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Samstag, 22. April 2017

Nationalmuseum in Prag vor 200 Jahren gegründet

Das Nationalmuseum im Jahre 1900

Das Nationalmuseum (tschechisch »Národní muzeum«) in Prag ist das führende Museum in Tschechien zur Kultur- und Naturgeschichte. Es verfügt über zahlreiche Sammlungen, Ausstellungsgebäude und auch historisch bedeutsame Bauten und trug in seiner Historie bereits zahlreiche Namen.

Das Museum liegt am oberen Ende des Wenzelsplatzes, dem früheren Rossmarkt und wurde 1818 als »Vaterländisches Museum in Böhmen« gegründet. Seit 1848 trug es den Namen »Böhmisches Museum« , in den Jahren 1854 bis 1919 das »Museum des Königreiches Böhmen« . Vor dem Neubau wurde der Sitz eine zeitlang in das Sternberger Palais (1821–1846) und das Nostitz-Palais verlegt.


Im Museum hat alles mit Sammlungen böhmischer Aristokraten angefangen. Einige der patriotisch gesinnten Adeligen, unter Führung des Gelehrten Paläontologen Graf Kaspar Maria von Sternberg, unterschrieben am 15. April 1818 einen Aufruf zur Gründung eines Museums, dessen Bau 1820 von der Wiener Regierung befürwortet wurde.

Die neu entstandene Gesellschaft des nationalen Museums in Böhmen, als Eigentümerin und Verwalterin der Sammlungen, organisierte auch die gesamte Abwicklung aller Aufgaben. Erster Vorsitzender wurde Graf Sternberg. Eigentümerin blieb die Gesellschaft bis 1934, danach wurden die Verwaltung und das Eigentum verstaatlicht.


Blog-Artikel:

»Guernica« von Pablo Picasso

500 Jahre Reformation: Große Cranach-Ausstellung in Düsseldorf

documenta 14 in Athen ist eröffnet

»Nolde und die Brücke« im
Museum der bildenden Künste Leipzig


Germanisches Nationalmuseum Nürnberg


Samstag, 15. April 2017

500 Jahre Reformation: Große Cranach-Ausstellung in Düsseldorf

Cranach

Der Lucas Cranach der Ältere war einer der bekanntesten Künstler der Renaissance. Was nur wenige wissen: der vielfältige Renaissance-Künstler war auch der Illustrator, Verleger und letztlich Verbreiter der Luther-Schriften. Cranach stellte seine künstlerischen Fertigkeiten auch in den Dienst der Reformation.

Anlass für eine umfassende Werkschau im Museum Kunstpalast Düsseldorf - einer der Höhepunkte im Reformationsjahr 2017. Die umfassedne Cranach-Werkschau zeigt den Macher hinter Luther in seiner Gesamtheit. Das Museum Kunstpalast in Düsseldorf nimmt dabei im Reformationsjahr Cranach in seiner Gesamtheit in den Blick.

Rund 200 teilweise noch nie öffentlich gezeigte Werke trug das Museum für die opulente Werkschau „Cranach. Meister - Marke - Moderne” im In- und Ausland zusammen. In die Ausstellung fließen neue wissenschaftliche Erkenntnisse des am Kunstpalast angesiedelten Cranach Digital Archive ein. Rund 1.600 Werke haben die Forscher unter der Leitung von Professor Gunnar Heydenreich untersucht und die Ergebnisse digitalisiert.


In der Werkschau „Cranach. Meister - Marke - Moderne”  sind wegweisende Luther-Porträts Cranachs, die Cranach in Masse als Drucke europaweit vertrieb zu sehen.

Cranach beherrschte die altkirchliche Marienbild-Tradition ebenso wie er auch völlig neue Reformationsbilder eines milden Jesus Christus malte, der propere Babys segnet und die Ehebrecherin rettet. Die Düsseldorfer Ausstellung geht aber weit über die Reformation hinaus - schließlich legte sich auch Cranach nicht auf Luther fest, sondern malte auch dessen Widersacher und folgte dem Geschmack des Publikums.

Und das Publikum der Zeit wollte gern Nacktheit sehen. In Italien war die Aktmalerei längst etabliert. „Cranach hat den ersten lebensgroßen Akt nördlich der Alpen geschaffen”, sagt Kunstpalast-Direktor Beat Wismer. Cranachs „Venus und Cupido” aus der Eremitage in St. Petersburg ist einer der Höhepunkte der prächtigen Werkschau.

Die Werkschau „Cranach. Meister - Marke - Moderne” dauert vom 8. April bis 30. Juli.


Weblinks:

Der PR-Manager von Luther: Große Cranach-Schau in Düsseldorf - www.aachener-zeitung.de

Cranach-Werkschau: Der Macher hinter Luther

Samstag, 8. April 2017

documenta 14 in Athen ist eröffnet


Die documenta 14 in Athen ist eröffnet worden. In mehr als 40 verschiedenen öffentlichen Institutionen, Plätzen, Kinos, Universitätsstandorten und Bibliotheken werden über 160 internationale KünstlerInnen ihre für die documenta 14 konzipierten Arbeiten vorstellen.

