmalgeschützte Haus wurde 1991, zum 100. Geburtstag von Otto Dix, ein Kunstmuseum, das auf zwei Etagen ausstellt.

Die Kunstsammlung Gera beherbergt 400 Arbeiten auf Papier und Gemälde von Otto Dix. Darunter befinden sich Hauptwerke aus allen Schaffensphasen: von den impressionistischen Anfängen des Volksschülers in der Thüringer Landschaft bis zum letzten Selbstporträt mit Enkelin Marcella aus dem Todesjahr 1969.

Blick auf Untermhaus, 1907, Öl auf Leinwand

Das Otto-Dix-Haus präsentiert neben den eigenen Beständen auch hochrangige Dauerleihgaben der Otto-Dix-Stiftung Vaduz. Die grafische Sammlung umfasst Skizzenbücher aus der Jugendzeit, Aquarelle und Zeichnungen der 20er- und 30er-Jahre sowie das Meisterwerk des Kriegszyklus mit 50 Radierungen (1924) und späte Farblithografien. Einzigartig sind 48 gezeichnete Feldpostkarten aus dem Ersten Weltkrieg.

Die Geraer Dix-Sammlung ermöglicht einen charakteristischen und zugleich spezifischen Überblick über die Werke von Otto Dix.


Weblinks:

Kunstsammlung Gera / Otto-Dix-Haus - www.gera.de

Otto Dix 125. Geburtstag - www.gera.de

Literatur:

Otto Dix: Der unerschrockene Blick. Eine Biographie

Otto Dix: Der unerschrockene Blick. Eine Biographie
von Olaf Peters

Otto Dix: 1891 - 1969. Leben und Werk
Otto Dix: 1891 - 1969. Leben und Werk
von Ingo F. Walther und Eva Karcher

Otto Dix: 1891 - 1969. Leben und Werk

Otto Dix. Zum 100. Geburtstag, 1891-1991
von Wulf Herzogenrath

Samstag, 19. Juni 2021

Otto Dix in der Dresdener Galerie

Otto Dix (1891 – 1969) hat wie kaum ein anderer Maler das Gesicht der Weimarer Republik geprägt. Seine Bilder der Neuen Sachlichkeit wirken wie Ikonen einer so schillernden wie bedrückenden Zeit. Im Dunstkreis der Dresdener Kunstakademie wurde Dix zur Leitfigur der Bewegung. Der einstige Student und spätere Professor, den die Nazis 1933 aus dem Amt warfen, malte Gesellschaftsbilder, in denen er das verdorbene Großstadtleben in böser, zugleich genussvoller Bildschärfe zeigte.

Im Nationalsozialismus als »entartet« geächtet, lebte er zurückgezogen am Bodensee und wandte sich unverfänglichen, z.T. christlichen Themen und der Landschaft zu. Nach 1945 setzte er seine Karriere trotz der vorherrschenden Abstraktion fort, erfuhr in beiden deutschen Staaten Anerkennung, ließ sich aber von keiner Strömung und Kulturpolitik vereinnahmen.

Eine neue, kompakte Darstellung von Leben und Werk des Künstlers ist längst überfällig, gibt es doch seit Anfang der 90er Jahre keine neue, den Forschungsstand berücksichtigende Gesamtdarstellung in dieser Form mehr. Olaf Peters verarbeitet zeitgenössische Quellen und Publikationen sowie den privaten Nachlass des Künstlers. Er stellt die Dix-Rezeption und die künstlerischen Strategien des Malers dar und ihm gelingt eine neue Analyse von Hauptwerken. Das Ergebnis ist eine fundierte, epochenübergreifende Gesamtdarstellung des von Brüchen gekennzeichneten Lebenswerks.

Zu seiner Zeit als Bürgerschreck verschrien, gilt Dix heute mit seinen realistischen Arbeiten über Krieg, Großstadt und Prostitution als eine der faszinierendsten und schillerndsten Persönlichkeiten der Kunst der Moderne.


Otto Dix in der Dresdener Galerie
Otto Dix in der Dresdener Galerie


Die Reihe »In der Dresdener Galerie« stellt die Sammlung der Galerie Neue Meister« der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden in ausgewählten Bestandsgruppen vor. Sie bringt in Form von kurz gefassten, optisch attraktiven Bildheften jeweils Teilbereiche der Galerie einem breiten Publikum nahe. Es handelt sich, insbesondere auch in den Bildtexten und Verzeichnissen, um wissenschaftlich fundierte, aber an einen größeren Leserkreis gewandte Publikationen, die für den Besucher der Galerie ebenso wie für den an einzelnen Künstlern oder Themen speziell interessierten Leser attraktiv sind.

Otto Dix hatte in Dresden studiert und war 1926 zum Professor an die Dresdner Kunstakademie berufen worden. Landschaftsgemälde sowohl aus der Studienzeit als auch den Jahren nach seiner Vertreibung aus Dresden 1933 geben einen Überblick über das vielseitige Werk. Das großformatige Triptychon »Der Krieg« (1929/32) ist in seiner künstlerischen und politischen Bedeutung wiederholt mit Picassos »Guernica« (1937) verglichen worden. Subtil beobachtete Porträtgemälde sind ein weiterer Höhepunkt der Dresdner Dix-Sammlung.

Literatur:

Otto Dix in der Dresdener Galerie
Otto Dix in der Dresdener Galerie


Otto Dix: Der unerschrockene Blick. Eine Biographie
Otto Dix: Der unerschrockene Blick. Eine Biographie
von Olaf Peters

Otto Dix: 1891 - 1969. Leben und Werk
Otto Dix: 1891 - 1969. Leben und Werk
von Ingo F. Walther und Eva Karcher

Otto Dix: 1891 - 1969. Leben und Werk
Otto Dix. Zum 100. Geburtstag, 1891-1991
von Wulf Herzogenrath