Die documenta ist die wichtigste Kunstschau der Welt. Sie findet nur alle fünf Jahre statt. Die documenta expandiert. 2017 ist sie erstmals in zwei Städten zu sehen: in Kassel und in diesem Jahr auch in der griechischen Hauptstadt Athen.

Was liegt näher, als eine zeitgenössische Kunstschau zeitgenössisch neu auszurichten? - Zum ersten Mal in der Geschichte der documenta wird die Weltkunstausstellung mit Athen einen zweiten festen, großen Standort neben Kassel haben.

Die documenta 2017 zerfällt in zwei künstlerisch selbständige Projekte, Kassel bleibt aber Hauptausstellungsort. Beide Ausstellungen sollen als autonome Projekte stehen, die sich aber inhaltlich beeinflussen sollen. Der Arbeitstitel der Schau lautet "Von Athen lernen".

Allem Anfang wohnt ein Zauber inne und die documenta hat zwei. Die documenta 14 findet dieses Jahr unter dem dualen Konzept von Adam Szymczyk statt, diese an zwei Standorten zu veranstalten. Das duale Konzept wurde in den Kritiken zunächst sehr kritisch, später aber auch recht positiv gesehen.


Der Arbeitstitel für die documenta 14 lautet "Von Athen lernen". Szymczyk begründete seine Entscheidung damit, dass es Zeit für einen Blickwechsel und eine völlige Transformation der documenta durch einen Ortswechsel sei.

Mehr als 160 Künstler werden bei der documenta ihre Arbeiten zeigen und dabei Themen wie
Die ausstellenden Künstler sollen sowohl in Kassel als auch in Athen tätig sein. Die documenta vertritt ein interaktives Konzept und der Besucher wird zum aktiven Mimachen aufgefordert.

Die Athener haben kaum Geld für Museumsbesuche. Da ist es gut, daß viele der Ausstellung für die Besucher der documenta in Athen kostenlos sind.

Die documenta 14 findet in Athen als weiterem künstlerisch und konzeptuell gleichberechtigtem Standort vom 8. April bis zum 16. Juli 2017 statt. In Kassel wird die documenta im Juni 2017 eröffnet.

Weblinks:

documenta 14 in Athen - www.documenta14.de

documenta 14 - de.wikipedia.org

documenta 14 findet auch in Athen statt


documenta Blog-Artikel:

documenta 14 findet in Athen und Kassel statt

documenta wird international ausgerichtet


Blog-Artikel:

»Guernica« von Pablo Picasso

500 Jahre Reformation: Große Cranach-Ausstellung in Düsseldorf

documenta 14 in Athen ist eröffnet

»Nolde und die Brücke« im
Museum der bildenden Künste Leipzig


Germanisches Nationalmuseum Nürnberg


Literatur:

documenta. Mythos und Wirklichkeit
documenta. Mythos und Wirklichkeit
von Harald Kimpel

Weitere Beiträge getaggt mit documenta


Samstag, 21. Januar 2017

»Heimkehr der Jäger« von Pieter Bruegel dem Älteren

Die Jäger im Schnee

»Die Jäger im Schnee« ist ein 1565 entstandenes 117 × 162 cm großes Jahreszeitenbild von Pieter Bruegel dem Älteren und das erste bekannte europäische Großgemälde mit Schnee bzw. als erstes Winterbild der Kunstgeschichte. Es gehört zur Sammlung des »Wiener Kunsthistorischen Museums« und ist auch bekannt als »Heimkehr der Jäger«.

Ein Bild des tiefen Winters : Die Landschaft ist tief verschneit, es ist düster, die Sonne ist offenbar untergegangen oder durch Wolken verdeckt. Am Rande des Dorfes sind oberhlab des Tales von der Jagd heimkehrende Jäger mit ihrer Hundemeute zu sehen, die neugierig auf das unter ihnen gelegene Tal blicken. Die in dunklen Erdfarben gehaltenen Jäger mit ihren Hunden wenden dem Betrachter den Rücken zu, die Figuren werfen keine Schatten.

Das Gemälde zeigt eine ländliche Idylle im Winter vor dem Hintergrund einer unbekanntn alpinen Landschaft. Brueghel zeigt eine Dorfszene im Winter mit zahlreichen auf der Eisfläche eines zugefrorenen Sees eislaufenden Menschen und die anschauliche Szene der Rückkehr der Jäger. Das Gemälde ist eine Einladung, an dem dörflichen Geschehen im Winter teilzunehmen.

Den Betrachter verblüfft hier insbesondere die in dieser Zeit eher ungewöhnliche Aufmerksamkeit, die der nicht idealisierten Natur ohne Bezug auf eine religiöse oder andere Ikonologie geschenkt wird.
Diese Serie, eine Metapher der Vergänglichkeit, prägt einen Wendepunkt in der westlichen Kunstgeschichte.

Ein Gemälde mit einer speziellen Komposition: Die Baumreihe, die die Jäger und Hunde entlangstapfen, markiert den Beginn einer Diagonale bis zu den schroffen Bergen an der rechten oberen Ecke, an deren Fuß eine Burg steht. In der rechten unteren Ecke stehen eine Wassermühle mit eingefrorenem Rad und eine Brücke, die von einer Reisigsammlerin überquert wird. Ganz links vor einem Wirtshaus haben Bauern ein Feuer entfacht, um ein Schwein zu sengen.

Noch einmal ist Feuer zu sehen: In der Diagonale zwischen Jägern und Gebirge (linke obere Bildhälfte) brennt ein Schornstein. Ein gewundener Flusslauf zieht den Blick vorbei an Details, etwa Schlittschuhläufern oder einer Kirche, bis links oben zu einer Stadt an einer Meeresbucht. Nicht nur die Wasserflächen im Dorf sind zugefroren, sondern auch die Bucht, was an der grünlichen Farbe und den Menschen und Fuhrwerken darauf deutlich wird.

Nahe der Bildmitte ist eine Vogelfalle aufgestellt und im Bildvordergrund drückt die Schneelast einen Brombeerstrauch nieder.

Weblink:

Die Jäger im Schnee - Wikipedia


Video:

Heimkehr der Jäger - Youtube



Samstag, 10. September 2016

Insel Mainau feiert das Blumenjahr 2016

Schloss Mainau


Die Insel Mainau ist bekannt für ihr mildes Klima. Bedingt durch das günstige Bodenseeklima wachsen auf dem tropfenförmigen Eiland Palmen und andere mediterrane Pflanzen im Schlosspark. Wegen ihrer überaus reichen subtropischen, teilweise auch tropischen Vegetation wird die Mainau auch als Blumeninsel im Bodensee bezeichnet.Insel Mainau feiert das Blumenjahr 2016 vom 18. März bis zum 23. Oktober 2016.

Im Blumenjahr 2016 nimmt die Insel ihre Besucher mit auf eine Zeitreise ins späte 18. Jahrhundert, als die Mainau noch in Besitz des Deutschen Ordens war und statt Zierpflanzen hauptsächlich Reben, Gemüse und Obstplantagen die Gärten prägten. Auch die Köche der Insel Mainau versetzen ihre Gäste in konträre kulinarische Welten des höfischen Lebens, aber auch des einfachen Landvolks.

Unter dem Jahresmotto "Hinter hohen Schlossmauern - Ordensritter und barocker Glanz" werden über 500 Jahre abwechslungsreiche Mainau-Historie beleuchtet: Treffen Sie den Tagelöhner Nepomuk und die Magd Apollonia, die Ihnen vom alltäglichen Leben auf der Insel berichten werden. Begleiten Sie den Erbauer von Schloss Mainau, Johann Caspar Bagnato, und erfahren Sie mit welchen Herausforderungen er beim Bauen des Schlosses zu tun hat.



Im Frühjahr Ende März/Anfang April beginnt auf der Mainau das Blumenjahr im Palmenhaus mit einer großen Orchideenschau. Von Ende März bis Mitte Mai blühen auf der Mainau Tulpen, Narzissen und Hyazinthen. Hierzu wurden im östlichen Teil der Insel an der sogenannten Frühlingsallee parallel zum Weg Tausende von Tulpen-, Narzissen- und Hyazinthenzwiebeln gepflanzt. Ebenfalls im Frühjahr gedeihen auf der Insel Stiefmütterchen, Vergissmeinnicht und Primeln.

Webseite:

Mainau-Portal - www.mainau.de

Samstag, 3. September 2016

»Kandinsky, Marc & Der Blaue Reiter« Ausstellung Fondation Beyeler


Zum ersten Mal seit 30 Jahren widmet sich eine umfassende Ausstellung in der Schweiz einem der faszinierendsten Kapitel der modernen Kunst, das unter dem Titel »Der Blaue Reiter« berühmt geworden ist. Die Münchner Ausstellung im Jahr 1911 und die gleichnamige Künstlerbewegung generierten ein neues, revolutionäres Kunsterlebnis.


Ausgehend von den Werken Wassily Kandinskys in der Sammlung Beyeler wird dem Publikum ein Einblick in die Arbeit einer Gruppe avantgardistischer Künstler gegeben, deren Offenheit und Internationalität durch den Ersten Weltkrieg unterbrochen wurden.

In dieser Ausstellung sind über 90 Werke aus bedeutenden internationalen Museen und Privatsammlungen zu sehen, darunter selten ausgestellte Meisterwerke aus den USA und Russland. Mit einer Auswahl von mehr als 30 Werken wird in einem eigens dafür eingerichteten Raum der Almanach vorgestellt.

Die »Kandinsky, Marc & Der Blaue Reiter« Ausstellung dauert vom 4. September 2016 bis zum 22. Januar 2017.

Samstag, 27. August 2016

Hieronymus Bosch 500. Todestag

Hieronymus Bosch


Hieronymus Bosch wurde um 1450 in 's-Hertogenbosch geboren, wo der im August 1516 auch starb. Hieronymus Bosch war ein niederländischer Maler des ausgehenden Mittelalters an der Schwelle zur Neuzeit.


Hieronymus Bosch lebte im Zeitalter der Renaissance, einer Periode des ökonomischen Aufbruchs, der fürstlichen Machtpolitik und der Forderung nach religiöser und sittlicher Erneuerung. Bosch unterzog alle Stände einer Kritik, nicht nur den Klerus.

Der Renaissance-Maler hat ein bis heute faszinierendes und nachwirkendes Gesamtwerk hinterlassen, das sich in der Interpretation jeder einfachen Deutung entzieht. Es gibt einige plausible Deutungen seiner Bilder. Viele Darstellungen sind jedoch rätselhaft geblieben. Bosch selbst hat keine schriftlichen Aufzeichnungen zu seinen Werken hinterlassen.


Der niederländische Meister schuf eine spätgotische Apokalypse, die sich strikt an christlichen Moralvorstellungen orientiert, aber in der Ausgestaltung mit Monstern, Dämonen, Fabelwesen und hybriden Kreaturen nach wie vor einzigartig ist – Action, Sex und Gewalt in apokalytischen Variationen.

Bei vielen Bildern Boschs sind dämonische Figuren und Fabelwesen eingearbeitet. Immer wieder sind menschliche Wesen mit Tierköpfen von Fischen, Vögeln, Schweinen oder Raubtieren ausgestattet, hässliche Gnome und Monster bevölkern die Bilder. Ihnen gemein ist, dass sie zu denen gehören, die wehrlose Menschen quälen oder sie der Verdammnis zuführen.

Bestiarien sind allegorische Tierbücher, die wirkliche und fantastische Tiere beschreiben und ihre tatsächlichen oder vermeintlichen Eigenheiten typologisch herauszustellen suchen.

Dass Bosch Bestiarien kannte und schätzte, spiegeln einige seiner Bilder wider. Immer wieder tauchen dort reale, in Europa bekannte oder aus exotischen Lebensräumen stammende Tiere auf. Die Weiterentwicklung von Fabelwesen zu furchterregenden Kreaturen geht aber im Wesentlichen auf Bosch zurück. Er wollte das Böse in den Menschen sichtbar machen.


Erhalten geblieben sind von Boschs Werken nur die Gemälde auf Holztafeln - wenngleich zu jener Zeit bereits auch textile Bildträger benutzt wurden - und einige Zeichnungen auf Papier. Neben der Liebfrauenbruderschaft arbeitete er für die städtische Elite und den niederländischen Hochadel. Seine Bilder blieben einst nur dem Vergnügen von Königen und Kirchenfürsten vorbehalten.

Heute ist die Betrachtung seiner Bilder ein höchst weltliches Vergnügen, aber wer heute die fantastischen Bilderfindungen von Hieronymus Bosch im Original sehen möchte, müsste schon um die halbe Welt reisen.

Literatur:

Hieronymus Bosch. Das vollständige Werk
Hieronymus Bosch. Das vollständige Werk
von Stefan Fischer



Weblink:

Hieronymus Bosch - Youtube - www.youtube.com

Samstag, 6. August 2016

Franz Marc-Museum - Kunst im 20. Jahrhundert

Franz Marc-Museum


Das Franz Marc-Museum in Kochel am See ist seit seiner Gründung im Jahr 1986 dem Werk Franz Marcs gewidmet. Der 2008 eröffnete Erweiterungsbau bietet neue Möglichkeiten für das museale Konzept. In dem modernen Ausstellungsgebäude, worin die Ausstellungsfläche auf 700 Quadratmeter erweitert wurde, lässt sich das Werk Franz Marcs in neue Zusammenhänge stellen. Sein Oeuvre war zuvor in Kochel ausschließlich durch die Sammlung der »Franz Marc-Stiftung« vertreten.

In dem Museum können seine immer wieder neu zusammengestellten Werke besichtigt werden. Durch den Zugewinn der Sammlung »Stiftung Etta und Otto Stangl« kann es mit dem Werk seiner Zeitgenossen, wie den »Brücke«-Künstlern gegenübergestellt werden. Im Dialog mit Werken der deutschen Nachkriegsabstraktion lässt sich Franz Marc auch in seiner Wirkung auf die Kunst der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts würdigen.



Franz Marc-Museum in Kochel


Eine regelmäßig neu konzipierte Hängung des Franz Marc-Museums und jährliche Wechselausstellungen bringen unterschiedliche Aspekte der Sammlung zur Geltung und stellen Franz Marc in der ganzen Breite seines künstlerischen und theoretischen Werks sowie in seiner von einem visionären Reformgeist geprägten Persönlichkeit vor.

Franz Marc war ein deutscher Maler, Zeichner und Grafiker, der in München lebte. Er gilt als einer der bedeutendsten Maler des Expressionismus in Deutschland. Neben Wassily Kandinsky war er Mitbegründer der Redaktionsgemeinschaft »Der Blaue Reiter«, die am 18. Dezember 1911 ihre erste Ausstellung in München eröffnete. Der »Blaue Reiter« ging aus der »Neuen Künstlervereinigung München« hervor, in der Marc kurzzeitig Mitglied war. Für den gleichnamigen Almanach »Der Blaue Reiter« und andere Veröffentlichungen verfasste er kunsttheoretische Schriften.

Marcs künstlerisches Schaffen unterlag einem Wandel unter Hinwendung zur Abstraktion. Waren Marcs frühe Werke noch dem naturalistischen Stil des Akademismus verhaftet, widmete er sich nach einem Parisbesuch im Jahr 1907 dem Postimpressionismus unter dem Einfluss von Gauguin und van Gogh. Zwischen 1910 und 1914 verwendete er Stilelemente des Fauvismus, Kubismus, Futurismus und Orphismus, trennte sich in seinem Werk jedoch nicht vollständig vom Gegenstand. In dieser Zeit entstanden seine bekannten Gemälde, die hauptsächlich Tiermotive zum Inhalt haben wie »Der Tiger«, »Blaues Pferd I«, »Die gelbe Kuh«, »Der Turm der blauen Pferde« oder »Tierschicksale«. Marcs erste abstrakte Gemälde wie »Kleine Komposition I« und »Kämpfende Formen« entstanden 1913 und 1914.

Franz Marc wagte Anfang des vergangenen Jahrhunderts in den beschaulichen oberbayerischen Voralpen des Tölzer Landes den Schritt vom naturalistischen Abbild zum expressionistischen Sinnbild. Gemeinsam mit Weggefährten wie Wassily Kandinsky oder Gabriele Münter revolutionierte er hier mit der Künstlergruppe »Der Blaue Reiter« die bestehende Malerei.

Franz Marc Museum - Kunst im 20. Jahrhundert
Franz Marc Park 8-10, 82431 Kochel a. See
Öffnungszeiten: Dienstag - Sonntag und an Feiertagen
April-Oktober 10-18 Uhr, November-März 10-17 Uhr
Geschlossen am 24. und 31. Dezember
Weitere Informationen: www.franz-marc-museum.de


Weblinks:

Franz Marc Museum - www.franz-marc-museum.de

Franz Marc-Jahr 2016 - 100. Todestag des Malers

Montag, 18. April 2016

Chaplin-Museum in der Schweiz eröffnet



Charlie Chaplin (1889-1977) hat mit seiner großen Familie die letzten 25 Jahres seines Lebens verbracht. Seine Villa am Genfer See hat nun ihre Pforten als Museum im Gedenken an den britischen Filmstar geöffnet. Am 17. April 2016 standen Besucher Schlange, um erstmals einen Blick in das Anwesen in Corsier-Sur-Vevey zu werfen.




Am Vortag, dem 127. Geburtstag des Komikers, hatten seine Söhne Michael und Eugene vor geladenen Gästen "Chaplin's World" eingeweiht. Es sei gelungen, "etwas Solides, Reelles, Beeindruckendes, fast Maßloses zu schaffen, ganz wie das noch immer lebendige Erbe unseres Vaters", sagte Michael Chaplin.


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In der Erinnerungsstätte werden Leben und Werk von Charlie Chaplin vorgestellt: Sein Leben als Privatperson im vollständig restaurierten Manoir de Ban, seinem letzten Wohnsitz, sein Werk im Studio, das dem filmerischen Schaffen des berühmten Tramps gewidmet ist. Letzteres wurde mit 1.350 Quadratmetern auf dem Anwesen erstellt und beinhaltet unter anderem einen Kinosaal mit 150 Plätzen und verschiedene Filmdekors.

Besucher können nun die Wohnräume des neoklassischen Herrenhauses ansehen, in dem der einstige Stummfilmstar 1977 gestorben ist. Außerdem errichteten die Museumsbetreiber auf dem Anwesen ein Studio, in dem Filmsets seiner wichtigsten Werke nachgebaut wurden. Das Museum gehört zur Compagnie des Alpes, einem französischen Betreiber von Skigebieten und Vergnügungsparks.
Chaplin kam 1952 in die Schweiz, nachdem die amerikanischen Kommunistenjäger der McCarthy-Ära ihn in den USA wegen linker und pazifistischer Botschaften seiner Filme verfolgt hatten.

Weblinks:

Chaplin-Museum in der Schweiz eröffnet - 3 Sat Kulturzeit - www.kulturzeit.de

Lang erwartetes Chaplin-Museum in der Schweiz eröffnet

Donnerstag, 14. April 2016

Kunstmuseum Basel - Neubau öffnet

Kunstliebhaber bekommen in Basel ein neues Reiseziel: Am Freitag eröffnet das Kunstmuseum Basel seinen Neubau für Sonderausstellungen aus der Feder der Architekten Christ & Gantenbein. Nach einem Jahr Sanierung öffnet auch der Kunstmuseums-Hauptbau wieder.



Mit dem markanten Erweiterungsbau am Grossbasler Kopf der Wettsteinbrücke bekommt das Kunstmuseum neben dem Hauptbau vis-à-vis und dem Gegenwartskunst-Museum im St. Alban-Tal ein drittes Haus. Dieses beherbergt künftig Sonderausstellungen, was eine bessere Präsentation der hochkarätigen Sammlung im Hauptbau möglich macht.




Der Bau bietet in 19 Ausstellungsräumen 8.000 Quadratmeter Ausstellungsfläche und beherbergt künftig auch den Museumsladen.Gekostet hat der Erweiterungsbau rund 100 Millionen Franken. Die Hälfte davon wird von der Mäzenin Maja Oeri finanziert. Sie hat zudem für den Landerwerb weitere 20 Millionen beigesteuert.

Weblink:

Kunstmuseum-Neubau öffnet - www.bote.ch

Dienstag, 5. April 2016

Rolling Stones eröffnen "Exhibitionism - The Rolling Stones" in der Saatchi Gallery


Die riesige Ausstellung der britischen Band mit dem Titel "Exhibitionism" hat in der Saatchi Gallery in London eröffnet. Zur gestrigen Vernissage der Ausstellung, die den Namen The Rolling Stones Exhibitionism trägt und in 11 weiteren Städten gezeigt werden, gaben sich die persönlich die Ehre. Frontmann Mick Jagger, Keith Richards, Ron Wood und Charlie Watts waren am Montagabend bei der Eröffnungsgala erschienen.



Die Saatchi-Gallery in Chelsea zeigt jetzt über 50 Jahre Rockgeschichte der Rolling Stones. Stundenlang harrten Fans vor der Eröffnung am roten Teppich aus, um einen Blick auf die in die Jahre gekommenen Rocker zu erhaschen, die sich zur Ausstellungseröffnung persönlich die Ehre gaben.

Frontmann Mick Jagger war nach dem Premieren-Rundgang der einmaligen Ausstellung zufrieden:

“Das sieht doch alles echt gut aus. Auch die Besucher werden es mögen – 
wenn sie uns mögen. Wenn nicht, braucht ihr nicht zu kommen.”


Weblinks:

Saatchi-Gallery - www.saatchigallery.com

Exhibitionism: Rolling Stones in der Saatchi Gallery London - - Museumswelt-Blog - http://museums-welt.blogspot.com

Samstag, 19. März 2016

»Monet bis Picasso - Die Sammlung Batliner« in der Albertina

Monet bis Picasso

Die Albertina in Wien besitzt mit der »Sammlung Batliner« eine der bedeutendsten Kollektionen Europas zur Malerei der Klassischen Moderne. Die Kunstsammlung von Herbert und Rita Batliner ist eine der größten und bedeutsamsten Privatsammlungen Europas.

Den Ausgangspunkt der permanenten Aufstellung bilden die Künstler des Impressionismus und des Postimpressionismus wie Monet, Renoir, Degas, Cézanne, Toulouse-Lautrec und Signac.

Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf dem Deutschen Expressionismus mit den Künstlergruppen Die Brücke und Der Blaue Reiter sowie auf den herausragenden Werken von Oskar Kokoschka, Rudolf Wacker und Herbert Boeckl.


Eine große Auswahl der Werkgruppe der Russischen Avantgarde ist derzeit in der Ausstellung Chagall bis Malewitsch gesondert zu sehen.

Den krönenden Abschluss stellen zahlreiche Werke Picassos dar: Von seinen frühen kubistischen Bildern über die reifen Werke der 1940er Jahre bis hin zu seinem experimentellen Spätwerk sind Meisterwerke zu sehen.

Weblink:

»Monet bis Picasso - Die Sammlung Batliner« - www.albertina.at

Literatur:

Von Monet bis Picasso. Aus der Sammlung Batliner - Albertina Wien
Von Monet bis Picasso. Aus der Sammlung Batliner - Albertina Wien
von Friedemann Malsch

Samstag, 27. Februar 2016

»Joan Miró. Wandbilder, Weltenbilder«-Ausstellung in der Kunsthalle Schirn

Joan Miró (1893–1983) bekannte einst, die Male­rei ermor­den zu wollen. Heute gehört er zu den größ­ten Künst­lern des 20. Jahr­hun­derts. Die Frankfurter Schirn bietet dem Publi­kum einen gänz­lich neuen Zugang zu Mirós Kunst.

Die Kunsthalle Schirn präsen­tiert in einer konzen­trier­ten Einzel­aus­stel­lung einen bislang wenig disku­tier­ten Aspekt im Œuvre des Kata­la­nen: Mirós Vorliebe für große Formate und seine Faszi­na­tion für die Wand. Von Beginn an bildet die Wand den Ausgangs­punkt seiner Male­rei – als Objekt, das abge­bil­det wird und das zugleich die physi­sche und hapti­sche Quali­tät seiner Male­rei bestimmt. Von der Wand in die Welt: Die Schirn zeigt die unwiderstehlich direkte und monumentale Malerei von Joan Miró.

Miró löste sich von einer einfa­chen Wieder­gabe der Wirk­lich­keit und setzte die Bild­flä­che mit der Wand gleich. Indem er weiß­grun­dierte Lein­wände, rohe Jute, Faser­plat­ten, Sand­pa­pier oder Teer­pappe verwen­dete, ließ er einma­lige Bild­wel­ten von monu­men­ta­ler Größe und heraus­ra­gen­der Mate­ria­li­tät entste­hen.

Kunst entsteht dadurch, dass man sie betrachtet.
Joan Miro


Die Ausstel­lung umfasst ein halbes Jahr­hun­dert Male­rei, ausge­hend von seinem emble­ma­ti­schen Gemälde "Der Bauern­hof" (1921/22), über seine geschätz­ten Traum­bil­der der 1920er-Jahre, dem Schlüs­sel­werk "Male­rei (Die Magie der Farbe)" (1930), seine auf unkon­ven­tio­nel­len Malgrün­den gear­bei­te­ten Werke und Friese der 1940er- und 1950er-Jahre bis hin zu den fulmi­nan­ten späten Arbei­ten, wie das monu­men­tale Tripty­chon "Blau I-III" (1961) und die außer­ge­wöhn­li­chen Bilder "Male­rei I-III" (1973).

Mit rund 50 Kunst­wer­ken aus bedeu­ten­den Museen und öffent­li­chen Samm­lun­gen welt­weit, u. a. aus der Natio­nal Gallery of Art, Washing­ton D.C., dem Solo­mon R. Guggen­heim Museum, New York, dem Museo Reina Sofía Madrid und dem Centre Pompi­dou Paris sowie wich­ti­gen Privat­samm­lun­gen, eröff­net die Ausstel­lung der Schirn dem Publi­kum einen gänz­lich neuen Zugang zu Mirós Kunst.

Diese Ausstel­lung wird in Koope­ra­tion mit dem Kunst­haus Zürich durchgeführt.

Die Ausstellung »Joan Miró. Wandbilder, Weltenbilder« in der Kunsthalle Schirn dauert noch bis zum 12. Juni 2016.

Weblink: »Joan Miró. Wandbilder, Weltenbilder« - www.schirn.de

Samstag, 6. Februar 2016

Unterlindenmuseum in Colmar

Unterlindenmuseum in Colmar


Das Unterlindenmuseum in Colmar - das nach dem Pariser Louvre am zweitmeisten bessuchte Museum Frankreichs - ist renovoiert und erweitert worden. Es besitzt eine kostbare Gemäldesammlung, welche Werke aus sieben Jahrtausenden umfasst.

Seine Gebäude gruppieren sich um den neu hergerichteten Unterlinden Platz. Auf der einen Seite stehen frisch renoviert der Kreuzgang und die Kirche des im 13. Jahrhundert erbauten Dominikanerinnenklosters, die 1853 zum Unterlindenmuseum umgewidmet wurden. Auf der anderen Seite befinden sich die hinzugewonnenen Häuser.



Das Unterlindenmuseum besitzt auch eine in Frankreich einzigartig reichhaltige Sammlung deutscher Kunst des Mittelalters und der Renaissance. Seit der Wiedereröffnung ist Martin Schongauer und den Künstlern seines Umkreises ein eigener Saal eingerichtet. Seine Druckgrafiken mit religiösen Motiven dienten Künstlern in ganz Europa als Anregung.

Zu den wenigen erhaltenen Gemälden Schongauers gehören die sich durch allergrößte Anmut der Figurendarstellung auszeichnenden Flügel eines Altaraufsatzes, die die Verkündigung des Erzengels Gabriel an Maria, die Geburt Christi und den heiligen Antonius darstellen.

Weblink:

Isenheimer Altar in neuem Licht - www.rp-online.de/kultur

Samstag, 31. Oktober 2015

Die Museumsinsel - Preußens Schatzkammer



Mit Altem und Neuem Museum, Alter Nationalgalerie, Bode-Museum und Pergamonmuseum ist die Museumsinsel, seit 1999 Bestandteil des UNESCO-Weltkulturerbes, ein einzigartiges Kulturdenkmal.

Die Berliner Museumsinsel mit ihren fünf großen Sammlungsgebäuden, dem Alten und dem Neuen Museum, der Alten Nationalgalerie, dem Pergamon- und dem Bodemuseum bildet mitten in Berlin ein historisch gewachsenes Ensemble. Im Verlauf von 100 Jahren vollendet, spiegelt die Berliner Museumsinsel - Preußens Schatzkammer - die architektonischen und museumspolitischen Vorstellungen mehrerer Generationen wieder.



Der "deutsche Louvre" soll dieses einzigartige Ensemble mal werden und damit nicht genug der Superlative. Die Berliner Museumsinsel ist UNESCO-Weltkulturerbe, die wichtigste Kunstschatzkammer der Bundesrepublik und - seit Jahren schon - die größte Kulturbaustelle Europas. Angepeilt ist das Jahr 2025, bis dahin sollen 1,5 Milliarden Euro investiert werden.

Weblinks:

Museumsinsel Berlin: Fünf Häuser und ihre Schätze
Museumsinsel Berlin: Fünf Häuser und ihre Schätze
von Hans G. Hiller von Gaertringen

Museumsinsel Berlin
Museumsinsel Berlin
von Staatliche Museen Berlin

Samstag, 22. November 2014

Bellotto-Ausstellung in der »Alten Pinakothek München«



Die »Alte Pinakothek München« zeigt die erste umfassende Ausstellung von Bernardo Bellottos Werk in Deutschland seit bald 50 Jahren. Die Ausstellung zeigt auch zahlreiche internationale Leihgaben.

Bellottos Bilder faszinieren durch das Wechselspiel von dokumentarischer Präzision und künstlerischer Freiheit. Mit zahlreichen internationalen Leihgaben zeigt die Alte Pinakothek die erste umfassende Ausstellung von Bellottos Œuvre in Deutschland seit bald 50 Jahren. Hauptwerke aus allen Schaffensphasen bieten die einmalige Gelegenheit, den Maler auf seinen Wegen durch Europa im Zeitalter der Aufklärung zu begleiten.

Bellotto-Ausstellung in der »Alten Pinakothek München«


Unter dem Künstlernamen »Canaletto« führten Bernardo Bellotto (1722–1780) und sein Onkel und Lehrer, Giovanni Antonio Canal (1697–1768), die Tradition der venezianischen Vedutenmalerei zu ihrem Höhepunkt. Bellottos Blicke auf Stadt, Land und Leute – von Venedig über Dresden und Wien bis nach Warschau – sind Ikonen der Malerei und Geschichte des 18. Jahrhunderts.

Bellotto war im Jahr 1761 auf seiner Reise durch Europa auch zu Gast in München. Hier malte er für den Kurfürsten ein weites Panorama der Stadt und zwei Ansichten von Schloss Nymphenburg. Dank einer Restaurierung haben diese souverän ausgeführten Großformate ihre ursprüngliche Strahlkraft zurückgewonnen.

Diese stehen im Zentrum der Präsentation von über 65 Gemälden, Zeichnungen und Radierungen, unter denen besonders auch die einfühlsamen Landschaftsbilder und virtuosen Architekturfantasien dazu einladen, Bellottos künstlerisches Selbstverständnis neu zu entdecken.

Weblink:

Canaletto - Bernardo Bellotto malt Europa - Alte Pinakothek München - www.pinakothek.de

Samstag, 8. Februar 2014

Francisco de Zurbarán - Ausstellung in Brüssel



Der Barockmaler Francisco de Zurbarán (1598 – 1664) gilt neben Diego Velázquez als Vertreter des Goldenen Zeitalters der spanischen Malerei, doch sind seine Werke kaum bekannt. Francisco de Zurbarán wird auch als spanischer Caravaggio und "Maler der Mönche" genannt. Zurbarán ist ein Maler, der mehr als Velázquez und Murillo das asketisch-religiöse Element des spanischen Volkes ausdrückt.

Francisco de Zurbarán, einer der wichtigsten Künstler des 17. Jahrhunderts, mit bauchigen Vasen oder auch nur einem Wasserglas. Mehr braucht er nicht für seine Kunst. Keine stolzen Heilslehren, keine blutigen Dramen, nicht das Bildtheater, das man von Rubens, Rembrandt oder Caravaggio kennt. Hier in Sevilla, der großen, reichen Handelsstadt, in der Zurbarán die meiste Zeit lebte, lernt die sonst lärmende Barockkunst, was Schweigen heißt.



Später arbeitete der Maler im Kloster Santa María de Guadalupe, wo acht große Bilder aus dem Leben des heiligen Hieronymus für das dortige Kloster entstanden.

Das großartig stille Werk des spanischen Barockmalers Francisco de Zurbarán erlebt eine Wiederentdeckung in Brüssel. Heute allerdings ist er weit weniger bekannt als seine Zeitgenossen Velázquez oder auch Murillo. Und so wird die Ausstellung, die jetzt im Brüsseler Palais des Beaux-Arts zu sehen ist, zur Wiederentdeckung. Sie reißt ihn heraus aus dem Vergessen. Reich bestückt mit 50 Bildern, führt sie hinein in eine ferne Glaubenswelt, und wer nicht aufpasst, findet so schnell nicht wieder heraus.



Die barocken Gemälde haben eine eigene Ästethik: Es sind nachtdunkle Räume, es sind nachtdunkle Gemälde. Zurbaráns Hintergründe sind schwarz, bestenfalls grau verschattet, und aus diesem Dunkel lässt er die Figuren und Dinge hervortreten. Er stellt sie in ein schneidendes, ein seltsam fernes Licht, so als hätte es schon damals Scheinwerfer gegeben. Es ist ein kaltes Leuchten, das alles Vertraute seltsam entrückt erscheinen lässt, auf wirkliche Weise unwirklich.


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Samstag, 20. Oktober 2012

»Peter Paul Rubens-Ausstellung« im »Von der Heydt-Museum« Wuppertal


Das »Von der Heydt-Museum« in Wuppertal widmet dem flämischen Maler Peter Paul Rubens vom 16. Oktober 2012 bis zum 28. Februar 2013 eine große Ausstellung. Die Ausstellung, die in Kooperation mit dem »Königlichen Museum für Schöne Künste« in Antwerpen entstand, stellt Rubens' politische Ambitionen in Verbindung zu seiner herausragenden Kunst, um damit das alte Thema Europa aus einem neuen Blickwinkel sehen.

Rubens Werke sind geprägt durch Licht und Farbigkeit. Seine Freude an der sinnlichen Erscheinung bildet einen scharfen Gegensatz zu der weltentrückten Frömmigkeit der Andachtsbilder der älteren Schule.

Seine religiösen Kompositionen kamen den katholischen Reformbestrebungen, die in erster Linie durch die Jesuiten vertreten wurden, sehr entgegen, weshalb ihn auch die Jesuiten 1620 mit der Ausschmückung ihrer Kirche in Antwerpen betrauten und er bis an sein Lebensende der bevorzugte Kirchenmaler der katholischen Welt blieb.